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Verfahren zur Feststellung der Schulfähigkeit in der GS

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Präsentation zum Thema: "Verfahren zur Feststellung der Schulfähigkeit in der GS"—  Präsentation transkript:

1 Verfahren zur Feststellung der Schulfähigkeit in der GS
Einschulung und Schulfähigkeitsdiagnostik Staatliche Schulberatungsstelle München, Dr. Helga Ulbricht, 2010

2 Darüber werden Sie informiert …
Was bedeutet „Schulreife“ und „Schulfähigkeit“? Welche Einschulungsbestimmungen gelten in Bayern? Wie kann ich Schulfähigkeit überprüfen? – Gruppen- und Einzeltestverfahren Als sog. „kritisches Lebensereignis“ ist der Eintritt in die Grundschule ein wichtiger Schritt im Leben eines jeden Kindes. Bisher überwiegend aufgehoben im Schoße der Familie, muss es sich nun in einer neuen Sozialisationsinstanz behaupten. Den Eltern, Geschwistern und Freunden waren die Stärken und Schwächen des Kindes vertraut, hier wurde gelobt, gestützt, getröstet. Den notwendigen Vergleich zum Entwicklungsfortschritt des eigenen Kindes bildeten weniger die anderen Kinder (soziale Bezugsnorm), sondern der individuelle Zugewinn an Wissen und Handlungskompetenz beim Kind selbst, also die intraindividuelle Bezugsnorm. Selbst der Kindergarten hatte in der Regel genügend Freiräume, um die Eigenheiten der kleinen Persönlichkeiten weitgehend zu akzeptieren. Schule ist anders. Ihr Erziehungs- und Bildungsauftrag ist klar definiert. Um die Durchlässigkeit im staatlich anerkannten Schulsystem zu sichern und vorgegebene Bildungsabschlüsse nicht zu gefährden, sind die Inhalte je nach Schulart und Jahrgangsstufe weitgehend vorgegeben. Sie bauen aufeinander auf und setzen jeweils den erfolgreichen Abschluss der vorangegangenen Stufe voraus. Mehr Flexibilität findet sich nur im privaten, genehmigten Schulsystem, das allerdings ohne anerkannte Zeugnisberechtigung auskommen muss. In der 1. Klasse Grundschule, also bei der Einschulung, bestehen die Voraussetzungen natürlich nicht in vorweg erworbenem schulischem Wissen. Hier handelt es sich vielmehr um Kriterien, die den Begriff „Schulfähigkeit“ mit Leben füllen. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

3 Von der Schulreife zur Schulfähigkeit
Vor mehr als 100 Jahren wurde die Schulreife mit dem „Gulden-Apfel-Test“ überprüft. Dem Kind wurde ein Apfel und ein Gulden angeboten. Nahm das Kind den Apfel, bevorzugte es noch die schnelle Bedürfnisbefriedigung und war nicht schulreif, nahm es den Gulden, so konnte es Bedürfnisse aufschieben und erkannte zudem den höheren Wert von Geld. Es war schulreif! Ein kleiner Exkurs: Noch bis vor ca. 10 Jahren wurde meistens von der „Schulreife“ eines Kindes gesprochen. Das Bild eines reifen Apfels diente als Modell. Der Apfel (... das Kind) musste möglichst so lange am Baum hängen bleiben, bis er vollreif war. Dann fiel er herunter. Diese endogene Vorstellung implizierte, dass der Reifungsprozess hauptsächlich etwas mit der Person des Kindes zu tun hat, und er sich im Wesentlichen ohne äußere Einwirkung vollzieht. Die Einführung des ökopsychologischen Modells und des Begriffs „Schulfähigkeit“ ist ein Paradigmenwechsel. Ihr liegt die Vorstellung einer optimalen Passung zugrunde. Eltern, Schule und Kind bilden ein Dreieck, das sich wechselseitig beeinflusst – stützt oder auch hemmt. Im Einzelnen beinhalten die drei Komponenten: das Kind mit seinen individuellen Lernvoraussetzungen, anlage- und umweltbedingt, das Elternhaus mit seinen förderlichen oder hemmenden Möglichkeiten, die Schule mit ihrem spezifischen Profil, ihrem Anspruchsniveau, ihren personellen Möglichkeiten. Das Bild vom Apfel taucht auch in der Definition der „Schulreife“ auf. Es geht davon aus, dass ein Kind – wie ein Apfel – nur Zeit braucht, um zu reifen. Irgendwann fällt der Apfel vom Baum und kann gegessen werden … Hier wird die Schulreife allein über die Voraussetzungen beim Kind definiert. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

