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Grundlagen, Instrumente, praktische Übungen

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Präsentation zum Thema: "Grundlagen, Instrumente, praktische Übungen"—  Präsentation transkript:

1 Grundlagen, Instrumente, praktische Übungen
Dialogisches Lernen im Kontext des Cooperativen Offenen Lernens ein Didaktikmodell aus der Schweiz (Urs Ruf / Peter Gallin), das COOL gut ergänzen und erweitern kann Grundlagen, Instrumente, praktische Übungen Elisabeth Kossmeier, Pädagogische Hochschule OÖ

2 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
Der Weg zum Lernziel mittels „reizvoller“ Aufgaben (statt simpler Auftragserfüllung) und lernförderlicher Rückmeldungen (statt ausschließlicher Endbewertung) Über die Arbeit mit Kernideen und Lernjournal und die (not- wendige) Einbeziehung der singulären Dimension des Lernens Über einen Unterricht, der das individuelle ICH der Lernenden berühren und damit Motivation und Arbeitswille steigern kann. Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

3 Wo wird (generell) das Problem gesehen?
Es wird zu wenig nachhaltig und auf Dauer gelernt (siehe europäische Vergleichsstudien) Es wird zu viel auswendig gelernt (=träges, nicht nachhaltig verfügbares Wissen)-Bulimielernen bzw. Osterhasenpädagogik Es liegt eine zu hohe Konzentration auf „Endbewertung“ vor (Defizitperspektive!) statt Entwicklungsperspektive (Beachtung des Lernprozesses) Lehrer klagen: Kindern und Jugendlichen scheinen mehr denn je Motivation und positive Einstellung zum Lernen zu fehlen. elisabeth kossmeier

4 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
Lernen geschieht in der „blackbox“ Hirn und ist ein höchst individueller Prozess ! Entscheidende Fragen: Wie gelangen die Lerninhalte tatsächlich in die blackbox? Wie öffnen die Lernenden ihr Gehirn für die Lerninhalte? Wie spüren sie die RELEVANZ des zu Erlernden für sich? Hier wird gelernt – fachlich und automatisch auch emotional und sozial!! Verarbeitung oder sonstiger Umgang mit dem Input – Lernen als individueller Prozess – als persönliches „Konstrukt“ OUTPUT INPUT Vortrag, Übungszettel Texte, Medien usw. Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

5 elisabeth kossmeier

6 elisabeth kossmeier

7 Was geht in deinem Kopf vor
Was geht in deinem Kopf vor? Schreibe deine Gedanken auf und begründe deine Entscheidung! Was denkst du? Was wirst du tun und warum? Alles, was du denkst und schreibst, ist gut! Es gibt keine FEHLER!! elisabeth kossmeier

8 Was ist in deinem Kopf, wenn du das Bild anschaust
Was ist in deinem Kopf, wenn du das Bild anschaust? Alles, was du denkst, weißt, fühlst, ist erlaubt! Versuche es aufzuschreiben. Du kannst keine Fehler machen. Du musst nur denken, möglichst intensiv! Es gibt keine richtige oder falsche Antwort, nur DEINE! elisabeth kossmeier

9 Was denke/fühle/glaube ich? Ich-Du-Wir-Methode „Sesseltanz“
Schreibe (bitte satzähnlich) für dich auf, was du denkst, überlegst, weißt, glaubst, fühlst… was in deinem Kopf vor sich geht, wenn du die Folie betrachtest. Lasse deine Gedanken aufs Papier fließen. Du kannst nichts falsch machen. Alles ist erlaubt, was „in deinem Kopf ist“. Was du „musst“, ist nachdenken… elisabeth kossmeier

10 Was denkst/fühlst/glaubst du? Ich-Du-Wir-Methode „Sesseltanz“
Lass dein Blatt auf dem Platz liegen und mache dich mit einem Stift auf den Weg zu einem anderen Text einer Kollegin /eines Kollegen. Lies einen kollegialen Text und unterstreiche EINEN Gedanken, der dir aus welchem Grund auch immer wichtig ist. Schreibe den Grund fürs Markieren darunter. Mache dasselbe bei weiteren ein bis zwei Texten. elisabeth kossmeier

11 Was denken/fühlen/glauben wir in der Gruppe
Was denken/fühlen/glauben wir in der Gruppe? Ich-Du-Wir-Methode „Sesseltanz“ Bildet 5-er Gruppen zum selben Bild Schreibt die unterstrichenen Satzteile zu einem Textprodukt zusammen – Montageverfahren! Überlegt, wie ihr das Ergebnis als Gruppe am besten weitergeben könnt (Chorus, Chorus mit Soli, „Refrain“, Rhythmus, schlichte Rezitation… wie es euch gefällt) Tragt euer Ergebnis vor Wir überlegen im Plenum die gemeinsamen Ansätze elisabeth kossmeier

