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Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese

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Präsentation zum Thema: "Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese"—  Präsentation transkript:

1 Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese
Vom (un)freien Willen Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese

2 Gliederung Neutrale Erwägungen - feste Behauptungen
Mehr Erasmus – weniger Luther Wo standen Erasmus und Luther 1525? (Biogramme, Portraits, Interaktion) Die Kontroverse 1524/25 Sieben Themen Neutrale Erwägungen - feste Behauptungen Dunkle Stellen – Klarheit der Schrift Frommes Bemühen - Gewissheit des Glaubens Relative Notwendigkeit – absolute Notwendigkeit Expertendiskurs – öffentliche Lehre Sinn der Schrift Definition des freien Willens Ein Querschnittsthema: Gott und Mensch

3 Luther an Erasmus [18.04.]1524 „Was soll ich aber jetzt tun? Die Sache ist auf beiden Seiten sehr erbittert. Ich wünschte (wenn ich mittler sein könnte), daß auch jene aufhörten, Dich mit so großer Hitze anzufallen und Dich als einen betagten Mann mit Frieden im Herrn entschlafen ließen. Das würden sie, meiner Meinung nach, gewiß tun, wenn sie auf Deine Schwachheit Rücksicht nähmen und die Wichtigkeit der Sache bedächten, die über Deinen Maßstab schon längst hinausgewachsen ist. […] Ich wünsche Dir herzlich, daß Dir vom Herrn ein Deines Namens würdiger Geist gegeben werde. Und wenn der Herr es aufschiebt, ihn Dir zu geben, so bitte ich Dich unterdessen (wenn Du nichts anderes tun kannst), nur ein Zuschauer unserer Tragödie zu sein. Nur rede nicht unseren Widersachern nach dem Munde und mache nicht gemeinschaftliche Sache mit ihnen. Vor allen Dingen veröffentliche keine Schriften gegen mich, wie auch ich nichts gegen Dich veröffentlichen will. […] Es ist genug gebissen, wir müssen nun zusehen, daß wir uns nicht untereinander verzehren. Das wäre ein gar zu elendes Schauspiel…“

4 Erasmus an Luther, „Daß Du gegen mich schreibst kümmert mich nicht viel. Wenn ich einen Blick auf die Welt werfe, könnte mir nichts Glücklicheres begegnen. Ich möchte meine Seele Christus rein übergeben und wünschte, daß alle so dächten. Bist Du bereit, allen Rechenschaft von dem in Dir lebenden Glauben zu geben, warum ärgert es Dich, wenn jemand, nur um zu lernen, mit Dir disputieren will? Vielleicht nützt ein Erasmus, der gegen Dich schreibt, dem Evangelium mehr, als gewisse Tölpel, die für Dich schreiben…“

5 Erasmus an Melanchthon, 6.9.1524
„Ich hatte es mit einer dreifachen Schar von Feinden zu tun. Die Theologen und die Hasser der Wissenschaft setzten alles in Bewegung, den Erasmus zu vernichten […] Sie hatten allen Fürsten eingeredet, ich sei vollkommen eingeschworen auf Luther. Daher haben Freunde, die sahen, daß es um mich bedenklich stand, dem Papst und den Fürsten Hoffnung gemacht, ich würde etwas gegen Luther herausgeben. […]Ferner knurren die Lehrer der heidnischen Wissenschaften in Rom sehr gegen mich […] Hätte ich also nichts herausgegeben, so würde ich den Theologen, den Fürsten und jenen römischen Gesellen […] Anlaß gegen haben, die Päpste und Fürsten leichter für ihre Machenschaften zu gewinnen; schließlich wären mir diese rasenden Evangelischen noch feindseliger geworden. Denn ich selbst habe die Sache sehr maßvoll behandelt. Doch was ich schreibe, schreibe ich nicht gegen meine Überzeugung; auch die freilich gebe ich gerne auf, wenn ich eine bessere Überzeugung gewinne…“

6 Erasmus im Rückblick „Ich weiß, daß es in dieser Kirche, die ihr die papistische nennt, viele gibt, die mir mißfallen; aber solche sehe ich auch in deiner Kirche. Leichter aber werden Übel ertragen, an die man sich gewöhnt hat. Ich ertrage also diese Kirche, bis ich eine bessere sehe: Und dieselbe ist gezwungen, mich zu ertragen, bis ich selbst besser werde. Auch segelt der nicht unglücklich, der zwischen zwei entgegengesetzten Übeln einen Kurs zwischendurch einhält.“ (Hyperaspistes)

