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Priv.-Doz. Dr. med. J. Zielasek - LVR-Klinikum Düsseldorf -

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Präsentation zum Thema: "Priv.-Doz. Dr. med. J. Zielasek - LVR-Klinikum Düsseldorf -"—  Präsentation transkript:

1 Priv.-Doz. Dr. med. J. Zielasek - LVR-Klinikum Düsseldorf -
Einführung in die Psychiatrie: Fachdifferenzierung, Historie, Schwerpunkte, Krankheitskonzepte Priv.-Doz. Dr. med. J. Zielasek Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität - LVR-Klinikum Düsseldorf - Bergische Landstr. 2 40629 Düsseldorf

2 Organisatorische Vorbemerkungen
Kursablauf Termine

3 Block E Zeitstruktur: W0 W2 W14 W15 Propädeutik Systematik Prüfungen
Psychiatrie: MC Klausur mit 40 Fragen Mittwoch 3. Februar :00 s.t.-15:00 Uhr (vorauss. HS 3A) gemeinsam mit Neuro-Fächern und Psychosomatik

4 Block E: Studentenzahl
ca. 160 Studenten nach neuer AO ca. 15 Psychologie-Studenten ca. 175 Studenten  ca. 10 Gruppen à 20 Studenten Seminar Di. 13 s.t. -13:45 Uhr  ca. 32 Gruppen à 6 Studenten UAK Di. 14 s.t.- 15:30 Uhr SELBSTEINTRAGUNG IN GRUPPENLISTEN ZU JE SECHS STUDENTEN HEUTE UND MORGEN!!! Die genaue Einteilung mit Namensliste wird per Aushang (HS RKD)

5 Block E: Stundenplan Psychiatrie
Propädeutik W1 Di :00-10:00 HS RKD Einführung W1 Di :15-16:00 HS RKD Propädeutik I W2 Di :15-16:30 HS RKD Propädeutik II Systematik W3 - W14 10:15-11:45 HS RKD Vorlesung ab Di bis Di :00 s.t.-13:45 Seminar (14-tägig) 14:00 s.t.-15:30 Unterricht am Krankenbett (14-tägig) Achtung: einige wenige UAK Gruppen finden 8:30-10:00 Uhr statt !!!

6 Block E: Vorlesungsplan
Propädeutik DI :00-10:00 Zielasek Einführung Di :15-14:45 Zielasek Der diagnostische Prozess (I+II) 15:00-15:30 Zielasek Der diagnostische Prozess (III) 15:30-16:00 Zielasek Der therapeutische Prozess (I) Di :15-14:00 Janssen Versorgungsstrukturen 14:00-14:45 Wölwer Psychotherapieverfahren 15:00-15: Luckhaus Rechtliche Aspekte 15:45-16:30 Cordes Suizidalität und Notfälle

7 Block E: Vorlesungsplan
Systematik (HS RKD Di. 10 c.t. -11:45 Uhr) Angst- und Zwangsstörungen Suchterkrankungen Schizophrenie I (Diagnose, Ätiopathogenese) Schizophrenie II (Therapie, Rehabilitation) Organische psychische Störungen, Konsiliarpsychiatrie Neurosen und Belastungsstörungen Persönlichkeitsstörungen Affektive Störungen Demenz u. a. psychische Störungen im Alter Psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter Forensische Psychiatrie Stigmatisierung Spezielle Psychotherapie

8 Seminar und Unterricht am Krankenbett
Sechs Termine pro Semester (alle 14 Tage) jeweils dienstags 13:00 Uhr s.t. - 13:45 Uhr Seminar und 14:00 Uhr s.t. - 15:30 Uhr UAK (8:30-10:00 Uhr einige Gruppen im UAK) 15-20 Studentinnen/Studenten pro Dozentin/Dozent im Seminar 6 Studentinnen /Studenten pro Dozentin/Dozent im UAK Separater Plan mit Stationsplan, Dozenten- und Studentenplan Laufzettel „Seminar und UAK“ bitte am letzten Kurstag bei Frau Riedel im Sekretariat (Poliklinik Haus 2) abgeben!