12 Austauschhilfen für Kinder
Warum ich das unterstrichen habe (oder den Satz ausgesucht habe, …) Ich sehe das genau so wie du, weil Mir ist das sehr wichtig, weil Darüber rege ich mich auf, weil Das gefällt mir, weil Ich versteh das nicht ganz, möchte Genaueres wissen von dir Das interessiert mich, weil Darüber habe ich noch gar nie nachgedacht, aber es ist interessant für mich, weil Dazu habe ich eine mir wichtige Frage: Und was denkst du dazu? Macht dich das zornig oder freust du dich darüber? Ich… elisabeth kossmeier

13 Woran knüpfen wir gemeinsam an
Woran knüpfen wir gemeinsam an? Jeder braucht die „individuelle Standortbestimmung“, um LERNEN zu können! Schreibe (bitte satzähnlich) für sich 3 Sachen/Einstellungen/Aufgaben, Handlungen… auf zum Thema… Schreibe deine Gedanken dazu auf Individuelles Anknüpfen im eigenen Hirn Schriftlich: was genau gefällt mir? Warum? Was stört mich genau und warum? Ich trau mich meine Gedanken aufzuschreiben – ich kann nichts falsch machen!!! Tausche dich aus mit den anderen. Wie ändert sich dadurch dein persönlicher Horizont? Formt aus den einzelnen Gedanken eure Gruppenmeinung. Stellt eure Meinung der Klasse vor: Wordrap, grafische Darstellung, Fließtext vorlesen, oder „performance“….) Austausch der eigenen „Thesen“ mit anderen. Schärfung, Erweiterung, Differenzierung der eigenen Wahrnehmung . AUSEINANDERSETZUNG MIT DEN THEMEN GESCHIEHT! Interesse für Ideen anderer. Akzeptanz auch abweichender, fremder Ideen elisabeth kossmeier

14 Kompetenzbegriff „Nachhaltige Entwicklung und sozialer Zusammenhalt hängen entscheidend von den Kompetenzen der gesamten Bevölkerung ab – wobei der Begriff ‚Kompetenzen’ Wissen, Fertigkeiten, Einstellungen und Wertvorstellungen umfasst.“ (Die OECD-Bildungsminister)

15 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
Kompetenzbegriff Franz Weinert (2001) „die bei Individuen verfügbaren oder durch sie erlernten kognitiven Fähigkeiten und Fertigkeiten, um bestimmte Probleme zu lösen, sowie die damit verbundenen motivationalen, volitionalen und sozialen Bereitschaften und Fähigkeiten, um die Problemlösungen in variablen Situationen erfolgreich und verantwortungsvoll nutzen zu können“. Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

16 Resumee aus den Definitionen von Kompetenz
Wissen alleine macht noch nicht kompetent; Fertigkeiten alleine machen noch nicht kompetent; Kompetenzen brauchen die Verknüpfung des Wissens und Könnens mit Einstellungen und Wertvorstellungen! („Was habe ich da gelernt? Für wen und wie und wo ist dieses Wissen relevant? Was ist das Bedeutsame daran? Und was hat es mit mir zu tun?“) elisabeth kossmeier

17 Kompetenzorientierte Aufgabenstellungen der mündlichen Teilprüfungen (BGBl. II - Ausgegeben am 30. Mai Nr. 177 , S.9) § 22. (1) Im Rahmen der mündlichen Teilprüfung ist jeder Prüfungskandidatin und jedem Prüfungskandidaten im gewählten Themenbereich eine kompetenzorientierte, von einer Problemstellung ausgehende Aufgabenstellung, welche in voneinander unabhängige Aufgaben mit Anforderungen in den Bereichen der Reproduktions- und Transferleistungen sowie der Reflexion und Problemlösung gegliedert sein kann, schriftlich vorzulegen. Gleichzeitig mit der Aufgabenstellung ist erforderlichenfalls begleitendes Material beizustellen und sind die allenfalls zur Bearbeitung der Aufgaben erforderlichen Hilfsmittel vorzulegen. elisabeth kossmeier

18 Deskriptoren im EQR und NQR zu Niveaustufe 5
Kenntnisse: zb umfassendes theoretisches Wissen zur eigenständigen Bewältigung von Aufgaben und Herausforderungen, auch in nicht vorhersehbaren Situationen. Bewusstsein darüber, welche Auswirkungen die Anwendung dieses Wissens hat. Fertigkeiten: umfassende kognitive und praktische Fertigkeiten, die erforderlich sind, um kreative Lösungen für abstrakte Probleme zu erarbeiten. Kompetenz: Projekte selbständig koordinieren und leiten; eigenständig und flexibel in unterschiedlichen Situationen agieren; eigenes Verhalten reflektieren und Schlussfolgerungen für das eigene Handeln ziehen; sich mit dem Handeln anderer Menschen kritisch und verantwortungsbewusst auseinandersetzen, Feedback geben, zur Entwicklung ihrer Potenziale beitragen. elisabeth kossmeier

