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Veröffentlicht von:Jurian Zielsdorf Geändert vor über 11 Jahren
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Deutschland - ein wettbewerbsfähiger und umweltfreundlicher Industriestandort durch Klimaschutz und zukunftssichere Energieversorgung Thesen und Argumente für eine nachhaltige Industrie-, Energie und Klimapolitik Präsentation von 15 Thesen für eine nachhaltige Industrie-, Energie und Klimapolitik, die dem Hauptvorstand der IG BCE als Arbeitsmaterial vorliegen. Energiepolitische Meilensteine 2007 waren: Emissionshandel Energiegipfel EU, G8, D Politik wurde getrieben von klimapolitischen Veröffentlichungen: Stern-Report, IPCC-Berichte Politik hat Ziele beschlossen, zu denen wir uns positionieren, unsere Meinung sagen, Einfluss nehmen wollen
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Klimapolitisches Programm der Bundesregierung - Ziel
Ergebnis / Ziel: Verminderung der Treibhausgase bis 2020 EU-weit um 20 % (30 %, wenn andere Länder mitmachen) gegenüber 1990 Verminderung der Treibhausgase in Deutschland um 40% Verdoppelung der Energieproduktivität von 1990 bis 2020, dazu ab jetzt Steigerung um 3,1 % p.a. (bisher erreicht: 0,9 % p.a.) EU Der EU-Gipfel vom März 2007 hat unter der deutschen Präsidentschaft von Bundeskanzlerin Merkel beschlossen: 20 % Emissionsminderung bis 2020 gegenüber 1990 30 %, wenn andere Länder mitmachen – bisher hat sich außerhalb der EU kein Land zu einer Minderungszahl über das Kyoto-Protokoll hinaus verpflichtet Die Bundesregierung will der Vorreiter des Vorreiters EU sein und plant 40 % Verminderung in Deutschland, 60-80 % Emissionsminderung bis 2050 – gegenüber 50 % für G8 20 % weniger Energie verbrauchen (gegenüber Prognose für 2020) 20 % mehr Primärenergie aus Erneuerbaren Deutschland Die Energieproduktivität stieg seit 2000 jährlich um 0,9%. Um das Verdopplungsziel bis 2020 zu erreichen, müsste sie sich jetzt sprunghaft auf durchschnittlich 3,1 % p. a. erhöhen – mehr als Anfang der 90er nach dem Niedergang der DDR-Industrie. Diese ambitionierten Ziele werden den Strompreis noch höher treiben. Prognos und McKinsey haben in umfangreichen Studien ausgerechnet, dass Emissionsminderungsziele von 20 bis 31 Prozent wirtschaftlich zu bewältigen wären, wenn auch mit großen Anstrengungen. Vielleicht gelingt es, solche Ziele in der Nachfolge des Kyoto-Protokolls zu verabreden. Deutschland und die EU würden jedenfalls in einem weltweiten Geleitzug solcher Ziele besser fahren als mit einem nationalen 40-Prozent-Ziel einsam vorneweg.
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Klimapolitisches Programm der Bundesregierung - Maßnahmen
Emissionshandel: CO2-Emissionen von 2008 bis 2013 auf 453 Mio. t p.a mindern (NAP II) ab 2013 weitere Minderung und Auktionierung Steigerung der Energieeffizienz Ausbau erneuerbarer Energien bis 2020 auf 20 % des Primärenergieverbrauchs Stromproduktion auf 25-30 % Wärmeverbrauch auf 14 % energetische Altbausanierung mit einer Rate von 5% p.a. Rechtsrahmen für CCS (Carbon Capture and Storage = CO2-Abscheidung und Speicherung) Weiterführung der KWK-Förderung 26 weitere Einzelmaßnahmen Mit diesen Maßnahmen will die Bundesregierung die energiepolitischen Ziele erreichen. Der Emissionshandel für die Periode 2008 bis 2012, der sogenannte Nationale Allokationsplan 2, wurde mit dem Zuteilungsgesetz 2012 bereits im August 2007 vom Bundestag beschlossen. Am hat die EU-Kommission ihren Entwurf einer europäischen Emissionshandels-Richtlinie für die 3. Handelsperiode 2013 bis 2017 vorgelegt. Sie will eine deutliche weitere Minderung der Gesamtmenge und die Auktionierung aller Zertifikate für die Energiewirtschaft. Die anderen Maßnahmen wurden vom Bundeskabinett auf der Klausur in Meseberg am 23./ verabredet: Gesetzesentwürfe dazu (EEG, EEWärmeG, KWKG) wurden am vom Bundeskabinett beschlossen. Auch für CCS wurde am der Entwurf einer EU-Rahmenrichtlinie vorgelegt. Bis Juni 2009 soll das EU-Parlament die Richtlinie dann verabschieden. Parallel soll ein deutsches CCS-Gesetz entwickelt werden. Zu weiteren Maßnahmen (Energiewirtschaftsgesetz, Energieeinsparverordnung, Umstellung der Kfz-Steuer und LKW-Maut) sollen im Mai 2008 Gesetzentwürfe beschlossen werden.
