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03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Frühförderung als pädagogisches Tun Personenkreis „ Frühhilfe richtet sich an.

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2 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Frühförderung als pädagogisches Tun Personenkreis „ Frühhilfe richtet sich an Kinder mit einem Entwicklungsrisiko oder einer Entwicklungsstörung. Sie bezieht sich auf den Zeitraum zwischen der vorgeburtlichen Diagnose und dem schulpflichtigen Alter des Kindes. Sie umfasst den gesamten Prozess von frühestmöglicher Erkennung und Untersuchung bis zu dem Moment der Betreuung und Begleitung (...) Frühhilfe kann als jede gezielte Behandlungs-und Begleitaktivität definiert werden, die unmittelbar nach Erkennung des Entwicklungsproblems eingesetzt wird. Frühhilfe betrifft sowohl das Kind als auch die Eltern, die Familie und das Umfeld.“ (Manifest der Eurlyaid Gruppe).“

3 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Herausforderungen der Frühförderung 1.Arbeit in und mit der Familie 2.Komplexität der Beziehungsstrukturen und Deutungsstrukturen 3.Komplexität der Informationen und Interventionen 4.Fokus auf die natürliche Umwelt des Kindes 5.Vertrauensvolle kontinuierliche Begleitung

4 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Theoretische Fundierung der Frühförderung – hier Selbstbestimmung Leitfragfragen zum Text „ Wie ist Autonomie bei Menschen mit eindeutig verminderter Einsicht möglich?“ „Welche pädagogische Unterstützungsleistungen bieten sich im Rahmen der Frühförderung an mit dem Ziel der Entwicklung von Selbstbestimmung?“

5 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Theoretische Fundierung der Frühförderung hier: Empowerment Wie lässt sich die Leitidee „Empowerment“ beschreiben? Wie lässt sich die neue Kultur des Helfens im Konzept des Empowerment beschreiben? Welche pädagogischen Implikationen ergeben sich aus der neuen Kultur?

6 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Ethik der Frühförderung Das Recht des Kindes auf größtmögliche Autonomie Das Recht des Kindes auf Wohlbefinden Das Recht des Kindes auf seine Kindheit als geschützten Raum gegenüber den Anforderungen des Erwachsenlebens Das Recht auf Selbstgestaltungsmöglichkeiten Das Recht auf Eltern Das Recht auf bestmögliche Förderung Das Recht auf eine sichere, gesunde Umwelt

7 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 EbeneFokusFragen an meine Förderarbeit Ebene 1MenschenbildUnterstützte ich die Autonomie und das Wohlbefinden des Kindes und der Familie? Wie? Ebene 2WerteRespektiere ich die individuellen Wertvorstellungen und individuellen Lebensziele? Wie Ebene 3ZieleFördere ich die selbstgestalterischen Kräfte beim Kind und der Familie? Wie? Ebene 4Methoden und Maßnahme n Verwende ich wissenschaftlich anerkannte Methoden (z.B. Lerntheorien)? Wie? Ebene 5KommunikationSpreche ich über beobachtbare, beschreibbare und erklärbare Handlungen? Wie Ebenen der Auseinandersetzung

8 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Partnerschaftlichkeit als Handlungsauftrag Akademische KategorienWünsche der Eltern Respekt der ErziehungskompetenzErnstnehmen des Intuitiven und des Spürens, der eigenen Erfahrungen als Eltern Anknüpfen an die Lebenswirklichkeit des Kindes Ansprechen des Kindes mit seinem Namen, Augenkontakt, Anwendung „sanfter“ Methoden Respektieren der Wert- und Normensysteme der Familie 3 Übermittlung von Prozesswissen (was, warum, wie) BegleitungBereitstellen geschützter Raum- und Zeitstrukturen

9 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren 1.Kontaktaufnahme, eigene Identifikation (Funktion), kurze Klärung des Überweisungskontextes. Sind die Kommunikationspartner bei der richtigen Stelle? Nein Weiterverweis an die zuständige Stelle, möglicherweise Bekanntgabe von Informationen, Telefonnummern oder Ansprechpartnern

10 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Sind die Kommunikationspartner (meist die Eltern genügend informiert über den Service Nein

11 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Ist der Zeitpunkt für das Gespräch günstig Nein