19 Verschriftlichung ist Verankerung im ICH! (Urs Ruf)
Wertvolle Grundmethode: Schreib‘s auf! Sinn: individuelle Standortbestimmung Schreib auf, was du denkst, weißt, glaubst, erhoffst, befürchtest, fühlst, …. Schreib 3 Fragen auf, die du dir stellst zu… Schreib auf, was dich an… interessiert und warum Schreib auf, was dir schwer, was leicht fällt an.. Es zählt nur deine (inhaltliche) persönliche Auseinandersetzung – du kannst keine Fehler machen – SAPERE AUDE! Verschriftlichung ist Verankerung im ICH! (Urs Ruf) elisabeth kossmeier

20 Kompetent wird, wer spürt:
These 1 – es braucht einen Paradigmenwechsel von der Lehrer- zur Lernerorientierung Kompetent wird, wer spürt: „Im Unterricht geht es um mich! Unterricht hat etwas mit mir zu tun und nützt mir!“ Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

21 Das Modell des Dialogischen Lernens – Urs Ruf/Peter Gallin Uni Zürich
Du Waagrechte Dimension: Instruktionskonzept Was denkst, glaubst, vermutest, weißt, fühlst DU? Was fragst du dich? Senkrechte Dimension: Dialogisches Konzept Algorithmus: so macht MAN es - Die Lehrerin zeigt, was richtig ist (=herkömmlicher U) Lösung Ich iI Fragen Was denke, glaube, vermute, weiß, fühle ICH, was frage ich mich? Erfolgreich kann NUR gelernt werden, wenn das Individuum Verknüpfungen im eigenen Gehirn vollzieht!!! Lehreraufgabe: Welche Fragen, welche Aufgaben bringen das Individuum in eine persönliche Auseinandersetzung mit den Lerninhalten? Ich

22 Individuelle Standortbestimmung durch das Lernjournal
Schülergedanken, Schülerinteressen Nutzung durch Lernende Angebot des/der Lehrers/in L e r n j o u r n a l Kontrolle Richtig od. falsch Erwartung Test Schülerthesen, Schülerfragen

23 Kindermeinungen (4.Kl.WikuWels)
elisabeth kossmeier

24 Orientierung des Unterrichts an den Lernenden
Lehrerzentrierter Unterricht: „Was werde ich als Lehrer/in tun? Was zeige ich ihnen, gebe ich ihnen, sage ich ihnen?“ – INPUT-Orientierung Lernerorientierter Unterricht: - PROZESS-Orientierung was wissen die Lernenden schon und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich als Lehrerin/Lehrer dies herausfinden? Welche Fragen stellen sie sich und welche Thesen entwickeln sie aus ihrer jugendlichen Welt heraus und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich dies herausfinden? Welche Lernstrategien entwickeln meine Lernenden, wie gelingt Zusammenarbeit, worin sehen sie den Gewinn ihrer Arbeit, womit haben sie Schwierigkeiten? Und wie (mit welcher Aufgabe, welchem Lernprodukt) kann ich dies herausfinden? elisabeth kossmeier

25 Auseinandersetzungsaufgaben für das lernende ICH
Schreib auf, was dir wichtig ist Unterstreiche im Text einen Satz, den du magst und erkläre, was dir daran gefällt Schreib auf, was die Rechnung von dir will! Was ist zu tun und warum? Wie kannst du herausfinden, ob du „richtig“ gerechnet hast? Schreibe 3 Sachen auf, die dir an …. gefallen und 3 Sachen, die du nicht so magst. Begründe deine Entscheidung. Was möchtest du auf Englisch sagen können, wenn du in London aus dem Flugzeug steigst? Prioritätenliste: entscheide, was du an 1.,2.,3…. Stelle magst, besprich dich mit anderen, zieh deine Schlüsse. Finde zu der Unterrichtssequenz jetzt einen Titel und schreibe ihn plus einer persönliche Begründung auf. Büchleinmethode: welche 7 Sachen (Ideen, Gedanken, Aufgaben, Rezepte, Regeln,….) nimmst du dir persönlich für immer mit! Was ist DIR wichtig? Was wirst du dir von dieser Arbeit „ewig“ merken und warum? elisabeth kossmeier

26 Methode „Prioritätenliste“ Arbeitsauftrag
Lies die Liste aufmerksam durch und erstelle für dich persönlich eine Prioritätenliste von 1-10. Tausche dich mit anderen Kolleg/innen aus und tragt eure Punktesummen in die Liste ein. Plenum: Welche Idee von Unterrichtsleistungen werden an erster Stelle genannt? Welche an letzter? Verfasse eine eigene Stellungnahme für dich persönlich: „Was ist mir am wichtigsten und wie ordnen sich meine Ideen im ganzen Plenum ein? (viele Gleichgesinnte? Gemeinsamkeiten? Unterschiede?)“ Begründe deine Ideen noch genauer! (ca. 400 Wörter)

27 Methode „Prioritätenliste“ didaktische Idee
Lernende erhalten ein Angebot an Begründungen, Motiven, Ursachen, Meinungen, Thesen usw., aus dem sie wählen können Besonders gut ist das für Lernende, denen von sich aus wenig Begründung einfällt (und das sind die meisten!) Lernende treffen persönliche Entscheidungen und setzen sich mit der Fragestellung intensiv auseinander Individuelle Förderung und Forderung ist damit gegeben Warum mache ich was? – die Frage führt zu mehr Autonomie und Selbstverantwortung Lernende trainieren ihre Selbstkompetenz mit der Frage: Was ist MIR wichtig? Lernende befassen sich mit ihrer eigenen Einstellung und Haltung und überlegen die Unterschiede zur Gruppe! Damit überdenken sie das eigene Handeln.

28 warum mehr Verschriftlichung? Ziel: SAPERE AUDE!
„Ich weiß, was ich tu, wenn ich tu, was ich tu!“ Ich stehe auf eigenen Füßen! Es geht darum, dass Lernende ihren Gedankenfluss gegenüber einer Herausforderung zum Fließen bringen! Für diese „Verankerung im Ich“ ist der geschützte Raum der Schriftlichkeit fast unerlässlich. (herkömmliche „Fehler“ spielen dann keine Rolle! Es geht um Auseinandersetzung, um individuelle Standortbestimmung!)

29 Arbeitsaufträge zur Reflexion und Eigenverantwortungserziehung
Nach Gruppenarbeiten, nach 3 Wochen Beschäftigung mit einem Lerninhalt, nach einem Projekt usw. Schreibe die Triade KI – AP – LZ KI – Kernidee: was war dir wichtig? Wie ist deine persönliche Überschrift über dem, was du hier getan/geleistet hast? Worum ging es dir vor allem? AP: Arbeitsprozess: wie ging es dir bei der Arbeit? Was fiel dir leicht? Was schwer? Hattest du irgendwo Probleme? Welche und warum? Wie ist dein Preis-Leistungsverhältnis – was hat dich die Arbeit gekostet und was hast du bekommen? LZ: Lernzuwachs: was wirst du dir „auf ewig“ merken? Wie hat dich die Arbeit bereichert? Deinen Horizont erweitert? Was weißt du jetzt, was du vorher noch nicht wusstest? Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

30 Kompetenzen, die durch das Lernjournal erworben werden
Ich kann meine Gedanken zu einem Thema aufschreiben Ich kann Fragen formulieren, die mich beschäftigen Ich kann aus einem Text einen Satz herausfinden, der mir wichtig ist und kann begründen, was mir daran wichtig ist Ich kann meinen Lernprozess beschreiben: was fällt mir schwer, was freut mich, wie gehe ich die Sachen an, wie organisiere ich mich… Ich kann die Qualität meiner Arbeit gut einschätzen Ich kann überlegen und schätzen, wie etwas sein könnte Ich kann herausfinden, was mich interessiert und dann konzentriert arbeiten Ich kann mir Ziele setzen und diese erklären Ich kann schriftlich erklären, wie ich arbeite, was ich genau gemacht habe und was das Ergebnis aussagt Usw. elisabeth kossmeier

31 Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen
alle Lernjournalaufgaben (siehe oben) Ich kann mit einem Diagramm arbeiten, kann es lesen und selber eines erstellen Ich kann einen Fragebogen erstellen und auswerten Ich kann ein Interview führen und das Ergebnis darstellen Ich kann ein Referat mit einer Veranschaulichungsmethode halten Ich kann Feedback einholen und daraus schriftlich Schlüsse ziehen Ich kann mir in einem selbstorganisierten Arbeitsauftrag meine Zeit gut einteilen und rechtzeitig fertig werden. Ich kann entsprechend der angegebenen Kriterien meine Leistung selber gut einschätzen Ich kann in der Gruppe so arbeiten, dass wir gemeinsam etwas Gutes zustande bringen Usw. elisabeth kossmeier

32 Methoden, die das Ich in die (schriftliche
Methoden, die das Ich in die (schriftliche !) Auseinandersetzung mit dem Thema bringen – eigene Thesen, eigene Gedanken aufschreiben, eigenes Vorwissen zusammentragen, eigene Vorlieben und Einstellungen formulieren jede/r beginnt einen Dialog zu anstehenden Lerninhalten - jede/r ist wichtig und kommt zu Wort Es gibt kein „Richtig“ und „Falsch“ – ALLE Wortmeldungen sind bedeutsam, weil persönlich! Leistungsschwache wie –starke können sich gleichermaßen einbringen Ich-du-wir-ich – Bewegung Visualisierung der Klassenmeinung Training von Fach-, Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenz

33 Depth of Knowledge nach Norman Webb
Level vier Erweitertes Denken analysieren, kritisieren, Konzepte anwenden, gestalten, beweisen, transferieren, verbinden, eine Synthese herstellen, entwerfen, Level drei Strategien überarbeiten, bewerten, Schlüsse ziehen, Beweise anführen, untersuchen, unterscheiden, konstruieren, Hypothesen formulieren, vergleichen, ein logisches Argument entwickeln, Konzepte anwenden, Phänomene erklären Level zwei Fähigkeiten Prozeduren Konzepte konstruieren, abändern, Muster erkennen, kategorisieren, begründen, ableiten, trennen, schätzen, beobachten, zusammenfassen, sammeln und darstellen, vergleichen, zeigen, demonstrieren, unterscheiden, vorhersagen, interpretieren, Hinweise aus dem Text verwenden Level eins Reproduktion Recall wiederholen, erzählen, erkennen, merken, beschriften, erkennen, zeichnen, berechnen, anordnen, benennen, verwenden, berichten, zitieren, auflisten, illustrieren /wer/was/wann/wo/wie

34 elisabeth kossmeier

35 Schlüsselqualifikationen vermitteln
Prinzipiell fördert ein Lernerorientierter Unterricht immer auch die Selbst-und Sozialkompetenz der Lernenden bzw. die Methodenkompetenz, wenn Lernende selber überlegen müssen, wie sie vorgehen, welche Produkte sie erzeugen, um ihre Kompetenzen unter Beweis stellen zu können, welche Fragen sie formulieren können, welche Thesen in ihrem Kopf sind, welche Gedanken und Gefühle sie bewegen, wie sie ihre Arbeit planen, um die zu erreichenden Kompetenzen auch tatsächlich zu erreichen. elisabeth kossmeier

36 These 2 Für nachhaltiges Lernen braucht es Kernideen
Die Schüler/innen erkennen: „Warum und wie und wofür ist das von mir Erlernte relevant?“ elisabeth kossmeier

37 „Rückwärtiges Lerndesign“: Unterricht wird vom ENDE her gedacht!
Was sollen die Lernenden alles am ENDE begriffen, verstanden, verglichen, überlegt, erkannt, diskutiert, …. haben? Und zwar nachhaltig und auf Dauer! Warum? Worin liegt die Relevanz dieses Wissens? Was alles müssen die Lernenden TUN, um ans Ziel zu gelangen? Was gehört neben der Stoffvermittlung noch alles dazu? Was wird welche Bewertung erfahren? elisabeth kossmeier

38 Die Kernidee bestimmt auch die Lernziele: Was genau sollen die Lernenden am Ende können? Was ist warum WICHTIG? Warum soll ich über das österreichische Steuersystem Bescheid wissen? Kernidee: „Der Staat braucht Geld für das, was der ganzen Bevölkerung zugute kommt. In Form von Steuern zieht er dafür Gelder ein. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wer wie viel an den Staat abgeben soll/muss und wofür das Geld ausgegeben wird.“ elisabeth kossmeier

39 Die Kernidee bestimmt die Lernziele: Was genau sollen die Lernenden am Ende können? Was ist warum WICHTIG? Warum soll ich über das österreichische Steuersystem Bescheid wissen? Kernidee: „Der Staat braucht Geld für das, was der ganzen Bevölkerung zugute kommt. In Form von Steuern zieht er dafür Gelder ein. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, wer wie viel an den Staat abgeben soll/muss und wofür das Geld ausgegeben wird.“ Lernziele: Die Schüler/innen wissen Bescheid über unterschiedliche Steuern. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Auffassungen, was Steuern betrifft, auseinander. Sie überlegen die Aufgabe der „Umverteilung“ und nehmen selber kritisch Stellung. elisabeth kossmeier

40 Die Kernidee bestimmt die Lernziele: Was genau sollen die Lernenden am Ende können?
Lernziele: Die Schüler/innen wissen Bescheid über unterschiedliche Steuern. Sie setzen sich mit unterschiedlichen Auffassungen, was Steuern betrifft, auseinander. Sie überlegen die Aufgabe der „Umverteilung“ und nehmen selber kritisch Stellung. Ich weiß, was Steuern bedeuten und kann deren Sinn beschreiben Ich kenne die in Österreich gültigen Steuern, kann sie erläutern und berechnen Ich kann mir eine Meinung bilden über die unterschiedlichen kritischen Ansätze zur Besteuerung und erkenne die jeweilige Brisanz der Steuern Ich kann schriftlich Stellung beziehen zu den Ansätzen der Besteuerung Ich kenne die Problematik der "Umverteilung" und kann sie aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten Ich kann unterschiedliche Ideen sachlich und kritisch diskutieren ohne populistische Phrasen  elisabeth kossmeier

41 Wie erreichen die Lernenden die Ziele
Wie erreichen die Lernenden die Ziele? Welche Aufgaben sind zu bewältigen? Lernjournal - Was gibst du deiner Meinung nach dem Staat und was erhältst du? Verfasse eine Liste (2 Spalten) arbeite alleine oder zu zweit - je nach Belieben Lernjournal - Schreibe mindestens 10 Dinge auf, für die der Staat deiner Meinung nach unbedingt Gelder ausgeben soll. Fachwissenschaft: Mache dich schlau aus dem Schulbuch oder nach dem Lehrervortrag und fasse für dich schriftlich zusammen, welche Steuern es in Österreich gibt, wie sie berechnet werden, wer wie viel zahlt? Lernjournal: Welche Steuern wären für dich „gerecht“? Wo beginnt für dich „Ungerechtigkeit“? Diskutiere mit 3 bis 4 Mitschüler/innen und schreibe eine Stellungnahme (ca. 200 Wörter) Lernjournal: Schreibe dem Finanzminister, warum du (keine) Steuergelder für Drogenentwöhnungsanstalten ausgeben würdest? Für bessere Integration von Migranten? Für Theater und Kunst generell? Fachwissenschaft: Im Buch findest du 20 Aufgaben zur Berechnung unterschiedlicher Steuern. Oder: Fertige (mit Hilfe des Buches) eine Steuererklärung für das Unternehmen xxx an. oder ... Lernjournal: Die Bildungsministerin macht 15 Millionen € Steuergeld locker als Unterstützung für die bessere Bildung Jähriger. – verteilt das Geld? Wer kriegt wie viel? Alle gleich viel? Oder nicht ? Soll das Geld an Bedingungen geknüpft sein? Stelle der Klasse "dein" Konzept dafür vor. (Gruppenarbeit zu viert/fünft)

42 Die Kernidee bestimmt auch die Lernziele: Was genau sollen die Lernenden am Ende können? Was ist warum WICHTIG? Thema: Ein Bewerbungsschreiben verfassen können. elisabeth kossmeier

43 Beispiele für Kernideen und Zielformulierung
Ein Bewerbungsschreiben verfassen können. Kernidee: „Für einen guten Job muss ich mir meiner Stärken und Interessen bewusst werden und sie auch zeigen können!“ Lernziele: Die Schüler/innen können ein Bewerbungsschreiben formal richtig und adressatengerecht verfassen. Sie wissen um ihre eigenen Interessen und Stärken Bescheid und können diese auch zeigen bzw. schriftlich darlegen und erläutern. Sie überlegen, wie sie ihre Stärken im Beruf einsetzen könn(t)en.

44 Bewerbungsschreiben Was kann ich am Ende? Kompetenzen:
Ich weiß, was ich gut kann und wie ich meine Stärken auch im Beruf einsetzen kann /könnte. Ich mache mir Gedanken über das, was ich gerne tue und was weniger gerne. Ich kann mit Feedback einholen bei Menschen meines Vertrauens und kann Feedback geben. Ich kenne vielfältige Berufe, in denen meine Stärken gefragt sein könnten Ich kenne die angebotenen Textbausteine im Internet für ein Bewerbungsschreiben und kann sie für mich zurecht richten.

45 Was tun die Lernenden, um die formulierten Kompetenzen zu erreichen
Was tun die Lernenden, um die formulierten Kompetenzen zu erreichen? Beispiel Im Buch… findest du eine Vorlage für ein Bewerbungsschreiben. Lies die Vorlage aufmerksam und formuliere 5 Kennzeichen für so eine Textsorte und schreibe nach dem Modell eine Bewerbung für ein Praktikum an der Rezeption im Hotel Linserhof in Imst. Verfasse eine Liste mit Stärken, die du hast!! Hole dir Hilfe und Feedback bei einer Schulkollegin/einem Kollegen. Höre zu, wie sie/er dich sieht und welche Stärken sie/er dir zuschreibt. Finde und formuliere für deine Stärken (gemeinsam mit deiner Partnerin/deinem Partner) Indikatoren: woran erkennt man, dass du…. Male dich und deine Stärken auf ein A3 Blatt Ändere dein Bewerbungsschreiben so um, dass es optimal zu deiner Persönlichkeit passt: was möchtest du mehr hervorheben, was eher weglassen? Wage auch einen kreativen Schritt in der Selbstdarstellung. Stelle in einer Grafik dar, was du für den erwünschten Job brauchst und was du anbieten kannst. Was wirst du tun, dass dein Text sprachlich richtig wird? – überlege Lösungen! Mache dein Bewerbungsschreiben „druckfertig“ und gib es mit den anderen Ergebnissen ab bis …. elisabeth kossmeier

46 Was tun die Lernenden, um die formulierten Kompetenzen zu erreichen
Was tun die Lernenden, um die formulierten Kompetenzen zu erreichen? Beispiel mit Bewertungsvorschlag Im Buch… findest du eine Vorlage für ein Bewerbungsschreiben. Lies die Vorlage aufmerksam und formuliere 5 Kennzeichen für so eine Textsorte und schreibe nach dem Modell eine Bewerbung für ein Praktikum an der Rezeption im Hotel Linserhof in Imst. 4P Verfasse eine Liste mit 3-5 Stärken, die du hast!! Hole dir Hilfe und Feedback bei einer Schulkollegin. Höre zu, wie sie dich sieht und welche Stärken sie dir zuschreibt. Finde und formuliere für deine Stärken (gemeinsam mit deiner Partnerin) Indikatoren: woran erkennt man, dass du…. 4P Male dich und deine Stärken auf ein A3 Blatt 2P-freiwillige Zusatzpunkte Ändere dein Bewerbungsschreiben so um, dass es optimal zu deiner Persönlichkeit passt: was möchtest du mehr hervorheben, was eher weglassen? Wage auch einen kreativen Schritt in der Selbstdarstellung. 2 P Stelle in einer Grafik dar, was du für einen erwünschten Job brauchst und was du anbieten kannst. 3P Was wirst du tun, dass dein Text sprachlich richtig wird? – überlege Lösungen! 2P Mache dein Bewerbungsschreiben „druckfertig“ und gib es zusammen mit den anderen Ergebnissen ab bis …. 3P elisabeth kossmeier

47 Kompetenzen im Fach Anforderung I Anforderung II Anforderung III
Lernziel: ein Bewerbungsschreiben verfassen können Sachkompetenz - Aktivitäten Ich weiß, was in einem Bewerbungsschreiben stehen muss und kann (mit Hilfe) ein fehlerfreies Schreiben nach Muster verfassen Ich kann ein Bewerbungsschreiben so verfassen, dass es zum jeweiligen Job, für den ich mich bewerben will, passt. Ich kann einzelne Merkmale ausbauen bzw. reduzieren, je nach Bedarf Im Bewusstsein meiner Stärken, die für den Job passen, für den ich mich bewerbe, kann ich kreative Ideen einbringen und meine Individualität zum Ausdruck bringen. Ich kann auf unterschiedliche Adressaten eingehen Methodenkompetenz- Aktivitäten Ich kann ein Modell anwenden Ich kann ein Modell für mich adaptieren und an die jeweilige Situation anpassen Ich kann mit grafischen Methoden oder Listen an individuellen Lösungen arbeiten Selbstkompetenz – Ich verfolge ein Ziel bis zu meiner Zufriedenheit Ich kann mit meinen Fehlern konstruktiv umgehen Ich kann persönliches Engagement bei der Lösung einer Aufgabe zeigen. Ich erkenne meine Stärken, kann sie benennen und weiß, wie und wo mir meine Stärken und Qualitäten hilfreich sein können und wie ich sie zum Einsatz bringen kann Sozialkompetenz – Ich kann anderen bei der sprachrichtigen Formulierung helfen ohne sie zu bewerten. Ich kann unterschiedliche Situationen beim Verfassen von Bewerbungsschreiben diskutieren. Ich kann mit anderen Menschen über meine Stärken reden und mir Feedback einholen. Ich kann Feedback geben. elisabeth kossmeier