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Der globale Klimawandel ist Realität.
1. These Der globale Klimawandel ist Realität. Die durch den Menschen mit verursachten Veränderungen des Klimas werden in den nächsten Jahrzehnten noch zunehmen. Dringendes Handeln ist geboten. Was sagt die IG BCE zu alledem? Die öffentliche Diskussion geht von der Klimapolitik aus, nicht von der Energiepolitik. Deswegen beginne auch ich mit einer These zum Klimawandel. Vorlesen Diese These entspricht dem von über 145 Regierungen politisch beschlossenen Forschungsstand des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change, deutsch: Weltklimarat).
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Risiken und Chancen sind emotionsfrei und sachgerecht zu analysieren.
2. These Viele Ursachen für den Klimawandel sind in der Vergangenheit gesetzt worden, sie sind nicht mehr rückholbar. Die Auswirkungen auf das Klima sind nicht mehr aufzuhalten, sondern lediglich langfristig begrenzbar. Die Folgen des Klimawandels müssen differenziert eingeschätzt und Grundlagen politischer Maßnahmen werden. Risiken und Chancen sind emotionsfrei und sachgerecht zu analysieren.
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3. These Lebensstandard und Lebensqualität der Menschheit sollen weiterhin steigen. Industrielle Entwicklung und zunehmender Einsatz von Energie waren und sind die wesentlichen Quellen des Wohlstandes in den Industrieländern. Sie sind für eine Steigerung des Wohlstandes der gesamten Weltgesellschaft unverzichtbar.
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Klima tatsächlich schützt,
4. These Die Antwort auf den Klimawandel kann nur eine nachhaltige Industrie-, Energie und Klimapolitik sein, die Klima tatsächlich schützt, industrielle Entwicklung und Innovationen fördert eine langfristige, umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung sichert sozialen Fortschritt voranbringt. sozial ökonomisch Ökologisch
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Der Industriestandort Deutschland ist angewiesen auf:
5. These Der Industriestandort Deutschland ist angewiesen auf: International abgestimmte Ziele und Instrumente zur Emissionsminderung Verlässliche Rahmenbedingungen für industrielle Innovationen und Investitionen Wettbewerbsfähige Strompreise
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Zukunft einer wettbewerbsfähigen Stromversorgung sichern!
CO2-Emissionshandel Zukunft einer wettbewerbsfähigen Stromversorgung sichern! Das wichtigste Instrument zur Emissionsminderung ist der Emissionshandel. Mit ihm bestimmt die Politik unmittelbar und exakt die jährlichen Emissionsmengen von Industrie und Energiewirtschaft. Investitionen in neue und effizientere Kraftwerke hängen unmittelbar von den Rahmenbedingungen ab, die der Emissionshandel aufstellt. Die Zukunft einer wettbewerbsfähigen Stromversorgung sichern - das ist unsere wichtigste und grundsätzliche Forderung zum Emissionshandel. Dazu benötigt die deutsche Industrie bezahlbaren Strom, aus Steinkohle und Braunkohle. Die politische Verteuerung des Brennstoffs Kohle führt aber schon heute dazu, dass noch nicht begonnene größere Kraftwerks-Neubauprojekte auf Eis gelegt werden. Solche Fehlanreize bewirken kurzfristig, dass alte Kohlekraftwerke mangels Neubau länger am Netz bleiben und der Strom ineffizienter und damit umweltschädlicher erzeugt wird. Mittelfristig wird uns mit den nicht gebauten Kohlekraftwerken der Strom fehlen und teurer werden.
