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Veröffentlicht von:Catharina Winter Geändert vor über 6 Jahren
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Zeckenbiss mit Folgen – Diagnostik von Borrelieninfektionen
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Lyme-Borreliose Borreliose
1975 Erstbeschreibung der Borreliose in Lyme (Connecticut / USA) Auftreten von Gelenkentzündungen in Verbindung mit Zeckenstichen
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Lyme-Borreliose 1982 Isolierung und Anzucht einer neu entdeckten Spirochäten-Spezies aus Zecken durch den Arzt und Bakteriologen Willy Burgdorfer Borrelia burgdorferi
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Lyme-Borreliose In Europa waren Krankheitsbilder, die dem der Lyme-Borreliose vergleichbar sind und die in der Regel nach Zeckenstichen auftraten, bereits lange zuvor beschrieben worden: Erythema migrans [Afzelius, 1909] Acrodermatitis chronica atrophans [Jessner und Löwenstamm,1924] Lymphadenosis (Lymphozytom) [Bafverstädt, 1943] Molekulargenetische Untersuchungen an seiner konservierten Mumie belegen, dass der Jungsteinzeit-Mensch „Ötzi“ (rund 3300 v. Chr.) in Tirol mit Borrelia infiziert war
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Borrelia – Erreger der Lyme-Borreliose
Gram-negative Bakterien Borrelia = Gattung innerhalb der Klasse der Spirochäten spiralförmig mit wenigen Windungen, Länge ca. 20µm, Breite ca. 0,2 µm Erstbeschreibung 1907 als Erreger des Rückfallfiebers (B. recurrentis, B. duttoni) Meriläinen et al Microbiology 161: Nordamerika: B. burgdorferi sensu strictu Europa: B. burgdorferi sensu lata B. garinii B. afzelii B. valaisiana B. lusitaniae B. spielmani Nordamerika: B. burgdorferi sensu strictu Europa: B. burgdorferi sensu lata B. garinii B. afzelii B. valaisiana B. lusitaniae B. spielmani Zu den Spirochäten gehören auch die Gattungen Treponema (T. pallidum = Erreger der Syphilis) und Leptospira (Leptospirosen) Sensu stricto = im engeren Sinne Sensu lata = im weiteren Sinne als Erreger der klinischen Borreliose relevant
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) Familie: Schildzecken Hauptüberträger der Borreliose (Erreger: Borrelia) Hauptüberträger der Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) (Erreger: FSME-Virus) Blutsaugende Ektoparasiten Selten: Übertragung durch Vektoren wie Stechmücken, Bremsen, etc. Direkte Übertragung von Borrelien von Mensch zu Mensch durch direkten Körper- kontakt oder den Austausch von Körperflüssigkeiten nicht möglich Risiko einer Übertragung durch Bluttransfusionen sehr gering Bei Schwangerschaft Übertragung von Borrelien (in bakteriämischer Phase) über die Plazenta auf den Fötus theoretisch möglich (höheres Risiko einer Fehlgeburt ?) Zecken gehören zu den Spinnentieren (Arachnida)
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) Familie: Schildzecken Hauptüberträger der Borreliose (Erreger: Borrelia) Hauptüberträger der Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) (Erreger: FSME-Virus) Blutsaugende Ektoparasiten Lebensraum: Wald, Waldränder, Gärten, Brachflächen Naturherde: feuchte, schattige Wald- und Buschregionen, Wildpfade durch hohes Gras, Büsche und Unterholz aktive Phase (Wirtssuche) ab einer Umgebungstemperatur von 7 bis 10 °C im Winter Persistenz in den oberen Bodenschichten oder im Laub Zecken gehören zu den Spinnentieren (Arachnida)
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) Familie: Schildzecken Hauptüberträger der Borreliose (Erreger: Borrelia) Hauptüberträger der Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) (Erreger: FSME-Virus) Weibchen (Adult) Weibchen (Nymphe) Männchen © Heidi Polack Entwicklungsstadien von Ixodes: Ei Larve Nymphe Adult Larven und Nymphen sowie adulte Weibchen benötigen für die weitere Reifung bzw. zur Bildung der Eier eine Blutmahlzeit
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Ixodes ricinus (Gemeiner Holzbock) Familie: Schildzecken Hauptüberträger der Borreliose (Erreger: Borrelia) Hauptüberträger der Frühsommer- Meningoenzephalitis (FSME) (Erreger: FSME-Virus) Weibchen (Adult) Weibchen (Nymphe) Männchen © Heidi Polack © Heidi Polack Entwicklungsstadien von Ixodes: Ei Larve Nymphe Adult Larven und Nymphen sowie adulte Weibchen benötigen für die weitere Reifung bzw. zur Bildung der Eier eine Blutmahlzeit
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
