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Fachbibliographische Datenbanken der Anglistik –

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Präsentation zum Thema: "Fachbibliographische Datenbanken der Anglistik –"—  Präsentation transkript:

1 Fachbibliographische Datenbanken der Anglistik –
vdB Fortbildungsveranstaltung Anglistik Fachbibliographische Datenbanken der Anglistik – Überlappungen, Lücken, Benutzungskomfort Dr. Annemarie Nilges Kathrin Kessen, M.A.

2 Wie kann das Thema Datenbanken für Fachkolleginnen und Fachkollegen überhaupt interessant gestaltet werden? Wir alle kennen die gängigen Datenbanken aus unserer täglichen Arbeit zu genüge –zumindest was das Retrieval betrifft. Steht die Verlängerung eines Konsortialvertrags an, müssen wir uns darüber hinaus mit den unterschiedlichen Oberflächen bei verschiedenen Providern beschäftigen. Dazu gibt es aber ja von vielen Datenbankherausgebern bereits Übersichten über ihren Service bei verschiedenen Providern, so z.B. bei der <a href=„ Aber sind wir uns wirklich immer darüber im klaren, welche Inhalte der anglistischen Forschung in welcher Fachbibliographie am besten verzeichnet werden? Nilges / Kessen Göttingen

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4 aus einer typischen Alltagssituation im Fachreferat heraus:
der Beratung von Examenskandidaten, Doktoranden, Lehrenden und Forschenden Wenn uns ein Doktorand oder einer der von uns betreuten Institutsangehörigen nach der für sein/ihr Thema am besten geeigneten Fachbibliographie fragt, können wir noch etwas anderes empfehlen als MLA und ABELL? Sind wir uns sicher bei diesen Empfehlungen oder stützen wir uns nur auf Vermutungen? Nilges / Kessen Göttingen

5 Zentrale Frage: Decken die traditionellen anglistischen Fachbibliographien (z. B. MLA und ABELL) auch die neuere anglistische Forschung ausreichend ab? Man kennt aus der Literatur - z.B. die Untersuchung von Jost Hindersmann zum Vergleich von damals noch MLAIB und ABELL aus dem Jahr 1997 (Hindersmann, Jost: MLAIB und ABELL: periodische Fachbibliographien, CD-ROM- und Online-Datenbanken zur Anglistik. Münster 1997) - die Hypothese, dass die MLA mehr amerikanische Publikationen enthält, die ABELL dagegen für Themen mit traditionell anglistischem Schwerpunkt zu bevorzugen sei. Stimmt diese Annahme auch im Jahr 2006 noch? Und was ist mit neueren Forschungsgebieten, z.B. den New English Literatures oder den Cultural Studies ? Nilges / Kessen Göttingen

6 Ergebnis des Vortrags:
Überblick über die für die Anglistik wichtigen fachbibliographischen Datenbanken nach ihrer Relevanz für bestimmte Themenbereiche Da wir alle diese Fragen nicht zufrieden stellend beantworten konnten und wir uns überlegt haben, dass es Ihnen vielleicht ähnlich geht, haben wir uns vorgenommen, diesem Themenkomplex einmal nachzugehen. Nilges / Kessen Göttingen

7 Auswertung des Annual Reports on English and American Studies (AREAS) nach Themenschwer- punkten
Research Life 2005/06: 1134 Dissertationen 162 Habilschriften Zunächst einmal ist zu klären, welche Themenbereiche wie stark in der neueren anglistischen Forschung vertreten sind. Nilges / Kessen Göttingen