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6. These Nachhaltige Klimaschutzpolitik muss eingebettet sein in internationale Klimaschutzstrategien und -vereinbarungen. Eine deutsche und europäische Vorreiterrolle darf die Volkswirtschaften nicht schwächen, sondern muss deren Potentiale für den Klimaschutz bewusst fördern und optimieren.
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Klima-Wandler Energiebedingte weltweite CO2-Emissionen, in Mrd
Klima-Wandler Energiebedingte weltweite CO2-Emissionen, in Mrd. t (2006) 3,0% - so kurz ist der Hebel, mit dem die Bundesregierung auf den Beitrag energiebedingter Emissionen zum Klimawandel einwirken kann.
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Historische Entwicklung Treibhausgasemissionen Deutschland
Quelle: UBA/ / Studie „Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland“ von McKinsey & Company, Inc. im Auftrag von „BDI initiativ – Wirtschaft für Klimaschutz“ In Mt CO2 Auf dieser Folie aus der jüngsten McKinsey-Studie für den BDI sieht man, dass es Energie- und Industriesektor sind, die bisher am meisten zur Minderung der Treibhausgasemissionen beigetragen haben. Und man sieht deutlich, dass am meisten zwischen 1990 und 1995 gemindert wurde, als die DDR-Industrie abgewickelt wurde. Das sollte uns eine Warnung sein, die eingangs gezeigten energiepolitischen Ziele mit Augenmaß zu verfolgen, damit die heute anstehenden Emissionsminderungen ohne industriepolitische Brüche bewältig werden können.
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Verschiebung Wettbewerbssituation der EU-EVU‘s / Stromproduktion in EU-MS mit relativ geringen CO2-Emissionen Stromerzeugung: Frankreich 522 Mio. MWh/Jahr, Deutschland 607 Mio. MWh/ Jahr Anteil regenerativer Energien und Kernenergie: Frankreich 91 %, Deutschland 38 % Errechneter Anteil CO2 an Stromerzeugung: Frankreich 0,07 t CO2/MWh, Deutschland 0,54 t CO2/MWh Belastung Verbraucher in Frankreich bei einem Preis für von 57 €/t CO2: bei 0,07 t CO2/MWh mit Mrd. € /Jahr bei fiktiven 0,54 t CO2/MWh mit Mrd. € /Jahr (im Vergleich zu Deutschland) Differenz = Windfall-Profits franz. Versorger Mrd. € /Jahr im Vergleich zu deutschen Versorgern Daten aus 2004
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Leichtbau-Kunststoffe und rollwiderstandsarme Reifen im Automobilbau,
7. These Chemische Industrie, Glasindustrie keramische Industrie und andere Branchen tragen schon seit vielen Jahren aktiv zum Klimaschutz bei. Ihre innovativen Produkte werden auch die Zukunft energieeffizienter gestalten, z.B. durch: Leichtbau-Kunststoffe und rollwiderstandsarme Reifen im Automobilbau, Isoliermaterialien im Wärmeschutz, innovative Fensterglasbeschichtungen, die im Winter die Sonne besonders gut und im Sommer nur wenig hindurch lassen, keramische Materialien für Brennstoffzellen Dabei kommt den Potentialen für Energieeffizienz und Energiesparen durch intelligente Produkte und Verfahren eine viel größere Bedeutung zu als der Energieumwandlung, da diese Produkte und Verfahren weltweite Märkte finden, Weltweit verbreitet werden und damit weltweit zum Klimaschutz beitragen können.
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8. These In Deutschland brauchen wir den Energiemix, wir können es uns nicht leisten, Energieträger gegeneinander auszuspielen. Erneuerbare Energien werden konventionelle Energieträger in den nächsten Jahrzehnten nicht ablösen können. Auf absehbare Zeit bleiben Kohle und Kernenergie die wichtigsten Säulen der Versorgungssicherheit.