durch Klimawandel Erwärmung der Atmosphäre Verlängerung der aktiven Phase = Zyklusverkürzung Wirtssuche auch im Spätherbst und bei milden Tempe- raturen im Winter Entwicklungszyklus der Zecke (18 Monate bis 3 Jahre) Larven bodennah Nymphen <30 cm über dem Grund Adult <80 cm über dem Grund Wanzen lassen sich nicht von Bäumen fallen
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Wilking H und Stark K Ticks Tick Borne Dis 5: durch Klimawandel Erwärmung der Atmosphäre Verlängerung der aktiven Phase = Zyklusverkürzung Wirtssuche auch im Spätherbst und bei milden Tempe- raturen im Winter Entwicklungszyklus der Zecke (18 Monate bis 3 Jahre) Larven bodennah Nymphen <30 cm über dem Grund Adult <80 cm über dem Grund Wanzen lassen sich nicht von Bäumen fallen
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
warme und geschützte Körperregionen sind bevorzugte Stellen zum Blutsaugen: behaarte Regionen (Kopfhaut) Hautfalten Kniekehle, Armbeuge Körperhöhlen (Achseln, Genital- region, Bauchnabel, Ohren, etc.) Der Saugakt von I. ricinus dauert mehrere Tage (Larve: 2-4 Tage, Nymphe: 3-5 Tage, Adulte: 6-8 Tage). Da sie während dieser Zeit ständig der Gefahr ausgesetzt sind, vom Wirt herausgerissen oder zerbissen zu werden, suchen sie sich dafür eine möglichst geschützte Stelle aus. Bei Hunden und Katzen z.B. häufig am Kopf, wo diese mit ihrer Schnauze nicht herankommen. Auch beim Menschen stechen Zecken am Kopf (Haaransatz, Ohren), häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, z.B. Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Auch eng anliegende Kleidung wird von der Zecke offensichtlich als geschützter Ort wahrgenommen und so stechen Zecken ebenso im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder z.B unter dem Uhrarmband. Da die Wahl der Einstichstelle für das Überleben der Zecke von so hoher Bedeutung ist, sticht diese nicht sofort zu, wenn sie auf der Haut angelangt ist. Vielmehr läuft sie auch für längere Zeit auf dem Körper umher um eine passende Stichstelle zu finden. Dies kann bis zu einer Stunde oder länger dauern. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien befallen, wobei adulte Zecken im Durchschnitt zu 20 %, Nymphen zu 10 % und Larven nur zu etwa 1 % infiziert sind. Forscher gehen in Hochrisikogebieten, wie z. B. in Teilen von Süddeutschland, von 30 bis 50 % borrelienbefallener Zecken aus. In der Region Konstanz am Bodensee lag die mittlere Durchseuchungsrate der Zecken mit Borrelien (B. burgdorferi Spezies) bei 35 %. Im Englischen Garten und den Isar-Auen in München waren über 30 % der gefundenen Zecken von Borrelien befallen. Legt man diese Zahlen zugrunde, kann man davon ausgehen, dass 25 bis 50 % der mit Borrelien infizierten Personen im weiteren Verlauf auch an einer Lyme-Borreliose erkranken.
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Der Saugakt der Zecke für eine Übertragung von Borrelien im Sinne einer Infektion dauert in der Regel mindestens 12 bis 24 Stunden. Der Saugakt von I. ricinus dauert mehrere Tage (Larve: 2-4 Tage, Nymphe: 3-5 Tage, Adulte: 6-8 Tage). Da sie während dieser Zeit ständig der Gefahr ausgesetzt sind, vom Wirt herausgerissen oder zerbissen zu werden, suchen sie sich dafür eine möglichst geschützte Stelle aus. Bei Hunden und Katzen z.B. häufig am Kopf, wo diese mit ihrer Schnauze nicht herankommen. Auch beim Menschen stechen Zecken am Kopf (Haaransatz, Ohren), häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, z.B. Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Auch eng anliegende Kleidung wird von der Zecke offensichtlich als geschützter Ort wahrgenommen und so stechen Zecken ebenso im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder z.B unter dem Uhrarmband. Da die Wahl der Einstichstelle für das Überleben der Zecke von so hoher Bedeutung ist, sticht diese nicht sofort zu, wenn sie auf der Haut angelangt ist. Vielmehr läuft sie auch für längere Zeit auf dem Körper umher um eine passende Stichstelle zu finden. Dies kann bis zu einer Stunde oder länger dauern. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien befallen, wobei adulte Zecken im Durchschnitt zu 20 %, Nymphen zu 10 % und Larven nur zu etwa 1 % infiziert sind. Forscher gehen in Hochrisikogebieten, wie z. B. in Teilen von Süddeutschland, von 30 bis 50 % borrelienbefallener Zecken aus. In der Region Konstanz am Bodensee lag die mittlere Durchseuchungsrate der Zecken mit Borrelien (B. burgdorferi Spezies) bei 35 %. Im Englischen Garten und den Isar-Auen in München waren über 30 % der gefundenen Zecken von Borrelien befallen. Legt man diese Zahlen zugrunde, kann man davon ausgehen, dass 25 bis 50 % der mit Borrelien infizierten Personen im weiteren Verlauf auch an einer Lyme-Borreliose erkranken. Der Saugakt der Zecke dauert mehrere Tage: Larve: 2 bis 4 Tage Nymphe 3 bis 5 Tage Adulte: 6 bis 8 Tage
