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Veröffentlicht von:Kirsten Holtzer Geändert vor über 9 Jahren
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Kinder und Medien – Einführung in die Mediensozialisation PD Dr. Daniel Süss FS 2008 Termin 24.4.08: Die Handy-Generation
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Funktionen des Handys Überwinden von Raum und Zeit Mobilität und Flexibilität gegenüber Eltern und Peers Status und Zugehörigkeit Markenbewusstsein Gestaltung als persönliches Objekt, interaktives Tagebuch Enthemmung Emotionsmanagement Beziehungspflege Soziale Kontrolle nimmt zu Erreichbarkeitsdilemma (Erklärungsbedarf nimmt zu) Jugendsprache und Sprachspiele
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Entwicklungsaufgaben Umgang mit dem Warenmarkt (Konsumsozialisation) Umbau der sozialen Beziehungen (Peergroup und Ablösung) Aufbau intimer Beziehungen, Umgang mit Sexualität, Regulierung von Nähe und Distanz
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Schweizer Studie zur Nutzung des Handys (Süss 2004) 400 Jugendliche von 12 bis 16 Jahren schriftlich befragt. 44 qualitative Interviews mit Jugendlichen. Datenerhebung 2002.
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Motive für den Besitz eines Mobiltelefons Grund für Wunsch Anzahl Nennungen Dabei sein / Kollegien, Kolleginnen haben auch eines17 Fand es cool5 Erreichbar sein7 Ohne Wunsch erhalten5 Anderes10 Keine Angabe10 Total Nennungen44 Tabelle 112: Grund für den Wunsch nach einem Handy (Süss 2004)
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Situationen, in denen das Handy gebraucht wird Situationen Handynach Geschlechtnach Alter KnabenMädchen12-13 J.15-16J. Aushandeln Ausgang6727 Hotline zu Eltern 6965 Eltern suchen Kind4333 Kind sucht Eltern2624 Kontakt Kolleg/innen 10558 Erreichbar sein1303 Langeweile/Einsamkeit lindern4333 Anderes3112 Keine Angabe1331 Total Nennungen36372235 Tabelle 113: Situationen, in denen das Handy gebraucht wird. (Süss 2004)
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Probleme mit Handys (vgl. Bildungsdirektion Kanton Zürich, März 2006) Störung des Unterrichts durch das Handy Störung in der Familie (Essen und Gespräche) Ablenkung durch das Handy Fehlende Ruhephasen Handy als Schuldenfalle Suchtgefahr: Unsicherheit ohne Handy Handy als Werkzeug für Belästigung und Gewaltausübung Handy als Medium für jugendgefährdende und illegale Bilder und Videos ( Studie von Luder 2008)
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Verbreitung, Rezeption und Besitz von problematischen Inhalten auf Mobiltelefonen (Luder 2008) Aktuelle Liz.-Arbeit am IPMZ bei D. Süss Eine Befragung von 435 Jugendlichen zwischen 12 – 16 Jahren in den Kantonen SG (14 Klassen) und SZ (11 Klassen) Zeitpunkt: September 2007 82% Schweizer, 18% Ausländer 52% Jungen, 48% Mädchen
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Zentrale Kennwerte zur Produktion problematischer Inhalte 11% der Jugendlichen kennen Personen, welche problematische visuelle Inhalte mit dem Handy produziert haben. 6% der Jugendlichen sagen, dass sie selbst schon einmal solche Inhalte produziert haben. Beteiligung als Täter vor der Kamera: 1,7% (7 Personen) Beteiligung als Opfer vor der Kamera: 3,1% (13 Personen) Zeuge einer Produktion gewesen: 9,3% (39 Personen)
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Was tut man mit problematischen Inhalten? Anschauen, dann löschen: 54,5% Anschauen, weiterschicken, behalten: 16,4% Nicht anschauen, löschen: 13,6% Anschauen und behalten: 10% Anschauen, weiterschicken, löschen: 5,5% In 73,6% der Fälle wird die Datei also gelöscht.