8 Die in AREAS verzeichneten Dissertationen und Habilitationsschriften lassen sich grob in mehrere Themenbereiche aufteilen, deren Verzeichnung dann in den einzelnen anglistischen Fachbibliographien oder in für die Anglistik vermutlich relevanten Fachbibliographien anderer Fächer überprüft werden soll. Als Themenschwerpunkte kristallisierten sich heraus: zunächst nach wie vor die klassischen Autoren-Studien, hier differenziert betrachtet nach britischen, US-amerikanischen und sonstigen Autorinnen und Autoren, wobei die „sonstigen“ die Autoren der New English Literatures umfassen. Die Kategorie „Literaturwissenschaft“ meint allgemein literaturwissenschaftliche Untersuchungen ohne geographischen Bezug. „Amerika“ umfasst alle American Studies, soweit es sich nicht um Literatur zu Primärautoren oder um kulturwissenschaftliche Literatur handelt. „Kult/Soz“ umfasst vornehmlich die Untersuchungen aus dem neuen Forschungs- und Lehrgebiet Cultural Studies, dem hier auch soziologische und medienwissenschaftliche Arbeiten zugeordnet werden. Wie man sieht, sind literaturwissenschaftliche Themen immer noch an erster Stelle, sogar mit riesigem Abstand, wenn man bedenkt, dass die Literatur zu den einzelnen Autorinnen und Autoren sowie der größte Teil der American Studies ja auch hierzu gehören. Sehr wichtig sind jedoch auch linguistische Themen, und fast genauso oft wie sprachwissenschaftliche Untersuchungen kommen Arbeiten aus den Cultural Studies vor. Auch die Untersuchungen zur postkolonialen Literatur sind auf dem Vormarsch. Sie kommen bereits häufiger vor als Arbeiten zur Didaktik, sind jedoch häufig inhaltlich schwer von den Cultural Studies abzugrenzen und werden dann später auch mit diesen zusammen untersucht..

9 Nilges / Kessen Göttingen 5.4.2006
Ordnet man die Autoren-Studien den jeweiligen Regionen zu und geht man davon aus, dass die alt- und mittelenglischen Arbeiten zur traditionellen Anglistik gehören, so ergibt sich die folgende prozentuale Verteilung: Cultural Studies und Postcolonial Studies, also New English Literatures, machen bereits 21 % der neueren anglistischen Forschung aus und liegen damit sogar erheblich vor den 14 % linguistischen Untersuchungen. Es stellt sich also wirklich die Frage, inwieweit die eingeführten anglistischen Fachbibliographien (bzw. Fachdatenbanken), also MLA und ABELL, sich in ihrer Verzeichnung von Literatur auf dieses veränderte Forschungsspektrum eingestellt haben oder inwieweit man Fachdatenbanken anderer Fächer hinzunehmen oder sogar alternativ benutzen sollte. Um die Datenbanken besser miteinander vergleichen zu können, werden hier primär laufende bibliographische Verzeichnisse untersucht und Fortschrittsberichte oder Referatedienste wie z.B. die ABES (Annotated Bibliography of English Studies) ausgeklammert. Nilges / Kessen Göttingen

10 Vergleich von MLA und ABELL hinsichtlich der Verzeichnung von Schöner Literatur
aus dem britischen amerikanischen postkolonialen Literaturraum Zunächst soll versucht werden abzuklären, wie die oben erarbeitete Themenverteilung in MLA und ABELL aussieht. Beginnen wir mit der Primärliteratur. Nilges / Kessen Göttingen

11 Julian Barnes und Janette Winterson stehen hierbei exemplarisch für den britischen Literaturraum, Auster und Ford für den US-amerikanischen. Kureishi, Mukherjee, Emecheta, Frame und Carey repräsentieren die New English Literatures. Barnes, Winterson und Ford hatte übrigens bereits Jost Hindersmann untersucht, so dass unsere Erhebung hier die Verzeichnung erst ab 1996 zugrunde legt. Unsere Ergebnisse bestätigen die Aussagen Hindersmanns: die MLA hat insgesamt mehr Treffer, jedoch ist der Anteil der Unikate bei der ABELL so hoch, dass man sie nicht vernachlässigen sollte. Die in der Anglistik überall gehandelte Hypothese, dass die MLA in jedem Fall für die Amerikanistik ausreichend ist, die ABELL, wenn überhaupt, bei der britischen Literatur noch eine kleine Rolle spielt, finden wir so nicht bestätigt. Vor allem zur neuseeländischen Literatur (Janet Frame) findet man viel Material in der ABELL. Eine Erklärung dafür bietet die sich später anschließende Analyse des ausgewerteten Zeitschriften.