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Quelle: RWE, AG Energiebilanzen
Stromerzeugung in Deutschland 2007 636,5 TWh (brutto) Steinkohle Braunkohle 24,5 % 22,8 % 8,4 % Sonstige Diese Folie zeigt deutlich, in welches Dilemma uns die sogenannte EU-Strategie in der Wechselwirkung mit der nationalen deutschen Energiepolitik bis 2020 führen würde: Mit dem Emissionshandel wird bis 2020 das 1. Viertel des Kreises ruiniert, die Braunkohle. Der Ausstieg aus der Kernenergie soll 2020 fast vollzogen sein, das ist das 2. Viertel. (nach Plan wären noch 4 KKW bis 2023 übrig) Und wenn es nicht gelingt, insbesondere die CDU zu kohlepolitischer Einsicht zu bewegen, wäre 2 Jahre vor 2020 die letzte Steinkohlezeche stillgelegt worden. Erneuerbare und Importe müssten dann ¾ des heutigen Energiemix ersetzen – das ist nicht nur eine verantwortungslose Energiepolitik, das ist auch eine verantwortungslose Industrie- und Wirtschaftspolitik. Breit diversifizierten Energieträgermix erhalten 6,2 % 22,1 % Wind Kernenergie 4,3 % 11,7 % Wasser Quelle: RWE, AG Energiebilanzen Erdgas
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Am Energieträger Kohle führt kein Weg vorbei
Selbst wenn wir die erneuerbaren Energien bis 2020 auf 30 % ausbauen, wie es EU und Bundesregierung anstreben, bleiben immer noch mindestens 70 Prozent Stromerzeugung aus anderen Quellen.
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Quelle: Europäische Kommission, Eurelectric
Stromerzeugungsstrukturen in EU-25, 2005 Stromerzeugung 3.000 TWh 5% 15% 19% 30% 31% So sieht es in der EU aus. Sie verfügt über einen breit diversifizierten Energieträgermix, den es zu erhalten gilt. Der wichtigste Unterschied zu Deutschland ist der größere Anteil der Kernenergie an der Stromerzeugung. So gesehen ist die Verlängerung der Laufzeit der Kernkraftwerke Deutschlands großes verstecktes Potenzial zur CO2-Minderung. Erneuerbare Kernenergie Kohle Erdgas Öl Quelle: Europäische Kommission, Eurelectric
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in EUR/t CO2 CO2-Vermeidungskosten 2020
Der Neubau von Braun- und Steinkohlekraftwerke mit höheren Wirkungsgraden ist der effizienteste Weg, CO2 zu sparen. Diese Zahlen sprechen übrigens nicht gegen die Förderung der Erforschung der Photovoltaik, sie begründen im Gegenteil, warum es nötig ist, deren Effizienz steigernde Potenziale weiter zu erforschen, um sie eines Tages wirtschaftlich nutzen zu können. CO2-Vermeidungskosten 2020 für Technologien zur Stromerzeugung aus gesamtwirtschaftlicher Sicht Wirkungsgrad- steigerung in neuen Braunkohle- kraftwerken CCS Braunkohle CCS Steinkohle Biomasse (gasförmig) Wind Onshore Wind Offshore Photovoltaik (Gebäude) Geothermie Quelle: McKinsey&Company, Kosten und Potenziale der Vermeidung von Treibhausgasemissionen in Deutschland, Sektorperspektive Energie, Berlin im September 2007, S. 48 und 55
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So können Fehlentwicklungen vermieden werden.
10. These Eine nachhaltige Industrie-, Energie und Klimapolitik trägt dafür Sorge, dass Aktivitäten zum Klimaschutz keine gravierenden negativen ökologischen, wirtschaftlichen oder sozialen Veränderungen in anderen Bereichen verursachen. So können Fehlentwicklungen vermieden werden. z.B.: „Klimaschutz-Aktivität“ gegen KW HH-Moorburg: Ökologisch: Verhindert effizienteres KW und damit CO2-Minderung Wirtschaftlich: Schwächt Industriestandort HH (Norddeutsche Affinnerie braucht den Strom) Sozial: Führt zum Verlust qualifizierter Industrie-Arbeitsplätze
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11. These Die Förderung regenerativer Energien wie Windkraft und Solarenergie muss sowohl die Förderung im eigenen Land als auch die Förderung des Exports in besonders geeignete Länder dieser Erde umfassen. Dem Klimaschutz ist mehr damit gedient, wenn Solaranlagen und Windkraftwerke dort errichtet und genutzt werden, wo die Effizienz dieser Anlagen am größten ist. Die Grafik zeigt, wie teuer EE immer noch sind und was die Stromerzeugung im Verhältnis von Energieträgern kostet, bevor diese Kosten nach EEG umgelegt werden. Damit keine Missverständnisse aufkommen: Wir brauchen erneuerbare Energien. Wir müssen und wir werden sie weiter ausbauen. Wir freuen uns über technologische und betriebswirtschaftliche Entwicklungssprünge etwa der Solarstromerzeugung, die auch in mehreren Unternehmen unseres Organisationsbereiches gelungen sind, beispielsweise mit der Dünnschichttechnologie. Aber wir müssen sowohl das Potenzial als auch die Kosten erneuerbarer Energien realistisch betrachten.. Erneuerbare Energien können auch nicht annähernd den Strom ersetzen, den Kohle und KKW in der Grundlast produzieren: Der Wind weht, wann und wo er will. Wasser ist mangels Standorte für neue Talsperren ausgereizt. Solarstromerzeugung ist noch lange unwirtschaftlich und muss weiter erforscht werden. Für Biomasse reicht die Anbaufläche nicht - um sie zu optimieren, brauchen wir grüne Gentechnik. Und es gibt zahlreiche weitere Zielkonflikte. Beispielsweise darf die Förderung von Individualheizungen mittels Holzfeuerung nicht dazu führen, dass die Belastung durch Schadstoffe und Feinstaub in den Städten wieder steigt oder Holz zur stofflichen Nutzung fehlt, z.B. für die Papierindustrie Gleichzeitig kann beispielsweise durch dezentral einsetzbare Solaranlagen weltweit auch an Orten, wo dies sonst nicht möglich wäre, Strom für Krankenhäuser, Schulen usw. bereitgestellt und damit wirtschaftliche und soziale Entwicklung gefördert werden.
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Prognose der Stromerzeugung und Einspeisevergütung gemäß EEG
Ich wiederhole: Wir brauchen mehr Erneuerbare – so viel, wie wir bezahlen können, ohne uns wirtschaftlich zu übernehmen: Wir brauchen dazu ein marktwirtschaftlich ausgerichtetes Fördersystem, EU-weit nach Standort- und Kosteneffizienz. Diese Folie zeigt, welche Kostenexplosion uns sonst bevorsteht: 2010 wären über 10 Mrd. € Einspeisevergütungen fällig! Dem Klimaschutz ist mehr damit gedient, wenn Solaranlagen und Windkraftwerke dort errichtet und genutzt werden, wo die Effizienz dieser Anlagen am größten ist. Gleichzeitig kann beispielsweise durch dezentral einsetzbare Solaranlagen weltweit auch an Orten, wo dies sonst nicht möglich wäre, Strom für Krankenhäuser, Schulen usw. bereitgestellt und damit wirtschaftliche und soziale Entwicklung gefördert werden. Erneuerbare ausbauen und marktfähig machen Quelle: VDN
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12. These Die IG BCE unterstützt nachdrücklich das von der Bundesregierung beschlossene CO2-Gebäudesanierungsprogramm. Wir unterstützen auch die Programme zur energetischen Sanierung des Gebäudebestandes der sozialen Infrastruktur und der Gebäude des Bundes, der Länder und Kommunen. Hier liegt ein sehr großes Energiesparpotential. Allein durch die Wärmedämmung der sanierungsbedürftigen Wohngebäude in Deutschland könnte der Wärmeenergieverbrauch von derzeit 25 l auf 7 l/m2 gesenkt und dadurch die CO2-Emissionen um rund 80 Mio. Tonnen pro Jahr reduziert werden. Quelle: Chemiereport spezial 08/2007 Für diese Sanierungsmaßnahmen liefern die chemische Industrie, die Kunststoffindustrie, die Glasindustrie und die Baustoffindustrie maßgeschneiderte Produkte. Diese Programme verbessern nicht nur den Klimaschutz, sie schaffen bzw. sichern auch in den angesprochenen Branchen sowie im Handwerk und Baugewerbe Arbeitsplätze. Die IG BCE hat sich früh für ein solches Programm ausgesprochen. Sie unterstützte schon 2004 eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung über die vorteilhaften ökologischen und ökonomischen Wirkungen der energetischen Sanierung des Gebäudebestandes.
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13. These Die Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Energieerzeugung und als Treibstoffe für Kraftfahrzeuge kann zur Reduzierung der CO2-Emissionen und zur Schonung der fossilen Rohstoffe beitragen. Die Steigerung des Anteils nachwachsender Rohstoffe bei Brennstoffen, Treibstoffen oder Industrierohstoffe darf nicht zu Lasten der menschlichen Ernährung weltweit oder zur Vernichtung der Regenwälder und damit der einzigen wirklichen CO2-Senken führen. Wir unterstützen den Fortschritt einer zweiten Generation von Biomassenutzung. Dabei geht es darum, die energetische Nutzung auf sonst unverwertbare Reste von Nahrungsmittelpflanzen zu beschränken. Die Chancen moderner bio- und gentechnologischer Verfahren sind konsequent zu nutzen. Vielleicht gelingt es ja so, dem ethischen Dilemma zu entkommen, dass eine Tankfüllung Bioethanol aus Mais dem Lebensmittelbedarf eines Menschen für mehrere Monate entspricht.
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Industrie bleibt Basis für Wachstum und Wohlstand in Deutschland.
14. These Industrie bleibt Basis für Wachstum und Wohlstand in Deutschland. Forschung und Entwicklung hin zu neuen Technologien der Energiegewinnung, der Energiespeicherung und der effizienten Energienutzung sind weiter voran zu bringen. Dazu gehören die Brennstoffzellentechnik, die Solartechnik, Batterietechnik, Supraleitung, Thermoelektrik und Thermospeicherung, aber auch die Weiterentwicklung der Kerntechnik bis hin zur Kernfusion. Dafür ist eine starke und erfolgreiche Wirtschaft, insbesondere eine breite, forschende und produzierende Industrie notwendig. Doch Inzwischen finden sich für jedes Industrieprojekt, gleich ob Pipeline oder Werkserweiterung, Stromtrasse oder Kraftwerksneubau, selbst wenn sie Nutzen für die Umwelt bringen, scharenweise politische Bedenkenträger, die Populismus mit Demokratie verwechseln. Es ist dringend erforderlich, dass die Politik in Deutschland und Europa klar für den Industriestandort Position bezieht. Es gehört auch zu ihrer Verantwortung, deutlich zu machen, welch hohe Bedeutung die industrielle Entwicklung für unsere Zukunft hat. Wir tun das. Ein Beispiel guter Praxis ist die industriepolitischen Kampagne des IG BCE-Landesbezirks Nordrhein.
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Entwicklung des Kraftwerksparks Deutschland 2000 bis 2030
Wenn heute nicht mit dem Bau genügend neuer Kraftwerke begonnen wird, fehlt uns morgen der Strom.
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15. These Weiter stark zunehmende Bevölkerung, sich rasant entwickelnde Volkswirtschaften in China, Indien und anderen Schwellenländern fordern immer höhere Energiemengen und bedingen unabhängig von den Leistungen Deutschlands und der EU höhere Klimagasemissionen. Selbst wenn dort mit modernster Technik Energie gewonnen wird, wird sich der Klimawandel fortsetzen und sehr wahrscheinlich verstärken. Um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, ist eine starke, innovative Industrie mit hoher Wertschöpfung die Voraussetzung. Letzte These fasst Wichtiges zusammen: Bevölkerungszunahme Primärenergieverbrauch steigt Klimawandel wird sich fortsetzen. Wir brauchen Kraft, um die Folgen des Klimawandels zu bewältigen – Wirtschaftskraft.
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Energie und Rohstoffe sind nicht alles …
Man kann es auch kürzer sagen: vorlesen … aber ohne sie geht nichts!!!