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Abb. 1: Aggressive Prädispositionen: N = 420
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Abb. 2: Sensation Seeking bei den Jugendlichen N= 422
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Abb. 3: Besitz und Nutzen von Mobiltelefonen N= 433
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Abb. 4: Von wem haben die Jugendlichen über problematische Inhalte auf Handys etwas erfahren? N = 433
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Abb. 5: Persönliche Einstellung zu problematischen Inhalten N = 416
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Abb. 6: Kennen von Besitzern problematischer Inhalte N = 415
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Abb. 7: Nähe zu den Personen N = 169
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Abb. 8: Ursprung der problematischen Inhalte N = 200
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Abb. 9: Inhalt der problematischen Filme und Fotos auf Handys anderer Personen N = 183
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Abb. 10: Rezeption problematischer Inhalte auf Handys anderer Personen N = 419
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Abb. 11: Häufigkeit der Rezeption bei anderen Personen N= 419
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Abb. 12: Sensation Seeking, Geschlecht und Rezeption problematischer Inhalte N = 419
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Abb. 13: Aggressive Prädispositionen, Geschlecht und Rezeption N = 419
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Abb. 14: Problematische Inhalte auf dem eigenen Handy N = 388
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Abb. 15: Besitz problematischer Inhalte auf dem eigenen Handy – nach Schultypen resp. Klassenniveau N = 388
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Abb. 16: Herkunft der problemat. Inhalte auf dem eigenen Handy N = 71
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Abb. 17: Typ der problematischen Inhalte auf dem eigenen Handy N = 71
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Abb. 18: Häufigkeit der Rezeption auf dem eigenen Handy N = 382
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Abb. 19: Häufigkeit der Rezeption nach Alter der Jugendlichen N = 382
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Abb. 20: Schultypus resp. Klassenniveau und Häufigkeit der Rezeption N=379
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Befunde zur Kenntnis und Einschätzung der Phänomene Die meisten Jugendlichen kennen das Phänomen. Die Medien (Fernsehen, Zeitungen und Zeitschriften) bilden die Hauptquelle dieses Wissens. Gut zwei Fünftel der Befragten kennen jemanden, der problematische Inhalte auf dem Handy hatte. Meist werden Personen aus dem Schulhaus genannt, nicht aber eigene Klassenkameraden, Freunde oder Geschwister. Sexuelle Darstellungen werden viel häufiger genannt als Gewalt. Ca. 15% der Jungen und 5% der Mädchen finden diese Inhalte witzig oder gut. Die Mehrheit lehnt sie ab. Mädchen, jüngere Jugendliche und Angehörige der höheren Klassenniveaus nennen mehr Ablehnung.
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Befunde zur Rezeption der Inhalte Geschlecht, formale Bildung, Sensation Seeking und aggressive Prädispositionen beeinflussen das Interesse an der Rezeption und am Besitz von problematischen Inhalten auf dem Handy. Zum Alter (zwischen 12 bis 16 Jahren) besteht kein schlüssiger Zusammenhang mit der Rezeption. Der typische Rezipient von problematischen Inhalten ist ein Junge, gehört dem niedrigeren formalen Bildungsniveau an, ist ein High Sensation Seeker und verfügt über aggressive Prädispositionen. Diese Merkmale entsprechen auch sonst dem typischen Rezipienten violenter Medieninhalte. Funktion von Gewalt- und Pornobildern als „Trophäen“ in delinquenten Peergroups
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Kritische Fragen aus der Studie Luder (2008) Agenda-Setting durch die Medien: Medienberichterstattung als Hauptinformationsquelle der Jugendlichen? Orientierung an spektakulären Einzelfällen: Bild in der Öffentlichkeit über das Ausmass des Phänomens? Kriminalitätsberichterstattung und Einschätzung einer „scary world“ Stereotyp der gewaltbereiten und zynischen Jugend. Soziale Erwünschtheit und Zugang zu authentischen Aussagen über problematische Verhaltensweisen?
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Prävention von Handy-Problemen (Bildungsdirektion Kanton Zürich, 2006) Medienpädagogische Auseinandersetzung –Positive und negative Erfahrungen mit dem Handy reflektieren –Was würde man ohne Handy vermissen? –Wie wirken problematische Inhalte? –Regeln vereinbaren, Elternabende Intervention –Auf Anzeichen für Probleme achten. Nicht wegschauen. –Einmischen, Position beziehen –Je nach Problemlage angemessen reagieren Repression –Handyverbot (Orte, Zeiten) –Vorübergehender Entzug –Beweismaterial sicherstellen (Durchsuchen = Aufgabe der Polizei)
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