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Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts

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Präsentation zum Thema: "Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts"—  Präsentation transkript:

1 Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts
Globalisierung Europa in der Weltwirtschaft des 20. Jahrhunderts

2 Helga Schultz: Globalisierung
Literatur Borchardt, Knut: Globalisierung in historischer Perspektive, München: Bayerische Akademie der Wissenschaften, 2001. Schlussbericht der Enquete-Kommission: Globalisierung der Weltwirtschaft – Herausforderungen und Antworten: Osterhammel/Jürgen, Petersson, Niels: Geschichte der Globalisierung. Dimensionen – Prozesse – Epochen, München: Beck, 2003. Die Gruppe von Lissabon: Grenzen des Wettbewerbs. Die Globalisierung der Wirtschaft und die Zukunft der Menschheit, München 1997, Original: Cambridge Mass Helga Schultz: Globalisierung

3 Helga Schultz: Globalisierung
Schwerpunkte Geschichte Globalisierung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts Finanzmärkte Güter- und Dienstleistungsmärkte Arbeitsmärkte Erosion der Nationalstaaten Helga Schultz: Globalisierung

4 Helga Schultz: Globalisierung
1. Geschichte Helga Schultz: Globalisierung

5 Helga Schultz: Globalisierung
Phänomen der Neuzeit Globalisierung von Wirtschaft und Politik ist spätestens seit dem Zeitalter der europäischen Entdeckungen historische Realität. So setzt Immanuel Wallerstein die Entstehung des Modernen Weltsystems um die Wende des 15. Jahrhunderts an. Fernand Braudel beschreibt für dieselbe Zeit den Aufbruch zur Weltwirtschaft. Helga Schultz: Globalisierung

6 Helga Schultz: Globalisierung
Phasen Besonders intensive Verflechtung im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts durch Verkehr (Dampfschiff) und Kommunikation (Telegraph). Rückschlag während der Weltkriege und Krisen des 20. Jahrhunderts. Erneuter Aufschwung nach 1945 und Beschleunigung seit den siebziger Jahren. Helga Schultz: Globalisierung

7 Helga Schultz: Globalisierung
Borchardt-Thesen Phasen der Globalisierung waren in der Geschichte immer wieder durch Phasen der Entflechtung abgelöst worden. Die Liberalisierung ist nur die Vorbereitung, nicht das Ergebnis der Globalisierung, die im Gegenteil Tendenzen der Abschottung (Protektionismus) hervorbringt. Helga Schultz: Globalisierung

8 Helga Schultz: Globalisierung
Frühneuzeit-Zyklus Auf die europäische Expansion der frühen Neuzeit folgte die Gegenreaktion des Merkantilismus und Absolutismus, der in den Revolutionskriegen sein Ende fand. Das Zeitalter des Freihandels auf der Grundlage der klassischen Theorie (Smith, Ricardo) leitete zur nächsten Globalisierung über. Helga Schultz: Globalisierung

9 Zyklus des Industriezeitalters
Die Globalisierung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gebar den modernen Nationalstaat. „Das historische Experiment, ob eine hoch integrierte Weltwirtschaft, der Nationalstaat und massendemokratische Politik auf Dauer miteinander vereinbar sind, wurde durch ein exogenes Ereignis, den Ausbruch des I. Weltkriegs, abrupt gestoppt.“ (Borchardt, S. 32) Helga Schultz: Globalisierung

10 Postindustrieller Zyklus
„Und das war dann der Erfahrungshintergrund, der zu den Triebkräften der nächsten Globalisierungswelle gehört, die uns noch heute trägt. Wohin und wie lange noch?“ (Borchardt, S. 34) Welche Dämme könnten gegen die Globalisierung gebaut werden und von wem? Europa? Attac? Am Ende jedes Zyklus standen gewaltige Machtverschiebungen, Weltkriege… Helga Schultz: Globalisierung

11 2. Globalisierung im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts
Helga Schultz: Globalisierung

12 Helga Schultz: Globalisierung
Wirtschaft Politik Kultur Erosion der Nationalstaaten,Dominanz der Ökonomie Amerikanisierung, “Global village“ Helga Schultz: Globalisierung

13 Gegensätzliche Bedeutungen
Die Befürworter und Gewinner – aus verschiedenen Gründen die Kapitaleigner – verwenden „Globalisierung“ zur Begründung von Lohnkostensenkungen und Abwehr von Steuerforderungen. Die Gegner und Verlierer - die Arbeitnehmer und die Länder außerhalb der OECD – verwenden „Globalisierung“ zur Kennzeichnung und Abwehr aller Bedrohungen des Arbeitsmarktes, der Umwelt und der regionalen Kulturen. Helga Schultz: Globalisierung

14 Helga Schultz: Globalisierung
Dreierlei Prozesse Die weltweite Vernetzung von Märkten und Produktion; Die europäische Integration und Erweiterung mit der Bildung eines supranationalen, voll liberalisierten Binnenraumes; Der Strukturwandel zur Kommunikations- und Wissensgesellschaft, der durch die Integration der Märkte stark beschleunigt wird und industrielle Arbeitsplätze in den OECD-Ländern vernichtet. Helga Schultz: Globalisierung