7 Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese
Vom (un)freien Willen Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese

8 1. Neutrale Erwägungen - feste Behauptungen
DLA Daher habe ich so wenig Freude an festen Behauptungen, daß ich geneigt bin, mich auf die Seite der Skeptiker zu schlagen, wo immer es durch die Entscheidungen der Kirche erlaubt ist, denen ich meine Überzeugungen überall gerne unterwerfe, ob ich nun verstehe, was sie vorschreibt, oder ob ich es nicht verstehe.

9 1. Neutrale Erwägungen - feste Behauptungen
DLA DSA Daher habe ich so wenig Freude an festen Behauptungen, daß ich geneigt bin, mich auf die Seite der Skeptiker zu schlagen, wo immer es durch die Entscheidungen der Kirche erlaubt ist, denen ich meine Überzeugungen überall gerne unterwerfe, ob ich nun verstehe, was sie vorschreibt, oder ob ich es nicht verstehe. Halte du es nur mit deinen Skeptikern und Akademikern, bis Christus auch dich ruft. Der Heilige Geist ist kein Skeptiker! Er hat uns keine Zweifel oder bloße Meinungen in unsere Herzen gegeben, sondern Wahrheitsgewissheiten, gewisser und fester als das Leben selbst und alle Erfahrung.

10 2. Dunkle Stellen - Klarheit der Schrift
DLA Es gibt nämlich in der heiligen Schrift gewisse unzugängliche Stellen, in die Gott uns nicht tiefer eindringen lassen wollte, und wenn wir einzudrängen versuchen, tappen wir desto mehr in der Finsternis, je tiefer wir eingedrungen sind, damit wir auf diese Weise einerseits die unerforschliche Majestät der göttlichen Weisheit, andererseits die Schwäche des menschlichen Geistes erkennen […]

11 2. Dunkelheit - Klarheit der Schrift
DLA DSA Es gibt nämlich in der heiligen Schrift gewisse unzugängliche Stellen, in die Gott uns nicht tiefer eindringen lassen wollte, und wenn wir einzudrängen versuchen, tappen wir desto mehr in der Finsternis, je tiefer wir eingedrungen sind, damit wir auf diese Weise einerseits die unerforschliche Majestät der göttlichen Weisheit, andererseits die Schwäche des menschlichen Geistes erkennen […] Freilich bekenne ich, dass viele Stellen in der Schrift undeutlich und dunkel sind, und zwar nicht wegen der Erhabenheit der Dinge, sondern wegen der Unkenntnis der Vokabeln und der Grammatik. Aber das hindert nicht die Kenntnis aller Dinge in der Schrift. Was kann denn in der Schrift noch Erhabenes verborgen sein, nachdem die Siegel gebrochen sind und der Stein von der Tür des Grabes weggewälzt worden ist? […] Nimm Christus aus den Schriften – was wirst du noch in ihnen finden? Was in den Schriften enthalten ist, liegt aber alles offen zu Tage […]

12 3. Überflüssiges - notwendiges Wissen
Frommes Bemühen Was daher den freien Willen betrifft, haben wir, nach meinem Urteil wenigstens, aus der Heiligen Schrift folgendes gelernt: Wenn wir uns auf dem Weg der Frömmigkeit befinden, sollen wir mutig nach dem Besseren streben; […] wenn wir in Sünden verstrickt sind, sollen wir uns mit allen Kräften herauszuarbeiten suchen, sollen wir das Heilmittel der Buße suchen und die Barmherzigkeit Gottes auf jede Weise zu erlangen trachten, ohne die weder der menschliche Wille noch seine Strebungen Erfolg haben; […] im übrigen wollen wir glauben, daß alles, was uns in diesem Leben zustößt […] uns von jenem zu unserem Heil geschickt wird […] darf doch niemand an der Verzeihung von seiten Gottes verzweifeln, der von Natur aus übermäßig gnädig ist: Das festzuhalten, sage ich, wäre meinem Urteil nach zur christlichen Frömmigkeit ausreichend […] (I a 9) 3. Überflüssiges - notwendiges Wissen

