Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo"—  Präsentation transkript:

1 Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo
Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo. 09:50-11:30, S3 13/36, von Marc Rölli 28. November 2018 |

2 Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Wiederholung der letzten Stunde: „Schopenhauer als Vorbild“ Schopenhauer: Philosophie und Bedeutung Der wahre Philosoph als Erzieher Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik (1872) Ästhetik als Metaphysik – Dionysos und die Scheinwelt Geschichtsphilosophie: Sokrates und Kant 28. November 2018 |

3 Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Veranstaltungsüberblick (1) : Einführung : Schopenhauer als Vorbild : Hegel und das Philistertum: Der „neue Glaube“ des David Friedrich Strauss : Zum Problem des Historismus : Wissenschaft und Kunst in den Aphorismen-Büchern : Die „neue-Weltconception“, Zarathustra und die Figur des Übermenschen

4 Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts
Veranstaltungsüberblick (2) : Metaphysikkritik (Kant und Schopenhauer) : Wille zur Macht und Ewige Wiederkehr : „Was bedeuten asketische Ideale?“ Romantik, Pessimismus, Nihilismus : Moral- und Religionskritik, Der „Antichrist“ : Nietzsches Stellung zu Darwin : Die wahre und die scheinbare Welt : Klausur

5 III. Hegel und das Philistertum 02.11.2009
Gliederung Schopenhauers Verhältnis zu Hegel (und überhaupt zum „spekulativen Idealismus“) Nietzsches Erneuerung der Schopenhauerschen Philosophiekritik – am Beispiel des „neuen Glaubens“ von David Friedrich Strauss Zur Erinnerung: Hegel und der Hegelianismus in der Philosophie des 19. Jahrhunderts Kritik der optimistischen Vernunft Kultur und Wissenschaft – die „Bildungsphilister“

6 III. Hegel und das Philistertum
1. Schopenhauers Verhältnis zu Hegel Zur Vorgeschichte: Die zwei Wege der Kant-Rezeption Schopenhauer und Hegel – ein Rivalitätsverhältnis? Missmut und Übereifer: Die Hegel-Polemik Sachliche und andere Gründe der „Feindbild“-Konstruktion: Die spekulative Dialektik widerspricht jeder wissenschaftlichen Methode… Naturphilosophie und Naturwissenschaft Idee und Vernunfterkenntnis

7 III. 1. Schopenhauers Verhältnis zu Hegel
Zur Vorgeschichte: Die zwei Wege der Kant-Rezeption „Reinhold [...] verwechselte den metaphysischen und psychologischen Standpunkt mit einander und brachte noch weiter den unglücklichen logischen Irrthum dazwischen, daß die ganze Philosophie aus einem obersten Grundsatz abgeleitet werden müsse. [...] Da aber Fichte, Reinhold’s Schüler, dieselben methodischen Fehler noch härter beging, so erhielt er eine methodische Ansicht von der Wissenschaft, durch welche er, wenn er gleich Kant’s großen ethischen Ideen treu bleiben wollte, doch der ganzen Kantischen Methode und überhaupt jeder ruhigen streng wissenschaftlichen Fortbildung der Philosophie untreu wurde. Zu ihm trat Schelling und viele andere folgten, so daß die lautesten und lebendigsten Sprecher in deutschen philosophischen Schulen nach und nach sich immer mehr selbst verführten: Phantasten über Natur, Menschenleben und die göttlichen Dinge für die wahre geniale Philosophie zu halten, wenn jene Phantasien nur in irgend einen dürren Rahmen anscheinend philosophischer Formeln eingespannt würden.“ (Jakob Friedrich Fries ²1828: 47-48)

8 III. 1. Schopenhauers Verhältnis zu Hegel
Missmut und Übereifer: Die Hegel-Polemik „Ist nun […] die Unterscheidung der Erscheinung vom Dinge an sich, also die Lehre von der gänzlichen Diversität des Idealen und Realen, der Grundzug der Kantischen Philosophie; so giebt die bald nachher auftretende Behauptung der absoluten Identität dieser Beiden einen traurigen Beleg zu dem früher erwähnten Ausspruche Goethes; um so mehr, als sie sich auf nichts stützte, als auf die Windbeutelei intellektualer Anschauung, und demgemäß nur eine, unter dem Imponiren durch vornehme Miene, Bombast und Gallimathias maskirte Rückkehr zur Rohheit der gemeinen Ansicht war. Sie wurde der würdige Ausgangspunkt für den noch gröbern Unsinn des plumpen und geistlosen Hegel.“ (Schopenhauer 1818: 582)

