Nell-Breuning-Institut Berufliche Bildung zwischen Markt und Solidarität.

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1 Nell-Breuning-Institut Berufliche Bildung zwischen Markt und Solidarität

2 Nell-Breuning-Institut Entwarnung! Wirtschaftliche Belebung Rekordbeschäftigung Vollbeschäftigung in greifbarer Nähe Gleichgewicht auf dem Ausbildungsmarkt

3 Nell-Breuning-Institut Entwarnung? Erwerbspersonen ohne Abschluss Andrang auf Privatschulen Frühselektion Bezahlte Nachhilfe Altbewerber um einen Ausbildungsplatz Paralleluniversum neben der beruflichen Ausbildung

4 Nell-Breuning-Institut 1.Paradoxe Reaktionen der politischen Klasse 1.1 Paradoxien Gleichwertige Lebensverhältnisse ◄► Länderkompetenz Wirtschaftliche Verflechtung ◄► Länderkonkurrenz Abgestimmte Lernorte und –inhalte ◄► Fragmentierter Bildungsraum Bildungsreform ◄► Maastricht-Regime

5 Nell-Breuning-Institut (1. Paradoxe Reaktionen) 1.2 Unterschwellige Logik Zerlegung der Zuständigkeiten Wettbewerbsföderalismus Berufliche Bildung nach Haushaltslage „Mehr Markt in der beruflichen Bildung“!

6 Nell-Breuning-Institut 2. Der Reiz der Marktsteuerung 2.1 Markt-Zauber Das Individuum im Mittelpunkt Der mündige junge Erwachsene Kosten/Nutzen Vergleich Unternehmerkalkulation Kommerzialisierungsfieber Betriebswirtschaftliche Steuerung

7 Nell-Breuning-Institut (2. Reiz der Marktsteuerung) 2.2 Markt-Kritik Wirtschaftliches Handeln = Faktum der Vernunft Reibungsverluste Monetäre Steuerung ◄► Berufsethos Kundenwünsche ◄► Mitarbeiterinteressen Leistungswettbewerb ◄► Rattenrennen Warenverständnis ◄► Bildungsverständnis Mikroblick ◄► Allgemeines Bildungsniveau

8 Nell-Breuning-Institut (2.2 Markt-Kritik) Qualität personennaher Dienste Nicht unter Zeitdruck Nicht bei unterdurchschnittlicher Entlohnung Qualitätsmaßstab Nicht industrielle Produktivität, sondern humane Kompetenz Nicht extern ablesbar, nicht von oben diktierbar Kommunikativ, kreativ im Team bestimmbar

9 Nell-Breuning-Institut (2.2 Markt-Kritik) Bildungs-„Markt“ = politisch besetzt Bundesländer – keine geeigneten Subjekte betriebswirtschaftlicher Steuerung Kennziffern täuschen Exaktheit vor Blenden die wirtschaftliche Verflechtung, abweichende Lebensstile und Kulturen aus Finanzielle Sanktionen widersprechen dem Leitbild vergleichbarer Lebensverhältnisse

10 Nell-Breuning-Institut 3. Steuerungsform „Solidarität“ 3.1 Gesellschaftliche / private Risiken Individuell verursacht ◄► gesellschaftlich bedingt / verursacht Private Vorsorge ◄► solidarische Sicherung Gesellschaftliches Risiko: Bildungserfolg

11 Nell-Breuning-Institut (3. Steuerungsform Solidarität) 3.2 Gesellschaftliche Optionen Private Vorsorge für Wohlhabende Fließende Grenzen Nachsichtiger Umgang mit privaten Risiken

12 Nell-Breuning-Institut (3. Steuerungsform Solidarität) 3.3 „Solidarität“ Gemeinsame Grundlage Abweichende Lebensrisiken Beiträge gemäß der Leistungsfähigkeit Hilfsanspruch gemäß der Notlage Abgrenzung Solidarität ◄► Markt

13 Nell-Breuning-Institut (3. Steuerungsform Solidarität) 3.4 Diffamierte Solidarität Bürgerliche Kampagnen Zu teuer Auf Dauer nicht finanzierbar Fehlgeleitet Politische Deformation der Solidarität Gesellschaftliche Risiken individualisiert Solidarische Sicherung privatisiert

14 Nell-Breuning-Institut (3. Steuerungsform Solidarität) 3.5 Solidarische berufliche Bildung Autonomie nationaler Regierungen Festigung der Tarifautonomie Industriewaren / Arbeit an den Menschen Öffentliche / private Bildungsgüter Private / solidarische Absicherung von Risiken Finanzierungsform beruflicher Bildung

15 Nell-Breuning-Institut (3.5 Solidarische berufliche Bildung) Fünf Gründe Kein Gut wie viele andere – Bestandteil eines persönlichen Lebensentwurfs Kein ausschließlich privates Gut Quasi-öffentliches Gut Vertrauensgut Demokratisches Grundrecht