Präsentation herunterladen
Die Präsentation wird geladen. Bitte warten
Veröffentlicht von:Hildebert Werkheiser Geändert vor über 11 Jahren
1
© RA Dr. iur. Hubert Detmer GAIN / San Francisco, 2011
Professur und Juniorprofessur: Bewerbung und erfolgreiche Berufungsverhandlungen © RA Dr. iur. Hubert Detmer GAIN / San Francisco, 2011
2
Berufungspraxis „Erstberufung“: ca. 65 % J-Professuren: ca. 1000
W-Besoldung: ca. 85 % aller Erstberufenen erhalten Berufungs-Leistungsbezüge Schnelle Verhandlungen: „Vorverhandlungen“/Norm: 3 Monate/ Fristen/ Wettbewerb Ausstattungsmittelwerte: Detmer/Metzler, 12/2010, S. 882 ff. Variable Qualifikationswege Sonderprogramme Interdisziplinarität, Internationalität, Sichtbarkeit, Drittmittelpotential Dr. Hubert Detmer
3
Überblick über das Berufungsverfahren
öffentliche Ausschreibung der Stelle gem § 45 S. 1 HRG (Art. 33 Abs. 2 GG) als Regel aber: Tenure Track, Fast Track, Short List Aufstellung der Berufungsliste durch Berufungskommission Beschluss des Fachbereichsrates über die Berufungsliste Stellungnahme des Senats zum Berufungsvorschlag und Weiterleitung an das Wissenschaftsministerium / Rektorat Ruferteilung durch das Ministerium / Rektorat Berufung / Verfahrensabschluss Dr. Hubert Detmer
4
Bewerbungsunterlagen
curriculum vitae Erwähnung (außer-) universitärer Forschungs- und Lehrerfahrungen, Auslandserfahrungen Schriftenverzeichnis, Rezensionen, ggf. separate Benennung gewichtiger Publikationen, Einhaltung wissenschaftlicher Redlichkeit (!) Angabe von Referenzen wie bspw.: ð frühere Listenplatzierungen, sofern objektivierbar ð Drittmittel ! ð Impactfaktoren ð Studentische Lehrevaluationen Dr. Hubert Detmer
5
Aufstellung der Berufungsliste
Gesamtes Berufungsverfahren fällt in die Zuständigkeit der Fachbereiche Fachbereich setzt eine Berufungskommission mit beratender Funktion ein, die den Berufungsvorschlag vorbereitet (faktisch: Entscheidungskompetenz) Zusammensetzung der Kommission: Professoren (Mehrheit der Mitglieder; mögl. auch auswärtige Professoren) Studierende Akademische Mitarbeiter ggf. Mitglieder anderer Fachbereiche (auch: externe „Peers“) Dr. Hubert Detmer
6
Berufungskommission Tätigkeit der Berufungskommission
nichtöffentliche Sitzung Mitglieder an Aufträge / Weisungen nicht gebunden weites Ermessen der Kommissionsmitglieder für die Erarbeitung eines Berufungsvorschlages Ermittlung der pädagogischen Eignung auswärtige Gutachten Berücksichtigung von Nichtbewerbern möglich Ermittlung der fachlichen, pädagogischen und persönlichen Eignung der Kandidaten Dr. Hubert Detmer
7
Potentielle Fragen der Kommission
Warum haben Sie sich hier beworben? Was qualifiziert Sie für diese Stelle? Wie setzen Sie sich für Gender-mainstreaming ein? Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte in der Forschung? Haben Sie etwas gegen Zielvereinbarungen? Wie wichtig sind Ihnen wissenschaftliche Anteile in der Lehre? Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Wie sehen Sie Ihre Rolle gegenüber Studierenden? Wie stellen Sie sich die Zusammenarbeit mit anderen Fakultäten vor? Wann werden Sie einen erfolgreichen DFG-Antrag realisieren können? Wie werden Sie sich in die Forschungsschwerpunkte der Fakultät einbringen? Ihre transferierbaren Drittmittel sind marginal! Sie gelten als persönlich schwierig! Dr. Hubert Detmer