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Zecken – Überträger der Lyme-Borreliose
Etwa 5 bis 35% der Zecken in Deutschland sind von Borrelien befallen. Nach einem Zeckenstich kommt es in 1,5 bis 6% der Fälle zu einer Infektion. In rund % der Fälle kommt es zu einer Erkrankung (Quelle Robert-Koch-Institut) Der Saugakt von I. ricinus dauert mehrere Tage (Larve: 2-4 Tage, Nymphe: 3-5 Tage, Adulte: 6-8 Tage). Da sie während dieser Zeit ständig der Gefahr ausgesetzt sind, vom Wirt herausgerissen oder zerbissen zu werden, suchen sie sich dafür eine möglichst geschützte Stelle aus. Bei Hunden und Katzen z.B. häufig am Kopf, wo diese mit ihrer Schnauze nicht herankommen. Auch beim Menschen stechen Zecken am Kopf (Haaransatz, Ohren), häufig aber auch an anderen geschützten Stellen, z.B. Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen. Auch eng anliegende Kleidung wird von der Zecke offensichtlich als geschützter Ort wahrgenommen und so stechen Zecken ebenso im Hüftbereich, wo die Hose aufliegt oder z.B unter dem Uhrarmband. Da die Wahl der Einstichstelle für das Überleben der Zecke von so hoher Bedeutung ist, sticht diese nicht sofort zu, wenn sie auf der Haut angelangt ist. Vielmehr läuft sie auch für längere Zeit auf dem Körper umher um eine passende Stichstelle zu finden. Dies kann bis zu einer Stunde oder länger dauern. Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung in Europa. Etwa 5–35 % der Zecken sind mit Borrelien befallen, wobei adulte Zecken im Durchschnitt zu 20 %, Nymphen zu 10 % und Larven nur zu etwa 1 % infiziert sind. Forscher gehen in Hochrisikogebieten, wie z. B. in Teilen von Süddeutschland, von 30 bis 50 % borrelienbefallener Zecken aus. In der Region Konstanz am Bodensee lag die mittlere Durchseuchungsrate der Zecken mit Borrelien (B. burgdorferi Spezies) bei 35 %. Im Englischen Garten und den Isar-Auen in München waren über 30 % der gefundenen Zecken von Borrelien befallen. Legt man diese Zahlen zugrunde, kann man davon ausgehen, dass 25 bis 50 % der mit Borrelien infizierten Personen im weiteren Verlauf auch an einer Lyme-Borreliose erkranken.
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Epidemiologie der Lyme-Borreliose
Meldepflicht In den Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen- Anhalt, Sachsen, Thüringen, Berlin, Rheinland-Pfalz, Saarland und Bayern besteht eine Meldepflicht für die Lyme-Borreliose auf der Basis von Länderverordnungen. Kategorisierung der klinischen Symptomatik am Beispiel des Meldebogens des Landesuntersuchungsamtes Rheinland-Pfalz: Erythema migrans oder Lyme-Arthritis oder Akute Neuroborreliose Vorliegen einer Lyme-Borreliose bis Neuerkrankungen pro Jahr (Nationales Referenzzentrum für Borrelien, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)
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Epidemiologie der Lyme-Borreliose
Mittlere Jahresinzidenz Östliche Bundesländer Bayern 2013/2014 Quelle Robert-Koch-Institut, Epidemiologisches Bulletin
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
Bei der Lyme-Borreliose handelt es sich um eine Multisystemerkrankung, die mehrere Stadien durchlaufen und verschiedene Organe (Schwerpunkt: Haut, Gelenke, Nervensystem; selten: Augen, Herz, Muskulatur) betreffen kann. Die Lyme-Borreliose kann in jedem Stadium erstmals symptomatisch werden, muss aber nicht zwangsläufig alle Stadien aufweisen. I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Inkubationszeit Tage bis Wochen Leitsymptomatik: Erythema migrans II. Stadium: Frühmanifestation, disseminierte Infektion Inkubationszeit Wochen bis Monate Leitsymptomatik: Neuroborreliose (Bannwarth-Syndrom) III. Stadium: Spätmanifestation, chronische (persistierende) Infektion Inkubationszeit Monate bis Jahre Leitsymptomatik: Lyme-Arthritis Acrodermatitis chronica atrophicans Die Lyme-Borreliose im Frühstadium tritt saisonal vorwiegend im Frühjahr und Sommer auf, die Spätstadien weisen keine saisonale Häufung auf.