9 Lehrplan für Psychologen
Diplom in 2 Semestern 8,0 SWS 1. Semester Vorlesung und Seminare nach freier Wahl 2. Semester Pflichtseminar Di 13-13:45+UAK14-15:30 Vorlesung, Pflichtseminar und UAK = 3,75 SWS  noch 4,25 SWS durch andere Seminare abdecken Bachelor Vorlesung (2,25 SWS) und Seminare ad 4 SWS Master UAK+Pflichtseminar 1,5 SWS und Seminare ad 4 SWS Weitere organisatorische Fragen morgen nach der Vorlesung klären!

10 Propädeutik der Psychiatrie
Einführung in die Psychiatrie Der diagnostische Prozess (I) Diagnosesysteme, Explorationsverfahren (II) Psychopathologie (III) Zusatzdiagnostik, Zukunft der Diagnostik Der therapeutische Prozess (I) Therapieverfahren in der Psychiatrie (II) Versorgungsstrukturen (III) Psychotherapieverfahren (IV) Rechtliche Aspekte (V) Suizidalität und Notfälle

11 Literaturempfehlungen
Gaebel, W. und Müller-Spahn, F.: Diagnostik und Therapie psychischer Störungen Kohlhammer, Stuttgart, EUR 49,90 Berger, M.: Psychische Erkrankungen. Klinik und Therapie. 3. neu bearbeitete Auflage, Urban & Fischer, Heidelberg, EUR 199,00 Möller, H.-J., Laux, G., Kapfhammer, H.-P.: Psychiatrie und Psychotherapie. 3. Auflage 2007, Springer-Verlag, Berlin Heidelberg New York, EUR 199,95 Freyberger, H. J., Schneider, W. und Stieglitz, R.-D. (Hrsg.): Kompendium Psychiatrie, Psychotherapie und psychosomatische Medizin. 11. vollst. erneuerte und erw. Aufl Karger, Basel Freiburg Paris, EUR 64,49 Möller, H.-J., Laux, G. Deister, A.: Psychiatrie und Psychotherapie. 3. vollständig überarb. und erw. Auflage, 2005, Thieme-Verlag, Stuttgart, EUR 49,95 (Duale Reihe) Arolt, V., Dilling, H. und Reimer, C.: Basiswissen Psychiatrie und Psychotherapie. 6. Auflage, 2006, Springer, Berlin Heidelberg New York, EUR 19,95 Dilling, H., Mombour, W. und Schmidt, M. H.: Internationale Klassifikation psychischer Störungen, Klinisch-diagnostische Leitlinien. 4. korr. u. erg. Aufl. 2004, Huber, Bern Göttingen Toronto, EUR 26,95 Arbeitsgemeinschaft für Methodik und Dokumentation in der Psychiatrie: Das AMDP-System. Leitfaden zur Dokumentation psychiatrischer Befunde. 8. überarb. Auflage 2006; Hogrefe, Bern, EUR 19,95 Fähndrich, E. und Stieglitz, R.-D.: Leitfaden zur Erfassung des psychopathologischen Befundes. Halb- strukturiertes Interview anhand des AMDP-Systems. 3. überarbeitete Aufl. 2006, Hogrefe, Bern, EUR 19,95 Benkert, O. und Hippius, H.: Kompendium der Psychiatrischen Pharmakotherapie, 7. Auflage, 2008, Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, EUR 34,95   

12 Psychiatrie als Fachgebiet?
Allgemein- Medizin Chirurgie Innere Medizin Ansehen unter den mediz. Fächern Klinisch interessant Effektive Therapie Heilung für Patienten Schwierige Patienten 1=niedrig, 7=hoch, MW + SD; 222 dänische Medizinstudenten Holm-Petersen et al., Acta Psychiatr Scan 2007; 116:

13 Einführung in die Psychiatrie
Was ist Psychiatrie? Was sind psychische Störungen? Wie häufig sind psychische Störungen? Wie entstehen psychische Störungen? Wie werden psychische Störungen behandelt?