15 Mittelfristige Ursachen
Abbau von Zöllen durch GATT und WTO; Bildung regionaler Wirtschaftsblöcke: EU, NAFTA, ASEAN, MERCOSUR; Liberalisierung und Deregulierung mit Zurückdrängung des öffentlichen Sektors; Abnehmende Transportkosten. Helga Schultz: Globalisierung

16 Kurzfristige Ursachen um 1990
Zusammenbruch des Ostblocks und damit auch des Comecon. Verbreitung des Internet als weltweites Kommunikations- mittel. Helga Schultz: Globalisierung

17 Helga Schultz: Globalisierung
Indikator Welthandel Der Welthandel wächst stärker als die Produktion. Helga Schultz: Globalisierung

18 Indikator Finanzmärkte
Der Weltfinanzmarkt wächst stärker als der Welthandel Helga Schultz: Globalisierung

19 Helga Schultz: Globalisierung
3. Finanzmärkte Helga Schultz: Globalisierung

20 Ursachen der Flexibilisierung
Zusammenbruch des Währungssystems von Bretton Woods: Devisenhandel; Politisch gewollte und betriebene Liberalisierung mit Zulassung immer neuer Produkte: Derivate; Steigende reale Zinssätze oberhalb des BIP-Wachstums: wachsende private Liquidität und Staatsverschuldung. Helga Schultz: Globalisierung

21 Institutionelle Anleger
Die Flexibilisierung der Kapitalmärkte geht mit der Konzentration der Kapitalflüsse in den Händen großer institutioneller Anleger (Fonds) einher. Also mehr Kapitalismus, aber nicht mehr Markt! Das ungeheuer schnelle Wachstum der Pensionsfonds treibt den Prozess. Das erhöht die Anfälligkeit der Märkte für die Entscheidungen weniger Akteure: globale Finanzkrisen. Helga Schultz: Globalisierung

22 Helga Schultz: Globalisierung
Asienkrise 1997 Der Rückfluss der Bankkredite und der Anleihen treibt die Krise. Auf den Rückzug der Kredite folgt die Spekulation gegen die Währungen mit schweren Folgen für die Volkswirtschaften. Direktinvestitionen sind nur in geringem Maße betroffen. Helga Schultz: Globalisierung

23 Helga Schultz: Globalisierung
Shareholder value Unternehmensziel global operierender Konzerne seit den 90er Jahren vor allem in USA. Definiert als die liquiden Mittel, die dem Unternehmen zur Investition und vor allem zur Ausschüttung an die Kapitaleigner zur Verfügung stehen. Ergebnis der Börsenbewertung, also spekulationsabhängig: An der Börse werden nicht reale Werte gehandelt, sondern Erwartungen über Erwartungen. Verstärkt Börsenschwankungen, da Erwartungen in jede Richtung überbewertet werden. Helga Schultz: Globalisierung

24 Europäische Währungsunion
Der Euro ermöglicht innerhalb der Union freien Kapitalverkehr und schaltet das Wechselkursrisiko aus. Das reduziert die Anfälligkeit für globale Finanzkrisen. Entgegen allen pessimistischen Prognosen: Alternative zum Dollar als Reservewährung: Bereits ein Fünftel aller Weltfinanzreserven in Euro gehalten. Helga Schultz: Globalisierung

25 Helga Schultz: Globalisierung
Ausweg Tobinsteuer? Die seit langem diskutierte Tobinsteuer auf kurzfristige Devisenanlagen soll die Begünstigung der Kapitaleigner ausgleichen und Spekulationsblasen verhindern. Wäre allein durch die Euroländer machbar, weil das mehr als 75 % aller Devisentransfers erfassen würde. Helga Schultz: Globalisierung

26 4. Güter- und Dienstleistungsmärkte
Helga Schultz: Globalisierung

27 Globalisierung regional
Der enorm wachsende Welthandel bezieht keineswegs alle Regionen gleichmäßig ein. Der größte und wachsende Teil des Welthandels wird innerhalb der „Triade“ ausgetauscht, also zwischen den entwickelten Ländern der Erde. Das Problem der Entwicklungsländer ist nicht die Globalisierung, sondern ihr zunehmender Ausschluss davon. Helga Schultz: Globalisierung

28 Helga Schultz: Globalisierung
Triade Helga Schultz: Globalisierung

29 Helga Schultz: Globalisierung
Anteil am Welthandel Helga Schultz: Globalisierung

30 Helga Schultz: Globalisierung
Branchenstruktur Der Agrarhandel ging von nahezu der Hälfte des Welthandels 1950 auf knapp 7% im Jahr 2000 zurück. Dessen ungeachtet werden Agrarerzeugnisse noch immer protektionistisch geschützt mit Zöllen >= 25%. Obwohl der Dienstleistungssektor in den OECD-Staaten dominiert, machen Dienstleistungen weniger als ein Viertel des Welthandels aus. Dienstleistungen sind dem globalen Wettbewerb kaum ausgesetzt. Helga Schultz: Globalisierung