12 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Kurze Darstellung der Sorgen, der Motive, warum der Anruf erfolgt. Sind wir zuständig? nein

13 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Klärung der weiteren Vorgangsweise (meist Erstgespräch). Sind die Eltern dazu bereit? Nein

14 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Information, was bei einem Erstgespräch geschieht (Kennen Lernen, Darstellung der Frühförderung). Klärung der optimalen Rahmenbedingungen für die Eltern (Zentrum, zu Hause mit Kind, ohne Kind, mit Partner u.a.) Klärung der Rahmenbedingungen (z.B. Kosten). Ist die Vereinbarung eines Termins möglich? Nein

15 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Ist die Definition des „Wann, Wo und mit Wem“ möglich? Nein

16 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragen, die Erstkontakt strukturieren Ergebnissicherung: Ist beiden Seiten die weitere Vorgehensweise klar? Nein

17 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Ergebnis des Erstgespräches und Erstkontaktes Förderplan Darstellung der Ist-Situation: Wie? Beschreibung der Ziele: Wohin Prozessbeschreibung: Was (Was ist während der Förderung passiert?) Evaluation: Wodurch

18 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Förderdiagnostik Autonomie Wohlbefinden Frühförderung

19 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Herausforderungen und Aufgabenstellungen der Förderdiagnostik Ist-Soll-Vergleich Bewertung der angestrebten Ziele und Prioritätensetzung Einigungsprozess über geeignete Methoden

20 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Aus Ist wird Soll Lesen Sie den Text „Aus Ist wird Soll“ und -Ordnen Sie Fallbeispiele zu! -Stellen Sie im Rollenspiel Förderszenarien in der Elternarbeit dar! -Stellen Sie im Rollenspiel Förderszenarien in der transdisziplinären Arbeit dar!

21 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methoden der Statusdiagnostik Die am häufigsten verwendete Form der Förderdiagnostik ist die so genannte Statusdiagnostik: -Medizinische Befunde, psychologische Test - vergleichende Parameter (EA, Reflexe, Ess- und Schlafverhalten, Selbständigkeit) mit beschriebenen Normen oder mit zu erreichenden Funktionsniveaus

22 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methoden der Rekonstruktionsdiagnostik Beantworten Sie die folgenden Fragen zum Text: 1.Welche Hauptaufgabe stellt sich die Rekonstruktionsdiagnostik? 2.Nennen Sie die sich für den Diagnostiker relevanten Fragestellungen! 3.Nennen Sie Verfahren und suchen Sie dazu Beispiele

23 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methoden der interaktionistischen Förderdiagnostik Welche Hauptfragen stellen sich für die interaktionistische Förderdiagnostik? Welche Beziehungssignale erleben Eltern als Unterstützung? Welches sind die Fragen zur Selbst- und Fremdevaluation in der Beziehungsdiagnostik?

24 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Basale Kommunikation – eine Fördermethode

25 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Basale Kommunikation Was muss von den Pädagoginnen gelernt werden? Kommunikationsangebote von nicht-oder kaum sprechenden Schülern zu beachten Unterschiedliche Formen der Kommunikation kennen lernen und ausprobieren Sich als Lernbegleiter und gleichzeitig als Lernende in Sachen basaler Kommunikation erfahren

26 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Was verstehen wir unter basaler Kommunikation Wechselseitige Anpassung an einen andern und Einflussnahme auf ihn Feststellen und Aufgreifen von (nicht- lautsprachlichen) Kommunikationsangeboten Suche nach erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten, die Beziehungen schaffen und Verständigung ermöglichen

27 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Welche Kommunikationsformen können eingesetzt werden? Atemrhythmus Bewegung Blick(kontakt) Mimik Berühren Gestik Lautäußerungen Sprache Schriftsprache

28 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Erweiterung kommunikativer Möglichkeiten Erfolgt nie in nur eine Richtung Bedeutet die spannende Suche mit unseren Schülern nach Beziehung und Verständigung aufzunehmen Setzt Selbsterfahrung des Lehrenden mit unterschiedlichen Kommunikationsformen voraus

29 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Erste Selbsterfahrung Kann und wie kann ich mich ohne Lautsprache verständlich machen? Teilnehmer bekommen schriftliche Anweisungen mit Redewendungen. Die Redewendungen müssen den anderen Teilnehmern ohne Laut-oder Schriftsprache zu benutzen vermittelt werden. Frage: Welche Kommunikationsformen nutzen Sie? Wo stoßen Sie die Kommunikationspartner auf Schwierigkeiten?

