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Mehr Beschäftigung durch höheres Wachstum
Anmerkungen zum WIFO-Weißbuch Ewald Walterskirchen Kautsky-Kreis in Bad Mitterndorf, 3. Jänner 2007
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Wichtigste Prognoserevisionen
Wirtschaftswachstum 2007 noch höher als erwartet: 3,4% statt 3,2% Etwas raschere Expansion der Exporte und der Bauinvestitionen als im Juni prognostiziert Wachstumsprognose für 2008 von 2,5% auf 2,4% zurückgenommen Exportprognose wird der Abschwächung der Weltkonjunktur (USA) angepasst Investitionstätigkeit vorsichtiger Aber höherer „Überhang“ am Jahresende 2007
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Immobilien- und Subprime-Krise in den USA
Rückgang der Wohnbauinvestitionen um ein Viertel seit 2005 Krise im Subprime-Segment des US-Immobilienmarktes breitet sich durch Verbriefung der Forderungen auf Europa und Asien aus Privater Konsum in den USA wird erfahrungsgemäß verzögert auf sinkende Haus- und Wohnungspreise reagieren Mishkin-Studie: Eine aggressive Geldpolitik (Zinssenkung) kann Immobilienkrise ausgleichen und Rezession verhindern Wirtschaft der USA wächst 2007 und 2008 um weniger als 2%, Rezession ist nicht auszuschließen
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Zinssätze USA
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Zinssätze Euro-Raum
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Theoretischer Hintergrund
Ökonomische Theorie: Allokation der knappen Ressourcen (Kapital, Arbeit) Realität: Überschuss an Ersparnissen in Industrieländern – wohin mit dem Geld? Riskante Kredite an Entwicklungsländer – Gefahr von Finanzkrisen (90er Jahre) Riskante Hypothekarkredite an Privathaushalte – Gefahr von Immobilienkrisen „Money for nothing and checks for free“ (IMF-Paper) Niedrige langfristige Zinssätze
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Hauspreise und Kredite
Q: IMF, Navigating the Storm, The Global Economy, in: Rougher Waters, September 2007
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Geldpolitik und Dollar
US-Notenbank hat auf Abschwächung des Wirtschaftswachstums rasch und stark reagiert (Senkung des Leitzinssatzes um ½ Prozentpunkt) Die Zinssenkung hat den Rückgang des Dollarkurses beschleunigt EZB dürfte den Zinssatz nicht - wie geplant - erhöhen Aufwertung des Euro wird weitergehen OECD-Simulation: Euro-Aufwertung um 10% dämpft Wachstum im Euro-Raum um jeweils 0,6%Punkte im nächsten und übernächsten Jahr (isolierter Effekt)
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Geldmengenziel sinnvoll?
EZB hält am Geldmengenziel – als zweiter Säule (neben Inflationsrate) – fest, andere Notenbanken (Fed) haben es aufgegeben. Quantitätsgleichung: Y . p = M . v BIP real x Preise = Geldmenge x Umlaufsgeschwindigkeit +2, = +4, / Geldmengenziel: +4,5%
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Geldmenge im Euro-Raum
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Wachstum im Euro-Raum lässt 2008 nach
Wirtschaft des Euro-Raumes dürfte 2008 mit +2% um einen Prozentpunkt langsamer wachsen als heuer Bremsende Faktoren Konjunkturabschwächung in den USA Höherer Euro-Kurs Konsum kommt nicht in Schwung Hauptrisken für Europa Rezession in den USA Spekulativ überhitzte Immobilienmärkte und zu risikofreudige Banken in einigen Ländern
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Immobilienpreise
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Prognose für Deutschland nach unten revidiert
Wachstumsprognose für Deutschland: +2,5% im Jahr 2007 und 2% im Jahr 2008 Wenige Indikatoren nach der Finanz- und Bankenkrise verfügbar Stimmung in der deutschen Industrie lässt laut ifo-Index seit einigen Monaten nach Kaufkraft steigt nur wenig