4 Individuelle Voraussetzungen
Schulfähigkeitskonzept im Kontext von Elternhaus und Schule 1 + 1 =2 5 - 2 = 3 Mimi ist in der Schule Umwelt Familie Freunde Kindergarten Schule Anforderungen Lehrer Mitschüler Individuelle Voraussetzungen Körper-licher Entwick-lungs-stand Differen-zierte, feinmoto-rische Fertig-keiten Kognitive Lernvor-ausset-zungen Entwicklung diffe-renzierterSprach-wahrnehmungsleis-tungen Phonologische Bewusstheit Sprachkompetenz Emotio-nale Stabilität Motiva-tionale Lernvor-ausset-zungen Soziale Kompe-tenzen Bedingungsfaktoren von allgemeiner Schulfähigkeit Was aber wird nun im Einzelnen unter „Schulfähigkeit“ verstanden. Welche Kriterien sind für einen Erfolg versprechenden Schulstart von Bedeutung? Die nachfolgende Grafik zeigt sieben wichtige Säulen. Körperlicher Entwicklungsstand Wichtig bei der Einschätzung des körperlichen Entwicklungsstandes ist das harmonische Gesamtbild, das Eltern, Kindergarten und Kinderarzt vom Kind haben. Richtwerte wie eine Körpergröße von 1,20 +/- 11 cm oder eine Gewicht von 21 kg +/- 4 kg können immer nur die Grundlage bilden. Auch einsetzender Zahnwechsel und Gestaltwandel (die Proportionen verändern sich, das Kind streckt sich) gehören zu den gängigen Merkmalen. Die Grobmotorik sollte in der Regel entwickelt sein: schulfähige Kinder können bereits auf einem Bein stehen, balancieren, rückwärts gehen, einen großen Ball fangen, mit einem Bein schießen und Bewegungsabläufe (z.B. Hampelmann) nachahmen. Bei Kindern, die noch nicht in der Lage sind, sich zielgerichtet zu bewegen, können stützende Maßnahmen (Ergotherapie, Krankengymnastik, Sonderturnen) Verbesserungen bringen. Ein ausreichender körperlicher Entwicklungsstand ist nicht nur eine gute Voraussetzung für die schulischen Anforderungen, sondern trägt auch zum Selbstbewusstsein eines Kindes bei. Differenzierte, feinmotorische Fertigkeiten Im unmittelbaren Zusammenhang mit der Grobmotorik stehen die feinmotorischen Fertigkeiten. Sie werden besonders in der Eingangsstufe der Grundschule vom Kind gefordert. In der Regel leistet hier der Kindergarten gute Vorarbeit. Ein schulfähiges Kind sollte mit der Schere sicher umgehen können, einen Stift richtig halten, Flächen ausmalen, Begrenzungen einhalten und einfache Formen nachmalen können. Darüber hinaus muss es sich alleine an- und ausziehen können. Besonders das Malen kann natürlich von unterschiedlicher Qualität sein, da nicht jedes Kind gern malt. Kognitive Lernvoraussetzungen Hierunter werden intellektuelle Fähigkeiten verstanden, nicht aber ein bestimmtes Wissen, das erst in der Schule vermittelt wird; das heißt, ein schulfähiges Kind muss nicht über Buchstabenkenntnisse verfügen. Exemplarisch sollen hier einige Voraussetzungen genannt werden, die den Schulstart erleichtern: Ein Kind sollte sich einfache Sachverhalte merken können (Merkfähigkeit), eine Zahlenverständnis im Zahlenraum bis 5 besitzen (Entwicklung des Zahlbegriffs), Wenn-dann-Beziehungen verstehen (schlussfolgerndes Denken), soziale Handlungsabläufe erkennen (soziale Intelligenz), mehrteilige Aufträge ausführen und Farben und Formen erkennen können. Darüber hinaus sollte es in kindgemäßen Bereichen ein Erfahrungswissen haben. Entwicklung differenzierter Sprachwahrnehmungsleistungen Für den Leselernprozess ist die differenzierte Laut- und Sprachwahrnehmung von besonderer Bedeutung. Einzelne Laute, später dann Wörter, müssen unterschieden werden können. Die etwas später einsetzende Rechtschreibung erfordert zudem phonologische Bewusstheit. Umgekehrt ist natürlich auch das Sprechvermögen eines Kindes wichtig. Es muss deutlich sprechen können. Sprechmotorische Leistungen haben einen großen Anteil an der Speicherung von Laut- Wort- und Satzschemata. BREUER / WEUFFEN (1997) heben zudem die melodische und rhythmische Differenzierungsfähigkeit hervor. Sie unterstützen ebenfalls den Lese- und Schreiblernprozess. Daneben spielt die Sprachkompetenz für Kinder mit und ohne Migrationshintergrund eine zunehmend bedeutsame Rolle. Emotionale Stabilität Trotz hoher intellektueller Kapazitäten kann sich ein Schulanfänger in der neuen Klassengemeinschaft äußerst unwohl fühlen. Das persönliche Wohlbefinden wirkt sich wiederum auf die Lernbereitschaft und die langfristige Lernleistung aus. Daher sollte für einen gelungenen Schulstart ein Kind auch über emotionale Stabilität verfügen. Im einzelnen gehören dazu das problemlose Ablösen von vertrauten Personen (Mutter usw.), allgemeines Selbstvertrauen und Ich-Stärke, Frustrationstoleranz, Aufschieben von Bedürfnissen, wenig Ängste. Motivationale Lernvoraussetzungen Auch ein Schulanfänger kann nicht damit rechnen, dass er in jeder Phase des Unterrichts von außen motiviert wird. Grundsätzliches Interesse, Neugier und Freude an der Arbeit müssen vom Kind ausgehen. Langfristige Lernprozesse erfordern zudem Ausdauer, Anstrengungsbereitschaft, Konzentration und zielstrebiges Vorgehen. Die Abhängigkeit von einer extrinsischen Verstärkung sollte sich mehr und mehr auf die Freude am Wissenszuwachs verlagern (intrinsische Verstärkung). Äußere Verstärker (Bildchen, Stempel, Aktivitäten, Lob) sind in einer Klassengemeinschaft nicht immer greifbar. Soziale Kompetenz Schulfähige Kinder können Kontakt zu anderen Kindern herstellen. Sie entwickeln ein Gespür für den richtigen Umgang mit den Klassenkameraden. Nicht jedes Kind geht hier in gleicher Weise vor, es gibt zurückhaltende und temperamentvolle Kinder, jedoch verfügen beide über Strategien, die die eigene Zufriedenheit in der Gruppe sichern. Kommt es zu Konflikten, so können diese weitgehend selbständig gelöst werden. Auf Erwachsene gehen schulfähige Kinder offen, aber nicht distanzlos zu. Die oben aufgezeigten Säulen vermitteln ein breit gefächertes Bild von den wesentlichen Voraussetzungen eines schulfähigen Kindes. Im Regelfall wird ein Kind viele dieser Forderungen bereits erfüllen, teilweise aber auch erst im Zusammenhang mit der Einschulung erwerben, erweitern und sichern. In der Schulfähigkeitsdiagnostik geht es immer um die Einschätzung der Gesamtpersönlichkeit, und das im Hinblick auf die beiden anderen Determinanten: Elternhaus und Schule. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010 Grundlage: ökopsychologisches Schulreifemodells von NICKEL