13 3. Überflüssiges - notwendiges Wissen
Frommes Bemühen Gewissheit des Glaubens Was daher den freien Willen betrifft, haben wir, nach meinem Urteil wenigstens, aus der Heiligen Schrift folgendes gelernt: Wenn wir uns auf dem Weg der Frömmigkeit befinden, sollen wir mutig nach dem Besseren streben; […] wenn wir in Sünden verstrickt sind, sollen wir uns mit allen Kräften herauszuarbeiten suchen, sollen wir das Heilmittel der Buße suchen und die Barmherzigkeit Gottes auf jede Weise zu erlangen trachten, ohne die weder der menschliche Wille noch seine Strebungen Erfolg haben; […] im übrigen wollen wir glauben, daß alles, was uns in diesem Leben zustößt […] uns von jenem zu unserem Heil geschickt wird […] darf doch niemand an der Verzeihung von seiten Gottes verzweifeln, der von Natur aus übermäßig gnädig ist: Das festzuhalten, sage ich, wäre meinem Urteil nach zur christlichen Frömmigkeit ausreichend […] (I a 9) Diese deine Worte sind ohne Christus, ohne Geist, kälter als selbst das Eis […] Diese Worte hat dir Armem vielleicht gerade noch die Angst vor Bischöfen und Tyrannen ausgepresst, um nicht völlig gottlos zu erscheinen. […] Du gibst dir solche Mühe, uns in Unkenntnis darüber zu lassen, was das Erbarmen Gottes vermag, was unser Wille vermag, und das genau an der Stelle, wo du lehrst, was unser Wille und das Erbarmen Gottes tun. So führt dich diese deine Klugheit im Kreise herum. Du hast sie in Anspruch genommen, um dich keiner Partei anzuschließen, und du wolltest zwischen Skylla und Charybdis sicher entweichen. Doch nun wirst du mitten auf dem Meer von den Fluten überschüttet und durcheinander gebracht, so dass du alles als Wahrheit behauptest, was du leugnest, und leugnest, was du als Wahrheit behauptest. (S. 243) 3. Überflüssiges - notwendiges Wissen

14 4. Nicht Notwendiges – notwendiges Geschehen
DLA Dieses zu wissen […] genügt […] zur christlichen Frömmigkeit, und man hätte nicht mit unfrommer Neugierde eindringen sollen in jene abgründigen, um nicht zu sagen: überflüssigen Fragen, ob Gottes Vorherwissen mit einer Nicht-Notwendigkeit [menschlichen Tuns] vereinbar ist, ob der menschliche Wille etwas beitragen kann zu dem, was Einfluss hat auf unser Heil, oder ob er nur hinnehmen muss die handelnde Gnade und ob wir alles, was wir tun, Gutes wie Böses, aus reiner Notwendigkeit tun oder vielmehr erleiden.

15 4. Nicht Notwendiges – notwendiges Geschehen
DLA DSA Dieses zu wissen […] genügt […] zur christlichen Frömmigkeit, und man hätte nicht mit unfrommer Neugierde eindringen sollen in jene abgründigen, um nicht zu sagen: überflüssigen Fragen, ob Gottes Vorherwissen mit einer Nicht-Notwendigkeit [menschlichen Tuns] vereinbar ist, ob der menschliche Wille etwas beitragen kann zu dem, was Einfluss hat auf unser Heil, oder ob er nur hinnehmen muss die handelnde Gnade und ob wir alles, was wir tun, Gutes wie Böses, aus reiner Notwendigkeit tun oder vielmehr erleiden. Und auch dies ist also für einen Christen notwendig und heilsam zu wissen, dass Gott nichts zufällig vorherweiß, sondern dass er alles mit unwandelbarem, ewigem und unfehlbaren Willen vorhersieht, beschließt und ausführt. Durch diesen Blitzschlag wird der freie Wille vollständig zur Strecke gebracht und vernichtet […] Wenn dies nun [dass Gott von Natur grundgütig ist] fromm, ehrfürchtig und heilsam von Gott als Wahrheit bezeugt wird, wie du schreibst, wie kommst du dazu, im Widerspruch zu dir selbst jetzt als Wahrheit zu behaupten, es sei unfromm, vorwitzig und eitel, Gott wisse notwendig vorher?