30 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Zweite Selbsterfahrung Kann und wie kann ich mich ohne Lautsprache verständlich machen? Teilnehmer bekommen schriftliche Anweisungen mit Bedürfnisäußerungen. Die Bedürfnisäußerungen müssen den anderen Teilnehmern ohne Laut- oder Schriftsprache und ohne Gestik/Gebärden zu benutzen vermittelt werden. Frage: Welche Kommunikationsformen nutzen Sie? Wo stoßen die Kommunikationspartner auf Schwierigkeiten?

31 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Dritte Selbsterfahrung Kann und wie kann ich mich ohne Lautsprache verständlich machen? Der Teilnehmer im Rollstuhl will ihnen etwas mitteilen. Sie kennen ihn und seine Kommunikationsmöglichkeiten nicht. Versuchen Sie herausfinden: Welche Kommunikationsform verwendet sie oder er? Was will sie oder er Ihnen mitteilen?

32 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Atemrhythmus – ein Zugang zum psychosomatischen Erleben nicht- sprechender Menschen Atemrhythmus ist ein Verhalten, das autonom gesteuert, aber auch willentlich beeinflussbar ist – somit an der Nahtstelle zwischen bewusst und unbewusst steht Alle Menschen atmen, so ist es möglich über Atemverhalten, über Atemrhythmus Beziehung herzustellen, Verständigung zu erreichen Verständigung via Atemrhythmus bedarf eine hohes Maß an Sensibilität seitens des Pädagogen, damit sich der Kommunikationspartner nicht manipuliert sondern einfühlsam angesprochen fühlt.

33 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Vierte Selbsterfahrung Ich schwinge mich auf den Atemrhythmus meines Kommunikationspartners ein Teilnehmer suchen sich einen Partner. Der Pädagoge lehnt an der Wand, Rücken ist gut gestützt, nicht-sprechender Partner sitzt zwischen den Beinen des Pädagogen Beide atmen so, dass es ihnen gut geht Pädagoge sucht Kontakt zum Rhythmus des anderen, indem er auf dessen Bauch schaut, ihm die Hand auf die Seite auf den Bauch legt (Beobachtung, möchte der Partner dies?) Pädagoge bemüht sich auf den Rhythmus des anderen einzuschwingen (Mitgehen mit dem Ausatmen, Einatmen frei zurückkommen, beim nächsten Ausatmen dabei sei) Pädagoge schaut, dass er mit seinem Atemrhythmus den anderen nicht einengt. Ziel ist, zu spüren, wie es dem anderen geht. Es muss sich nichts verändern! Wird es zu anstrengend kehrt der Pädagoge zu seinem Atemrhythmus zurück Am Anfang sollte die Übung 5 Minuten nicht überschreiten

34 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Reflexion der Selbsterfahrung Ich schwinge mich auf den Atemrhythmus meines Kommunikationspartners ein Wie habe ich als Pädagoge die Übung empfunden? Wie habe ich als nicht-sprechender Mensch die Übung empfunden? Ist Beziehung entstanden, Verständigung? Welche weiteren Möglichkeiten, mich auf den Atemrhythmus meines Kommunikationspartners sind mir während der Übung eingefallen?

35 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fünfte Selbsterfahrung Den anderen in Schwingung versetzen Der nicht-sprechende Mensch liegt auf einer Decke auf dem Rücken. Der Pädagoge sitzt am Fußende des Partners. Über Beobachtung der Bauchdecke des anderen wird der Atemrhythmus aufgenommen. Der aktive Partner legt seine Hände unter die Füße des andern, so dass dessen Fersen in den Handtellern liegen. Mit dem Ausatmen gibt der Pädagoge kleine Schwingungen (mehrmals) in den Körper des anderen Schwingung wird erzeugt durch leichtes rhythmisches Anstupsen, Schieben, Ziehen mit wenig Kraft in raschem Rhythmus.