9 III. Hegel und das Philistertum
2. Nietzsches Erneuerung der Schopenhauerschen Philosophiekritik – am Beispiel der Kritik des „neuen Glaubens“ von David Fr. Strauss Textgrundlage: Unzeitgemäße Betrachtungen Erstes Stück: David Strauss der Bekenner und der Schriftsteller (1873) „Der Philister als der Stifter der Religion der Zukunft – das ist der neue Glaube in seiner eindrucksvollsten Gestalt; der zum Schwärmer gewordene Philister – das ist das unerhörte Phänomen, das unsere deutsche Gegenwart auszeichnet.“ (Nietzsche 1873: 177) Deutsche Bildung und deutsche Kultur Strauss der Hegelianer und Gegenspieler Schopenhauers Das klassische Erbe und die Bildungsphilister von heute – z. B. Vischer vs. Hölderlin

10 III. 2. Nietzsches Erneuerung der Schopenhauerschen Philosophiekritik
Strauss der Hegelianer und Gegenspieler Schopenhauers „Zuletzt erfindet er noch für seine Gewöhnungen […] die allgemein wirksame Formel 'Gesundheit' und beseitigt mit der Verdächtigung, krank und überspannt zu sein, jeden unbequemen Störenfried. So redet David Strauss, ein rechter satisfait unsrer Bildungszustände und typischer Philister, einmal mit charakteristischer Redewendung von ‘Arthur Schopenhauers zwar durchweg geistvollem, doch vielfach ungesundem und unerspriesslichen Philosophiren.‘ Es ist nämlich eine fatale Thatsache, dass sich ‘der Geist‘ mit besonderer Sympathie auf die ‘Ungesunden und Unerspriesslichen‘ niederzulassen pflegt [...].” (Nietzsche 1873: 171)

11 III. 2. Nietzsches Erneuerung der Schopenhauerschen Philosophiekritik
Strauss der Hegelianer und Gegenspieler Schopenhauers „Für den Philisterhäuptling und seine 'Wir' giebt es keine Kantische Philosophie. Er ahnt nichts von der fundamentalen Antinomie des Idealismus und von dem höchst relativen Sinne aller Wissenschaft und Vernunft. Oder: gerade die Vernunft sollte ihm sagen, wie wenig durch die Vernunft über das Ansich der Dinge auszumachen ist. Es ist aber wahr, dass es Leuten in gewissen Lebensaltern unmöglich ist, Kant zu verstehen, besonders wenn man in der Jugend, wie Strauss, den ‘Riesengeist‘ Hegel verstanden hat oder verstanden zu haben wähnt [...]. Wer einmal an der Hegelei und Schleiermacherei erkrankte, wird nie wieder ganz curirt.” (Nietzsche 1873: 191)

12 III. Hegel und das Philistertum
3. Hegel und der Hegelianismus in der Philosophie des 19. Jahrhunderts Kurzcharakteristik der Hegelschen Philosophie (zwischen 1800 und 1830) Links- und Rechtshegelianismus: Die Bedeutung von David Friedrich Strauß und seiner Studie über das Leben Jesu ( ) Konservative und Fortschrittspartei: Probleme der Demokratisierung in Deutschland Hegel, Marx und Darwin

13 III. 3. Hegel und der Hegelianismus in der Philosophie des 19
III. 3. Hegel und der Hegelianismus in der Philosophie des 19. Jahrhunderts Links- und Rechtshegelianismus: Die Bedeutung von David Friedrich Strauß und seiner Studie über das Leben Jesu ( ) „Mit dem Jahre 1835 beginnt die Differenzierung der hegelschen Schule, in die beiden Richtungen, welche Strauß mit der rechten und linken Seite eines Parlaments verglichen hat.“ (Kuno Fischer: Hegels Leben, Werke und Lehren, 1. Teil [1901]. Nendeln 1973, 153) „Auf dem theologischen Felde gilt Marheineke als Repräsentant der rechten, Strauß dagegen als Führer der linken.“ (Fischer 1901: )

