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Der Kompatibilitätswettbewerb
Liegen Netzeffekte vor, steigt der Nutzen eines (Netzeffekt-)Gutes, wenn viele andere das selbe oder ein kompatibles Gut konsumieren. Kompatibilität als “Zusammenpassen” ähnlicher oder komplementärer Produkte. Kompatibilität erhöht die Größe des betreffenden Netzes und somit die Netzeffekte.
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p x Die Marktnachfrage wird durch zwei Effekte bestimmt.
Nachfragefunktion bei gegebenen Erwartungen p Nachfragefunktion bei erfüllten Erwartungen x Preis- effekt Netzeffekt Die Marktnachfrage wird durch zwei Effekte bestimmt. 89
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Das Grundmodell Kompatibilitätsvorteil Unternehmen1 :
Zwei Unternehmen mit jeweils einem Produkt betreiben Heterogenisierung in zweierlei Hinsicht : Zwei Produktvarianten durch maximale horizontale Produktdifferenzierung mit a1=0 und a2=1 Grad der Kompatibilität zum anderen Produkt : si (inkompatibel = = voll kompatibel) Kompatibilitätsvorteil Unternehmen1 :
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Transportkosten und Netzeffekt
Nutzenminderung, wenn das Produkt den Präferenzen nicht exakt entspricht oder wenn Transportkosten anfallen. Netzgröße ni als Nutzenbestandteil Produkt 1 Produkt 2 h th t(1- h) a 1 = 0 a 2 = 1 erwarteter Absatz für Produkt 1 installierte Basis von Produkt 1
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Die Nutzenmaximierung
Konsumenten erwerben eine Einheit des Produkts mit dem geringeren effektiven Preis : Nachfrage nach Produkt 1 : Preisvorteil für horizontaler Differen- Netzvorteil für Unternehmen zierungsvorteil für U1 Unternehmen 1 Netzeffektstärke e>0
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Exogen gegebene Erwartungen
Die Erwartungen der Konsumenten bezüglich der künftigen Absätze werden als exogen gegeben angenommen. Nachfragefunktionen (ind. Konsument:h*) : natürlicher Wettbewerbs- Preisvorteil Netzvorteil Kundenstamm intensität Preisnachteil Netznachteil
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Schlußfolgerungen (exogene Erw.)
Netzeffektvorteile führen aufgrund ihrer Nutzenstiftung zu reduzierten effektiven Preise und damit zu Absatzvorteilen. Der Absatz wird durch eine hohe installierte Basis und hohe Erwartungen bezüglich des Produkterfolges wesentlich stimuliert. “self-fulfilling prophecy” Hohe einseitige Kompatibilität führt zu Netzgrößen- und damit Absatzvorteilen, vollständige Kompatibilität jedoch nicht.
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Rationale Erwartungen
Die Konsumenten erwarten die tatsächlich realisierten Absätze : Nachfragefunktionen (ind. Konsument:h*) : mit folgender Wettbewerbsintensität : Summe der Inkompatibilitäten
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Schlußfolgerungen (rationale Erw.)
Positive Netzeffekte steigern Wettbewerbs-intensität (Preissenkungsanreize): Sehr starke Netzeffekte mit 2t<e(2-s1-s2) führen zu negativer Wettbewerbsintensität. Diesen extremen Fall wollen wir in Zukunft ausschließen. Bei identischer Kompatibilität folgt :
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Schlußfolgerungen (rationale Erw.)
Der Nachfrageeffekt höherer Kombatibilität : Höhere Kompatibilitätsgrade reduzieren die Nachfrageeffekte einer Preissenkung : mit (siehe oben)
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Fallbetrachtungen Betrachtung unterschiedlicher Kompatibilitätsgrade s1, s2 bei simultaner Kompatibilitätsfestlegung auf Stufe 1 und simultanem Preiswettbewerb auf Stufe 2. Betrachtung gleicher Kompatibilitätsgrade s=s1=s2 bei Setzen eines einheitlichen Standards auf Stufe 1 und simultanem Preis- wettbewerb auf Stufe 2. s 1 s 2 p 1 p 2 G 1 G 2 p 1 p 2 G 1 G 2 s
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Unterschiedliche Kompatibilitäten
Gewinnfunktion von Unternehmen 1 : Preisreaktionsfunktionen der Unternehmen : Auswirkung von Basis- bzw. Kompatibilitäts-vorteil Auswirkung steigender Wettbewerbsintensität mit inkompatibleren Produkten bzw. höherer Netzeffektstärke
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Lösungen der zweiten Stufe
Bertrand-Nash-Gleichgewicht : Absatzmengen im Gleichgewicht : Unternehmensgewinne :
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p 2 p 1 Gleichgewicht im simultanen Preiswettbewerb
Für vernachlässigbare Netzeffektstärke (e=0) ergäbe sich die simultane Hotelling-Lösung : 92
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Gewinneinflußgrößen Aus der reduzierten Gewinnfunktion für U1 sind folgende Einflußfaktoren zu erkennen : Der Gesamteinfluß ist nur für Unternehmen mit Basis- und Kompatibilitätsnachteil eindeutig bestimmt : sowie Die Wettbewerbsintensität sinkt mit höherer relativer Kompatibilität. Basis- und Kompatibilitäts-vorteile sind unbestimmt.
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Die Ergebnisse auf der 1. Stufe
Ausgangspunkt: reduzierte Gewinnfunktion Optimale Kompatibilitätsgrade : (sehr aufwendige analytische Berechnung) Numerische Untersuchung ergibt : mit und führt zu gleichem Ergebnis wie das Positionsgleichgewicht im Standort-/Variantenwettbewerb:
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Einheitliche Kompatibilität
Zwei Unternehmen setzen einen gemeinsamen Standard mit s=s1=s2 : Damit ergibt sich auf der zweiten Stufe : Bei Unternehmen 2 ergibt sich jeweils ein Minusz.
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Die optimale Kompatibilität
Annahme : U1 hat Basisvorteil U2 wird sich zur Gewinnmaximierung für vollständige Kompatibilität (s=1) einsetzen. U2 benötigt Mindeststandardisierung für positiven Absatz : U1 kann bei großem Basisvorteil von Inkompatibilität profitieren.
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Markteintrittsabschreckung
Dyopolmenge von Unternehmen 2 ist nichtnegativ : Unternehmen 1 kann Unternehmen 2 abschrecken, wenn : Notwendige installierte Basis von U1 zur Abschreckung : bewerteter Basis-Kompatibilitäts-vorteil von Unternehmen 1 Limit-Basis-Kompatibilitätsvorteil
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Monopol 1 e (2 D n i + D s) Dyopol Monopol 2 l
20 0.5 0.4 0.3 0.2 0.1 Monopol 1 10 e (2 D n i + D s) Dyopol -10 Monopol 2 -20 l Marktstruktur in Abhängigkeit von Wettbewerbsintensität und bewertetem Basis-Kompatibilitätsvorteil von Unternehmen 1. 94
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Zusammenfassung Netzeffektgüter haben Besonderheiten bei der Marktschaffung (self-fulfilling-prophecy und bewußte Preisdifferenzierung zur Erwartungsbeeinflussung nutzen). Ein erfolgreicher Markteintritt wird durch Produktdifferenzierung sowie möglichst hohe (einseitige) Kompatibilität unterstützt. Der aufstrebende Monopolist soll schnell und aggressiv zu den eigenen Produkten kombatible homogene Güter produzieren.
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