14 Erstes psychiatrisches Lehrbuch (1803)
Johann Christian Reil ( ) Professor der Medizin und Stadt-Physikus in Halle prägte die Bezeichnung Psychiatrie = ärztliche Seelenheilkunde

15 Entwicklung der Psycho-Neuro-Fächer in Deutschland
Innere Medizin Neurologie Psychiatrie Innere Medizin Nervenheilkunde Neurologie und Psychiatrie Psychologie Neurologie Psychiatrie und Psychotherapie Psychologische Psychotherapie Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

16 Arbeitsschwerpunkte und Zugangsweisen der Neuro-Psycho-Fächer
Psyche Psychiatrie Psychosomatik Gehirn PERSON Neurologie Körper UMWELT

17 Schnittstellen der Psychiatrie zu anderen Disziplinen
Theologie Pharmako- genetik Philosophie Sozial- wissen- schaften Molekular- biologie/ -genetik Psychiatrie Spezielle Neuro- wissen- schaften2 Psycho- logie 2Neuroimaging, Neurophysiologie, Neurochemie, Neuroinformatik Psycho- somatik Allgemeine Neurowissen- schaften1 1Neurologie, Neuropathologie, Neurochirurgie traditionell zukünftig zunehmend

18 Begriffsdefinitionen (I)
Begriff Bedeutung Psychiatrie Lehre von der Diagnostik, Therapie, Prävention und Rehabilitation psychischer Störungen einschließlich ihrer wissenschaftlichen Erforschung und Lehre Psychopathologie deskriptive Erfassung von gestörtem seelischen Erleben, Verhalten und Befinden, Grundlagen- disziplin der Psychiatrie „Biologische Psychiatrie” beschäftigt sich mit den biologischen Ursachen sowie Grundlagen biologisch orientierter Therapie von psychischen Störungen. Forschungsschwerpunkte: kognitive Prozesse, Emotionalität und ihre biologischen Substrate; genetische Ursachen psychischer Störungen; Psychopharmakologie; Stressforschung; Schlafforschung „Sozialpsychiatrie” beschäftigt sich mit der Bedeutung von sozialen Einflüssen auf die psychische Gesundheit und Krankheit Forschungsschwerpunkte: Epidemiologie, psychiatrische Versorgung, Lebensqualität, Gesundheitsökonomie Neurologie Lehre von der Diagnostik, Therapie und Prävention von organischen Erkrankungen des zentralen und peripheren Nervensystems einschliesslich ihrer wissenschaftlichen Erforschung und Lehre

19 Begriffsdefinitionen (II)
Begriff Bedeutung Psychosomatik beschäftigt sich mit dem Zusammenhang zwischen somatischen Erkrankungen und psychischen Störungen Psychologie Lehre von den Formen und Gesetzmässigkeiten des normalen Erlebens und Verhaltens, umfasst folgende Teilgebiete: allgemeine Psychologie, klinische Psychologie, Persönlichkeitspsychologie, Entwicklungspsychologie, Sozialpsychologie, physiologische Psychologie, Neuropsychologie Psychopharmakologie Lehre von der Beeinflussung psychischer Prozesse durch psychotrop wirksame Pharmaka (Psychopharmaka), eigenständige, interdisziplinäre Wissenschaft (Grundlagen- und klinische Forschung) Psychotherapie Behandlung psychischer, aber auch körperlicher Störungen mit psychologischen Mitteln, insbesondere mit speziellen Gesprächstechniken und übenden Verfahren. Im allgemei- nen wird eine einsichtsorientierte von einer stützenden Psychotherapie unterschieden. Die Methoden sind sehr vielfältig. Dazu zählen u.a. tiefenpsychologisch-analytische Verfahren, Verhaltenstherapie, Paar- und Familientherapie, körperbezogene Therapiemethoden, autosuggestive, übende und entspannende Verfahren

20 Einführung in die Psychiatrie
Was ist Psychiatrie? Was sind psychische Störungen? Wie häufig sind psychische Störungen? Wie entstehen psychische Störungen? Wie werden psychische Störungen behandelt?

21 Psychische Störungen - Definition
Psychische Störungen sind ... Störungen im Erleben, Befinden und Verhalten (psychopathologisches Syndrom), begleitet von psycho-neurobiologischen und ggf. somatischen Funktionsstörungen, verursacht/bedingt durch ein Zusammenspiel neurobiologischer und psychosozialer Faktoren, deren Verlauf sich mit wechselnder Ausprägung über die ganze Lebensspanne erstrecken und deren Verlaufsausgang durch störungsspezifische Beeinträchtigungen (impairments), psychosoziale Behinderungen (disabilities) und Benachteiligungen (handicaps) sowie somatische (z.B. Suchterkrankungen) und vitale Komplikationen (z.B. Suizid) gekennzeichnet sein kann.

