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1. Ziel und Vorgehensweise

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Präsentation zum Thema: "1. Ziel und Vorgehensweise"—  Präsentation transkript:

1 1. Ziel und Vorgehensweise
Uwe Schimank, Stefan Lange (Fernuniversität Hagen) Jochen Gläser, Grit Laudel (The Australian National University) Auswirkungen der evaluationsbasierten Forschungsfinanzierung an Universitäten auf die Inhalte der Forschung 1. Ziel und Vorgehensweise 2. Ergebnisse bis Dezember 2006 3. Was haben wir gelernt? 4. Wahrscheinliche forschungspolitische Empfehlungen

2 1. Ziel und Vorgehensweise
Frage: Wie (auf welche Weise, mit welchen Ergebnissen) beeinflusst eine spezifische forschungspolitische Institution die Inhalte der Wissensproduktion? Hindernisse Empirische Identifizierung von Effekten (z.B. der Eigenschaften von nicht produziertem Wissen) Kausale Attribution (auf eine von mehreren Institutionen, die wiederum nur eine von mehreren Einflüssen sind) Strategie Rekonstruktion der inhaltlichen Dynamik von Forschungsbiographien Identifizierung der Kausalmechanismen, die die Wirkung evaluationsbasierter Forschungs-finanzierung auf Forschungsinhalte vermitteln Vorgehensweise: Vergleichende Fallstudien - 8 Australische und 2-3 Deutsche Universitäten - 6 Fächer (Physik, Biochemie, Mathematik, Geologie, Politikwissenschaften, Geschichte) Methoden: - Qualitative interviews (ca. 3 Wissenschaftler pro Fachgebiet, Manager aller Leitungsebenen) - Bibliographische Rekonstruktion von Forschungsbiographien - Ethnographische Beobachtungen - Qualitative Inhaltsanalyse

3 2. Ergebnisse bis Dezember 2006
Australien Deutschland Zielvereinbarungen Finanzierungsformeln Finanzierungsformeln Universitäten Universitäten Kopieren der Formel Profilbildung, Investieren in die Drittmitteleinwer-bung (seed grants, kritische Massen/ Zentrenbildung) Kopieren der Formel Investieren in die Drittmitteleinwer-bung (seed grants, kritische Massen/ Zentrenbildung) Individuelles ‘performance management’ (Controlling, tenure-Entscheidungen, Beförderung) Anpassung an Zentren (Anpassung an Indikatoren) ‘Downsizing’/ Strecken von Projekten Wissen mainstream, anwendungsorientiert, enger, weniger zuverlässig Wissen Keine Effekte Wissenschaftler Wissenschaftler (‘Downsizing’/Strecken von Projekten) Anpassung an Drittmittelgeber Drittmittellandschaft (karg, biased) Drittmittellandschaft (reich, neutral)

4 3. Was haben wir gelernt? Die existierenden Finanzierungsformeln haben keine direkte Steuerungswirkung, weil sie zu geringe Geldflüsse steuern Die leistungsbasierte Grundausstattung von Professuren in Deutschland könnte wirken, weil diese Struktur a) gross genug ist, um Veränderungen zu spüren b) Unmittelbar Forschungsinhalte gestaltet Wegen der Mittelknappheit orientieren sich die Wissenschaftler an der Drittmittellandschaft Das ist unproblematisch, wenn die Drittmittellndschaft ‘reich’ sowie thematisch und strukturbezogen hinreichend indifferent ist (noch der Fall in Deutschland) Universitäten reagieren auf evaluationsbasierte Forschungsfinanzierung mit intensiver interner Steuerung Nebeneffekte in Australien sind die Trennung von Forschung und Lehre sowie Veränderungen in Karrieremustern Wissenschaftler reagieren nicht auf evaluationsbasierte Forschungsfinanzierung, in Australien aber auf die Drittmittellandschaft und auf die universitätsinterne Steuerung Die Anpassung der Wissenschaftler in Australien hat Folgen für das produzierte Wissen Mikroebene: Mainstream, anwendungsorientiert, weniger verlässlich Makroebene: Geringere Vielfalt (?)

5 3. Was haben wir noch gelernt?
Wahrscheinliche Makroeffekte Separation von Forschung und Lehre Wachsende Abhängigkeit der Wissenschaftler von ihren Eliten ‘Wettbewerbsversagen’ – Gefährdung der Vielfalt, Veränderungen von Karrieren ‚Hierarchieversagen‘ in Universitäten (Entscheidungen bei reduzierter Kompetenz) Messprobleme Diversität Reliabilität - Karrieren

6 4. Wahrscheinliche forschungspolitische Empfehlungen
Evaluationsbasierte Forschungsfinanzierung zielt auf Qualität, hat aber thematische Nebeneffekte - Eine reiche neutrale Drittmittellandschaft ist notwendig als Kompensation Zu starke Verkopplung von Evaluationsergebnis und Finanzierung erzeugt administrative Panikreaktionen bei (autonomen) Universitäten - Eine Erhöhung des Finanzierungsvolumens wirkt stärker als jedes noch so ausgeklügelte evaluationsbasierte Finanzierungssystem


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