14 III. Hegel und das Philistertum
4. Kritik der optimistischen Vernunft Vernunft und Geschichte Religion, Philosophie und Wissenschaft „Im Grunde ist also die neue Religion nicht ein neuer Glaube, sondern fällt mit der modernen Wissenschaft zusammen […]. So scheu er [Strauss; M.R.] ist, wenn er vom Glauben redet, so rund und voll wird sein Mund, wenn der grösste Wohltäter der allerneuesten Menschheit, Darwin, citirt wird.“ (Nietzsche 1873: 211, 212)

15 III. 4. Kritik der optimistischen Vernunft
Vernunft und Geschichte „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“ (Hegel 1820: 24) Bestimmung des Weltgeistes: Entwicklung, Widerspruch, Freiheit Nietzsches Skepsis: Ist alles Wirkliche wirklich vernünftig? Schwierigkeiten mit der (fortschrittslogischen) Idee der Gattung „[Strauss] zeigt uns, dass zwar der Zufall ein unvernünftiger Weltherrscher wäre, dass aber die Nothwendigkeit, d. h. die Verkettung von Ursachen in der Welt, die Vernunft selber ist (eine Erschleichung, die nur die 'Wir' nicht merken, weil sie in dieser Hegelischen Anbetung des Wirklichen als des Vernünftigen, das heisst in der Vergötterung des Erfolges gross gezogen sind.“ (Nietzsche 1873: 197)

16 III. Hegel und das Philistertum
5. Kultur und Wissenschaft – die „Bildungsphilister“ „[…] was soll überhaupt die Wissenschaft, wenn sie nicht für die Kultur Zeit hat? So antwortet uns doch wenigstens hier: woher, wohin, wozu alle Wissenschaft, wenn sie nicht zur Kultur führen soll? Nun dann vielleicht zur Barbarei! Und in dieser Richtung sehen wir den Gelehrtenstand schon erschreckend vorgeschritten […].“ (Nietzsche 1873: 203) 1870/71: Der Deutsch-Französische Krieg – ein Kampf der Kulturen? Nietzsches Kulturkritik und sein Pathos des Kulturschaffens

17 III. 5. Kultur und Wissenschaft – die „Bildungsphilister“
1870/71: Der Deutsch-Französische Krieg – ein Kampf der Kulturen? Militärische Erfordernisse (Kriegszucht, Tapferkeit etc.) „haben nichts mit der Kultur zu thun“ (Nietzsche 1873: 160) „Andererseits kann […] von einem Siege der deutschen Kultur […] nicht die Rede sein; weil die französische Kultur fortbesteht wie vorher, und wir von ihr abhängen wie vorher.“ (Ebd.) „Es kann nur eine Verwechselung sein, wenn man von dem Siege der deutschen Bildung und Kultur spricht, eine Verwechselung, die darauf beruht, dass in Deutschland der reine Begriff der Kultur verloren gegangen ist. Kultur ist vor allem Einheit des künstlerischen Stiles in allen Lebensäusserungen eines Volkes.“ (Ebd.: )

18 III. 5. Kultur und Wissenschaft – die „Bildungsphilister“
Nietzsches Kulturkritik und sein Pathos des Kulturschaffens „Sollte es möglich sein, jene gleichmüthige und zähe Tapferkeit, welche der Deutsche dem pathetischen und plötzlichen Ungestüm der Franzosen entgegenstellte, gegen den inneren Feind, gegen jene höchst zweideutige und jedenfalls unnationale 'Gebildetheit‘ wachzurufen, die jetzt in Deutschland, mit gefährlichem Missverstande, Kultur genannt wird: so ist nicht alle Hoffnung auf eine wirkliche ächte deutsche Bildung, den Gegensatz der Gebildetheit, verloren [...].” (Nietzsche 1873: )


Herunterladen ppt "Nietzsche und die Philosophie des 19. Jahrhunderts Vorlesung, Mo"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen