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Veröffentlicht von:Renate Beckenbauer Geändert vor über 6 Jahren
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Industrialisierung England Deutschland
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Faktoren der Industriellen Revolution in England Die Agrarrevolution
Einhegungen (Acker -> Weide, Aufteilung der Allmende, Flurbereinigung Verelendung der bäuerlichen Bevölkerung Landkonzentration -> Expansion des Großgrundbesitzes Abhängigkeit/Abwanderung bisher selbständiger Kleinbauern Intensivierung des Anbaus Produktionssteigerung (Fruchtwechselwirtschaft, Bodenmelioration, Stallviehhaltung) Sättigung der Nachfrage Verbesserung der Ernährung Steigerung der landwirtschaftlichen Gewinne -> Reinvestitionen, Anlage im Gewerbe Sinken der Sterblichkeitsrate -> Geburtenüberschuß Kapitalisierung der Landwirtschaft -> Landwirtschaft als Kapitalanlage Unterstützung durch Grafschaftsbanken sich selbst fortsetzendes Wachstum Arbeitskräftepotential Kapitalakkumulation
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Faktoren der Industrialisierung in England
Bevölkerungswachstum: Geburtenüberschuß, niedrige Sterberate Agrarrevolution: Qualitative und quantitative Steigerung des Nahrungsmittelangebots Geographische Voraussetzungen: Kanalsystem und Flüsse ermöglichen Warentransport Große Rohstoffvorkommen (Kohle) Gute klimatische Bedingungen für Schafzucht (Wolle) Politische Grundlagen: Einheitlicher Binnenmarkt Unterordnung der Politik unter die ökonomischen Interessen der Volkswirtschaft: Kriege zur Ausschaltung der Handelskonkurrenten, indirekte Förderung der Eisenindustrie und des Schiffsbaus Vertretung der ökonomisch führenden Schichten im Parlament sichert deren Einfluß auf politische Entscheidungen Eigentums- und Rechtssicherheit seit 1689 Monopolstellung als See-, Kolonial- und Handelsmacht Import billiger Rohstoffe aus den Kolonien und Kolonien als Absatzmarkt für Exporte Gesellschaftsstruktur: Schichtengesellschaft mit vertikaler Mobilität Prestige beruht auf wirtschaftlichem Erfolg und Bildung Gemeinsame Interessen von Grundbesitzern und Kapitalbesitzern
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Faktoren der Industrialisierung in England
Calvinistische Erwerbsethik: Arbeit = Gottes Wille (Berufspflicht) Erfolg und Reichtum zeigen das Auserwähltsein (Prädestinationslehre) Genuss ist Sünde Armit zeugt von mangelndem Arbeitswillen und zeugt von fehlendem Auserwähltsein => Legitimation des Profitdenkens Wirtschaftsliberalismus (kapitalistische Wirtschaftsideologie): Arbeitsteilung und Spezialisierung begünstigen Produktivität Profitorientierung: Ziel hoher Gewinne und Kapitalvermehrung durch Reinvestitionen Banken als Faktor des Kapitaltransfers Volkswirtschaft prosperiert aufgrund des individuellen Profitstrebens Keine Einmischung des Staates in die Wirtschaft Keine Im- und Exportzölle (Freihandel) Beschränkung des Staates auf nicht profitable Bereiche (Verteidigung, Infrastruktur, Justiz, Bildung, Gesundheit) Bildung: Umsetzung naturwissenschaftlicher Forschung durch Gewerbe Schnelle Übernahme ausländischer Methoden und Innovationen Erzeugen Erfindungen und Unternehmergeist Schlüsselerfindung Dampfmaschine
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Faktoren der Industrialisierung in England
Bevölkerungswachstum Calvinistische Erwerbsethik Arbeitskräftepotential Agrarrevolution INDUSTRIELLE REVOLUTION Geographische Voraussetzungen Kapitalakkumulation Wirtschaftsliberalismus Gesellschaftsstruktur Politische Grundlagen Bildung