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Ost-Mitteleuropa Wirtschaftswachstum wird sich wie im Euro-Raum 2008 abschwächen (auf etwa +5%) Stabilisierungskrise in Ungarn: BIP-Wachstum halb so hoch wie MOEL-Durchschnitt Konjunkturelle Überhitzung in den baltischen Staaten Lettland Hohe Inflationsrate Hohes Leistungsbilanzdefizit Enorme Hauspreissteigerungen
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Vertrauensindikator Industrie
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Internationale Konjunktur
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Hauptergebnisse - Prognosevergleich
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Produktionserwartungen in der Industrie
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Wachstum in Österreich deutlich höher als im Euro-Raum
Wirtschaftswachstum im 1. Halbjahr 2007 Österreich: + 3,5% Euro-Raum: + 2,8% Ursachen Exportboom Investitionsboom Bauboom
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Österreichs Wettbewerbsfähigkeit
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Privater Konsum und Sparquote
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Löhne, Wettbewerbsfähigkeit
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Prognose-Unsicherheiten für 2008 deutlich erhöht
Rezession in den USA nicht auszuschließen Risken auch auf den Immobilienmärkten einiger europäischer Länder Euro-Aufwertung Der gemeinsame Einfluss vieler negativer wirtschaftlicher Schocks kann auch eine florierende Konjunktur treffen
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Ausgangssituation Wirtschaftswachstum in Österreich
nur 1¾% wie im EU-Durchschnitt Arbeitslosenquote in Österreich ,4% 2000 5,8% 2006 6,8% Hauptgründe für den Anstieg der Arbeitslosigkeit zu langsames Wirtschaftswachstum kräftige Zunahme des Arbeitskräfteangebots Unternehmen ziehen Teilzeitkräfte und Ausländer vor
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Wachstum bestimmt Arbeitslosigkeit und Beschäftigung
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Mehr Beschäftigung durch Wachstum
Die Entwicklung der Beschäftigung und auch der Arbeitslosigkeit lässt sich primär durch das Wirtschaftswachstum erklären Lohnentwicklung spielt nur marginale Rolle Beschäftigungs- und Arbeitslosigkeitsschwellen ab 2% steigt Beschäftigung (Vollzeit) ab 2½% sinkt Arbeitslosigkeit
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Strategielinien des Weißbuchs
Wachstumstreiber Innovation Ausbildung und Weiterbildung Infrastruktur als Standort- und Nachfragefaktor Antizyklische Konjunkturpolitik Möglichkeiten zur Verringerung der Arbeitslosigkeit Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen Vorsichtige Ausweitung des Arbeitsangebots Umwandlung von informeller Arbeit in Erwerbstätigkeit
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Weißbuch empfiehlt Dreiphasenstrategie
Kick-Off-Phase : der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegenwirken Forcierung von Zukunftsinvestitionen Finanzierung durch Umschichtungen, sonst Aufschub des Ziels Nulldefizit Eingliederungsbeihilfen für Unternehmen, die Langzeitarbeitslose einstellen, und Anreize für Arbeitslose, die gering bezahlte Jobs annehmen Reformphase : Neupositionierung Von Medium-Tech zu High-Tech und modernen Dienstleistungen Noch keine Ausweitung der Erwerbsquote um jeden Preis High-Tech-Phase ab 2015: Wachstum durch Technologie Arbeit wird knapp – Zuwanderung und Anreize zu höherer Erwerbsquote nötig Technischer Fortschritt und Wissen werden die einzige Basis für Wohlfahrtssteigerung sein
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Wie lässt sich Arbeitslosigkeit verringern?