8
Potentielle Fragen der Kommission
Ihr didaktisches Konzept ist doch recht eindimensional! Ihnen fehlen die internationalen Kontakte! Haben Sie sich woanders beworben? Stehen Sie auf anderen Berufungslisten? Sind Sie nicht zu jung/zu alt für eine derartige Aufgabe? Ihnen fehlt die notwendige Führungserfahrung! Ihnen fehlt die notwendige Budgeterfahrung! Stört es Sie, dass wir hier keine Dual-Career-Möglichkeiten anbieten können? Was wollen Sie hier eigentlich verdienen? Haben Sie noch Fragen? Medizin: Was halten Sie von Bachelor-/Masterstrukturen in der Hochschule? Wie stellen Sie sich eine Optimierung der Schnitt-/Nahtzeiten vor? Welche ökonomischen Konzepte im Rahmen des DRG-Systems haben Sie? Wie wollen Sie die Zuweisenden einbinden? Welche Konzepte haben Sie zur Steigerung der Deckungsbeiträge? Dr. Hubert Detmer
9
Berufungsverhandlungen (1)
Nach Ruferteilung in der Regel Verhandlungen nur noch mit der Hochschule Berufungsverhandlungen über besoldungs- und beamtenrechtliche Fragen einerseits und über die Personal- und Sachausstattung andererseits mit der Hochschule schriftliches Verhandlungsprotokoll über Investitionen, Räume, Zahl und Besoldung der Mitarbeiter, Erstausstattung, laufende Mittel etc. Bestandskraft von Berufungszusagen Verhandlungen über statusrechtliche Angelegenheiten Dr. Hubert Detmer
10
Berufungsverhandlungen (2)
Ablauf (nach Ruferteilung): - Dank (Hochschulleitung, Minister) - Dezentrale Vorgespräche = mit Institut, Kollegen = mit Dekan - Konzeptionspapier (Profil, F&L, Ausstattung) - Besoldungsbrief / „Besoldungsanker“ - Dezentraler und zentraler Verhandlungstermin Dr. Hubert Detmer
11
Berufungsverhandlungen (3)
- Schriftliche Angebote = prüfen und = prüfen lassen - ggf. Nachverhandlungen - Fristen Dr. Hubert Detmer
12
Berufungsverhandlungen (4)
Notwendige Verhandlungssujets a) „Ausstattung“ - Räume - Mitarbeiter (Zahl, Tarif, Besetzbarkeit) - Erstausstattung (Investitionen) - Laufende Mittel (Start-up-Garantie) b) „Dienstrecht“ - Status - Dienstantritt - Umzugskosten, Trennungsgeld - Versorgung - Besoldung Dr. Hubert Detmer
13
Berufungsverhandlungen (5)
2. a) Baumaßnahmen, Mobiliar b) Garantiesumme lfd. Mittel c) „Sondertöpfe“ d) Denomination der Professur e) Lehrdeputat f) Forschungssemester („sabbatical“) g) Nebentätigkeit/Patente h) „Drei-Jahres-Sperre“, Erosion der Kastelle U.v.a.m. z. B.: Dual Career Couples, Forschungskooperationen, Beurlaubungen etc. Dr. Hubert Detmer
14
Berufungsverfahren und Berufungsverhandlungen
(Teil II) Dr. Hubert Detmer
15
Dezentrale Vorgespräche/Konzeptionspapier
1. Was ist eigentlich eine Berufungsverhandlung? 2. Conditio sine qua non: Exakte Informationen über - Profil der Hochschule - Profil des Faches - Profil der Professur, Status Quo der Ausstattung sowie Verfahrensabläufe Was ist üblich? Vorverhandlungen, Anker setzen, wer begleitet mich zu meinen Verhandlungen, gibt es Nachverhandlungsrunden, welche Erfahrungen sind mit der W-Besoldung gemacht worden? Dr. Hubert Detmer
16
Dezentrale Vorgespräche /Konzeptionspapier
3) Gibt es einen Stab, der Papier für Kanzler und/oder Präsident/Rektor vorbereitet? 4) Verhandele ich mit der Hochschulleitung nur über die persönlichen Belange oder auch über die Ausstattung? sowie 5) Exakte Informationen über die handelnden Personen (d.h.: meine Verhandlungspartner). ● Verhandlungspartner in der Hochschulleitung ● Kollegen ● Potentielle Kooperationspartner in der Hochschule Dr. Hubert Detmer
17
Besoldungsvorstellungen
1. Wichtig: unterschiedliche Konstellationen (Erstruf, Mehrfachruf) 2. Gewinnungsinteresse wecken, resp. manifestieren (subjektive und objektive Faktoren, Besoldungsentscheidungen sind nicht fix vorgegeben) 3. Begründungslast bei Erstruf - Evaluationsergebnisse, Reputation, Qualifikation, Arbeitsmarkt, Vision in Forschung und Lehre, Drittmittelpotential, Interdiszi- plinarität, internationale Ausrichtung/Visibilität - Immer aber: Alleinstellungsmerkmale 4. Taktische und strategische Erwägungen (Konkurrenzangebote, außeruniversitärer und ausländischer Markt) Besondere Instrumente (Zielvereinbarungen, second best) „Besoldungsanker“ setzen „Flexible response“→ ZLV Dr. Hubert Detmer
18
Grundgehälter (W1 – W3) + Leistungsbezüge
W - Besoldung Grundgehälter (W1 – W3) + Leistungsbezüge → B + B – Leistungsbezüge → besondere Leistungsbezüge → Funktions-Leistungsbezüge Forschungs- und Lehrzulage Dr. Hubert Detmer
19
→ Info W-Besoldung: W- Portal (DHV)
Verhandlungsziel „Sie bekommen nicht das, was Sie verdienen, sondern das, was Sie verhandeln“ → prioritäres Ziel dauerhafte, ruhegehaltfähige und dynamisierte Berufungs-Leistungsbezüge → Info W-Besoldung: W- Portal (DHV) Dr. Hubert Detmer
20
Ziel- und Leistungsvereinbarungen
● Prinzip der Vertragsautonomie („freie“ Ausgestaltung) ● Ziele, Leistungen (ex ante bestimmbar, Erfüllung in eigener Risikosphäre) ● Unterschiedliche Modelle → Befristete (B+B)-Leistungsbezüge → Vorleistungsmodell mit befristetem oder unbefristetem Bezug (nachfolgend) → Erprobungsmodell mit Entfristung → Keine Modellexklusivität ● Konkurrenz zu besonderen Leistungsbezügen Dr. Hubert Detmer
21
Zentrale Verhandlung Verhandlungstermin
Perfekte Vorbereitung: ggf. unterschiedliche Interessenlagen der Fakultät und der Hochschulleitung berücksichtigen (Strategie) Anker setzen oder „kommen lassen“? Keine „Luftschlösser“ fordern Notizen machen (wegen Nachverhandlungen) Konstruktiv auseinander gehen Fristen beachten Dr. Hubert Detmer
22
Nachverhandlung „Salami-Taktik“ vermeiden
Reaktionen des Verhandlungspartners (auch ‚zwischen den Zeilen‘) analysieren und verstehen - Divergenzen zwischen „gesprochenem Wort“ und Vertrag → Rekurs (+) Neue Entwicklungen? (Konkurrenzangebote, weiterer Ruf, Bleibeangebot, Änderung der Rechtslage etc.) Neue Argumente? Prioritäten erkennen Kein „Festfressen“ an Nebensächlichkeiten Verhandlungspsychologische „Pyramide“ beachten („Wir haben uns zu 98 % geeinigt, nur noch eine Kleinigkeit steht aus …“) Dr. Hubert Detmer
23
Fazit ● Passgenauigkeit ● Perfekte Vorbereitung ● Verhandlungsgeschick
● Glücksmomente ● Beratung + ggf. Coaching Dr. Hubert Detmer
24
Besten Dank für Ihr Interesse!
Dr. iur. Hubert Detmer Deutscher Hochschulverband Rheinallee 18 – 20 Tel.: 0228 / Dr. Hubert Detmer
Ähnliche Präsentationen
© 2025 SlidePlayer.org Inc.
All rights reserved.