12 Nilges / Kessen Göttingen 5.4.2006
In Prozentzahlen ausgedrückt, hat der Vergleich der Treffermengen bei den untersuchten Autorinnen und Autoren ergeben, dass die ABELL sogar mehr postkoloniale Literatur verzeichnet, als die MLA. Nilges / Kessen Göttingen

13 Ergebnis: Britische und amerikanische Autoren sind erwartungsgemäß quantitativ besser durch die MLA abgedeckt Postkoloniale Autoren proportional besser in der ABELL Für den Themenbereich „Schöne Literatur“ sollten wegen der vielen Unikate in beiden Bibliographien auch beide benutzt werden. Wer über ProQuest das Chadwyck- and- Healey-Produkt Literature Online bezieht, hat ab sofort die Möglichkeit, in einer Cross Search beide Bibliographien simultan abzufragen, sicherlich die eleganteste, im Zeitalter knapper Kassen jedoch auch sehr teure und vielfach unerschwingliche Lösung. Nilges / Kessen Göttingen

14 Annotated Bibliography for English Studies (ABES)
Eine weitere Option, die hier jedoch nur erwähnt werden soll, ist die annotierte Fachbibliographie ABES. Sie wird hier nicht näher untersucht, da sie durch ihren kleineren Auswertungsrahmen und ihre Anotationen zu den Referenzblättern gehört. Zudem wird sie 2006 von Swets nach Routledge überführt und in diesem Zusammenhang ein ganz neues Gesicht bekommen. Man weiß also noch nicht genau, was daraus wird. Bisher war sie in 4 Großgruppen unterteilt, nämlich 1. Language and Linguistics,2. Cultural Studies, 3. Literary Studies und 4. Film Studies. Routledge teilt nun mit, dass sich die neue Version ausschließlich mit „Literature“ beschäftigen wird. Ob das auch die „Cultural Studies“ umfaßt, was für uns interessant gewesen wäre, war nicht herauszubekommen. Untersuchungen an der Bibliographie bisher ergaben, dass sie trotz ihrer Konzentration auf die wesentlichen Veröffentichungen ei ne erstaunliche Menge an postkolonialer Literatur und solcher aus den Cultural Studies enthält. Gerade für Bachelor-Studierende, die ja bei ihren Arbeiten nicht unbedingt alles, was zu dem Thema je veröffentlicht wurde, zugrunde legen müssen, wäre sie prinzipiell recht empfehlenswert gewesen. Wir sollten alle die Entwicklung jetzt bei Routledge im Auge behalten. Nilges / Kessen Göttingen

15 MLA: 4.459 Titel (Master List of Periodicals) ABELL: 800 Titel
Vergleich von MLA und ABELL hinsichtlich der von ihnen ausgewerteten Periodika in den Druckausgaben (2004) quantitativ: MLA: Titel (Master List of Periodicals) ABELL: 800 Titel Nach diesem kleinen Abstecher zu abes wenden wir uns wieder der MLA International Bibliography und der ABELL zu. Um quantitativ valide Zahlen für den Berichtszeitraum eines Jahres zu erhalten, haben wir die Printversionen der Bibliographien MLA und ABELL verglichen. Für die Online-Versionen waren die Zahlen von der Verlagen nicht zu erhalten bzw. werden nach eigener Aussage ‚so nicht erhoben‘. Daher haben wir eine genaue Auszählung vorgenommen, auf die Gefahr hin, längst bestehendes Wissen um den Datenbestand der Bibliographien nur zu bestätigen. Die meisten Zahlen in den Beschreibungen der Datenbanken (z.B. in DBIS) beziehen sich auf die gesamte Kollektion, wir waren aber insbesondere daran interessiert, wie die neuere anglistische Forschung abgedeckt ist, wie die Auswertung also aktuell aussieht. Daher bot sich bei der quantitativen Auswertung an, sich auf das aktuellste Berichtsjahr, das in beiden Bibliographien schon abgedeckt ist, zu beziehen. Wir haben hier den Fokus der Einfachheit halber auf die Periodika gelegt, aber auch, da sie den Löwenanteil des Datenbestandes ausmachen. Nilges / Kessen Göttingen