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Verlauf der Industriellen Revolution in England
1733 verbesserte Webmaschine 1735 Koks aus Steinkohle 1766 Erzverhüttung mit Kohle 1769 Spinnmaschine 1769 Dampfmaschine 1784 Puddelverfahren Verbesserung der Produktionsverfahren Kraftmaschine Arbeitsmaschine 1785 Spinnmaschine mit Dampfantrieb 1807 Dampfschiff 1814 Lokomotive Durchbruch der industriellen Produktionsweise (mechanisierte, arbeitsteilige Produktion) Sprunghaft ansteigende Produktionsziffern
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Verlauf der Industriellen Revolution in England
Nachfrage Schwerindustrie (Produktionsgüter) Textilindustrie Eisenbahnindustrie (Transportmittel)
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Die deutsche Ausgangssituation um 1800
Politische Faktoren: Partikularismus -> kleine Märkte, Handelsbeschränkungen durch zahlreiche Zollgrenzen Absolutismus -> obrigkeitsstaatliches Denken, Fehlen eines selbstbewußten und wirtschaftlich starken Bürgertums Aufgeklärter Absolutismus (Preußen) -> Vermeiden von innovationsfördernden und revolutionären Spannungen Feudale Ständegesellschaft: Gutsuntertänigkeit der Bauern (v.a. östlich der Elbe) Zunftbindungen Privilegien der ersten beiden Stände Produktionssteigerung erfolgt über die Intensivierung der feudalen Abhängigkeiten Fehlende Mobilität der Untertanen Erstarrung der gesellschaftlichen Strukturen Bildungswesen: Einseitige Ausrichtung der Bildung im herrschaftsstabilisierenden Sinne Mangelnde technische Bildung Innovationsunfähigkeit Mentalität: Sicherheitsbedürfnis aufgrund von Kriegserfahrungen
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Die deutsche Ausgangssituation um 1800
Merkantilismus als vorherrschende Wirtschaftspolitik: Zollschranken Protektionismus (Ein- und Ausfuhrverbote zur Stärkung der Wirtschaft der jeweiligen Kleinstaaten Hoher Staatsanteil bei der Verwendung des Bruttosozialprodukts für repräsentative Zwecke Fehlen von Eigeninitiative Geographische Lage/Handel: Schwach entwickeltes Verkehrsnetz Behinderung der Ost-West-Verbindungen durch Mittelgebirge Seehandelsnachteile (Wattenmeere) Fehlen kolonialer Importe Zwischenhandelsabhängigkeit
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Die deutsche Ausgangssituation um 1800
Merkantilismus als vorherrschende Wirtschaftspolitik Politische Faktoren Feudale Ständegesellschaft Bildungswesen Geographische Lage/ Handel Mentalität RÜCKSTÄNDIGKEIT DEUTSCHLANDS in Bezug auf effiziente Nutzung von Ressourcen, Produktionsweise und rationale Standortwahl Fortschrittskerne: Existenz fortgeschrittener Gewerbe, allerdings regional beschränkt (Textil- und Eisengewerbe südlich der Ruhr, Niederrhein, Lausitz, Schlesien, Westfalen) Abbau der Analphabetenrate in Preußen durch allgemeine Schulpflicht und Volksaufklärung Disziplinierung der Arbeit durch Manufakturen (in erster Linie Preußen und Sachsen) Tendenz zur Versachlichung bürokratischer Entscheidungen durch aufgeklärten Absolutismus
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Überwindung der Rückständigkeit Deutschlands