36 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Reflexion der Selbsterfahrung Den anderen in Schwingung versetzen Wie habe ich als Pädagoge die Übung empfunden? Wie habe ich als nicht-sprechender Mensch die Übung empfunden? Ist Beziehung entstanden, Verständigung? Welche weiteren Möglichkeiten, mich und den anderen in Schwingung zu versetzen sind mir während der Übung eingefallen?

37 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Mit Blicken kommunizieren Ja-Nein-Dialoge Kommunikation kann dauerhaft nur gelingen, wenn die Kommunikationspartner in Kommunikationssituationen erfahren, dass sie etwas bewirken können Den funktionalen Aspekt der Kommunikation deutlich zu machen, gelingt uns zumeist, indem wir bei den nichtsprechenden Schülern Reaktionen des Verneinens bzw. Bejahens provozieren Unterbrechen Sie Kommunikationssituationen, eine beliebte Tätigkeit, z.B. das Füttern und fragen:`Möchtest Du noch etwas essen?` Gleich, welche Form der Schüler wählt, wir interpretieren seine Antwort als Bejahung unserer Frage Wir bestätigen mit `Ja`, sowie einem Kopfnicken - falls die Beweglichkeit des Kopfes eingeschränkt ist, verwenden wir eine Augenbewegung und fahren mit der unterbrochenen Tätigkeit fort In der gleichen Weise konfrontieren Sie Schüler mit missliebigen Gegenständen, Objekten, Handlungen Für das Gelingen von Kommunikation entscheidend ist, dass der Schüler erprobt, mittels Kommunikation, in welcher Form auch immer, Einfluss auf seine personale Umwelt zu nehmen und damit Ergebnisse erzielt, die seinen Intentionen entsprechen.

38 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Sechste Selbsterfahrung Ja-Nein-Dialoge Suchen Sie sich einen Partner und vereinbaren Sie Blickbewegungen oder Gebärden für ja/nein! Versuchen Sie durch Fragen herauszubekommen, was der nicht- sprechende Partner ihnen mitteilen will!

39 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Fragestrategie für Ja-Nein- Dialoge Fragen Sie Grundbedürfnisse ab! Beginnen Sie mit weiten Fragestellungen! Notieren Sie sich Übereinstimmungen (Ja-Antworten) nach Möglichkeit auf einer vorhandenen Kommunikationstafel Stellen Sie Rückfragen, z.B. „hab ich richtig verstanden, du möchtest...“, „...bin ich nah dran?“ Wechsel Sie, wenn der Dialog zu langatmig wird, die Strategie (z.B. Auswahl von Gegenständen, Blickrichtung etc.)

40 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Damit fangen wir gleich morgen an! Beobachtungsverfahren zur Rekonstruktion von Kommunikationsangeboten, die von nicht-.sprechenden Schülern ausgehen Rekonstruktion der Kommunikationsformen Ganz-Körperbewegungen Bewegungen von Körperextremitäten Kopfbewegungen Veränderung des Atemrhythmus Selbstverletzendes Verhalten Lächeln und sonstige Mundstellungen Zungenbewegungen Zähne knirschen Nase rümpfen Grimassieren Augenbewegungen Gesten, Gebärden Zeigehandlungen Schreien Lautproduktion

41 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Damit fangen wir gleich morgen an! Beobachtungsverfahren zur Rekonstruktion von Kommunikationsangeboten, die von nicht-.sprechenden Schülern ausgehen Rekonstruktion des Inhaltes  Über welche für ihn bedeutsamen Inhalte hat der Schüler kommuniziert?  Welche Bedürfnisse oder Wünsche hat er geäußert?  Auf welche Beschwerden hat er hingewiesen?  Welche Inhalte hat der Kommunikationspartner thematisiert?  Welche Anliegen hat er angesprochen?

42 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Damit fangen wir gleich morgen an! Beobachtungsverfahren zur Rekonstruktion von Kommunikationsangeboten, die von nicht-.sprechenden Schülern ausgehen Rekonstruktion des funktional-intentionalen Aspektes der Kommunikation  wird Aufmerksamkeit gefordert?  wird ein Gegenstand oder eine Handlung eingefordert?  wird Protest eingelegt?  wird ein Ereignis kommentiert?  wird von einem Erlebnis berichtet?  werden Fragen gestellt?  wird eine Anfrage, eine Aufforderung bejaht oder abgelehnt?  welche sonstigen intentional-funktionalen Aspekte der Kommunikation können vom Beobachter nachvollzogen werden?