22 Triadisches diagnostisches System der Psychiatrie
Somatologische Ordnung Psychologische Ordnung Hirnbeteiligende körperliche Erkrankungen Intoxikationen Infektionskrankheiten Andere interne Erkrankungen Akut: Bewußtseinstrübung Chronisch: Persönlichkeits- veränderung und Demenz Zyklothymien Schizophrenien I. Körperlich begründbare (exogene, organische) Psychosen und Defektzustände Paralyse Andere entzündliche Hirnkrankheiten Hirnverletzungen Hirngefäßprozesse Senile Hirnerkrankungen Systematische Atrophien Tumore MS Epilepsie (Primäre) Hirnkrankheiten Folgen von Krankheiten ? II. Endogene Psychosen Abnorme Verstandesanlagen (Oligophrenien) Abnorme Persönlichkeiten (Psychopathien) Abnorme Erlebnisreaktionen und Persönlichkeitsentwicklungen (Neurosen) Abnorme Triebanlagen (sexuelle Abnormitäten) Suchten (Alkohol- und Drogenabhängigkeit) III. Abnorme Variationen seelischen Wesens

23 Störungsklassen nach ICD-10
F0 Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen F1 Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen F2 Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen F3 Affektive Störungen F4 Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen F5 Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen oder Faktoren F6 Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen F7 Intelligenzminderung F8 Entwicklungsstörungen F9 Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen

24 Entwurf eines künftigen multiaxialen Diagnosesystems (DSM-V)
Axis I: Genotype Identification of disease-/symptom-related genes Identification of resiliency/protective genes Identification of genes related to therapeutic responses to and side effects of specific psychotropic drugs Axis II: Neurobiological phenotype Identification of intermediate phenotypes (neuroimaging, cognitive function, emotional regulation) related to genotype Relates to targeted pharmacotherapy Axis III: Behavioral phenotype Range and frequency of expressed behaviors associated with genotype, neurobiological phenotype, and environment Relates to targeted therapies Axis IV: Environmental modifiers or precipitants Environmental factors that alter the behavioral and neurobiological phenotype Axis V: Therapeutic targets and response Charney et al. (2002)

25 Einführung in die Psychiatrie
Was ist Psychiatrie? Was sind psychische Störungen? Wie häufig sind psychische Störungen? Wie entstehen psychische Störungen? Wie werden psychische Störungen behandelt?

26 Epidemiologie (I) ca. 25% 42,5% Weltweit Europa mind. 27% Deutschland
Lebenszeitprävalenz psychischer Störungen (%) Top DALYs 2002 Weltweit ca. 25% World Mental Health Report, 2001 1 perinatale Erkrkg. 2 Atemwegsinfektion 3 HIV/AIDS 4 Depressionen Europa mind. 27% EU-Grünbuch 1 Neoplasien 2 KHK 3 zerebrovask. Deutschland 42,5% Jacobi et al., 2004 2 kardiovask 3 Depressionen 4 zerebrovask.

27 Epidemiologie (II) Häufigkeit psychischer Störungen in Deutschland
- Die 12-Monatsprävalenz liegt bei ca. 32% (Bundesgesundheitssurvey 2001) - Etwa 70%ige Zunahme der Zahl der durch psychische Störungen verursachten AU-Fälle im Zeitraum , nach einem kurzen Plateau aktuell weitere Zunahme (DAK Gesundheitsreport 2005, BEK Report 2008) - 28% aller Renten wg. Berufsunfähigkeit wurden aufgrund von psychischen Störungen bewilligt, waren es nur 9% (Verband der Rentenversicherungsträger)

28 Volkskrankheit Depressionen (I)
Psychische Störungen sind der häufigste Grund für Frühberentungen wegen Erwerbsminderung, hierunter stellen die Depressionen die häufigste Diagnose dar Ursachen für Erwerbsminderungsrenten 2003 somatische Ursachen 72,9 % psychische Störungen 27,1 % (Platz 1 aller Krankheitsgruppen) davon: Depression 26,4% Schizophrenie 16,5% Belastungsreaktion, 15,5% somatoforme Störungen Alkoholabhängigkeit 15,3% Quelle: D. Richter: Psychische Störungen und Erwerbsminderungsrenten. DRV Schriften Band 55 (2006)