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
Bei der Lyme-Borreliose handelt es sich um eine Multisystemerkrankung, die mehrere Stadien durchlaufen und verschiedene Organe (Schwerpunkt: Haut, Gelenke, Nervensystem; selten: Augen, Herz, Muskulatur) betreffen kann. Die Lyme-Borreliose kann in jedem Stadium erstmals symptomatisch werden, muss aber nicht zwangsläufig alle Stadien aufweisen. I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Inkubationszeit Tage bis Wochen Leitsymptomatik: Erythema migrans II. Stadium: Frühmanifestation, disseminierte Infektion Inkubationszeit Wochen bis Monate Leitsymptomatik: Neuroborreliose (Bannwarth-Syndrom) III. Stadium: Spätmanifestation, chronische (persistierende) Infektion Inkubationszeit Monate bis Jahre Leitsymptomatik: Lyme-Arthritis Acrodermatitis chronica atrophicans Post-Lyme-Syndrom („chronische“ Borreliose) persistierende Erkrankung mit eher unspezifischen Beschwerden (ähnlich Chronic Fatigue Syndrom), Existenz medizinisch umstritten !!
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Leitsymptom: Erythema migrans (EM; Wanderröte) Örtliche sich ringförmig ausbreitende Hautröte, im Zentrum häufig mit einer geröteten Schwellung, Juckreiz
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Leitsymptom: Erythema migrans (EM; Wanderröte) Örtliche sich ringförmig ausbreitende Hautröte, im Zentrum häufig mit einer geröteten Schwellung, Juckreiz Tsai et al Neurology 80:1808
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Leitsymptom: Erythema migrans (EM; Wanderröte) Örtliche sich ringförmig ausbreitende Hautröte, im Zentrum häufig mit einer geröteten Schwellung, Juckreiz © Heidi Polack Tsai et al Neurology 80:1808
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
I. Stadium: Frühmanifestation, lokalisierte Infektion Leitsymptom: Erythema migrans (EM; Wanderröte) Örtliche sich ringförmig ausbreitende Hautröte, im Zentrum häufig mit einer geröteten Schwellung, Juckreiz. EM stellt eine Entzündungsreaktion als Folge der lokalen Aktivierung des angeborenen Immunsystems (Makrophagen) durch die Infektion dar. Tsai et al Neurology 80:1808 EM entsteht in der Regel 10 bis 30 Tage nach dem Zeckenstich und kann mehrere Wochen bis Monate bestehen bleiben. In 20 bis 50% der Fälle ist kein EM auffällig (z.B. Zeckenstich im Kopfhaarbereich). Die Zecken sind besonders in den Sommermonaten aktiv, sodass solche Borreliose-Symptome so gut wie nur im Sommer auftreten. Oft werden die Beschwerden anfänglich für eine „Sommergrippe“ gehalten. Weiteres Symptom: Nachtschweiß Weitere Symptome: unspezifische grippeähnliche Beschwerden (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit)
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
II. Stadium: Frühmanifestation, disseminierte Infektion Leitsymptom: Akute Neuroborreliose (Bannwarth-Syndrom) Schmerzhafte Nervenentzündung (Meningo-Radikulo-Neuritis) mit starken (nächtlichen) Nervenschmerzen, oft in die Extremitäten ausstrahlend Hirnhautentzündung (Meningitis) Lähmungserscheinungen (Gesichtslähmungen, Mimikveränderungen), Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen Meningo-radikulo-Neuritis: brennende, von der Nervenwurzel (Wirbelsäule) ausgehende und in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen Fazialisparese = Gesichtslähmungen
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
II. Stadium: Frühmanifestation, disseminierte Infektion Leitsymptom: Akute Neuroborreliose (Bannwarth-Syndrom) Schmerzhafte Nervenentzündung (Meningo-Radikulo-Neuritis) mit starken (nächtlichen) Nervenschmerzen, oft in die Extremitäten ausstrahlend Hirnhautentzündung (Meningitis) Lähmungserscheinungen (Gesichtslähmungen, Mimikveränderungen), Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen © Springer Medizin Weitere Symptome: Borrelien-Lymphozytom (Lymphadenosis cutis benigna) knötchenförmige Schwellungen der Haut mit rot-bläulicher Farbe, typischerweise an den Brustwarzen, im Genital- bereich (Scrotum) oder am Ohrläppchen (Kinder) Meningo-radikulo-Neuritis: brennende, von der Nervenwurzel (Wirbelsäule) ausgehende und in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen Fazialisparese = Gesichtslähmungen