43 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Die Leitidee der Integration und Inklusion durch schulische Förderung 1.Treffen Sie anhand des Textes „Entwicklungswege…eine Unterscheidung zwischen Inklusion und Integration! 2.Nennen Sie anhand des Textes „Integrativer Unterricht…“ Merkmale und Kennzeichen eines integrativen Unterrichts

44 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Die unterrichtliche Realisierung der Leitidee der Integration und Inklusion durch eine inklusive Werkstufenarbeit hier: schulrechtliche Vorgaben In allen Bundesländern ist für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung die 12-jährige Schulpflicht (schul-)rechtlich abgesichert. Damit wird von den Schulen für Geistigbehinderte sowohl die allgemeine Schulpflicht als auch die Berufsschulpflicht abgedeckt. Eine weitere länderübergreifende Gemeinsamkeit besteht darin, dass die letzten drei Jahre der Schulpflicht von Schülerinnen und Schülern mit geistiger Behinderung in der Werkstufe abgeleistet werden. Die Werkstufe kann damit gewissermaßen als der Berufschulzweig der Schule für Geistigbehinderte bezeichnet werden. Bereits hier nun stoßen die zu konstatierenden adminstrativen Gemeinsamkeiten der Schulen für Geistigbehinderte, 12jährige Schulpflicht inclusive dreijährige Berufschulpflicht in der Werkstufe, an die Ländergrenzen. Darüber hinaus zeigt sich eine nicht unerhebliche Variationsbreite schulorganisatorischer und schulrechtlicher Bedingungen, welche die Beschulung von Kindern und Jugendlichen in den einzelnen Bundesländern regeln.

45 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Auftrag der Schulen Unabhängig von den unterschiedlichen schulorganisatorischen und schulrechtlichen Bedingungen der Werkstufenarbeit ist jede Schule auf der Grundlage der geltenden Richtlinien und Lehrpläne aufgefordert, ein schuleigenes Handlungsmodell für die Werkstufenarbeit zu entwerfen, in welchem die Intentionen, die Inhalte und die Methoden in einen sinnhaften Zusammenhang gebracht werden. Die nachfolgenden Ausführungen stellen ein solches Handlungsmodell basierend auf den r.p. Richtlinien und Lehrplänen für die r.p. SFG`s dar.

46 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Intentionale Dimension der unterrichtlichen Arbeit an SFG`s Selbstverwirklichung in sozialer Integration: Entfaltung und Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit (Selbstbestimmungsfähigkeit) Fundierung der beruflichen Existenz (Mitbestimmungsfähigkeit) Förderung gesellschaftlichen Verhaltens (Solidaritätsfähigkeit) (vgl. Bönsch 1994).

47 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Intentionale Dimension der Werkstufenarbeit Als Nahtstelle zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung und in ihrer Brückenfunktion zwischen Schule und Arbeitsleben sollen die Schülerinnen und Schüler in der Werkstufe Handlungskompetenzen erwerben für alle die Situationen, die sie als Erwachsene zu bewältigen haben (vgl. Ministerium für Bildung, Frauen und Jugend Rheinland-Pfalz rheinland-pfälzische Richtlinien für die Schule mit dem Förderschwerpunkt ganzheitliche Entwicklung 2001).

48 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Thematische Dimension der Werkstufenarbeit Im Hinblick auf ihre Funktion als Nahtstelle zwischen allgemeiner und beruflicher Bildung und ihrer Brückenfunktion zwischen Schule und Arbeitsleben konzentriert sich die unterrichtliche Arbeit in der Werkstufe auf drei thematische Schwerpunktbereiche: Fortsetzung der Arbeit der vorausgegangenen Stufen mit der Blickrichtung auf zukunftsrelevante Bereiche Vorbereitung auf die Bewältigung zukünftiger Lebenssituation Vorbereitung auf das Berufsleben