29 Volkskrankheit Depressionen (II)
Punktprävalenz ca. 5 %  aktuell ca. 4 Millionen Betroffene ca Frühberentungen jährlich wegen Depressionen ca. 11 Millionen AU-Tage jährlich wegen Depressionen Quelle: Spiessl et al., Volkskrankheit Depression, Dt. Med. Wschr. 2005: 131: 35-40

30 Volkskrankheit Depressionen (III)
Depressionen stellen mittlerweile die dritthäufigste Ursache für den Anteil an AU-Tagen dar Anteil an den AU-Tagen 2004 im Bereich der DAK 1. Rückenschmerzen 7,6% 2. Akute Infektionen der oberen Atemwege 4,0% 3. Depressive Episode 3,1% 9. Reaktionen auf schwere Belastungen und 1,6% Anpassungsstörungen Quelle: DAK Gesundheitsreport 2005

31 Fallzahlentwicklung stationärer Krankenhausfälle mit der Hauptdiagnose einer psychischen Störung Quelle: 31

32 Durchschnittliche Verweildauer vollstationärer Patienten
Quelle: 32

33 Anzahl der Fachärzte in Deutschland
Nervenheilkunde Psychiatrie und Psychotherapie Psychosomatische Medizin Source: Statistics of the Federal Chamber of Medical Doctors

34 psychotherapeutische Versorgung
Inanspruchnahme verschiedener Stufen des psychiatrischen Versorgungssystems Psychiatrisch- psychotherapeutische Versorgung Gemeinde Hausärztliche Versorgung Häufigkeit seelischer Störungen in der Bevölkerung Gesamtheit aller seelischen Störungen in allgemeinärztlicher Behandlung vom Allgemeinarzt erkannte seelische Störungen Gesamtheit seelischer Störungen in psychiatrischer Behandlung Seelische Störungen in stationär psychiatrischer Behandlung 25% 23% 14% 1,7% 0,6% (1.Filter) (2.Filter) (3.Filter) (4.Filter) Haupteinflussfaktor Krankheitsverhalten Krankheitserkennung Überweisung zu psychiatrischer Behandlung Stationäre Zuweisung Schlüsselperson Patient Allgemeinarzt Allgemeinarzt Nervenarzt Einflussfaktoren auf Schlüsselpersonen Art und Schweregrad der Symptome; Art der Krankheits- bewältigung Ausbildung, Einstellung zu psychisch Kranken, Persönlichkeits- faktoren Ausbildung, Ver- trauen auf eigene Fähigkeit, Verfügbar- keit und Qualität psychiatr. Dienste; Einstellung gegen- über Nervenärzten Bettenangebot, Verfügbarkeit ergänzender gemeinde- psychiatrischer Angebote andere Einflussfaktoren Einstellung des sozialen Umfelds; Verfügbarkeit und Zugänglichkeit der Versorgungs- einrichtungen Darstellung der Krankheitssymptome, soziodemo- graphische Merkmale des Patienten Einstellung des Patienten und der Angehörigen Aus: Goldberg & Huxley (1980), modifiziert nach Rössler & Salize (1995), in: DGPPN (1997)

35 Einführung in die Psychiatrie
Was ist Psychiatrie? Was sind psychische Störungen? Wie häufig sind psychische Störungen? Wie entstehen psychische Störungen? Wie werden psychische Störungen behandelt?

36 sozial Entstehung, Diagnostik und Therapie psychischer Störungen werden im Rahmen des biopsycho-sozialen Modells kon-zeptualisiert. psycho- bio- Nach: Engel (1980), Goodman (1991)

37 Gesundheit und Krankheit
Was ist (psychische) Gesundheit? Die ausreichende Kompetenz des Systems „Mensch“, beliebige Störungen auf beliebigen Systemebenen autoregulativ zu bewältigen. Ergo: Es gibt keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit! Was ist (psychische) Krankheit? Wenn der Organismus die autoregulative Kompetenz zur Bewältigung von auftretenden Störungen auf beliebigen Systemebenen nicht ausreichend zur Verfügung stellen kann und relevante Regelkreise für die Funktionstüchtigkeit des Individuums überfordert sind bzw. ausfallen. Ergo: Erst die „harmful“ dysfunction macht die Funktionsstörung zur Krankheit. modifiziert nach J. W. Egger (2005)