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
II. Stadium: Frühmanifestation, disseminierte Infektion Leitsymptom: Akute Neuroborreliose (Bannwarth-Syndrom) Schmerzhafte Nervenentzündung (Meningo-Radikulo-Neuritis) mit starken (nächtlichen) Nervenschmerzen, oft in die Extremitäten ausstrahlend Hirnhautentzündung (Meningitis) Lähmungserscheinungen (Gesichtslähmungen, Mimikveränderungen), Sensibilitäts- und Empfindungsstörungen Stinco et al ScientificWorldJournal ID414505 © Springer Medizin Weitere Symptome: Borrelien-Lymphozytom (Lymphadenosis cutis benigna) knötchenförmige Schwellungen der Haut mit rot-bläulicher Farbe, typischerweise an den Brustwarzen, im Genital- bereich (Scrotum) oder am Ohrläppchen (Kinder) Multiple Erythema migrans-(MEM-) Läsionen Meningo-radikulo-Neuritis: brennende, von der Nervenwurzel (Wirbelsäule) ausgehende und in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen Fazialisparese = Gesichtslähmungen Akute Lyme-Arthritis Lyme-Karditis (Herzmuskel-, Herzbeutelentzündung)
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
III. Stadium: Spätmanifestation, disseminierte persistierende Infektion Leitsymptom: Lyme-Arthritis Chronische Gelenkentzündung, vor allem der großen Gelenke wie dem Kniegelenk, mit Schmerz und Schwellungen. Leitsymptom: Akrodermatitis chronica atrophicans (ACA) Stark entzündliche Reaktion (Rot-/Blaufärbung, Schwellung) der Haut vor allem der (unteren) Extremitäten, im Endstadium ausgeprägte Verdünnung (Atrophie). Stinco et al ScientificWorldJournal ID414505
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
III. Stadium: Spätmanifestation, disseminierte persistierende Infektion Leitsymptom: Lyme-Arthritis Chronische Gelenkentzündung, vor allem der großen Gelenke wie dem Kniegelenk, mit Schmerz und Schwellungen. Leitsymptom: Akrodermatitis chronica atrophicans (ACA) Stark entzündliche Reaktion (Rot-/Blaufärbung, Schwellung) der Haut vor allem der (unteren) Extremitäten, im Endstadium ausgeprägte Verdünnung (Atrophie). Stinco et al ScientificWorldJournal ID414505 Weitere Symptome (selten): Chronische Neuroborreliose (Enzephalomyelitis, periphere Neuropathie) Chronische Karditis Chronische Augenentzündung
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
Häufigkeit der verschiedenen Stadien der Borreliose Huppertz HI et al Incidence of Lyme borreliosis in the Würzburg region of Germany. Eur J Clin Microbiol Infect Dis 18: 697–703 Studie im Raum Würzburg mit etwa Einwohnern Stadium I: Erythema migrans als einziges Symptom 89% Erythema migrans mit mind. einem weiteren Symptom % Stadium II: Akute Neuroborreliose % Lymphozytom % Lyme-Karditis <1% Stadium III: Lyme-Arthritis % Acrodermatitis chronica atrophicans (ACA) % Chronische Neuroborreliose %
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
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Lyme-Borreliose: Klinik und Symptome
Post-Lyme-Syndrom („Chronische“ Borreliose) Unspezifische, subjektive Symptome (oftmals trotz korrekter antibiotischer Therapie): Erschöpfungserscheinungen (ähnlich Chronic Fatigue Syndrom) Unspezifische Schmerzen in Bindegewebe, Muskeln und Gelenken Stimmungsschwankungen, Depression Schlafstörungen ……. Die Existenz eines Post-Lyme-Syndroms infolge einer mit Antibiotika therapierten Borrelien-Infektion ist Gegenstand gegensätzlicher medizinischer Grundsatz-diskussion. Verschiedene klinische Studien konnten nicht bestätigen, dass die Lyme-Borreliose Beschwerden im Sinne des Post-Lyme-Syndroms verursacht. Seltzer et al Long-term outcomes of persons with Lyme disease. J Am Med Ass 283:609. Weinstein und Britchkov Lyme arthritis and post-Lyme disease syndrome. Curr Opin Rheumatol 14:383.