31 Helga Schultz: Globalisierung
Europa profitiert Allein ein Viertel des Welthandels ist Handel innerhalb der EU. Deutschland realisiert seit Beginn der 90er Jahre steigende Außenhandelsüberschüsse. Es gehört damit zu den größten Gewinnern der Globalisierung. Deutschland treibt die Globalisierung mit seiner Konzentration auf den Export („Standort Deutschland“) zugleich voran. Helga Schultz: Globalisierung

32 Deutsche Globalisierung
Die Exporte steigen bedeutend schneller als das Bruttoinlandsprodukt. Der Binnenmarkt schrumpft entsprechend. Helga Schultz: Globalisierung

33 Helga Schultz: Globalisierung
5. Arbeitsmärkte Helga Schultz: Globalisierung

34 Der immobile Faktor Arbeit
Im Unterschied zum hochmobilen Kapital sind die Arbeitskräfte naturgemäß nur in geringem Maße mobil und können am globalen Wettbewerb nicht teilnehmen. Mobilität ist ein Merkmal des schmalen Sektors der hoch qualifizierten Spezialisten im Bereich der wissensintensiven Dienstleistungen. Im „geschützten Sektor“ des öffentlichen Dienstes, von Gesundheits- und Bildungswesen und der einfachen, personenbezogenen Dienstleistungen ist die Mobilität gering. Helga Schultz: Globalisierung

35 Ausländische Direktinvestitionen
Bei deregulierten Arbeits- und Gütermärkten findet der globale Wettbewerb zunehmend nicht mehr im Welthandel, sondern durch Produktionsverlagerung statt. Wettbewerb der Standorte zu Lasten der Löhne und zu Lasten der Finanzierung öffentlicher Güter (Infrastruktur, Bildungs- und Sozialsysteme). Helga Schultz: Globalisierung

36 Helga Schultz: Globalisierung
Standortwettbewerb Deutsche Direktinvestitionen im Ausland sind im internationalen Vergleich nicht besonders hoch. Wirtschaftsforschungsinsti-tute (RWI) errechnen Nettobeschäftigungsgewin-ne aus Auslandsinvestitionen. Die Auslandsinvestitionen entfalten ein beträchtliches Drohpotential. Helga Schultz: Globalisierung

37 Helga Schultz: Globalisierung
Lohnstückkosten Helga Schultz: Globalisierung

38 Katalysator des Strukturwandels
Die Globalisierung drückt vor allem durch die Beschleunigung des Strukturwandels auf die Arbeitsmärkte. Im Produktionsbereich gibt es fast keine einfachen Arbeitsplätze mehr. Die Schere des Risikos, arbeitslos zu werden, klafft gewaltig auseinander. In Deutschland ist noch dazu der Markt für primäre Dienstleistungen, wo einfache Arbeitsplätze sind, unterentwickelt. Helga Schultz: Globalisierung

39 Helga Schultz: Globalisierung
Strukturwandel Helga Schultz: Globalisierung

40 Dienstleistungs-Lücke
Relativ kurze Arbeitszeiten und geringe Frauenerwerbsquote führen in Deutschland zu viel Eigenarbeit. Helga Schultz: Globalisierung

41 6. Erosion der Nationalstaaten
Helga Schultz: Globalisierung

42 Angriff auf den Sozialstaat
Die Standortkonkurrenz der Staaten wirkt nicht optimierend, sondern führt zu einem ruinösen Subventionswettlauf. Die Finanzierungsanteile des Faktors Kapital an den öffentlichen Aufgaben gehen zurück (tendenziell sinkende Unternehmenssteuern). Die öffentliche Infrastruktur erodiert. Der Druck zur Senkung der Sozialaufwendungen steigt. Helga Schultz: Globalisierung

43 Informalisierung der Arbeit
Arbeitsverhältnisse, in denen die rechtlichen und sozialen Regeln von Normalarbeitsverhältnissen umgangen werden: Schattenwirtschaft. Überlange Arbeitszeiten, Untertarifliche Löhne, Keine Versicherungen, Missachtung des Arbeitsschutzes. Informalisierung betrifft vor allem Frauen. Helga Schultz: Globalisierung

44 Helga Schultz: Globalisierung
Informalisierung Helga Schultz: Globalisierung

45 Helga Schultz: Globalisierung
Schattenwirtschaft Helga Schultz: Globalisierung

46 Helga Schultz: Globalisierung
Auswege? Entlastung des Faktors Arbeit bei Erhalt der Sicherungssysteme durch Umstellung von Abgaben auf Steuern. Problem: Verlangt erhebliche Steuererhöhungen. Harmonisierung der Sozialsysteme und des Arbeitsrechtes, wenigstens im Rahmen der EU. Problem: Unterschiedliche Entwicklungsstände und Haushaltsmittel. Helga Schultz: Globalisierung


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