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Demokratiepädagogik – Einführung

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Präsentation zum Thema: "Demokratiepädagogik – Einführung"—  Präsentation transkript:

1 Demokratiepädagogik – Einführung
Dr. Anna Pukajlo

2 Argumente für Demokratiepädagogik
In einem demokratischen Staat und Gesellschaft ist es notwendig, dass Institutionen und Organisationen, insbesondere in Bildungs- und Erziehungssettings demokratiefördernd agieren.

3 Argumente für Demokratiepädagogik
Kinderrechte (Auswahl) Art. 2: Diskriminierungsverbot → Inklusion Art. 3: Wohl des Kindes → Anerkennung, Selbstwirksamkeit Art. 12: Berücksichtigung des Kindeswillens → Partizipation Art. 15: Vereinigungs- und Versammlungsfreiheit → Partizipation, zivilgesellschaftliches Engagement Kinder besitzen diese Rechte und haben einen Anspruch auf ihre Verwirklichung. Werden diese Rechte eingehalten? Inklusion: theoretisch, alle in eine Klasse gesteckt, keine weitere Differenzierung Wie kennt ihr das aus eurem Alltag? Schulzeit? Arbeitsstelle? Weltweit festgeschrieben sind sie in der UN-Kinderrechtskonvention, die 1989 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet und heute von den meisten Staaten der Erde ratifiziert worden ist, woraus sich eine universelle Verbindlichkeit der Kinderrechte ableiten lässt.

4 Argumente für Demokratiepädagogik
Politik(er)verdrossenheit unter dt. Jugendlichen (vgl. Shell 2002, 2006). Fremdenfeindlichkeit und Gewaltbereitschaft (vgl. Edelstein, Fauser 2001). Leben von demokratischen Werten als Aufgabe und Auftrag allgemeiner Schulbildung (vgl. Schulgesetze und Nationale Aktionspläne der deutschen Bundesregierung). Demokratische Handlungskompetenz ist eine Schlüsselkompetenz, die notwendig für ein gelingendes und erfolgreiches Leben ist (OECD : DeSeCo). Definition and Selection of Competencies (Definition und Auswahl von Kompetenzen, DeSeCo) nach PiSa-Studie von 1997 1997 starteten die OECD-Mitgliedstaaten das Programme for International Student Assessment (PISA), mit dessen Hilfe beobachtet werden soll, inwieweit Schülerinnen und Schüler gegen Ende der Pflichtschulzeit die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten für eine umfassende Beteiligung an der Gesellschaft erworben haben.

5 Argumente für Demokratiepädagogik
„Demokratie“ ist nicht angeboren, sondern muss gelernt werden. „Demokratie lernen“ begnügt sich nicht mit Wissen, sondern fordert darüber hinaus Kompetenz, verstanden als die Handlungsfähigkeit und Handlungsbereitschaft, die erforderlich ist, um als mündiger, verantwortungsfähiger Bürger in der modernen Welt bestehen und mitwirken zu können. „Demokratie“ bezeichnet nicht nur ein inhaltliches, methodisches oder fachliches Spezialgebiet, sondern eine pädagogische Aufgabe und einen Anspruch für die Erziehung insgesamt. Mündigkeit: Vermögen zur Selbstbestimmung und Eigenverantwortung, Vermögen, sich des eigenen Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Mündigkeit ist ein Zustand der Unabhängigkeit. Sie besagt, dass man für sich selbst sprechen und sorgen kann. Mündigkeit wird oft mit dem Begriff der Emanzipation in Zusammenhang gebracht. 1784 schreibt Kant: Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Mutes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!‘ ist also der Wahlspruch der Aufklärung.

6 Was heißt hier Demokratie?
Demokratie ist mehr als eine Regierungsform; sie ist in erster Linie eine Form des Zusammenlebens, der gemeinsam und miteinander geteilten Erfahrung. (Dewey, 1916) Demokratie ist Regierungsform, Gesellschaftsform und Lebensform. (Himmelmann, 2001)

7 Was ist Demokratie-pädagogik?
Demokratiepädagogik umfasst pädagogische, insbesondere schulische und unterrichtliche Bedingungen und Aktivitäten zur Förderung von Kompetenzen, die Menschen benötigen, um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen Menschen aktiv zu gestalten um sich für eine demokratische Gesellschaftsform zu engagieren und sie durch Partizipation und Mitwirkung in lokalen und globalen Kontexten mitzugestalten um Demokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Entscheidungsfindung zu bewahren und weiterzuentwickeln.

8 Was ist Demokratie-pädagogik?
Demokratiepädagogik umfasst pädagogische, insbesondere schulische und unterrichtliche Bedingungen und Aktivitäten zur Förderung von Kompetenzen, die Menschen benötigen, um an Demokratie als Lebensform teilzuhaben und diese in Gemeinschaft mit anderen Menschen aktiv zu gestalten um sich für eine demokratische Gesellschaftsform zu engagieren und sie durch Partizipation und Mitwirkung in lokalen und globalen Kontexten mitzugestalten um Demokratie als Regierungsform durch aufgeklärte Urteilsbildung und Entscheidungsfindung zu bewahren und weiterzuentwickeln. Dreiteilung, Himmelmann

9 Demokratie als … Lebensform Herrschafts-form Gesell-schafts-form
Die Prinzipien von Demokratie als Herrschafts-, Gesellschafts- und Lebensform stehen in einem engen Interdependenzverhältnis. Für das Erlernen von Demokratie sind die leitenden Prinzipien aller drei Ebenen bedeutsam. Sie bauen aufeinander auf und können nicht unabhängig voneinander gedacht werden. Sie bedürfen – ausgehend vom Nahbereich der Lebenspraxis – der gegenseitigen Unterstützung.