16 Ergebnis der Auszählung:
70,3 % der in ABELL ausgewerteten Periodica sind identisch mit denen der MLA 29,7 % (=238 Titel) jedoch nicht. Ein Vergleich der Periodika in der ABELL mit denen der MLA zeigt, dass gut 70 % der Titel der ABELL in der MLA nachgewiesen sind. Andersherum heißt dies aber auch, das fast 30 % der Titel nur in der ABELL sind. In absoluten Zahlen (238 Titel) mag sich das wenig beeindruckend anhören, doch wie gesagt, immerhin 30 % sind nur in der ABELL verzeichnet, die bei fundierter wissenschaftlicher Arbeit nicht vernachlässigt werden können. Neben dieser rein quantitativen Auswertung haben wir auch eine mehr qualitative Auswertung vorgenommen. Nilges / Kessen Göttingen

17 Vergleich von MLA und ABELL hinsichtlich der von ihnen ausgewerteten Periodika
qualitativ, d.h. hinsichtlich der Indexierung Zuerst einmal haben wir uns angesehen, wie viele der Periodika im Jahr 2004 überhaupt indexiert wurden. Das heißt, wir haben an diesem Punkt nicht die Tiefe oder Granularität der Erschließung berücksichtigt, sondern allein überprüft, wie viele Periodika im Berichtsjahr überhaupt dem Indexaufbau gedient haben. Bei der ABELL zeigt sich, dass lediglich 4 % nicht indexiert wurden. Das zeugt von einer hohen Kontinuität. Bei der MLA hingegen sind 56% der Titel im Berichtsjahr 2004 NICHT ausgewertet. Das relativiert natürlich die hohe Anzahl der Titel, die in der Master List of Periodicals steht. In absoluten Zahlen ausgedrückt heißt das, dass in der MLA 2004 knapp 2000 Perdiodika und in der ABELL knapp 770 ausgewertet sind. So gesehen schrumpft die quantitative Differenz. Ein kurzer Exkurs zur Online-Version der MLA (Ebsco): Im Directory of Periodicals sind 75 % des Datenbestandes ‚currently indexed‘. Diese Angaben beziehen sich auf die gesamte Kollektion und scheinen unseren Ergebnissen zu widersprechen. Bei genauerer Überprüfung zeigt sich jedoch, dass Zeitschriften, die über 10 Jahre nicht mehr ausgewertet wurden immer noch den Status ‚currently indexed‘ erhalten. Auch die Aktualität der MLA muss zum Teil hinterfragt werden, da es durchaus Zeitschriften gibt, die trotz größeren Berichtsverzugs aktueller in der ABELL als in der MLA ausgewertet sind (z.B. ‚British Journal of Asthetics‘; MLA: bis Sommer 2003; ABELL: bis Frühjahr 2004). Dies sollten wir auch bei der Beratung berücksichtigen. Nilges / Kessen Göttingen

18 Periodica mit anglistischem linguistischen Bezug
Vergleich von MLA und ABELL hinsichtlich der Verzeichnung von sprachwissenschaftlicher Literatur Periodica mit anglistischem linguistischen Bezug interdisziplinäre Periodica mit linguistischem Schwerpunkt Periodica zur Linguistik anderer Sprachen In einem weiteren Schritt haben wir die MLA und die ABELL hinsichtlich der Verzeichnung linguistischer Periodika untersucht und zwar zunächst rein quantitativ. Hier war eine Unterteilung notwendig in Periodika, die sich mit der anglistischen Linguistik beschäftigen (7,4 %), Periodika, die interdisziplinär sind (1,3 %), also z.B. Sprach- und Literaturwissenschaft behandeln (hier haben wir darauf geachtet, dass der Anteil der Linguistik nicht zu gering ist) und weiterhin Periodika, die sich mit der Linguistik anderer Sprachen beschäftigen (2,2 %) (Phänomene der polnischen Sprache o.ä. ). Dies war nötig, da wir Letztere nicht berücksichtigt haben, da sie für die Anglistik und Amerikanistik nicht relevant sind. Nilges / Kessen Göttingen

19 Anteil der für die Anglistik relevanten linguistischen Periodika
(mit anglistischem Bezug oder interdisziplinär) Demnach sehen Sie in dem Balkendiagramm nur den prozentualen Bestandteil der für die Anglistik relevanten Periodika (also mit anglistischem Bezug aber auch die interdisziplinären). In absoluten Zahlen sind das 36 linguistische Titel in der ABELL und 384 in der MLA. Nilges / Kessen Göttingen

20 Fachbibliographien der Allgemeinen Sprachwissenschaft
Bibliography of Linguistic Literature Database (BLLD) 1971ff; DFG-Sondersammelgebiet Linguistik UB Frankfurt/Main Zweimonatlich aktualisierte Fachbibliographie zur Allgemeinen Linguistik und zur anglistischen, germanistischen und romanistischen Linguistik, in der auch Grenzgebiete ("Bindestrichlinguistiken") abgedeckt und rund Zeitschriften ausgewertet werden. Datenlieferant: DFG-Sondersammelgebiet Linguistik der Universitätsbibliothek Frankfurt/Main. Die BLLDB ergänzt hervorragend die MLA.

21 Bibligraphie Linguistique Online (BL)
1993 ff;Koninklijke Bibliotheek van Nederland Den Haag. Nachweis für wissenschaftliche Publikationen aus allen Bereichen der Linguistik und zu allen Sprachen der Welt, unabhängig von Sprache und Erscheinungsort der Publikation; die Datenbank enthält alle Einträge der gedruckten Ausgabe der Bibliographie linguistique für die Jahre und zunehmend auch neuere Literatur; verzeichnet werden Bücher, Aufsätze und Rezensionen.

22 Ausgewählte Dissertationsthemen aus AREAS zur Linguistik
English progressives Non-native English speech The English noun-phrase Die gewählten Themen haben alle einen deutlichen anglistischen Bezug. Das Thema The English noun-phrase ist jedoch auch als allgemein sprachwissenschaftliche Untersuchung zur Nominalphrase denkbar und nur „am Beispiel der englischen Sprache“. Nilges / Kessen Göttingen

23 Für uns erstaunlicherweise sind beim Thema English progressives die Treffermengen in MLA und ABELL im Vergleich zu den rein linguistischen Fachbibliographien erstaunlich hoch. Vor allem im Fall der English noun-phrase sind die sprachwissenschaftlichen Datenbanken wesentlich besser.

24 Ein Vergleich der Unikate in den traditionell anglistischen versus den Datenbanken der allgemeinen Sprachwissenschaften bietet folgendes Bild.

25 Fazit für linguistische Themen in der Anglistik:
Thema mit rein anglistischem Bezug – MLA + ABELL Thema am Beispiel der englischen Sprache oder interdisziplinär – Bibliographien der Allgemeinen Sprachwissenschaft Thema mit wenig Literatur – Linguistics Abstracts Online (1985ff, Blackwell Publishing) Die Auswahl der geeignetsten Bibliographie ist stark vom Thema und davon abhängig, zu welcher Zeit ein Thema in der Forschung am intensivsten behandelt wurde. Bei einem Thema der englischen Sprachwissenschaft oder einem, das bereits seit langem Forschungsgegenstand ist, sollte man mit ABELL und MLA beginnen (bzw. die gedruckten Bände der linguistischen Fachbibliographien nutzen). Sobald es sich um ein typisch linguistisches Phänomen handelt, das eher am Beispiel des Englischen untersucht wird oder es sich um ein neueres Forschungsgebiet handelt, sind zuerst die linguistischen Fachbibliographien zu benutzen. Findet man in beiden Sparten wenig bzw. weiß man von vorn herein, dass man wenig Literatur findet, sollte man die Linguistics Abstracts Online (LABS) zuerst benutzen, da hier auch die Abstracts ausgewertet werden. Bei Arbeiten, bei denen eine hohe Publikationsrate besteht, ist die Nutzung von LABS eher hinderlich, da man von Treffern überschwemmt wird. Zudem ist das Retrieval eher formal aufgebaut. Nilges / Kessen Göttingen

26 Nilges / Kessen Göttingen 5.4.2006
1985ff; Blackwell Publications. LABS enthält Abstracts zu Aufsätzen aus ca. 280 linguistischen Fachzeitschriften. Nilges / Kessen Göttingen

27 Nilges / Kessen Göttingen 5.4.2006
Ordnet man die Autoren-Studien den jeweiligen Regionen zu und geht man davon aus, dass die alt- und mittelenglischen Arbeiten zur traditionellen Anglistik gehören, so ergibt sich die folgende prozentuale Verteilung: Cultural Studies und Postcolonial Studies, also New English Literatures, machen bereits 21 % der neueren anglistischen Forschung aus und liegen damit sogar erheblich vor den 14 % linguistischen Untersuchungen. Es stellt sich also wirklich die Frage, inwieweit die eingeführten anglistischen Fachbibliographien (bzw. Fachdatenbanken), also MLA und ABELL, sich in ihrer Verzeichnung von Literatur auf dieses veränderte Forschungsspektrum eingestellt haben oder inwieweit man Fachdatenbanken anderer Fächer hinzunehmen oder sogar alternativ benutzen sollte. Um die Datenbanken besser miteinander vergleichen zu können, werden hier primär laufende bibliographische Verzeichnisse untersucht und Fortschrittsberichte oder Referatedienste wie z.B. die ABES (Annotated Bibliography of English Studies) ausgeklammert. Nilges / Kessen Göttingen

28 Themenfeld Cultural Studies
„From Britpop to London‘s burning“ – Interrelations between British Music and Culture from 1994 – 2004 Culture Jamming: Advertising and Art in Globalization Fashioning Society: Vestmental Communications in Britain History of the BBC Kino macht Körper: die Konstruktion von Körperlichkeit im amerikanischen Film Wie wir eingangs aufgezeigt haben, entfallen bereits 12 % der Hochschulschriften im deutschsprachigen Raum auf den Bereich Cultural Studies. Hier kommen neben den traditionell anglistischen Bibliographien eine ganze Reihe anderer Datenbanken in Frage, je nach dem untersuchten kulturwissenschaftlichen Aspekt. Das Spektrum reicht von der Musik, über Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Kunst, Geschichte und Medienwissenschaften bis hin zum Film. Die Didaktik (incl. Schul- oder Hochschulgeschichte) wird hier nicht besonders untersucht, da sie an vielen Hochschulen nicht mehr unterrichtet wird. (Neben ABELL und MLA kommt dafür ERIC in Frage, das sich, ganz didaktisch, durch eine einfache Handhabung auszeichnet: 1966ff. Ovid Technologies. Bibliographische Nachweise und Abstracts überwiegend englischsprachiger Literatur zu allen Bereichen der Pädagogik: Schul- und Unterrichtswesen, Vorschulerziehung, Sonderpädagogik, Schulen und Hochschulen, Lehrerausbildung, Erwachsenenbildung, Berufsausbildung u.a. Ausgewertet werden die beiden Verzeichnisse "Resources in Education (RIE)" und "Current Index to Journals in Education (CIJE)". Nilges / Kessen Göttingen

29 Thema: Britpop MLA: 1 ABELL: 0 Sociological Abstracts: 4
Arts and Humanities Citation Index: 8 Britpop → n.  pop music by British groups of the mid 1990s, typically influenced by the Beatles and other British groups of the 1960s. "Britpop n."  The Concise Oxford English Dictionary. Ed. Catherine Soanes and Angus Stevenson. Oxford University Press, Oxford Reference Online. Oxford University Press.   Nilges / Kessen Göttingen

30 Thema: Culture Jamming
MLA: ABELL: Sociological Abstracts: 7 Arts and Humanities Citation Index: 5 Culture jamming is the act of using existing mass media to comment on those very media themselves, using the original medium's communication method. It is based on the idea that advertising is little more than propaganda for established interests, and that there is little escape from this propaganda in industrialized nations. ... en.wikipedia.org/wiki/Culture_jamming -  Nilges / Kessen Göttingen

31 Thema: Fashioning Society: Vestmental Communications in Britain
MLA: ABELL: Sociological Abstracts: Arts and Humanities Citation Index: 2 Nilges / Kessen Göttingen

32 Thema: History of the BBC
MLA: ABELL: Sociological Abstracts: 93 Datenbank Publizistik und Massenkommunikation: 823 Nilges / Kessen Göttingen

33 Thema:. Kino macht Körper: Konstruktion von
Thema: Kino macht Körper: Konstruktion von Körperlichkeit im amerikanischen Film MLA: ABELL: Film Literature Index: 12 Arts and Humanities Citation Index: 1(= ABELL) FILM Literature Index brachte für „Bodies in film“ ohne Einschränkung Amrika 188 hits. Nilges / Kessen Göttingen

34 Auswertung Bereich Cultural Studies
MLA: Versuch wert, jedoch sehr unterschiedliches Ergebnis ABELL: nur bei ausgesprochen traditionell britischem Inhalt überhaupt zu benutzen Unbedingt weitere Fachbibliographien nutzen Der Bereich Cultural Studies ist sehr schwer einzugrenzen. Alle unsere Untersuchungen dazu mit jeweils unterschiedlichem außer-anglistischen Schwerpunkt zeigen, dass hier die traditionellen anglistischen Fachbibliographien nicht mehr ausreichen. MLA und ABELL decken eben tatsächlich primär den Literatur und Sprache (in dieser Reihenfolge!) ab und enthalten darüber hinaus sich daraus ergebende Themen wie Philosophie (English Philosophy: 12 hits in ABELL, 145 in MLA), Film oder Theater bzw. in Ansätzen Landeskunde (Beispiel „History of the BBC“). Fachreferenten für Anglistik müssen sich also für eine umfassende bibliographische Beratung ihrer Institute auch mit den gängigen Fachdatenbanken anderer geistes-und sozialwissenschaftlicher Fächer auskennen. Nilges / Kessen Göttingen

35 Gesamtempfehlung Cultural /Postcolonial Studies
Geschichte: Historical Abstracts, MLA, ABELL Kunst, Kunstgeschichte: Bibliography of the History of Art Musik: Arts and Humanities Citation Index Film/Theater: Film Literature Index, Arts and Humanities Citation Index, MLA Geschichte: Beispiel „Indian Mutiny“ 153 Treffer, MLA 128, ABELL 15 Kunstgeschichte: „Manor houses“ ABELL 2, MLA 0, Bibliography of the History of Art (enth. International Repertory of the Literature of ART) 81 Treffer Pädagogik: „British Schools“ ABELL 2, MLA 2, ERIC 259 Wirtschaftswissenschaften: „British food industry“ WISO-Net 141 hits, “Advertising: tools for institutions of popular culture“: WISO-Net:41 hits Nilges / Kessen Göttingen

36 Gesamtempfehlung Cultural /Postcolonial Studies
Pädagogik: ERIC Soziologie: Sociological Abstracts Medien- und Kulturwissenschaften: Sociological Abstracts, Datenbank Publizistik und Massenkommunikation Wirtschaft: WISO-NET Geschichte: Beispiel „Indian Mutiny“ 153 Treffer, MLA 128, ABELL 15 Kunstgeschichte: „Manor houses“ ABELL 2, MLA 0, Bibliography of the History of Art (enth. International Repertory of the Literature of ART) 81 Treffer Pädagogik: „British Schools“ ABELL 2, MLA 2, ERIC 259 Wirtschaftswissenschaften: „British food industry“ WISO-Net 141 hits, “Advertising: tools for institutions of popular culture“: WISO-Net:41 hits Nilges / Kessen Göttingen

37 Einen Überblick über Nutzungsmodalitäten und
vdB Fortbildungsveranstaltung Anglistik Einen Überblick über Nutzungsmodalitäten und Benutzungskomfort der einzelnen Datenbanken entnehmen Sie bitte Ihrem Hand-out. Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit! Nilges / Kessen Göttingen


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