5 Einschulungsbestimmungen zum Schuljahr 2010/2011
Im Vorjahr zurückgestellt Regulär schulpflichtig Rücktrittsrecht möglich Auf Antrag schulpflichtig mit Gutachten Erreichen das 7. Lebensjahr: vom des Vorjahres bis zum des laufenden Jahres. (BayEUG Art.37 Abs.1 Satz 1) Erreichen das 6. Lebensjahr: vom des Vorjahres bis zum des laufenden Jahres. (BayEUG Art.37 Abs.1 Satz 1) Änderung vorgesehen: Reguläre Schulpflicht nur noch bis 30.9.! vom des laufenden Jahres bis zum des laufenden Jahres. (BayEUG Art.37 Abs. 1 Satz 2) nach dem 1.1. des kommenden Jahres (BayEUG Art. 37 Abs. 1 Satz 2) Antrag auf vorzeitige Einschulung spätestens bei der Schulanmeldung! Hier ist keine weitere Zurückstellung möglich. Bei weiterer mangelnder Schulfähigkeit wird der sonderpädagogische Förderbedarf überprüft. Die Schulfähigkeit wird nur im Zweifelsfall überprüft. (Aussagen des Kindergartens, Antrag der Eltern, Auffälligkeiten bei Aufnahmegespräch oder Screening). Neuregelung bei Kindern mit zu geringen Deutschkenntnissen. Eine Zurückstellung ist einmal möglich, wenn kein Anlass besteht, die Überweisung an eine Förderschule zu beantragen. Art.37 BayEUG vom März 2005 „Die Erziehungsberechtigten haben bei einem Kind, das nach dem 30. September sechs Jahre alt wird, die Möglichkeit, auf Antrag erst den nächsten Einschulungstermin wahrzunehmen.“ (schriftlich bis bei der Sprengelschule; Es handelt sich nicht um eine Zurückstellung!) Die Schulfähigkeit wird überprüft. (Aussagen des Kindergartens, Antrag der Eltern, Auffälligkeiten bei Aufnahmegespräch oder Screening). Ablehnung möglich, wenn die Aufnahmevoraussetzungen nicht gegeben sind. Schulpsychologisches Gutachten erforderlich! Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