Bauernbefreiung in Preußen ( ): Gewährung der persönlichen Freiheit Rationelle Bewirtschaftung durch Flurbereinigung Pauperismus, Proletarisierung Landflucht Gewerbefreiheit 1810/11 – Liberalisierung der merkantilistischen Wirtschaftspolitik: Weckung der Eigeninitiative Wettbewerb als marktregulierender Faktor Schutzzolle zur Förderung der Inlandswirtschaft Stärkung des gewerblichen Bürgertums Entwicklung von Unternehmergeist Bildungsreform 1810 – Fortschritte im Bildungswesen: Rückgang der Analphabetenrate Bewußtsein der Bedeutsamkeit von Bildung für den individuellen Erfolg Entwicklung und Förderung technischen „know-how“s Staatliche Förderung der Weitergabe technischer Innovationen Stattlich geförderte Industriespionage Bildung als Prestigefaktor
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Überwindung der Rückständigkeit Deutschlands
Deutscher Zollverein 1834: Einheitliches Wirtschaftsgebiet innerhalb des Zollvereins Vergrößerung des Binnenmarktes Einheitliche Außenwirtschaftspolitik Steigerung der Konkurrenzfähigkeit durch Verbilligung der Waren Eisenbahnbau ab 1835: Möglichkeit der Entstehung von Ost-West-Verbindungen Verbilligung der Waren durch Reduzierung der Transportkosten und schnelleren Transports Zusammenrücken des Wirtschatsgebietes Rationelle Standortwahl Preußisches Aktiengesetz 1843: Finanzierung der Industrie durch Aktiengesellschaften Beteiligung der Banken an der Finanzierung der Industrie
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Überwindung der Rückständigkeit Deutschlands
Bauernbefreiung in Preußen Gewerbefreiheit – Liberalisierung der merkanti-listischen Wirtschaftspolitik Bildungsreform – Fort-schritte im Bildungswesen Eisenbahnbau INDUSTRIELLE REVOLUTION IN DEUTSCHLAND Sehr schneller Augschwung nach der Take-off-Phase um 1850 Schrittmacherfunktion der Schwerindustrie Durchbruch der Dampfmaschine als Energieträger ermöglicht Fabriksystem Entstehung von Großbetrieben mit vertikaler Verflechtung der Produktion Verflechtung von Industrie- und Bankenkapital Deutscher Zollverein Preußisches Aktiengesetz
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Verlauf der Industrialisierung in Deutschland
Take-off-Phase ab 1850 Leitbranche Schwerindustrie „In-Fahrt“-Phase ab 1871: Leitbranche Maschinenbau Hochindustrialisierung ab 1885: Leitbranachen Elektrotechnik, Chemie, Nachrichtentechnik, Feinmechanik, Motorenbau
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Gesellschaftliche Strukturveränderungen
Bürger Bauern Gewerbefreiheit Bauernbefreiung Freie Berufswahl Ende der Heiratsbeschrän-kungen/Geburtenzuwachs Frühindustrielle Fabrikarbeit Arbeitslose Handwerker, Gesellen, Lehrlinge Gewerbeschulen, Ausbildung Handwerksproletariat Landproletariat Landflucht Spezialisten Facharbeiter Ungelernte Arbeiter Lohnarbeiter in der Fabrik als dem zentralen Ort der gesellschaftlichen Arbeit
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Die Arbeiterschaft zur Zeit der Industrialisierung
Arbeitsbedingungen: Rigorose Disziplinierung am Arbeitsplatz Überlange Arbeitszeiten Fehlende Sicherheitsvorkeh-rungen in den Fabriken Ungesunde Arbeitsräume Lohn am/unter dem Existenzminimum Kein Kündigungsschutz Frauen- und Kinderarbeit Verschärfung der Konkurrenz durch ständiges Überangebot an Arbeitskräften Abhängigkeit der Arbeit von der Konjunktur Lebensbedingungen: Leben in Elendsquartieren Mangelnde Hygiene Verbreitung von Krankheiten und Seuchen Hohe Sterblichkeitsrate Flucht in Alkohol Auflösung der traditionellen Familienstruktur Fehlende Unterrichtung und Ausbildung der Kinder Identitätsverlust Soziale und rechtliche Stellung: Individuelle Arbeitsverträge Streikverbot Koalitionsverbot Politische Rechtlosigkeit Warencharakter der Arbeit Inhumane, entfremdete Arbeit Abwesenheit jeder sozialen Sicherheit Soziale und politische Deklassierung SOZIALE FRAGE
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