1. Höheres Wachstum im Euro-Raum: ist entscheidend, aber für Österreich nur sehr begrenzt beeinflussbar 2. Wachstumsvorsprung für Österreich: ½ Prozentpunkt pro Jahr erscheint machbar 3. Höhere Beschäftigungsintensität des Wachstums? 4. Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen Arbeitslose konkurrenzfähiger machen Arbeitsanreiz für Arbeitslose erhöhen
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Wachstumsschwäche der EU15 in dynamischem Umfeld
BIP real; durchschnittliche jährliche Veränderung 2000 bis 2005 in %
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Determinanten des Wirtschaftswachstums
Ursachen des langfristigen Wachstums Investitionsquote F&E-Quote High-Tech-Anteil Humankapital Bedeutung der materiellen Investitionen nimmt ab, jene der Qualitätskomponenten zu Empfehlung: High-Tech-Förderung bei F&E, Gründungen etc., weil Konkurrenz im Medium-Tech-Bereich immer härter wird
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Wachstum und Beschäftigung in Europa
Wachstum und Beschäftigung (mittelfristig) Wachstumsunterschiede der EU-Länder 1995 bis 2005 sind vor allem auf privaten Konsum und Wohnbau (Sparquote, Hauspreise) zurückzuführen Die Entwicklung der Beschäftigung lässt sich zu zwei Dritteln durch das Wirtschaftswachstum erklären Der Anstieg der Arbeitslosenquote geht zur Hälfte auf das schwache BIP-Wachstum und zu 15% auf den Anstieg der erwerbsfähigen Bevölkerung zurück Beschäftigung reagiert auf Wachstum mit einem Lag von etwa drei Quartalen
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Wachstum und Beschäftigung in Europa
Europäische Union Politischer Erfolg WWU: Erfolgreiche Euro-Einführung; Inflationsrate und Budgetdefizit im Euro-Raum halbiert Misserfolg: Wachstum trotz Binnenmarkt nicht beschleunigt, Arbeitsvolumen kaum gestiegen Aktive antizyklische Nachfragepolitik als Ergänzung zur Liberalisierungs- und Stabilitätspolitik notwendig Höherer Stellenwert der Wachstums-Strategie
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Europäische Wirtschaftspolitik
Hierarchie der Wirtschaftspolitik in der EU als Erklärung für schwache Performance 4 Grundfreiheiten (EU-Recht) Zentrale Geldpolitik Stabilitäts- und Wachstumspakt (Sanktionen) Lissabon-Prozess (weiche Koordination) Bündelung der Wachstumspolitik unzureichend gelungen
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Empfehlungen für die EU-Politik
Makropolitik Bekenntnis zur Ausweitung des Defizits in der Rezession, aber auch zu mittelfristiger Budgetkonsolidierung Makropolitik nicht nur zur Verringerung der Konjunkturschwankungen, auch zur Hebung des Wachstumspfades Forcieren der TEN-Programme (Infrastruktur) Aufwertung des Wachstumsziels gegenüber der Preisstabilität, d.h. des Lissabon-Prozesses gegenüber den Maastricht-Kriterien
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Wirtschaftliche Performance Österreichs
Wachstumsdynamik 2000 bis 2006 etwas höher als im Euro-Raum, etwas niedriger als in der EU 15 geringer als S, SF, DK, UK, IRE höher als D, F, I, CH Hohe und steigende Wettbewerbsfähigkeit Überschuss in der Leistungs- und Direktinvestitionsbilanz Marktanteilsgewinne im Warenexport, Verluste im Tourismus Defizit bei High-Tech und wissensintensiven Dienstleistungen Schwache Inlandsnachfrage Investitionen, Konsum und Wohnbau
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Angebotskomponenten des Wachstums
Growth Accounting für Österreich Ein Drittel des Wachstums je Erwerbsfähigen seit 1990 geht auf die Zunahme der Multi-Faktorproduktivität zurück (eigene Innovationen, learning-by-doing etc.) Ein weiteres Drittel ist auf die verbesserte Qualität von Kapital und Arbeitsleistungen zurückzuführen Nur ein Drittel des Wachstums hängt mit reiner Mengenausweitung zusammen Empfehlung: Qualität des Kapital- und Arbeitseinsatzes forcieren
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Spezifische Herausforderungen für Österreich
Vom Technologienehmer zur Frontier Economy Verlust des Vorteils im mittleren Technologiesegment Schwäche der Inlandsnachfrage und der Dienstleistungen überwinden Steigendes Arbeitskräfteangebot durch Zuwanderung
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Forschung und Innovation
Erfolgreicher technologischer Aufholprozess Österreichs: Rang 5 im EU-Innovation-Scoreboard Österreich muss verstärkt vom Anwender zum Entwickler von Technologien werden F&E-Quote von 3% im Jahr 2010 in Reichweite
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Große Unterschiede in den Innovationsausgaben
Anteil der F&E-Ausgaben am BIP
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Anteil der High-Tech-Industrien an den Exporten
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Forschung und Innovation
Empfehlungen Forschungsförderung ist in Österreich relativ hoch; sie sollte verstärkt radikalere, risikoreichere Innovationen und KMU unterstützen Strukturwandel in Richtung forschungs- und wissensintensiver Branchen beschleunigen Deutliche Verbesserungen im Ausbildungssystem sind für die Innovationsprozesse zentral (Bildungsplanung)
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Aus- und Weiterbildung
Bildungssystem in Österreich Zu frühe Selektion und mangelnde Durchlässigkeit Zu starke Differenzierung des Schulbesuchs nach sozialer Herkunft und regionaler Bildungsinfrastruktur Geringe Nutzung des verfügbaren Humankapitals wird mit dem unvermeidlichen Übergang zur Hochtechnologie ein Problem Höhere Beschäftigung von Technikern, Naturwissenschaftern und Organisationsfachleuten ist Voraussetzung für Übergang zur Hochtechnologie
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Aus- und Weiterbildung
Empfehlungen Verpflichtendes Vorschuljahr Flächendeckende Nachmittagsbetreuung in Schulen Kostenloses Nachholen des Hauptschulabschlusses Lehrstellenförderung („Blum-Prämie“) auf zukunftsträchtige Lehrberufe konzentrieren Zuschuss in Höhe des Arbeitslosengeldes als Anreiz, „Sabbatical“ für Weiterbildung zu nutzen
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Infrastrukturinvestitionen
Infrastrukturinvestitionen erhöhen die Produktivität einer Volkswirtschaft; sie bringen relativ hohe Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte Sicherstellung des im Generalverkehrsplan festgelegten Ausbauprogramms für das hochrangige Schienen- und Straßennetz Bestehende Engpässe weiter abbauen, insbesondere im Ost-West-Verkehr Sicherung und Diversifizierung der Energieversorgung
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Private Inlandsnachfrage
Überwindung der Konsumschwäche durch Verbesserung der Einkommensituation der unteren Einkommenschichten, z.B. durch niedrigere Sozialversicherungsbeiträge oder höhere negative Einkommensteuer Abbau der hohen Sparquote, z.B. durch Einschränkung der Sparförderung und Krediterleichterung (Abschaffung der Kreditabgabe) Investitionsprämie nur für immaterielle Investitionen
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Modellsimulationen ausgewählter Maßnahmen
Ergebnisse Die ausgabenseitigen Maßnahmen (F&E, Bildung, Infrastruktur) haben kurzfristig doppelt so hohe Wachstums- und Beschäftigungseffekte wie die einnahmenseitigen (Senkung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen) Steigende Ausgaben für F&E und Bildung wirken anhaltend positiv auf die Wachstumsrate Zusätzliche Forschungs- und Bildungsausgaben haben langfristig den höchsten Beschäftigungseffekt Finanzierbarkeit?
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Bedeutung des Staates für den Wachstumsprozess
Die Rolle des Staates Bedeutung des Staates für den Wachstumsprozess Öffentliche Forschungsförderung Staatliche Bildungspolitik Infrastrukturinvestitionen: Nachholbedarf auf regionaler und kommunaler Ebene Struktur der Staatsausgaben und -einnahmen beeinflusst Wachstumspfad Staat als Gestalter von Standortfaktoren Bedeutung des Staates bei Marktversagen (Kartelle) Politik zur Konjunkturstabilisierung
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Impulse durch die öffentliche Hand
Empfehlungen Schrittweise Absenkung der Abgabenquote in Österreich unter Beachtung der Zukunftsinvestitionen Senkung des Eingangssteuersatzes der Lohn- und Einkommensteuer Verringerung der Abgaben auf den Faktor Arbeit; Gegenfinanzierung durch reformierte Grund- und Erbschaftssteuern Stärkung der Steuerautonomie von Ländern und Gemeinden (Ausbau der Grundsteuer) Zügige Umsetzung der geplanten Haushaltsrechtsreform Beschäftigungs-Weißbuch ist kein Steuer-Weißbuch !
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Vermögen steigt relativ zu laufenden Einkommen
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Umweltpolitik und Klimaschutz
Höhere Energieeffizienz und ein größerer Anteil erneuerbarer Energien gewinnen zentrale Bedeutung Kraft-Wärme-Kopplungen bieten die Möglichkeit, Primärenergie einzusparen und Treibhausgasemissionen zu verringern Umwelttechnikindustrie wird in Österreich immer wichtiger. Auch die Verbreitung und Anwendung ressourcen-schonender Technologien muss unterstützt werden Die thermische Sanierung des Althausbestandes wirkt sich positiv auf Energieeffizienz und Beschäftigung aus
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Arbeitsmarktperformance Österreichs
Mäßige Beschäftigungsentwicklung seit 1995, Österreichs Vorsprung bei Beschäftigungs- und Arbeitslosenquote gegenüber dem EU-Durchschnitt geht zunehmend verloren Außerordentlich niedrige Beschäftigungsquote älterer Personen Steigender Mismatch: Mehr Arbeitslose, aber gleichzeitig mehr ausländische Beschäftigte und Teilzeitkräfte
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Beschäftigungsquoten in Österreich und der EU 15
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Bevölkerungsentwicklung und Migration
Bevölkerung und Arbeitskräfteangebot Hohe Zuwanderung der letzten Jahre ist teils ökonomisch motiviert, teils durch Familienzusammenführung bedingt (Folge des Zustroms 1990/91) Bevölkerungsprognosen sind infolge der hohen Migrationsströme unsicher geworden Wahrscheinlich wird die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (erst) ab 2018 zurückgehen Aktivierungsstrategien und Zuwanderung sollten den Rückgang der Erwerbspersonen in Grenzen halten
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Starker Zuwachs der Bevölkerung verschiebt Angebotsengpass
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Arbeitsmarktflexibilität und soziale Absicherung
Österreich liegt hinsichtlich der „Flexicurity“ – Verknüpfung von Arbeitsmarktflexibilität und sozialer Sicherheit – im EU-Mittelfeld Die unterschiedlichen arbeits- und sozialrechtlichen Regelungen verringern die Arbeitsplatzflexibilität Die Betreuungsinfrastruktur, welche die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erleichtern soll, ist zu gering bemessen Von jungen Berufseinsteigern wird hohe Flexibilität gefordert, viele (z.B. Werkvertragsnehmer) haben aber geringeren sozialen Schutz Teilzeit ist zu lukrativ für Unternehmen
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Arbeitsmarktflexibilität und soziale Absicherung
Angleichung des Sozial- und Arbeitsrechts für alle Erwerbstätigen Lohnnebenkostensenkung für niedrige Einkommen Ausweitung der Beitragsgrundlagen auf Miet- und Zinserträge Teilzeit als Wahlrecht und Vorrang bei Rückkehr zur Vollzeit Verringerung der Senioritätsentlohnung Experience Rating in der Arbeitslosen- und Unfallversicherung (Bonus) Zusätzliche Investitionen in Kinder- und Altenbetreuung
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Alternde Dienstleistungsgesellschaft
Mäßige Expansion der Beschäftigung in personenbezogenen Dienstleistungen in Österreich Mangel an Ausbildungsplätzen für qualifizierte PflegerInnen, weil Krankenanstalten nur für eigenen Bedarf ausbilden Gesundheits- und Pflegeberufe sollen deshalb in das Regelausbildungssystem eingebunden werden Die Pflege im häuslichen Bereich kann durch Vermittlungsagenturen erleichtert werden
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Umwandlung informeller Arbeit in Erwerbstätigkeit
Strategieziel Umwandlung von Arbeit in der Familie oder im inoffiziellen Sektor in sozialversicherte Jobs Einzelmaßnahmen Förderung spezifischer Betreuung und Pflegeleistung Steuerliche Abschreibbarkeit von häuslichen Dienstleistungen Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen Pflegeplattformen Sozialversicherung für Pflege von Angehörigen Vorteil Qualifizierung, Weiterbildung Versicherung, Pensionsanspruch
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Aktive Arbeitsmarktpolitik
Arbeitsmarktförderung dient primär der Steigerung der Beschäftigungsfähigkeit der Arbeitslosen Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen haben bisher eher das Angebot gesteigert als die Arbeitslosigkeit verringert „Fördern und Fordern“, um bei ausreichendem Transferniveau den Arbeitsanreiz zu erhalten Aktivierungsstrategien haben einen signifikanten Einfluss auf die Arbeitslosigkeit (Dänemark)
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Aktive Arbeitsmarktpolitik
Empfehlungen Prioritäten Eingliederung der Arbeitslosen (Kosten) Erhöhung der Erwerbsquote (BIP pro Kopf) Immigration (Integration) Schulungsmaßnahmen – sie sind besonders wirkungsvoll für Wiedereinsteigerinnen Eingliederungsbeihilfen für Betriebe wirken, haben aber hohe Mitnahmeeffekte Anreize für Arbeitslose, Job anzunehmen
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Zusammenfassung: Strategieansatz des Weißbuchs
Ziel: hohe Beschäftigung und niedrige Arbeitslosigkeit Hebel: höheres Wachstum Basis: Innovation und Qualifikation Höhere Beschäftigungsintensität des Wachstums ist nicht die WIFO-Strategie Nicht verfolgte Maßnahmen: Senkung der Reallöhne und der Arbeitszeit WIFO-Strategie: Arbeitslose konkurrenzfähiger machen
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