6 Gesetzliche Bestimmungen
Eltern sind verpflichtet, ihr schulpflichtiges Kind an einer öffentlichen, ersatzweise privaten Grundschule anzumelden. Die Schulleitung der Grundschule nimmt ein Kind auf, das „schulfähig“ ist. (Schulfähigkeitskriterien, Best. der VSO, BayEUG). Es werden keine spezifischen Kenntnisse beim Kind vorausgesetzt. Über die Aufnahme eines Kindes entscheidet letztlich die Schulleitung. Diese Regelung gilt für reguläre Einschulungen, Zurückstellungen und vorzeitige Einschulungen. Ggf. wird der sonderpädagogische Förderbedarf von der Schule festgestellt, ein sonderpädagogisches Gutachten ist nur erforderlich, wenn ein besonderer Förderort festgelegt werden soll. Kinder mit unzureichenden Deutschkenntnissen, die keinen Vorkurs im Kindergarten oder Grundschule besucht haben, können für ein Jahr vom Unterricht zurückgestellt werden. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

7 Der Einschulungsprozess in der Übersicht
Intervention und Fördermaßnahmen auf der Grundlage der Einzeldiagnostik Aufnahme in die Grundschule Klärung der Auffälligkeiten weitere Auffälligkeiten Angebot der Einzeluntersuchung beim qual. Beratungslehrer oder Schulpsychologen EINSCHREIBEMONAT 3. Stufe Förderung durch Eltern Förderung durch Fachleute Förderung durch schulbegleitende Maßnahmen, HPT Förderung durch vorschulische Einrichtungen, z.B. Kindergarten, SVE Förderung durch die DFK Beratungsgespräch Klärung der Auffälligkeiten weitere Auffälligkeiten Unterrichtsspiel EINSCHREIBEWOCHE 2. Stufe Angebot der Teilnahme am Unterrichtsspiel Begleitende Maßnahmen Einholen von Informationen aus dem Kindergarten schulärztliche Untersuchung Förderung durch Eltern Förderung durch Fachleute Förderung durch schulbegleitende Maßnahmen, z.B. HPT Klärung F ö r d e r a n g e b o t e Beratungsgespräch ohne Auffälligkeiten mit Auffälligkeiten Screening + Eltern-Kind-Lehrergespräch formale Schulanmeldung EINSCHREIBETAG 1. Stufe Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

8 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Einzeltestverfahren DES Die Diagnostischen Einschätzskalen zur Beurteilung des Entwicklungsstandes und der Schulfähigkeit 5. Auflage Von K. Barth EINSATZBEREICH: Bei Kindern im letzten Kindergartenjahr vor der Einschulung bzw. zu Beginn des schulischen Erstunterrichts. DAS VERFAHREN: Die DES wurden entwickelt, um Kinder im Übergangsfeld Kindergarten/Schule möglichst früh und gezielt fördern zu können. Sie sind ein "Screening-Verfahren", das Erzieherinnen, Grundschullehrerinnen, Sozialpädagoginnen von Schulkindergärten, Förderklassen und Sonderpädagogen Hilfestellung bei der Beurteilung des Entwicklungsstandes eines Kindes geben soll. Diese Einschätzung erlaubt auch eine fundierte und kompetente Elternberatung sowie eine Orientierung darüber, wann bestimmte weitere Fachdienste (Kinderärzte, neuropädiatrische Zentren, Beratungsstellen, Sprach-, Ergo-, Mototherapeuten usw.) zur genaueren diagnostischen Klärung der Entwicklungsauffälligkeiten eingeschaltet werden sollen. Es werden insgesamt 28 Leistungen in den Bereichen Wahrnehmung, Motorik, Gedächtnis, kognitive, soziale und emotionale Arbeit erfasst. BEARBEITUNGSDAUER: 1½ bis 2 Stunden. In 5., durchgesehener Auflage seit 2008 lieferbar. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