49 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Thematische Dimension der Werkstufenarbeit Lernfeld: Arbeit und Beschäftigung Aus den thematischen Schwerpunktsetzungen wiederum lassen sich bedeutsame Lernfelder deduzieren Lernfeld: Arbeit und Beschäftigung Berufliche Grundbildung umfasst allgemeine Kenntnisse über Arbeit und verschiedene Berufe, Grundkenntnisse über Gefahren und Sicherheitsvorkehrungen am Arbeitsplatz, eine positive Grundeinstellung zur Arbeit und konstruktive Arbeitshaltungen, ein kollegiales und angemessenes Verhalten gegenüber Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und gegenüber Vorgesetzten sowie das Wissen um Schwierigkeiten am Arbeitsplatz und mögliche Bewältigungsstrategien beinhaltet die Vermittlung zeitgemäßer Arbeits- und Produktionsformen. Den Werkstufenschülern sind Lernmöglichkeiten anzubieten, um alleine und in der Gruppe zu arbeiten, um Einzelstücke und Produkte in Serie herzustellen, um in der Fließfertigung tätig zu sein und an Maschinen zu arbeiten, um Erfahrungen mit Computern und an computergesteuerten Maschinen zu sammeln. erfordert die Vermittlung der Grundtechniken der Bearbeitung von unterschiedlichen Werkstoffen wie Holz, Metall, Textilien, Leder, Kunststoff, Beton, Stein und Ton angeeignet haben; Einblicke gewinnen in die Landschaftspflege, die Tierzucht, die Nahrungsmittelverarbeitung, in Reinigungs-, Renovierungs- und Bautätigkeiten sowie Hausmeistertätigkeiten, industrielle Produktionstechniken kennen lernen, wie Zusammenbauen und Montieren, Ordnen und Sortieren sowie Verpacken und Versenden

50 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Themenstellungen im Lernfeld Arbeit und Beruf Ich will arbeiten - die Arbeitswelt stellt Anforderungen an mich! Ich lerne unterschiedliche Arbeits- und Produktionsformen kennen. Ich übe wichtige Arbeitsabläufe der industriellen Fertigung Ich kann aus unterschiedlichen Materialien und Werkstoffen handwerkliche und technische Produkte herstellen. Ich arbeite mit unserem Hausmeister, unserer Putzfrau, unserem Gärtner …

51 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Themenstellungen im Lernfeld Wohnen Ich lerne unterschiedliche Wohnformen kennen und vergleiche sie Ich probiere unterschiedliche Wohnformen aus Ich schaffe Ordnung und sorge für Sauberkeit im Wohnbereich Ich erledige selbst die Einkäufe und kann mich mit Nahrung versorgen Ich wasche Wäsche und bügele sie Ich lerne mit der Zeit umzugehen Ich übe Wohnbereiche einzurichten und zu gestalten

52 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Themenstellungen im Lernfeld Freizeit Ich lerne meine Freizeit zu planen und Freizeitangebote zu nutzen Ich kann mich alleine in meiner Freizeit beschäftigen Ich gestalte meine Freizeit mit anderen Ich mache Ausflüge und verreise in meiner Freizeit Ich nutze die Angebote der Freizeitindustrie und mediale Angebote

53 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Themenstellungen im Lernfeld Öffentlichkeit Ich bewege mich angemessen und sicher in der Öffentlichkeit Ich kenne Umgangsformen des Zusammenlebens und wende sie an Ich kenne wichtige gesetzliche Regelungen und die Aufgaben der Gemeindevertretung Ich kann die Dienstleistung von Ämtern, Post und Bank, Hilfs-, Gesundheits- und Rettungsdiensten in Anspruch nehmen Ich kenne und nutze Angebote von Verbänden, Vereinen Gemeinschaften, Kirchen, kulturellen und Bildungseinrichtungen

54 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Themenstellungen im Lernfeld Sinnstiftende soziale Beziehungen, Partnerschaft und Sexualität Ich kann Gefühle und Wünsche (verbal) mitteilen und die Gefühle und Wünsche anderer wahrnehmen sowie respektieren und mich angemessen verhalten Ich nehme körperliche Vorgänge und Veränderungen an mir wahr und erlebe mich als Frau oder Mann Ich lerne unterschiedliche Partnerschaften (Schule, Beruf, Freundschaft, Lebensgemeinschaften) kennen Ich kann Nein-Sagen bei sexuellen Übergriffen und sexueller Gewalt in einer Partnerschaft und weiß wo ich Hilfe erhalte Ich kenne Gefahren des Geschlechtsverkehrs und weiß um Schwangerschaftsverhütung und –abbruch Ich weiß wie eine Schwangerschaft entsteht, kenne den Vorgang der Geburt und weiß um die Aufgaben und Verantwortung von Eltern Ich kenne Ausdrucksformen partnerschaftlicher Liebe (Zärtlichkeit, sexuelles Verlangen und Sexualkontakte) Ich übe Konflikt- und Kooperationsfähigkeit sowie Entscheidungsfindung in Alltagssituationen

55 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methodische Dimension der Werkstufenarbeit Nicht nur die intentionale und thematische Dimension, auch die Methoden des Lehrens und Lernens sowie die Organisationsformen des Unterrichts, müssen dem speziellen Bildungsauftrag der Werkstufe und den spezifischen Lernbedürfnissen der Werkstufenschüler entsprechen. Dementsprechend sind die folgenden methodischen Grundsätze im Werkstufenunterricht zu berücksichtigen:

56 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methodische Dimension der Werkstufenarbeit Grundsatz der Handlungsorientierung beinhaltet: Aufgabenstellung, welche die Bedürfnisse, Interessen und Problemstellungen der Schüler berücksichtigt die Partizipation der Schüler an der Formulierung von Handlungszielen die Beteiligung der Schüler an der Planung zur Lösung der Aufgabenstellungen die möglichst eigenständigen Durchführung der Aufgabe in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit, die Beteiligung an der Handlungskontrolle und der Anleitung zur Selbstkontrolle (vgl. Mühl 1993)

57 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methodische Dimension der Werkstufenarbeit Grundsatz der Situationsbezogenheit Im Blick auf das Ziel der Erweiterung der Handlungsfähigkeit sollten die Werkstufenschüler die Möglichkeit erhalten in „Ernstsituationen“ zu agieren. Der Unterricht greift „Schlüsselsituationen“ auf und versucht in diesen Situationen den Werkstufenschülern die Kompetenzen zu vermitteln, die sie möglichst ohne schwierige Transferleistungen auch in späteren Lebenssituationen anwenden können. Dazu bedarf es der Eruierung von gegenwärtigen und zukünftige Lebenszusammenhängen. Diese werden zum Ausgangspunkt für Lernanlässe.

58 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methodische Dimension der Werkstufenarbeit Grundsatz der arbeitspädagogischen Orientierung beinhaltet: gemeinsame Planung des Arbeitsvorhabens mit Erstellung eines Arbeitsplans Vorführung der Teilschritte Selbstständiges Üben der Teilschritte Selbstständige Durchführung des Arbeitsvorhabens Gemeinsame Kontrolle der Qualität der Arbeit anhand von Qualitätskriterien (vgl. Schelten, Tenberg und Geiger 2003).

59 03.06.2015PD Dr. I.Thümmel: Leitkonzepte der Pädadogik bei g.B. WS 06-07 Methodische Dimension der Werkstufenarbeit Grundsatz der Orientierung an der Erwachsenpädagogik berücksichtigt, dass: Erwachsene mit Blick auf konkrete Probleme, zu lösende Aufgaben, herausfordernde Situationen lernen. Lebensnähe als Grundlage der Erwachsenbildung verlangt nach einer entsprechenden inhaltlichen Ausrichtung Erwachsene vielfältige (Lern-)erlebnisse und (Lern-)erfahrungen aus der Vergangenheit in den aktuellen Lernprozess mit einbringen. Sowohl frustrierende als auch motivierende Lernerfahrungen gilt es mit dem Neuen zu verbinden und dazu Verarbeitungshilfen anzubieten. Dabei gilt es ferner zu berücksichtigen, dass jeder Werkstufenschüler seine eigene Lerngeschichte hat und dementsprechend die Lernhilfen individualisiert sein müssen Erwachsene über Ziele, Inhalte und Methoden ihres Lernprozesses selbst bestimmen wollen. Als „Sachautorität“ bieten Lehrkräfte den Werkstufenschülern die „vorbereitete Lernumgebung“, um die selbstständige Eigentätigkeit und die Zusammenarbeit in Gruppen zu fördern.


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