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Back-up-Folien mit Zusatzinformationen
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Energie-Importabhängigkeit Deutschlands im Jahre 2007
160,4 Mio. t SKE Mio. t SKE 106,4 Mio. t SKE 97 % 67,9 Mio. t SKE 55,0 Mio. t SKE 52,3 Mio. t SKE 83 % 67 % 24,2 Mio. t SKE Importabhängigkeit reduzieren! 100 % 7,4 Mio. t SKE 33 % 100 % 17 % 3 % 100 % Quelle: Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen 02/2008 (Prozentzahlen als Anteile der jeweiligen Nettoimporte bzw. der Inlandsförderung am jeweiligen Primärenergieverbrauch errechnet)
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% Importabhängigkeit in der EU-25 nach E-Trägern
Entwicklung von 2000/2010/2020/2030 in % % 2000 2020 2000 2020 2000 2020 2000 2020 2030 2010 2030 2010 2030 2010 2030 2010 Quelle: EU-Kommission 2004
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Weltenergieverbrauch
23,5 Mrd t SKE + 55 % 20,6 17,4 15,2 14,0 12,6 10,4 7,9 Der World-Energy-Outlook 2007 bestätigt diese Zahlen: Im Referenzszenario steigt der weltweite Primärenergieverbrauch im Zeitraum 2005- 2030 um 55%, mit einer jahresdurchschnittlichen Rate von 1,8%. Der Verbrauch erhöht sich damit auf 17,7 Mrd. t Rohöleinheiten (RÖE), gegenüber 11,4 Mrd. t im Jahr 2005: Fossile Brennstoffe bleiben die wichtigste Primärenergiequelle, auf sie entfallen 84% des gesamten Anstiegs des Energieverbrauchs zwischen 2005 und 2030. Mineralöl wird weiterhin die größte Einzelkomponente des Energiemix bilden, auch wenn dessen Anteil am Weltenergieverbrauch von 35% auf 32% zurückgeht. Der Ölverbrauch wird sich 2030 auf 116 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) belaufen, 32 mb/d bzw. 37% mehr als 2006. In Einklang mit dem spektakulären Wachstum der letzten Jahre wird der größte Anstieg in absoluten Zahlen beim Kohleverbrauch zu verzeichnen sein, der sich zwischen 2005 und 2030 um 73% erhöhen wird, womit der Kohleanteil am Weltenergieverbrauch von 25% auf 28% anwachsen wird. Der Großteil dieses Anstiegs wird von China und Indien ausgehen. Der Erdgasanteil wird sich in bescheidenerem Umfang von 21% auf 22% ausweiten. Der Stromverbrauch wird sich verdoppeln, und sein Anteil am Endenergieverbrauch wird von 17% auf 22% ansteigen. Zur Deckung der projizierten Welt Energienachfrage werden Investitionen in die Energieinfrastruktur in Höhe von rd. 22 Billionen $ nötig sein. Es wird schwierig sein, diese Investitionen in vollem Umfang zu mobilisieren. Quelle: IEA, 2004
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Energiepolitische Agenda 2020
Energiemix unter Einschluss der heimischen Braun- und Steinkohle Wettbewerbsfähige Strompreise Der europaweite Emissionshandel darf nicht zu Wettbewerbsverzerrungen zu Lasten deutscher Unternehmen führen. Die überzogene Förderung der regenerativen Energie muss auf ein wirtschaftlich vertretbares Maß zurückgeführt werden. Die Option für eine Kernenergie mit inhärent sicheren Reaktoren muss offen bleiben. Das Endlagerproblem muss alsbald gelöst werden. Das sind die 5 wichtigsten Positionen und Ziele der IG BCE in der Energiepolitik, die wir vor, auf und nach dem Energiegipfel vertreten haben: Die Basis der Energieversorgung ist und bleibt der Energiemix unter Einschluss der heimischen Braun- und Steinkohle. Wettbewerbsfähige Strompreise sind für viele Industrien absolut entscheidende Standortfaktoren. vorlesen Die überzogene Förderung der regenerativen Energie muss auf ein wirtschaftlich vertretbares Maß zurückgeführt werden. Die Option für eine Kernenergie mit inhärent sicheren Reaktoren muss offen bleiben. Das Endlagerproblem muss schleunigst gelöst werden. Die Energieforschung muss vorurteilsfrei vorangetrieben werden.. 34 34
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