9 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DES 1 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010 Bild ergänzen, Details erkennen.

10 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DES 2 Visuelles Operieren/ Reihenbildung/ Größenzuordnung/ Erhaltung der Zahl Instruktion: Mit diesen Klötzen kann man eine Treppe bauen. … Welcher von diesen Klötzchen gehört dahin? Optische Differenzierungsfähigkeit, visuelle Aufmerksamkeitsspanne Instruktion: Schau auf diese Reihe. Zeig mir das Bild / das Wort, das genauso aussieht wie das erste. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

11 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DES 3 Phonologische Bewusstheit; Lautanalyse, Lautsynthese, Silbensegmentierung, Reimpaare erkennen Instruktion: (mit Bildmaterial) Das ist eine Ampel. Was hörst du am Anfang von Ampel? Zusammenfassung der Ergebnisse und Bewertung Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

12 Gruppentestverfahren
DVET Duisburger Vorschul- und Einschulungstest 3., neu bearbeitete Auflage von R. Meis Neubearbeitung von J. Poerschke Deutsche Schultests Hrsg. von R. H. Lehmann EINSATZBEREICH: Kinder im Alter zwischen 4 und 7 Jahren. DAS VERFAHREN: Der neu normierte DVET ermöglicht die Feststellung «grundschulrelevanter» kognitiver Fähigkeiten und feinmotorischer Fertigkeiten. Der Test ist vor dem Schulbeginn wie auch in den ersten Wochen nach Schulbeginn als Kleingruppentest einsetzbar, d.h. bei 5-Jährigen in Gruppen mit etwa 10 Kindern und bei 6-Jährigen in Gruppen mit etwa 20 Kindern. Durch seine Verwendbarkeit in den ersten 5 bis 8 Wochen nach Schulbeginn erhöht sich die Vorhersagegültigkeit des Tests bei jenen Kindern erheblich, denen Erfahrungen mit Schreibmaterialien fehlen. Mit dem DVET können in allen angegebenen Altersgruppen allgemeine und spezielle Schwächen erkannt werden, so dass früh mit individuellen kompensatorischen Maßnahmen begonnen werden kann. Auch kann der Lehrplan nach dem Lerntempo der einzelnen Kinder ausgerichtet werden. Der Test liegt in zwei Parallelformen vor. ZUVERLÄSSIGKEIT: Die Korrelation der Parallelformen beträgt r = .92 (N = 600). GÜLTIGKEIT: Korrelationen bei 4-Jährigen um r = .80 zum Entwicklungsalter (nach Hetzer) und um r = .90 zur Minnesota Preschool Scale. Bei 5-Jährigen um r = .50 zu Intelligenztests (Raven, Kramer) und um r = .60 zum Lehrerurteil nach dem 1. Schuljahr. Bei 6-Jährigen Korrelation zu Lehrerurteilen um r = .60. NORMEN: Die Prozentrangplätze und -bänder wurden im Rahmen der Neubearbeitung 1995 an N = Kindern für Einzuschulende (10 Wochen vor der Einschulung), für Schulanfänger (1. Schulwoche) und für Erstklässler (5 Wochen nach der Einschulung) neu berechnet. BEARBEITUNGSDAUER: Der Test besteht aus 5 Untertests, für deren Bearbeitung bei Schulanfängern 55 Minuten benötigt werden (reine Arbeitszeit 35 Minuten), bei 4- und 5-Jährigen ist eine zusätzliche Pause nach dem zweiten Teil angebracht. In 3., neu bearbeiteter Auflage seit 1997 lieferbar. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

13 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DVET 1 Teil 2: Punktezeichnen Hier sind zwei Kästchen mit Punkten. In dem oberen ist ein Kreuz. Das male ich jetzt in das untere Kästchen, immer von einem Punkt zum andern, genauso, wie es oben ist. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

