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Gewässerschutzberatung in Trinkwassergewinnungsgebieten

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Präsentation zum Thema: "Gewässerschutzberatung in Trinkwassergewinnungsgebieten"—  Präsentation transkript:

1 Gewässerschutzberatung in Trinkwassergewinnungsgebieten
I f Ö L Trinkwasserschutzgebiete – Workshop und Erfahrungsaustausch mit den Vollzugsbehörden Reinhardtsgrimma, März 2018 Dr. Richard Beisecker Ingenieurbüro für Ökologie und Landwirtschaft (IfÖL) Kassel

2 I f Ö L Zur Person Beruflicher Werdegang:
Studium der Agrarwissenschaften (Pflanzenproduktion, Bodenkunde) in Göttingen; Abschluss Dipl.-Ing. agr. Promotion am Institut für Landeskultur, Universität Gießen (Dr. agr.) 2 Jahre am Institut für Hydrologie, ZALF Müncheberg seit 2000 Inhaber des Ingenieurbüros für Ökologie und Landwirtschaft (IfÖL) in Kassel Nebenerwerbslandwirt (Ackerbau) Ehrenamtliche Tätigkeiten: Mitglied im DVGW – TK 1.2 „Grundwasser und Ressourcenmanagement“ Obmann des DVGW-PK 1.2.4: „Landwirtschaft und Gewässerschutz“ Mitglied im DWA – GB 6: „Bodennutzung und Stoffeinträge in Gewässer“ Obmann der DWA-AG GB 6.4: „Diffuse Stoffeinträge aus Wald und naturnahen Nutzungen I f Ö L

3 I f Ö L Bürovorstellung IfÖL Arbeitsgebiete
Das Ingenieurbüro für Ökologie und Landwirtschaft (IfÖL) ist an den Schnitt-stellen Boden- und Gewässerschutz in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Als Dienstleistungs- und Beratungs-büro erstellen wir Nutzungsanalysen sowie Maßnahmen- und Beratungs-konzepte für eine gewässer-schonende und nachhaltige Landnutzung. Arbeitsgebiete Agrar- und Umweltberatung Bodenkartierung und Standortbewertung Gewässerschutz Landnutzungs- und Beratungskonzepte Umweltplanung Angewandte, praxisorientierte Forschungs- und Entwicklungs-vorhaben I f Ö L

4 Arbeitsschwerpunkte IfÖL
Gewässerschutz Betreuung von Kooperationen zw. Land- und Wasserwirtschaft in Wasserschutzgebieten in verschiedenen Bundesländern WRRL- Umsetzung zur Reduzierung der diffusen Stoffausträge der Landwirtschaft in Hessen Boden- und Standortbewertung Bodeninventuren, bodenkundliche Beweissicherung Bodenkundliche Kartierungen in WSG (NAG-Kartierung) Bodenkundliche Baubegleitung Agrar- und Umweltberatung Risiko- und Flächenmanagement in Wasserschutzgebieten I f Ö L weitere Infos: schwach podsolige Braunerde (p2BBn) n. KA 5 Haplic Arenosol (Dystric, Greyic) n. FAO WRB

5 I f Ö L Gliederung Vorstellung
Interessenkonflikt Landwirtschaft – Wasserwirtschaft Kooperation Land- und Wasserwirtschaft Gewässerschutzberatung Erfolgskontrolle Ausblick I f Ö L

6 Interessenkonflikt Landwirtschaft  Wasserwirtschaft
Landwirtschaft wirtschaftliche Produktion pflanzlicher und tierischer Nahrungsmittel und Rohstoffe zur Erzielung eines möglichst hohen Betriebseinkommens Wasserwirtschaft bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit sauberem, hygienisch einwandfreiem und unbelastetem Trinkwasser zu möglichst niedrigen Kosten  Land- und Wasserwirtschaft haben unterschiedliche Sicht des Problems Wasserwirtschaft  Immissionsansatz Landwirtschaft  Emissionsansatz I f Ö L

7 Immissionsansatz Wasserwirtschaft
Wasserwirtschaftliche Sicht LAWA-Zielwert: 10 – 40 kg/ha N-Austrag Emissionwerte = Zielwert für Stoffabgabe an Umwelt Stoffeintrag I f Ö L Belast- barkeit des Standorts - Denitrifikation - nFK - Flurabstand - Sickerwasser Stoffabbau Auswaschung ins Grund- wasser Nachlieferung durch Mineralisierung Restgehalt nach Auswaschungs- periode Wasserwirtschaft: Blick von unten (Gewässer) nach oben (Boden) Immissionsansatz = Zielwerte für Stoffkonzentrationen im Gewässer: max. Nitratkonzentrationen an der Grundwasseroberfläche von 10 mg/l (LAWA). Dies erfordert durchgehend die Einhaltung von Nitratkonzentrationen < 50 mg/l im Sickerwasser. Bei einer Grundwasserneubildung von mm/a ergibt sich daraus rein rechnerisch ein N-Bilanzsaldo an der Oberfläche von 10 – 40 kg N/ha (ohne Berücksichtigung von Umsetzungen und Festlegungen im Boden). Dieser N-Bilanzsaldo kann in der Praxis jedoch nur von reinen Ackerbaubetriebe mit hoher Nährstoffeffizienz erreicht werden. 50 NO3 in mg/L Immissionsansatz: = Grenzwerte für Stoffkonzentrationen im Gewässer 10 mg/l < 50 mg/l Güteklasse II (Oberflächengewässer nach LAWA) guter Zustand nach WRRL (nach Haakh, 2003 verändert)

8 I f Ö L DVGW-Arbeitsblatt W 104
Emissionswert Nitrat zur Einhaltung des Qualitätszieles im Grund- und Oberflächengewässer  Potenzielle Nitratkonzentration im Sickerwasser < 50 mg/l  Zielwert: Nitratausträge zwischen kg N/ha sind aus Sicht des Gewässerschutzes tolerierbar I f Ö L c(NO3) = Nitratkonzentration des Sickerwassers [mg/l] Naus = Nitrataustrag [kg N/ha] AH = Austauschhäufigkeit Bodenwassers [%] (max. 100) SWR = Sickerwasserrate [mm]

9 I f Ö L Emissionswert Nitrat
Potenzielle Nitratkonzentration im Sickerwasser I f Ö L Mittlere Nitratkonzen-trationen des Sicker-wassers in mg/l für Nitratausträge (Naus) in Abhängigkeit der jährlichen Sicker-wasserraten (Aus-tauschhäufigkeit AH des Bodenwassers von 1 = 100%) Quelle: Technische Regel – Arbeitsblatt DVGW W 104 (A): Grundsätze und Maßnahmen einer gewässerschützenden Landbewirtschaftung

10 Stickstoff-Emissionswerte
DVGW-W 104: Stickstoff-Bilanzüberschuss N-Bilanzsaldo der Hoftorbilanz (≈ Stoffstrombilanz) als dreijähriger gleitender Mittelwert von max. 60 kg N/ha (Bruttosaldo) - abzüglich der Stall-, Lagerungs- u. Ausbringungsverluste von ca. 28% (gasförmige Verluste) max. N-Bilanzsaldo der Flächenbilanz von 40 kg N/ha (Nettosaldo) I f Ö L

11 Emissionsansatz - Landwirtschaft
Unvermeidbare Nährstoffverluste je nach Betriebstyp (jährlicher N-Anfall aus der Tierhaltung) viehlos < 100 kg N/ha > 100 kg N/ha 30 – kg N/ha landwirtschaftliche Sicht: 50 Emissionswerte in Abhängigkeit vom Betriebstyp Belast- barkeit des Standorts Immissionswerte = Stoffkonzentration im Gewässer Nachlieferung durch Mineralisierung Restgehalt nach Auswaschungs- periode Stoffabbau Auswaschung ins Grund- wasser - Denitrifikation - nFK - Flurabstand - Sickerwasser I f Ö L Landwirtschaft: Blick von oben (Oberfläche) nach unten. Grundlage der landwirtschaftlichen Sichtweise ist die gute fachliche Praxis. Darauf aufbauend hat die AG um Prof. Gutser von der TU Weihenstephan in Zusammenarbeit mit dem Bundesarbeitskreis Düngung sog. unvermeidbare Nährstoffverluste in Abhängigkeit des Viehbesatzes der Betriebe entwickelt. Emissionsansatz = Festlegung unvermeidbarer Nährstoffverluste in Abhängigkeit des Viehbesatzes als Zielwerte Zwischen beiden Ansätzen = Positionen liegen erhebliche Unterschiede! NO3 in mg/L (nach Haakh, 2003 verändert) Quelle: Unvermeidbare Nährstoffverluste BAD (2003): Nährstoffverluste aus landwirtschaftlichen Betrieben mit einer Bewirtschaftung nach guter fachlicher Praxis

12 Handlungsoptionen Gewässerschutz
1. Ordnungsrecht landwirtschaftliches Fachrecht, z.B. Düngepaket (DüngG, DüMV, DüV, StoffBilV), regelt die gute fachliche Praxis beim Düngen gute fachliche Praxis beim Pflanzenschutz (zur Zeit Überarbeitung der Grundsätze zur Durchführung der guten fachlichen Praxis im Pflanzenschutz) Vollzugsdefizit ! Wasserrecht (Umweltrecht) Umsetzung der WRRL (Maßnahmenprogramme, Bewirtschaftungspläne) Ausweisung von Wasserschutzgebieten  Vollzugsdefizit bei der Überwachung und Kontrolle der Maßnahmen und Ver- und Gebote ! I f Ö L

13 I f Ö L Handlungsoptionen 2. Kooperativer Ansatz
Land- und Wasserwirtschaft haben unterschiedliche Positionen hinsichtlich der Flächennutzung diese Positionen werden unterschiedlich bleiben und sind daher nicht verhandelbar, es müssen gemeinsame Interessen gefunden werden I f Ö L Schnittmenge gemeinsamer Interessen bezüglich des Gewässerschutzes Kooperation = Zusammenarbeit verschiedener Partner, um gemeinsame Ziele zu erreichen Landwirtschaft Wasser-wirtschaft

14 I f Ö L Kooperation LW und WVU
Wichtig ist die Formulierung konkreter Ziele z. B. Reduzierung des N-Saldos oder Herbst-Nmin-Gehaltes auf einen gemeinsam festgelegten Zielwert Zielformulierung - positiv - konkret - messbar (überprüfbar) - motivierend Beispiele für konkrete Ziele Reduzierung der N-Düngung um 30 % gegenüber den SBA-Empfehlungen Reduzierung der Herbst-Nmin-Gehalte auf Werte < 40 kg N/ha Reduzierung des N-Schlagsaldos im Mittel der Kulturen und Bewirtschafter auf Werte < 50 kg N/ha kein Einsatz besonders problematischer Wirkstoffe, z.B. Chloridazon kein Pflugeinsatz auf hanggeneigten Flächen I f Ö L

15 Schema Kooperation I f Ö L

16 I f Ö L Landnutzungsanalyse standörtliches Nitratbelastungspotential:
Grundwasserneubildung, Sickerwasserspende Nitrataustragsgefährdung der Böden hydrogeologische Verhältnisse (Deckschichten, Durchlässigkeit, Abstandsgeschwindigkeit, Fließzeiten u.a.) nutzungsbedingtes Nitratbelastungspotential: Landnutzung und angebaute landwirtschaftliche Kulturen Viehbesatz mineralische Düngung organische Düngung Pflanzenschutzmitteleinsatz Bodenbearbeitung Erträge und Nährstoffentzüge u. a. I f Ö L

17 Landnutzungsanalyse I f Ö L

18 Mittlere N-Düngeempfehlungen der Wasserschutzgebietsberatung
Landnutzungsanalyse Problem - Einsatz und Anrechnung Wirtschaftsdünger Mittlere Gesamt-Stickstoffdüngung von Betrieben mit mineralischer und organischer Düngung (WRRL-Modellvorhaben Weida, Thüringen; Beisecker et al., 2006) Mittlere N-Düngeempfehlungen der Wasserschutzgebietsberatung I f Ö L Aufgabenschwerpunkt: diffuse Stoffeinträge Die bisherige Bestandserfassung und Bewertung hat für Hessen und Thüringen (und wohl auch für die anderen Bundesländer) ergeben, daß die diffusen Stoffeinträge eine wesentliche Ursache für die mögliche Zielgefährdung des guten Gewässerzustandes sind.

19 Maßnahmen und Beratungskonzept
Landnutzungs- und Beratungs-konzept mit standort- und nutzungsbezogener Festlegung der Beratungsinhalte fortlaufende Erfolgskontrolle I f Ö L

20 Hessisches Kooperationsmodell
I f Ö L

21 Hessisches Kooperationsmodell
In WSG der Klasse C (Nitratwerte > 25 mg/l)  parzellenscharfes Gutachten zur Nitrataustragsgefährdung (NAG-Gutachten) der landwirtschaftlichen Flächen Muster-Wasserschutzgebietsverordnung (Staatsanzeiger Land Hessen vom ) §§ 8 und 9: Vorschläge für die Ver- und Gebote, welche die landwirtschaftliche Grundstücksnutzung betreffen § 13 Öffnungsklausel Besteht zwischen dem Träger der öffentlichen Wasserversorgung und den im WSG wirtschaftenden Landwirten eine Kooperationsvereinbarung, der die obere Wasserbehörde zugestimmt hat, so gelten für die Landwirte, die an der Kooperationsvereinbarung beteiligt sind, anstatt der Ver- und Gebote der §§ 8 und 9 die Regelungen der Kooperationsvereinbarung. Analoges gilt für den Anbau von Sonderkulturen und den Weinbau I f Ö L Muster-WSG-VO (1996)  Überarbeitung, aber keine neue Musterverordnung, sondern verwaltungsinternes QM-Handbuch mit neuen Verbotstatbeständen und angepassten Regelung unter Berücksichtigung der neuen DüV etc.

22 Wasserschutzgebiete in Hessen
In Hessen (2017) gibt es Trinkwasserschutzgebiete (ohne die 24 Heilquellen-schutzgebiete) mit ha (≈ 33 % der Landesfläche) Ferner gibt es 158 lokale und 13 regionale WSG-Kooperationen in Hessen I f Ö L Gesamtfläche Hessen: ha (≈ 2,1 Mio. ha) LF Hessen: ha Quelle: HLNUG, 2017; Göttlicher, 2017

23 I f Ö L Was ist Beratung ?  Was ist Beratung?
Beratung ist ein Prozess, in dem der Berater mit dem Ratsuchenden gemeinsam versucht, dessen Probleme zu durchschauen und realisierbare Lösungen zu entwickeln (Boland et al., 2005) Beratung von …Wasserversorgern …Landwirten …Behörden …Institutionen, Verbänden I f Ö L Anforderungen an den Berater hervorragendes und praktisch anwendbares Fachwissen offene und ehrliche Kommunikation persönliche Integrität Belastbarkeit, Entscheidungs-freude, Durchsetzungskraft zielorientierte Arbeitsweise vgl. Beisecker, R. & Peter, M. (2017): Gewässerschutzberatung in der Landwirtschaft aus Beratersicht. ewp 8/2017, S

24 Nachfrageberatung Angebotsberatung
Landwirt hat Frage/Problem; benötigt Hilfe Landwirt kommt auf Berater zu Aufgabe Berater: Situationsanalyse, betriebliche und produktionstechnische Verfahrensanalysen Datenbereitstellung des Landwirts unproblematisch Berater und Landwirt erarbeiten gemeinsam betriebliche Lösungs-ansätze und Handlungsalternativen  Problem- und Handlungsdruck beim Landwirt Angebotsberatung Gesellschaft/Öffentlichkeit hat Problem Berater kommt auf Landwirt zu Aufgabe Berater: Problembewusstsein beim Landwirt schaffen; Analyse der Betriebs- und Produktionsabläufe Datenbereitstellung problematisch Berater schlägt Landwirt Lösungsansätze und Maßnahmen vor (AUM, Fördermaßnahmen, ...)  Problemdruck bei Gesellschaft (Politik, WVU, ...)  Handlungsdruck beim Berater ? I f Ö L bei Angebotsberatung: Problemdruck bei Gesellschaft / Politik / WVU Handlungsdruck beim Berater freiwillige Maßnahmen des Landwirts

25 Gewässerschutzberatung = Umweltberatung
Umweltberatung dient sowohl dem Wohl des Klienten als auch dem öffentlichen Interesse (Wohl der Allgemeinheit) Verbraucherschutz (Nahrungsmittelqualität) Umwelt- und Naturschutz Tierschutz Gewässerschutz Landschaftsgestaltung Entwicklung ländlicher Räume  Beratung unterstützt Akteure, die selbst ein Interesse daran haben, umweltfreundlicher zu agieren ! I f Ö L Umweltberatung i.e.S. schafft kein Umweltbewusstsein, sondern dieses ist Voraussetzung dafür, dass der Akteur mittels Beratung unterstützt wird, sein Handeln zu ändern

26 Entscheidungsbedingungen Landwirtschaft
Welche Einflussfaktoren beeinflussen die gewässerschonende Bewirtschaftung der Landwirte? negativ positiv I f Ö L Umwelt- (Wasserschutz-)beratung (Produktionberatung, Maßnahmenförderung, Zielvereinbarungen, Nährstoffbilanzierung,...) Ökonomische Zwänge (Preis-/Kostenschere Vermarktung, Export...) Öffentlichkeitswirkung (Image, soziales Ansehen, Gruppendynamik,...) Strukturwandel (Produktivitätssteigerung, Rationalisierung, Wachstumsdruck, Flächenknappheit,...) staatliche Fördermaßnahmen (AUM, ELER-Maßnahmen, ...) ökonomische Motivation soziale Motivation normative Motivation Agrarpolitische Rahmenbedingungen (Gesetze, Verordnungen betriebl. Fördermaßnahmen, ...) Landwirtschaftliches Fachrecht (gute fachliche Praxis, DüV, Greening,...)

27 Ablauf Gewässerschutzberatung
Ablaufschema der Gewässerschutzberatung Informations-vermittlung z. B. Rundschreiben, Presse, Flyer, ... Problembewusstsein schaffen z. B. Nmin-Beprobungen, Rohwasseranalysen, N-Bilanzsalden, ... Wissenstransfer (Systemverständnis) z. B. Infoveranstaltungen, Feldbegehungen, Rundschreiben, individuelle Beratungsgespräche (Hoftorbilanzen), ... I f Ö L Entscheidungshilfen; Handlungsoptionen entwickeln z. B. Demo-Flächen, vegetationsbegleitende Messungen, Düngeempfehlungen, Beratungstools (Wirtschaftsdüngerverteilplan, Zwischenfruchtfinder, etc.), Nährstoffbilanzen, ... Verhaltens- und Bewirtschaftungsänderung z. B. Anpassung der Fruchtfolge / Bodenbearbeitung, Düngungs-optimierung, Anbauverfahren, Nachfrage von Spezialberatung, ... Landwirt ist Entscheider Einfluss der Beratung Eigenverantwortung Landwirt

28 Grenzen der Gewässerschutzberatung
Für den Lernerfolg und für die Umsetzung von Veränderungen ist der Beratene selbst verantwortlich: Berater können einen großen Teil der Erfolgsbedingungen nicht beeinflussen, letztlich entscheiden die zu Beratenden. Mittel- und langfristige Effekte von Beratung und Weiterbildung sind zunächst nur schwer feststellbar. Über den Erfolg der Beratung entscheidet wesentlich der Kommunikationsprozess. Berater benötigen neben ihrer fachlichen Expertise eine hohe Kommunikations- und Beratungskompetenz. I f Ö L  ob beispielsweise der Landwirt Beratungsempfehlungen annimmt und umsetzt, liegt in seiner eigenen Verantwortung.

29 Gewässerschutzberatung in Hessen
I f Ö L Düngeberatung, Hoftorbilanzierung, Erosionsabschätzung, Zwischenfruchtversuche, Düngeversuche, Bestandsbeurteilung, Nmin-Dauerbeobachtungsflächen, Nitratwerte im Rohwasser, Viehbesatz, Nähr-stoffvergleich, Düngeverordnung, Betriebstyp, Gemengeanbau, Untersaaten, Engsaaten, Gülleanalysen, Pflanzenschnitte, Beratungsgespräche, Recherche, Rundschreiben, Telefonservice, Leitbetriebe,…

30 I f Ö L Erfolgskontrolle Zonenkonzept
Wurzelzone (= ungesättitgte Zone) Sickerwasserzone (= Dränzone) Grundwasser (= gesättigte Zone) I f Ö L Quelle: DVGW (2013): Merkblatt DVGW W Möglichkeiten der Effizienzkontrolle; inhaltsgleich DWA-M 911

31 Erfolgsindikator Herbst-Nmin-Gehalte
Der Nmin-Gehalt ist die Menge an Nitrat und Ammonium im Boden (0-90 cm Bodentiefe) zum Zeitpunkt der Probenahme Wichtig: sachgerechte Probenahme optimaler Probenahmezeitpunkt (Vegetationsende; Beginn der Sickerwasserbildung) fachgerechte Datenauswertung und Darstellung I f Ö L besser: Vorwinter-Nmin-Gehalt Besserer Begriff: Vorwinter-Nmin-Gehalte Quelle: NLÖ (2002)

32 Modellierung Bodenwasserhaushalt
Bodentyp: Gley-Parabraunerde I f Ö L Sickerwassermenge: Oktober 2017 – Januar 2018: 148 mm

33 Vorwinter-Nmin-Ergebnisse
Vergleich der arithmetischen und flächengewichteten Mittelwerte in den Jahren 2015 bis 2017 I f Ö L Zielwert von 40 kg N/ha wird nach flächengewichteter Auswertung erreicht!

34 Einflussfaktoren Herbst-Nmin-Gehalt
Probenahme und Probenahmezeitpunkt Witterung (insbesondere Spätsommer bis Vegetationsende) Bewirtschaftung Kultur Stickstoffdüngung Zwischenfruchtanbau Nacherntemanagement (z.B. herbstliche Bodenbearbeitung) Betriebstyp (langjährige organische Düngung) Bodeneigenschaften Bodengüte (Ackerzahl, Bodenart, nFK, Humusgehalt) Gründigkeit (effektive Durchwurzelungstiefe) N-Mineralisationspotenzial I f Ö L es können nicht alle Einflussfaktoren behandelt werden, ich kann nur auf einige Faktoren eingehen: Bodenart Ackerzahl nFK Kultur N-Düngung Bodenbearbeitung

35 I f Ö L Einfluss Erntekultur
Einfluss der Erntekultur (Hauptkultur) auf den Vorwinter-Nmin-Gehalt I f Ö L a a a,b a,b a,b a,b a,b a,b b Signifikante Mittelwertdifferenzen n. Brown-Forsythe Mittelwertvergleich n. Games-Howell bei  = 0,05

36 kein signifikanter Zusammenhang!
Einfluss N-Düngung Zusammenhang zwischen der N-Düngung zur Erntekultur und den Vorwinter-Nmin-Gehalten (DVGW F+E-Vorhaben N-Nachlieferung von Ackerböden) I f Ö L Entscheidend für die Vorwinter-Nmin-Gehalte sind neben der N-Düngung auch Kultur, Witterungsverhältnisse, Bodenbearbeitung, Fruchtfolge etc.  Nacherntemanagement kein signifikanter Zusammenhang! ETA = standardisierter Regressionskoeffizient (unabhängige Variable nominal, abhängige mindestens intervallskaliert); zeigt an, wie sehr sich die Mittelwerte für die abhängige Variable zwischen den verschiedenen Kategorien der unabhängigen Variablen unterscheiden. ETA2 = Anteil der Varianz der abhängigen Variablen, der durch die unabhängige Variable erklärt wird. aus Beisecker et al., 2015

37 Bodeneinfluss Zusammenhang zwischen den Vorwinter-Nmin-Gehalten und verschiedenen Bodenparametern I f Ö L korr. R2: berücksichtigt die Anzahl der erklärenden Variablen sowie die Anzahl der Beobachtungen Beta = standardisierte Regressionskoeffizienten, die sich ergeben würden, wenn alle Variablen vorher standardisierte worden wären; sind dimensionsunabhängig und damit miteinander vergleichbar.

38 Jahreseffekte Vorwinter-Nmin-Gehalte der Jahre aus 6 WRRL-Maßnahmenräumen in Hessen I f Ö L a,b b a a,b b b nicht normalverteilt, keine Varianzenhomogenität Test auf Mittelwertunterschiede n. Brown-Forsyhte, Welsh, Kruskal-Wallis Mittelwertvergleich n. Games-Howell

39 Bewirtschaftereinfluss
Mehrjähriges Mittel der Vorwinter-Nmin-Gehalte (n=611) I f Ö L 18% der Bewirtschafter unter-schreiten den Zielwert des Gewässerschutzes von ≤ 40 kg N/ha Nmin-Gehalte sind ein wichtiges Instrument für betriebsindividuelle Beratung !!

40 I f Ö L Nacherntemanagement
Was kann der Landwirt tun, um die Vorwinter-Nmin-Gehalte zu verringern?  Nacherntemanagement Fruchtfolge (Auswahl Folgekultur) Erntetermin (Kartoffeln, Zuckerrüben) Zwischenfruchtanbau Herbstdüngung Bodenbearbeitung  Beratungsbedarf ! I f Ö L links nur Scheibenegge, rechts nur Grubber

41 Bodenbearbeitung nach der Ernte
Einfluss der Bodenbearbeitung nach der Ernte auf die Vorwinter-Nmin-Gehalte nach Raps I f Ö L [Daten WSG in Osthessen; Buntsandsteinverwitterung; eigene Darstellung]

42 I f Ö L Zwischenfruchtanbau
Einfluss des Zwischenfruchtanbaus auf die Vorwinter-Nmin-Gehalte I f Ö L [Daten aus mehreren Beratungsgebieten von ; eigene Darstellung]

43 Ausblick Handlungsbereiche zur Umsetzung einer gewässerschonenden Landbewirtschaftung I f Ö L

44 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
I f Ö L Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit ! Weitere Infos: Dr. Richard Beisecker, IfÖL Kassel /


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