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VO#6: Bedeutungswandel
Lexikologie, Matej-Bel-Univeristät, Banská Bystrica, Zuzana Tuhárska
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Charakteristik der Sprache: Dynamik
„Wir sprechen von Veränderung, wenn wir lediglich registrieren, dass die Sprache von „gestern“eine andere war als sie es „heute“ ist.“ (Heusinger, 2004, 222)
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Charakteristik der Veränderungen: Allmählichkeit
Sprachgebrauch Hervorhebung / Unterdrückung Frequenz Zeitliches Kriterium
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Art der Veränderungen qualitativ quantitativ
ahd. notag, notig „in Not sein“, „bedrängt“ (ahd. not „Zwang, Bedrängnis“) - mhd. notic, noetic - dieselbe Bedeutung wie im Ahd. + Bedeutung „die Not wenden, notwendig“ - heutzutage „dringend erforderlich, notwendig, unentbehrlich“
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Begriffsbestimmung: unterschiedliche Kriterien
Siegfried Heusinger (2004) Bedeutungswandel: !nur qualitative Veränderung(en) Polysemie: Bedeutungsentwicklung Bedeutungsübertragung: Bedeutungsverschiebung „Kennzeichnend für den Bedeutungswandel ist, dass das Lexem seine alte Bedeutung verliert und sich eine qualitativ neue Bedeutung durchsetzt.“ (Heussinger 2004, 233)
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Metapher oder Metonymie: Netz - z.B. Stromnetz, Verkehrsnetz
Thea Schippan (1992) Metapher oder Metonymie: Netz - z.B. Stromnetz, Verkehrsnetz Bedeutungserweiterung + ältere Bedeutung wird zurückgedrängt z.B. billig wunderkräftig, wirksam - recht, angemessen (heute noch in etw. billigen, zugilligen, recht und billig) - im 18. Jh. angemessen (ein billiger Preis war ein dem Werte angemessener Preis) - heutige Bedeutung preisgünstig (nach Schippan 1992, 254)
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Faktoren, die den Wandel beeinflussen:
sprachintern sprachextern Entwicklung: neue Benennungen !aber nicht immer neues Sprachmaterial z.B. Schreibfeder, Bleistift - Veränderungen innerhalb des Wortfeldes
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a) kulturelle und gesellschaftliche Veränderungen
Charakter, Unterschiede Bedeutungswandel infolge der kultureller Veränderungen: Stadt (mhd. stat: Ort, Stelle, Platz): größere Wohnsiedlung Bürger (Bewohner einer Burg): Bewohner einer Stadt, eines Staates Arbeit (mühselige, qualvolle Tätigkeit): zweckgerichtete körperliche wie geistige Tätigkeit, auch das Produkt
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b) Bedeutungswandel infolge von Veränderungen in den sozialen Beziehungen:
Dame (Herrin, zu afz. „dame“): höfliche Bezeichnung für jede erwachsene weibliche Person arm (vereinsamt, später auch rechtlos, schutzlos): mittellos, dürftig Dirne (Mädchen, Magd aus niederen sozialen Verähltnissen): Prostituierte Stuhl (Ehrensitz, Thron): Sitzmöbel
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d) durch einflussreiche Persönlichkeiten
c) Wissenszuwachs Rheuma (im Körper „herumfließende“ Krankheitsstoffe, „am Flusse leidend“): schmerzhafte Entzündung am Skelett -Muskel-Bindegewebs-Apparat Gicht (Erkrankung durch Besprechung, Behexung): spezielle Gelenkenzündung d) durch einflussreiche Persönlichkeiten Martin Luther (Bibelübersetzung) Glaube (sich etwas lieb, sich etwas vertraut machen): der Galube an Gott albern (freundlich, wohlwollend): kindisch, einfältig e) Sprachgesellschaften – indirekt
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1. Bedeutungsverengung vs. Bedeutungwerweiterung
Veränderungsweisen (Wie, auf welche Weise verändert sich der Wortschatz?) 1. Bedeutungsverengung vs. Bedeutungwerweiterung ahd. Verb faran (fahren) Tier
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2. Bedeutungsverbesserung vs. Bedeutungsverschlechterung
Marschall:(ahd.) Pferdeknecht – (mhd.) höfische oder städtische Beamte – (nhd.) hoher militärischer Rang Maul: (bei Luther) Mund und Maul der Tiere Knecht: (mhd.) Knabe, junger Mann - (Gegenwartsdt.) eine dienende männliche Person
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a) die metaphorische Verwendung
3. Bedeutungsübertragung vs. Bedeutungsverschiebung a) die metaphorische Verwendung tief : die räumliche Dimension tiefernst, tieftraurig, tiefblau, tiefgefroren...: hoher Grad einer Eigenschaft Flügel: Vogelschwinge vs. Musikinstrument, Gebäudeteil, Teil einer politischen Bewegung...
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b) die metonymische Verwendung
Gouda - Stadt in Holland Champagner - Region in Frankreich Guillotine - Joseph-Ignace Guillotin, frz. Physiker
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4. Transferenz: a) in die Standardsprache: die Lexik aus den Dialekten, der Umgangssprache und den Sondersprachen, Fachlexeme Idee (Philosophie: bei Platon das Urbild aller Dinge): plötzliche Eingebung, Einfall Nummer (Kaufmannssprache: Anzahl): Zahl, Ziffer Möbel (Rechtsbegriff: bewegliche Habe): Einrichtungsgegenstand
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b) von einer Fachsprache in eine andere Fachsprache
Dekan (Militärwesen: militärischer Führer für zehn Untergebene): im Hochschulwesen der Leiter einer Falultät
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Schlussbemerkung: Sprache als System dynamisch besteht aus mehreren Ebenen (phonetische, morphologische, syntaktische, semantische, pragmatische) in dieser Vorlesung: nur Bedeutungswandel alle sprachlichen Ebenen: Sprachwandel
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