14 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DVET 2 Teil 4: Abzeichnen, Arbeiteifer Versucht nun, diese Bilder darunter zu malen. Sie müssen ganz genau abgemalt werden. Wer kann das wohl? Teil 3: Bauen mit dem Bleistift Hier oben ist ein Baustein. Den male ich jetzt in das freie Kästchen so hinein, dass es genauso aussieht wie oben Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

15 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem DVET 3 Teil 1: Durchstreichaufgaben In dem ersten Kästchen ist ein Ball. Daneben sind noch andere Bilder. Sucht nun bitte das Bild, auf dem genau der gleiche Ball zu sehen ist und streicht ihn durch. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

16 Gruppentestverfahren
Münchner Einschulungsverfahren II (MEV II) Informelles Stufenverfahren zur Feststellung der Schulfähigkeit Das Einschulungsverfahren berücksichtigt die Determinanten des ökopsychologischen Schulfähigkeitsmodells. Es bindet das Elternhaus (Elterngespräch und Beratung am Tag der Einschreibung), die Schule (Anforderungsniveau im Screening) und das Kind (Screening, Unterrichtsspiel und eventuell Einzeluntersuchung) in den Einschulungsprozess ein. Das MEV II versteht sich als Stufenmodell. Jeweils auf der Grundlage der Ergebnisse der vorausgegangenen Stufe wird entschieden, ob weitere Daten erfasst werden müssen oder ob an dieser Stelle schon Interventionsangebote gemacht werden können. Das Verfahren dienst in erster Linie der Beratung und nicht der Selektion. Die Ergebnisse werden vom einschreibenden Lehrerteam eingeschätzt. (Informelles Verfahren) Das MEV II berücksichtigt in seiner Konzeption vor allem den prozessdiagnostischen Förderansatz: Defizite in schulfähigkeitsrelevanten Bereichen werden durch die Screenings und das Schulspiel zu einem frühen Zeitpunkt festgestellt. In einem Beratungsgespräch werden die Eltern auf einen möglichen Förderbedarf ihres Kindes aufmerksam gemacht und entsprechende Maßnahmen werden vorgeschlagen. Das Konzept beinhaltet vier Komponenten: ● Screening am Einschreibetag im April ● Erweitertes Einschulungsverfahren zur Feststellung der Deutschkenntnisse ● Schulspiel ● Beratung Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

17 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem MEV 1 Mit Hilfe der Ergebnisse aus dem „EEV“ kann festgestellt werden, ob das Kind in schulrelevanten Bereichen der sprachlichen Kommunikation einer Förderung bedarf. Die Überprüfung der Sprachkompetenz im "Erweiterten Einschulungsverfahren" wird von einem Team (2 Lehrkräfte) durchgeführt. Als Gesprächsanlass dient die Bildvorlage "Kindergeburtstag". Zur Überwindung einer evtl. Sprechscheu kann dem einzuschulenden Kind eine Handpuppe angeboten werden, die es zum Sprechen ermuntert. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

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Beispiele aus dem MEV 2 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

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Beispiele aus dem MEV 3 4. Bildbetrachtung: Sprech- und Sprachverhalten Um erfolgreich am Unterricht in der Eingangsstufe teilnehmen zu können, muss das Kind über eine bestimmte Sprech- und Sprachfähigkeit verfügen. Dazu gehören die richtige Artikulation der Wörter (Sprechfähigkeit), ein altersgemäßer Wortschatz und in einfachen Sätzen etwas erzählen, beschreiben und erklären können. Die Kinder sollen in der Lage sein, ganze Sätze zu bilden, wobei das Verb an zweiter Stelle steht (also nicht: ich Kinder mag) und sie sollen Anweisungen und Geschichten verstehen können (Sprachfertigkeit). Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

20 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem MEV 4 3. Beim Einkaufen (Am Marktstand) Rahmenhandlung: Kommissar Manzotti geht zum Einkaufen! Arbeitsaufträge: „Gib mir bitte 5 Orangen!“; Kommissar Manzotti: „Jetzt brauche ich noch Gemüse!“; Gemeinsames Handeln Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

21 Beobachtungsbogen für 3- bis 6-jährige Kinder BBK 3-6
1. Auflage A. Frey, E. Duhm, D. Althaus Unter Mitarbeit von P. Heinz und C. Mengelkamp EINSATZBEREICH: Der BBK 3-6 ist ein Screening-Verfahren sowohl zur Früherkennung von Entwicklungsgefährdungen als auch zur Früherkennung von besonderen Begabungen bei Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren. Der BBK 3-6 wird von Erzieherinnen oder Diplom-Pädagoginnen in Kindertagesstätten durchgeführt. Der BBK 3-6, diagnostiziert den allgemeinen Entwicklungsstand bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren und liefert mittels Referenzwerten erste Anhaltspunkte, ob bei einem Kind eine Entwicklungsgefährdung oder eine besondere Begabung vorliegt. Insgesamt erhebt der BBK 3-6 folgende 12 Fähigkeits- bzw. Funktionsbereiche: Aufgabenorientierung, Erstlesen-Erstrechnen-Erstschreiben, Kommunikation, Reflexivität, Sprachentwicklung, Literaturverständnis, Feinmotorik, Grobmotorik, Medientechnik, Spielintensität, Aggression sowie Schüchternheit. Der BBK 3-6 ermöglicht einen breiten und umfassenden Einblick über Stärken und Schwächen eines Kindes und liefert Erkenntnisse für weiterführende Testungen sowie für gebotene Frühfördermaßnahmen. Der Beobachtungsbogen ist übersichtlich gestaltet. Die verschiedenen Verhaltensweisen (Entwicklungsindikatoren) werden entweder als Beobachtungs- oder als Durchführungsaufgaben vorgegeben. BEARBEITUNGSDAUER: Für die Bearbeitung der Beobachtungsaufgaben werden ca. 45 Minuten, für die Durchführungsaufgaben ca. 10 Minuten benötigt. Für die Beobachtung aller Kinder sollten etwa vier Wochen vorgesehen werden. In Anwendung seit 2008. Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

22 Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010
Beispiele aus dem BBK 3-6 AV Aggressives Verhalten sehr selten nie selten manch-mal oft sehr oft immer Punkte AV 1 Es sucht Streit 1 2 3 4 5 AV 2 Es nimmt anderen das Spielzeug weg AV 3 Es zerstört die Spielergebnisse anderer Kinder AV 4 Es ist ohne Rücksicht auf andere Kinder AV 5 Es schlägt andere Kinder Summe (RW) Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

23 Testverfahren (Auswahl; www.testzentrale.de)
Autor Grup-pentest standardisiert/ informell in Anwendung seit Preis ohne Testbögen DVET Duisburger Vorschul- und Einschulungstest, Neubearbeitung von J. Poerschke ja standardisiert In 3., neu bearbeiteter Auflage seit 1997 lieferbar 42,- € KEV Kieler Einschulungsverfahren 2.durchgesehene Auflage von S. Fröse, R. u.a. In 2., durchgesehener Auflage seit 1988 178,- € DES Die Diagnostischen Einschätzskalen zur Beurteilung des Entwick-lungsstandes und der Schulfähigkeit K. Barth nein informell In 5., durchgesehener Auflage seit 2008 lieferbar. 14,90 € MEV II Brunner-Berger, Schnell, Gabler in Überarbeitung seit 2009 30,- € GSS Göppinger sprachfreier Schuleignungstest A. Kleiner Neubearbeitung von J. Poerschke In neuer Bearbeitung seit 1998 lieferbar. 49,- € MSD Mannheimer Schuleingangsdiagnostikum von R. S. Jäger In 4., korrigierter Auflage seit 1994 lieferbar. 38,- € Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010

24 Literatur zur Einschulung
H. Breuer, M. Weuffen: Lernschwierigkeiten am Schulanfang: Lautsprachliche Lernvoraussetzungen und Schulerfolg , Beltz Verlag, 2006 K.H. Barth: Lernschwächen früh erkennen: Im Vorschul- und Grundschulalter, Reinhardt Verlag, 2006 Gerdi Shad-Manfaat, Barbara Reher : Erfolgreich starten, Basiskompetenzen stärken und fördern, Finken Verlag, Annette Ostermann: Lernvoraussetzungen von Schulanfängern, Beobachtungsstationen zur Diagnose und Förderung, Persen Verlag Holger Probst: Bereit für die Schule, Ein Schnellverfahren zur Überprüfung des Lern- und Entwicklungsstandes von Kindern, Persen Verlag Staatliche Schulberatung München, Ulbricht, 2010


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