16 5. Expertendiskurs – öffentliche Lehre
DLA Welche Unruhe hat in der Welt erregt die erbitterte Auseinandersetzung über die Empfängnis der jungfräulichen Gottesmutter! Ich frage: was ist aus diesen mühevollen Untersuchungen herausgekommen, außer dass wir eine große Einbuße an Eintracht erfahren haben und weniger lieben, während wir allzu viel Wert darauf legen, verständig zu sein? […] Wenn es für mich feststünde […] dass die Beichte […] weder von Christo eingesetzt worden wäre noch von Menschen hätte eingesetzt werden dürfen […] so würde ich mich dennoch scheuen, diese Meinung zu veröffentlichen, denn die meisten Sterblichen sind […] zu Schandtaten geneigt und werden nun immerhin durch den Beichtzwang zurückgehalten […] Wenn es für mich feststünde, dass auf einer Synode eine verkehrte Entscheidung oder Begriffsbestimmung zustande gekommen wäre, dann wäre es zwar erlaubt, die Wahrheit frei heraus zu sagen, doch es wäre nicht dienlich; es darf nämlich den Übelgesinnten kein Anlass geboten werden, die Autorität der Väter auch in Fällen, wo diese gerecht und gewissenhaft entschieden haben, zu verachten […]

17 5. Öffentlichkeit DSA O herrliche und ausgezeichnete Beweisführung! Heißt das etwa, Theologie zu lehren? Die Seelen mit Gesetzen zu binden und, wie Ezechiel sagt, zu töten, die von Gott nicht gebunden sind? Mit dieser Beweisführung richtest du uns nämlich die gesamte päpstliche Tyrannei der Gesetze wieder auf. So als wäre sie nützlich und heilsam, weil durch jene auch die Bosheit des gewöhnlichen Volkes im Zaume gehalten würde. ( ) Ein guter Theologe lehrt folgendermaßen: Das gewöhnliche Volk muss gebändigt werden durch die äußere Gewalt des Schwertes, wenn es übel handelt […] Ihre Gewissen dürfen aber nicht in falsche Gesetze verstrickt werden, so dass sie von Sünden geplagt werden, wo Gott gar keine Sünden hatte haben wollen. Denn die Gewissen werden allein durch das Gebot Gottes gebunden. Jene sich dazwischendrängende Tyrannei der Päpste, die fälschlich Schrecken verbreitet, die Seelen inwendig tötet und äußerlich vergeblich den Körper ermüdet, muss gänzlich aus dieser Stellung entfernt werden. ( )

18 6. Sinn der Schrift DLA Doch wir streiten hier nicht um die Autorität der Heiligen Schrift. Dieselbe Heilige Schrift wird von beiden Parteien geliebt und verehrt. Um den Sinn der Heiligen Schrift geht unser Kampf. Gesetzt, dass wirklich derjenige, der den Heiligen Geist hat, des Sinnes der Schrift sicher sei: wie aber könnte auch mir die Gewissheit werden, die jener zu haben vorgibt? Was soll ich machen, wenn seitens mehrerer Leute verschiedene Sinndeutungen vorgebracht werden und wenn jeder einzelne schwört, er haben den Heiligen Geist?

19 6. Sinn der Schrift DLA DSA
Doch wir streiten hier nicht um die Autorität der Heiligen Schrift. Dieselbe Heilige Schrift wird von beiden Parteien geliebt und verehrt. Um den Sinn der Heiligen Schrift geht unser Kampf. Gesetzt, dass wirklich derjenige, der den Heiligen Geist hat, des Sinnes der Schrift sicher sei: wie aber könnte auch mir die Gewissheit werden, die jener zu haben vorgibt? Was soll ich machen, wenn seitens mehrerer Leute verschiedene Sinndeutungen vorgebracht werden und wenn jeder einzelne schwört, er haben den Heiligen Geist? Was also sollen wir tun? Ist die Kirche verborgen, sind die Heiligen verborgen – was dann? ( ) Mit einem doppelten Urteil müssen die Geister erforscht und geprüft werden. Einmal durch ein inneres, wonach durch den heiligen Geist jeder […] Lehrstücke und Meinungen anderer beurteilt […] gibt es noch ein zweites Urteil, das äußere […] Dieses Urteil ist die Aufgabe des öffentlichen Wortdienstes und des äußeren Amtes […] Dieses Urteil gebrauchen wir, wenn wir die Schwachen im Glauben stärken und die Gegner widerlegen. ( – 326.9)

20 7. (1) Definition des freien willens
DLA Unter freiem Willen verstehen wir […] das Vermögen des menschlichen Willens, mit dem der Mensch sich dem, was zur ewigen Seligkeit führt, zuwenden oder von ihm abwenden kann.

21 7. (1) Definition des freien willens
DLA Zur Definition - DSA [Definition] Unter freiem Willen verstehen wir […] das Vermögen des menschlichen Willens, mit dem der Mensch sich dem, was zur ewigen Seligkeit führt, zuwenden oder von ihm abwenden kann. Vielleicht kannst Du dem Menschen irgendein Willensvermögen rechtmäßig zuerkennen, aber es als frei zuzuerkennen im Blick auf göttliche Dinge – das ist zu viel. Denn die Bezeichnung des freien Willensvermögens bezeichnet nach dem Urteil aller, die sie hören, im eigentlichen Sinne das, was es vermag und tut gegenüber Gott, nach Belieben, durch kein Gesetz, durch keinen Befehl gehindert. Denn du würdest ja auch keinen Knecht frei nennen, der unter dem Befehl eines Herrn handelt. […] ( ) Erasmus übertrifft die Pelagianer bei weitem. Jene nämlich billigen dem ganzen freien Willensvermögen diese Göttlichkeit zu, Erasmus dem halben. Sie teilen das Vermögen des freien Willens in zwei Teile: eine Kraft des Unterscheidens und eine des Wählens; die eine heften sie der Vernunft an, die andere dem Willen. […] Erasmus setzt die Kraft des Unterscheidens beiseite und hebt nur die Kraft des Wählens hervor und macht so ein lahmes und halbreifes Willensvermögen zu Gott. Was glaubst du, hätte er tun müssen, wenn er das ganze freie Willensvermögen hätte beschreiben wollen? ( )

22 Querschnittsdimension: Gott und Mensch
Vieles tut Gott, was er uns durch sein Wort nicht anzeigt. Vieles auch will er, von dem er in seinem Wort nicht anzeigt, dass er es will. So will er nicht den Tod des Sünders, im Wort nämlich. Er will ihn aber in seinem unerforschlichen Willen. Wir aber müssen jetzt auf das Wort achten und jenen unerforschlichen Willen beiseitelassen. Denn nach dem Wort müssen wir uns richten, nicht nach jenem unerforschlichen Willen. […] Es ist genug, nur zu wissen, dass es in Gott einen gewissen unerforschlichen Willen gibt. Was aber, warum und inwiefern er will - das zu wünschen, sich darum zu sorgen oder daran zu rühren, ist überhaupt nicht erlaubt, sondern nur zu fürchten und anzubeten. (407)

23 Querschnittsdimension: Gott und Mensch
Vieles tut Gott, was er uns durch sein Wort nicht anzeigt. Vieles auch will er, von dem er in seinem Wort nicht anzeigt, dass er es will. So will er nicht den Tod des Sünders, im Wort nämlich. Er will ihn aber in seinem unerforschlichen Willen. Wir aber müssen jetzt auf das Wort achten und jenen unerforschlichen Willen beiseitelassen. Denn nach dem Wort müssen wir uns richten, nicht nach jenem unerforschlichen Willen. […] Es ist genug, nur zu wissen, dass es in Gott einen gewissen unerforschlichen Willen gibt. Was aber, warum und inwiefern er will - das zu wünschen, sich darum zu sorgen oder daran zu rühren, ist überhaupt nicht erlaubt, sondern nur zu fürchten und anzubeten. (407) Wenn Gott in uns wirkt, will und handelt der Wille, der durch den Heiligen Geist verändert und uns sanft eingehaucht worden ist […] So ist der menschliche Wille in die Mitte gestellt, wie ein Zugtier. Wenn Gott darauf sitzt, will und geht es wohin Gott will […] Wenn der Satan drauf sitzt, will und geht es, wohin Satan will. Und es liegt nicht an seinem Willensvermögen, zu einem von beiden Reitern zu laufen oder ihn zu versuchen. Vielmehr streiten die Reiter selbst darum, es in Besitz zu nehmen und in Besitz zu halten. (291)

24 Erasmus und Luther im Konflikt LKR Prof. Dr. Dieter Beese
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