38 Entwicklung psychischer Störungen im Erwachsenenalter
Psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren in Kindheit und Jugend Biopsychosoziale Risikofaktoren Biopsychosoziale Schutzfaktoren Niedriger sozioökonomischer Status Dauerhafte gute Beziehung zu mindestens einer Bezugsperson Mütterliche Berufstätigkeit im ersten Grossfamilie/kompensatorische Lebensjahr Elternbeziehungen Schlechte Schulbildung der Eltern Gutes Ersatzmilieu nach frühem Mutterverlust Grosse Familien, sehr wenig Wohnraum Überdurchschnittliche Intelligenz Kriminalität oder Dissozialität eines Robustes, aktives und kontaktfreudiges Elternteils Temperament Chronische Disharmonie Sicheres Bindungsverhalten Unsicheres Bindungsverhalten Soziale Förderung modifiziert nach Egle et al. (1997)

39 Entstehung und Verlauf psychischer Störungen
am Beispiel der Depression (I) Gesteigerte Vulnerabilität durch Traumata in der Kindheit Psychosoziale oder physische Stressoren Genetische Disposition (EZ % Konkordanz) Depressivität Jahre Monate

40 Entstehung und Verlauf psychischer Störungen
am Beispiel der Depression (II) Psychotherapie + Soziotherapie Somatische Faktoren z.B. Infekte, Reserpin Depression (d.h. psychisches Leiden, soziale Beeinträchtigung) Neurobiologische Störung z.B. Transmitter-Imbalance Psychosoziale Faktoren z.B. Überforderungen, Verlusterlebnisse Antidepressiva Psychotherapie + Soziotherapie

41 Neuroanatomische Strukturen psychischer Funktionen (I)
Funktion wichtige Strukturen Bewusstsein, Wachheit (“arousal”) Cortex, Formatio reticularis des Hirnstammes, thalamische Projektionssysteme, Rhinencephalon Aufmerksamkeit präfrontaler Cortex, Thalamus (v.a. Nucleus reticularis) Wahrnehmung parietal-temporal-okzipitaler Assoziationscortex Orientierung (räumlich) parieto-okzipitale Region Gedächtnis - implizit neocortikale Assoziationsgebiete Basalganglien, Amygdala, Cerebellum - explizit (deklarativ) mediobasale Temporalregion Hippokampus, dienzephale Regionen Sprache perisylvische Region der sprachdominanten, meist linken Hemisphäre

42 Neuroanatomische Strukturen psychischer Funktionen (II)
Funktion wichtige Strukturen Exekutive Funktionen (Informations- dorsolateraler präfrontaler Cortex, medialer analyse, Planungsprozess, Ausführen Thalamus und Kontrolle von Handlungen) Affekt, Emotionen, Stimmung limbische (v.a. Amygdala und Hippokampus- formation) und paralimbische Strukturen, Hirnstamm, Hypothalamus, Thalamus, präfrontaler Cortex Motivation, Antrieb limbisches System, frontaler Cortex, Basalganglien Motorik motorischer Cortex, Basalganglien Rückenmark, präfrontaler Assoziationscortex

43 Bedeutung von Neurotransmittersystemen für psychische
Funktionen und psychopathologische Syndrome (I) Psychische Funktionen Neurotransmitter Bewusstsein, Vigilanz 5-HT NA GABA Glu Gedächtnis 5-HT Ach Lernfähigkeit 5-HT NA Ach Wahrnehmung DA Affekt, Stimmung 5-HT NA DA Motorik 5-HT DA Psychopathologie Depression 5-HT NA Ach Manie NA Ach Angst 5-HT NA

44 Bedeutung von Neurotransmittersystemen für psychische
Funktionen und psychopathologische Syndrome (II) Psychopathologie Neurotransmitter Aggression 5-HT NA DA GABA Zwang/Suizidalität 5-HT Wahn/Halluzinationen 5-HT NA DA Glu Abhängigkeit NA DA Glu Demenz 5-HT NA Ach Essstörungen 5-HT Schlafstörungen 5-HT NA Sexuelle Funktionsstörungen 5-HT NA Ach 5-HT (Serotonin) Ach (Acetylcholin) GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) NA (Noradrenalin) DA (Dopamin) Glu (Glutamat)

45 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!


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