10 Demokratie als Herrschaftsform (Himmelmann/Edelstein)

11 Demokratie als Herrschaftsform (Himmelmann/Edelstein)
Entscheidung nach der Mehrheits- regel Bestellung der staatlichen Herrschaft durch Wahlen Gewähr- leistung der Menschen- und Bürgerrechte Verantwort-lichkeit der Regierung Parlamen-tarismus Unabhängig- keit der Justiz Un-gehindertes Recht auf Opposition Repräsentativ organisierte Herrschafts- form

12 Demokratie als Gesellschaftsform (Himmelmann/Edelstein)
Unterhalb der Ebene von Staat und Politik liegende Organisation der Gesellschaft

13 Demokratie als Gesellschaftsform (Himmelmann/Edelstein)
Angemessene Formen des sozialen Ausgleichs Verzicht auf Gewalt in den Auseinander- setzungen zw. Versch. Gruppen Pluralismus der Parteien und Interessen-verbänden Friedliche Konflikt-regelung durch Verhan-dlungen Unabhängig-keit und Vielfalt der Medien Existenz vielfältiger Sphären bürgerschaftl. Selbst- organisation Innere gesellschaft-liche Qualität der demokrat. Herrschafts-form Unterhalb der Ebene von Staat und Politik liegende Organisation der Gesellschaft

14 Demokratie als Lebensform (Himmelmann/Edelstein)
Demokratie muss auch in den Haltungen und in der Lebenspraxis der Menschen verankert sein

15 Demokratie als Lebensform (Himmelmann/Edelstein)
Kooperation zu gemeinsamen Zwecken Selbständigkeit und Selbstverantwortung der Einzelnen Kompromiss- und Konflikt-fähigkeit Autonomie Zwischen-menschliche Gleich-berechtigung Respekt und Achtung Toleranz und Anerkennung des Anderen Aufgeschlo-ssenheit Verantwortung und Engagement für Belange der Öffentlichkeit Demokratie muss auch in den Haltungen und in der Lebenspraxis der Menschen verankert sein

16 Demokratie-pädagogische Grundlagen
Dewey (1916): „Demokratie und Erziehung“ Ausgangsgedanke: Personen sind soziale Wesen, deren Leben maßgeblich von Qualität und Quantität interpersonaler Interaktionen abhängt. Daraus folgt: Die Güte staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen bemisst sich letztlich nach der Quantität und der Qualität der in ihnen realisierten interpersonalen Interaktionsverhältnisse. Menschen nur dann glücklich und erfüllt, wenn sie nach demokratischen Normen miteinander umgehen „Demokratie als erfülltes Leben“, Recht auf freie von allen Zwängen Persönlichkeitsentwicklung Demokratie ist mehr als eine Regierungsform; sie ist in erster Linie eine Form des Zusammenlebens, der gemeinsam und miteinander geteilten Erfahrung. (Dewey, 1916) Die Qualität des Lebens von Menschen von den interpersonalen Interaktionen abhängig = Qualität der staatlichen Strukturen von den Qualität der interpersonalen Interaktionen in kleinsten Gemeinschaften abhängig…

17 John Dewey geb. 1859 in den USA, Philosoph, Psychologe und Pädagoge
Erfahrung von autoritärer Erziehung “Empfindung schmerzlicher Unterdrückung” Demokratisierung sämtlicher Lebensbereiche (Familie, Schule, große Gemeinschaften) Erziehung und Demokratie miteinader verwoben Verbindung von Erziehung und Schule: Fremdgesteuerter, freudloser Lernprozess des Schülers ist undemokratisch. Demokratie ist die Betrachtung des Gesellschaft aus der pädagog. Perspektive mit dem Hauptziel, das Kind zu einem mündigen Bürger hinzuführen. Erziehung, wenn wir erfüllte und glückliche Menschen großziehen wollen: innovativ für das Ende des 19 Jh., kein autoritärer Erziehungsstil, sondern ein demokrat., Kinder als kompetente Partner nicht als tabula rasa, was uns nur zuhört, soll mitentscheiden, mitreden, freie von Zwängen Persönlichkeitsentfaltung an erster Stelle

18 Demokratie-pädagogische Grundlagen
Kohlberg (1985): „Moralische Entwicklung und demokratische Erziehung“ Just-Community-Vollversammlung Form direkter, partizipatorischer Demokratie Beteiligung aller Schüler/-innen Übergreifendes Ziel: Schule als Ort, an dem sich „die sozialen Wahrnehmungen und Interessen herausbilden können, die in der weiteren Gesellschaft gebraucht werden“ (ebd.) Moralische Erziehung und politische Bildung weitgehend dasselbe

19 Lawrence Kohlberg geb in einer jüdischen Familie US-amerikanischer Psychologe und Erziehungswissenschaftler Prozess der Moralentwicklung nicht mit einem Lebensalter abgeschlossen, sondern kann sich ein Leben lang hinziehen (Erst muss ein Gesellschaftsmitglied seine Interessen verstehen, bestimmen und durchsetzen wollen, bevor es in die Lage versetzt wird, die Interessen anderer einzubeziehen.) Moralische Erziehung und politische Bildung weitgehend dasselbe

20 Literaturverzeichnis
Edelstein, W.(2007): Demokratie als Praxis und Demokratie als Wert – Überlegungen zu einer demokratiepädagogisch aktive Schule Himmelmann, G.(2007):Demokratie-Lernen – Eine Aufgabe moderner Schulen Beide Artikel aus: LISUM(Hrsg.)(2007): Handbuch für Beraterinnen und Berater für Demokratiepädagogik


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