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
(u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund und dem Nachweis von Antikörpern Molekularbiologische Methoden (u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund Molekularbiologische Methoden und spezifische zelluläre Immunfunktionsteste Die Diagnose einer Lyme-Borreliose resultiert aus einer sorgfältigen Anamnese Die Diagnose einer Lyme-Borreliose resultiert aus einer sorgfältigen Anamnese (u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund und dem Nachweis von Antikörpern gegen Borrelien. Molekularbiologische Methoden und spezifische zelluläre Immunfunktionsteste können die Diagnose einer Infektion mit Borrelien sinnvoll bestätigen und/oder differenzieren (z.B. aktiv vs. länger zurückliegend / abgelaufen). Definition EM laut Meldung einer Lyme-Borreliose gemäß §2 der Landesverordnung über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten des Landes Rheinland-Pfalz
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
(u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund und dem Nachweis von Antikörpern Molekularbiologische Methoden (u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund Molekularbiologische Methoden und spezifische zelluläre Immunfunktionsteste Die Diagnose einer Lyme-Borreliose resultiert aus einer sorgfältigen Anamnese (u.a. Zeckenstich erinnerbar?), dem klinischen Befund und dem Nachweis von Antikörpern gegen Borrelien. Molekularbiologische Methoden und spezifische zelluläre Immunfunktionsteste können die Diagnose einer Infektion mit Borrelien sinnvoll bestätigen und/oder differenzieren (z.B. aktiv vs. länger zurückliegend / abgelaufen). Die Diagnose einer Lyme-Borreliose resultiert aus einer sorgfältigen Anamnese Bei eindeutiger klinischer Diagnose eines Erythema migrans („definiert als sich vergrößernder, rötlicher oder bläulich-roter, rundlicher Fleck oder mehrere Flecken, oft mit zentraler Ablassung“) entfällt in der Regel ein labordiagnostischer Nachweis. Definition EM laut Meldung einer Lyme-Borreliose gemäß §2 der Landesverordnung über die Erweiterung der Meldepflicht für übertragbare Krankheiten des Landes Rheinland-Pfalz
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Direkter Nachweis einer Borrelien-Infektion Laborkultur (Nachweis lebender Borrelien) Anzucht unter mikroaerophilen Bedingungen bei °C Generationszeit 12 bis 24 Stunden Kulturdauer für den diagnostisch-kulturellen Nachweis: 3 bis 6 Wochen Für die Diagnostik zwecks einer frühzeitigen Therapie ungeeignet
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Direkter Nachweis einer Borrelien-Infektion Laborkultur (Nachweis lebender Borrelien) Anzucht unter mikroaerophilen Bedingungen bei °C Generationszeit 12 bis 24 Stunden Kulturdauer für den diagnostisch-kulturellen Nachweis: 3 bis 6 Wochen Für die Diagnostik zwecks einer frühzeitigen Therapie ungeeignet Nachweis von Borrelien-DNA mittels Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR) aus Zecke, Gewebebiopsie, Blut, Gelenkpunktat (Synovialflüssigkeit), Liquor (Rückenmarksflüssigkeit) deutlich schnelleres Testverfahren als Laborkultur besonders sorgfältige Probengewinnung notwendig Sensitivität des Nachweises zwischen 50 – 70% (Hautbiopsie, Gelenkpunktat) und 10 – 30% (Liquor) Ein negativer Befund schließt das Vorliegen einer aktiven Infektion nicht aus
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Immunologie der Borrelien-Infektion
Der Organismus reagiert auf eine Infektion mit Borrelien mit der Stimulation von Immunzellen Aktivierung des angeborenen Immunsystem (Makrophagen, Neutrophile) Aktivierung des angeborenen Immunsystem (Makrophagen, Neutrophile) in der Haut (unspezifische Reaktion) Lokale Entzündung: Erythema migrans Systemische Entzündung: Fieber, grippeähnliche Symptome Sofortreaktion ( Frühmanifestation) Aktivierung von B-Lymphozyten Antikörper Aktivierung von B-Lymphozyten (Borrelien-spezifische Reaktion) Antikörperproduktion (Borrelien-spezifisch) Dauer bis zur Serokonversion: drei bis sechs Wochen nach Infektion Entstehung von Gedächtniszellen (Aufbau eines spezifischen Immunschutzes) Aktivierung von T-Lymphozyten Aktivierung von T-Lymphozyten (Borrelien-spezifische Reaktion) Effektor-T-Zellen (v.a. CD4+ TH1-Zellen) zwei bis drei Wochen nach Infektion Entstehung von Gedächtniszellen (Aufbau eines spezifischen Immunschutzes)
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Serologische Labordiagnostik (Spezifische Antikörpertiter im Serum) Für die Diagnose einer Lyme-Borreliose fordern die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) den serologischen Nachweis Borrelien-spezifischer Antikörper im Zuge einer Zweistufendiagnostik.
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Serologische Labordiagnostik (Spezifische Antikörpertiter im Serum)
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Lyme-Borreliose: Diagnostik positiv oder grenzwertig
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Für die Diagnose einer Lyme-Borreliose fordern die Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie (DGHM) das Robert-Koch-Institut (RKI) und die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) den serologischen Nachweis Borrelien-spezifischer Antikörper im Zuge einer Zweistufendiagnostik. Serologische Labordiagnostik (Spezifische Antikörpertiter im Serum) 1. Stufe: Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) positiv oder grenzwertig 2. Stufe: Bestätigungstest (IgM, IgG)
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Antikörper-Suchtest (IgM, IgG) Testverfahren: ELISA (Enzym-gekoppelter Immun-Adsorptionstest) Bestimmung von IgM und IgG gegen Proteine aus Extrakten von B. burgdorferi sensu strictu, B. garinii und B. afzelii sowie von IgG gegen rekombinantes Oberflächenprotein VlsE breites Antigenspektrum hohe Sensitivität Ein positives Ergebnis (v.a. IgG) gibt nur bedingt Information über den Status der Infektion (frisch oder abgelaufen) !
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Bestätigungstest (IgM, IgG) Testverfahren: Western Blot Farbbanden zeigen die Anwesenheit von Antikörpern an Bestimmung von IgM und IgG gegen definierte Antigene aus Borrelien (u.a. Oberflächenproteine OspC und VlsE) hohe Spezifität und Sensitivität
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Bestätigungstest (IgM, IgG) Testverfahren: Western Blot Farbbanden zeigen die Anwesenheit von Antikörpern an Bestimmung von IgM und IgG gegen definierte Antigene aus Borrelien (u.a. Oberflächenproteine OspC und VlsE) hohe Spezifität und Sensitivität ca % seronegative Patienten mit Borreliose-Symptomatik
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Lyme-Borreliose: Diagnostik
Indirekter (immunologischer) Nachweis einer Borrelien-Infektion Zelluläre Labordiagnostik (Bestimmung der spezifischen T-Zell-Reaktivität durch Funktionstestungen) Testverfahren: ELISPOT Bestimmung der Borrelien-spezifischen IFN-g produzierenden TH1-Effektorzellen nach Stimulation (24 h) mit Borrelien-Lysat bzw. OspC Bei positivem Ergebnis aktive Borrelien-Infektion wahrscheinlich Testverfahren: Lymphozytentransformationstest (LTT) Bestimmung der Borrelien-spezifischen T-Zellen (Effektor- und Gedächtnis- zellen) nach Stimulation (4 bis 5 Tage) mit verschiedenen Borrelien-Lysaten bzw. OspC Messung der Lymphozytenproliferation (Vermehrung durch Zellteilung) Bei positivem Ergebnis Borrelien-Infektion wahrscheinlich, aber keine eindeutige Aussage bezüglich des Stadiums der Infektion (aktiv bzw. abgelaufen) möglich
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Schutz vor Lyme-Borreliose
Zeckenschutz Tragen Sie geeignete Kleidung beim Wandern oder Spaziergang in Regionen mit hohem Zecken-Risiko nackte Beine vermeiden - Stärkung des Immunsystems
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Schutz vor Lyme-Borreliose
Zeckenschutz Tragen Sie geeignete Kleidung beim Wandern oder Spaziergang in Regionen mit hohem Zecken-Risiko nackte Beine vermeiden Verwendung von Zeckenschutzmitteln (Sprays, Cremes, Lotionen) hält in der Regel nicht lange an und bietet keinen 100% Schutz - Stärkung des Immunsystems
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Schutz vor Lyme-Borreliose
Zeckenschutz Tragen Sie geeignete Kleidung beim Wandern oder Spaziergang in Regionen mit hohem Zecken-Risiko nackte Beine vermeiden Verwendung von Zeckenschutzmitteln (Sprays, Cremes, Lotionen) hält in der Regel nicht lange an und bietet keinen 100% Schutz Suchen Sie nach Aktivitäten in Wald, Garten oder Feld Ihren Körper (auch im Kopfbereich) nach Zecken ab - Stärkung des Immunsystems
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Schutz vor Lyme-Borreliose
Zeckenschutz Tragen Sie geeignete Kleidung beim Wandern oder Spaziergang in Regionen mit hohem Zecken-Risiko nackte Beine vermeiden Verwendung von Zeckenschutzmitteln (Sprays, Cremes, Lotionen) hält in der Regel nicht lange an und bietet keinen 100% Schutz Suchen Sie nach Aktivitäten in Wald, Garten oder Feld Ihren Körper (auch im Kopfbereich) nach Zecken ab Entfernen Sie Zecken sofort und vorsichtig, geeignete Hilfsmittel wie Zeckenkarte oder –pinzette benutzen (nicht quetschen!!) je länger eine Blutmahlzeit einer infizierten Zecke dauert, desto höher ist das Risiko einer Humaninfektion - Stärkung des Immunsystems
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Schutz vor Lyme-Borreliose
Zeckenschutz Tragen Sie geeignete Kleidung beim Wandern oder Spaziergang in Regionen mit hohem Zecken-Risiko nackte Beine vermeiden Verwendung von Zeckenschutzmitteln (Sprays, Cremes, Lotionen) hält in der Regel nicht lange an und bietet keinen 100% Schutz Suchen Sie nach Aktivitäten in Wald, Garten oder Feld Ihren Körper (auch im Kopfbereich) nach Zecken ab Entfernen Sie Zecken sofort und vorsichtig, geeignete Hilfsmittel wie Zeckenkarte oder –pinzette benutzen (nicht quetschen!!) je länger eine Blutmahlzeit einer infizierten Zecke dauert, desto höher ist das Risiko einer Humaninfektion - Stärkung des Immunsystems Es gibt aktuell KEINEN IMPFSTOFF gegen die Lyme-Borreliose !!
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Therapie der Lyme-Borreliose
Grundsätzlich muss jede Manifestation der Lyme-Borreliose antibiotisch therapiert werden. Dosierung, Dauer, Antibiotikum und Art der Medikamentengabe richtet sich nach dem klinischen Bild und dem Stadium der Erkrankung. Für Kinder unter acht Jahren und Schwangere gelten Sonderempfeh- lungen. Je früher therapiert wird, desto sicherer können Spätmanifestationen vermieden werden. Eine prophylaktische Antibiotikagabe nach einem Zeckenstich wird nicht empfohlen.
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Therapie der Lyme-Borreliose
Kontrolle des Therapieerfolges Antikörperbestimmung mittels ELISA Antikörpertiter nehmen nach Antibiotikatherapie bei Frühmanifestationen rascher ab als bei Spätmanifestationen Bei Neuroborreliose und Lyme-Arthritis können hohe IgG-Titer über Jahre persisitieren Serologische Verlaufskontrollen sind kein zuverlässiges Kriterium für einen Therapieerfolg T-Zell-Stimulation mittels Lymphozytentransformationstest (LTT) die im LTT gemessene T-Zell-Reaktivität nimmt drei bis sechs Monate nach erfolgreicher Antibiotikatherapie ab Verlaufskontrolle mittels LTT möglich Bestimmung der TH1-Effektorzellen mittels ELISPOT der ELISPOT wird ca. vier bis sechs Wochen nach erfolgreicher Antibiotika- therapie negativ Verlaufskontrolle mittels ELISPOT wird empfohlen
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Therapie der Lyme-Borreliose
Prognose In den meisten Fällen heilt eine Borreliose bei frühzeitiger Erkennung und adäquater Therapie komplett und folgenlos aus. In Spätstadien der Borreliose mit Krankheits- erscheinungen an Gelenken oder an der Haut ist die Krankheit schwieriger zu behan- deln, kann jedoch mit einer antibiotischen Therapie zum Stillstand gebracht werden. Immunsuppression z.B. durch Kortisontherapie Reinfektion nach erneutem Zeckenstich angeborener (z.B. CVID) oder erworbener (z.B. HIV) Immundefekt längere bzw. höherdosierte Therapie oder Kombinationstherapie erforderlich unzureichende Therapie (falsches Antibiotikum, Unterdosierung, unzureichende Therapiedauer, etc.) Fehldiagnose Warum kann eine Borreliose manchmal auch langfristig nicht geheilt werden ? Differenzierung von Antibiotika-resistenten Borrelien-Formen (Biofilmbildung) Koinfektionen durch Zeckenstich (Anaplasmose, Babsiose, FSME) nach sachgerechter Antibiose und erfolgreicher Therapie wird die „chronische“ Erkrankung lediglich vom koinfizierenden Erreger bestimmt. - Bakterien befinden sich in für Antibiotika schlecht zu durchdringenden Geweben - Borrelien sind in Wachstumsphasen, in denen diese für Antibiotika nicht empfindlich sind
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Therapie der Lyme-Borreliose
Post-Lyme-Syndrom („Chronische“ Borreliose) Berichte über vermeintliche Therapieerfolge mit längerer und höherer Dosierung von Antibiotika sind nur als Fallstudien oder unkontrollierte Studien veröffentlicht. Weitere kontrollierte klinische Studien konnten keinen Nutzen einer ungewöhnlich langen Antibiotikatherapie im Vergleich zu einer Plazebogruppe nachweisen. Auwaerter Point: antibiotic therapy is not the answer for patients with persisting symptoms attributable to Lyme disease. Clin Infect Dis 45:143. Klempner et al Treatment trials for post-Lyme disease symptoms revisited. Am J Med 126:655. Bei Vorliegen unspezifischer Symptome, die nach regelrecht therapierter Lyme-Borreliose beobachtet werden, ist keine erneute Antibiotikagabe oder eine Kombinationstherapie indiziert.
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Therapie der Lyme-Borreliose
Informationen im www Robert-Koch-Institut Nationales Referenzzentrum für Borrelien - Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Literatur Labor und Diagnose: Indikationen und Bewertung von Laborbefunden für die medizinische Diagnostik. Hrsgb: Lothar Thomas. 8. Aufl TH-Books-Verlags-Gesellschaft. Zecken-übertragbare Erkrankungen. Borreliose – Anaplasmose – Babesiose – FSME. Fachinformation FIN0097, Ganzimmun Diagnostics AG. Deutsche Gesellschaft für Neurologie: Entzündliche und erregerbedingte Krankheiten: Neuroborreliose. Entwicklungsstufe der Leitlinie: S1, AWMF-Registernummer: 030/071, September 2012. Leitlinie der Deutschen Borreliose-Gesellschaft: Diagnostik und Therapie der Lyme-Borreliose. Januar 2011.
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