48 Beispiel Prozentrechnung Kernidee und Ziele bzw. Kompetenzen
Kernidee: Prozentangaben ermöglichen den Vergleich mit einer (eigenen) Situation. Wenn man das Ganze kennt, kann schnell eingeschätzt werden, wie viel eine vorliegende Angabe zählt Lernziele Die Schüler/innen erkennen den Sinn des Prozentrechnens. Schüler/innen finden vielerlei Lebensbezüge, wo (Teil-) Werte im Vergleich zum Ganzen eine wichtige Rolle spielen. Schüler/innen können sowohl aus Teilangaben auf das Ganze schließen, als auch Teile vom Ganzen berechnen. Schüler/innen entwickeln ein kritisches Gespür für einen möglichen "Betrug mit Prozentangaben". (eventuell: Sch können Diagramme aus Umfragen (mit Prozentangaben) erstellen und Diagramme schriftlich kommentieren.) elisabeth kossmeier

49 Was kann ich am Ende? Ich kenne mindestens 3 Situationen, in denen ich das Prozentrechnen anwenden kann/muss. Ich kann mich schnell orientieren, wenn ich Prozentangaben habe, was die in Bezug auf das Ganze bedeuten. Ich kann mein Denkergebnis erklären und meine Gedanken und Überlegungen aufschreiben. Ich kann aus Teilangaben auf das Ganze schließen und es berechnen, als auch Teile vom Ganzen berechnen. Ich kann ein Diagramm (eine Statistik) lesen, erklären und deuten, das in Prozentangaben verfasst ist Ich kann kritisch mit Prozentangaben umgehen, die veröffentlicht werden, weil ich frage, wovon genau die Prozente berechnet werden, was genau das Ganze ist und was womöglich nicht mit einberechnet wurde… elisabeth kossmeier

50 Beispiel Prozentrechnen - Aufgaben
Finde 5 Situationen, wo du mit "Prozenten" konfrontiert warst. schreib sie auf. was sagt dir die Werbung eines beliebigen Shops: "heute alles minus 15%!" - was denkst du? was kaufst du? was kaufst du nicht? Gruppenarbeit: was schätzt ihr? Wie viel Prozent der Menschen weltweit sind blond? Wie viel Prozent der Männer in Österreich nehmen sich Väterkarenz? Wie viel Prozent aller Leistungen braucht man für ein Sehr gut? für ein Genügend? was würdet ihr gerne herausfinden unter den Kindern der Schule? überlegt 3 Fragen (zb: wie viel % der Kinder unserer Schule haben ein Handy? haben ein eigenes Zimmer für sich alleine? wurden (nicht) in ÖSterreich geboren? usw. entwickelt in der Gruppe aus EUREN 3 Fragen einen Fragebogen, teilt ihn aus (mindestens 70 Befragte) und erstellt ein Diagramm nach Prozenten Suche ein Thema, das dich interessiert und erläutere die Statistik deiner Wahl aus den Prozentangaben heraus in eigenen Worten. Was schließt du aus der Statistik? Was heißt das für dein Thema? Welche Leute sind betroffen? wo gehörst du dazu? Welche (kritischen) Anmerkungen möchtest du machen? Formuliere 3 Fragen, die du dazu hast. Im Mathematikbuch und in den Aufgabenmappen hast du 20 Rechenbeispiele zum Berechnen von Prozenten. Wähle mindestens 5 Aufgaben aus. Wähle so viele Aufgaben, bis du das Berechnen von Prozenten beherrscht.

51 These 3 Kompetenzorientierung braucht einen handlungsorientierten Unterricht: Was TUN die Lernenden auf dem Weg zum Lernziel und welche „Lernbeweise“ (Lernprodukte) erzeugen sie? elisabeth kossmeier

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53 Mögliche Produkte: 16.09.2018 elisabeth kossmeier Brief
Richten sich an bestimmte Personen z.b. an Mitlernende. Ziel ist es sich im Schreiben auf diese Person auszurichten und sich durch Fragen, Mitteilungen, Erkundigungen mit dem Lerninhalt auseinanderzusetzen. Cluster Kernbegriff – rundherum Schlüsselwörter. Den Gedanken soll feier Lauf gelassen werden. Wörter werden umgekreist und je nach inhaltlichem Zusammenhang durch Striche oder Pfeile miteinander verbunden. Jedes Wort ergibt einen neuen Kern, der weitere Gedanken auslöst. Diagramme Informationen vergleichend darstellen, Zusammenhänge, Unterschiede, Entwicklungen sichtbar machen. Interview Jemanden/sich Fragen stellen. Es geht darum, relevante Fragen zu finden und aus diesen Fragen die Antworten zu formulieren Mindmap Informationen werden grafisch geordnet mittels einer Gedankenkarte. Pits Basiert auf der Idee, Haftnotizen (Post-its) zu verwenden, um Notizen, Gedanken, Erkenntnisse zu veranschaulichen. Die wichtigsten Aspekte eines Inhalts werden auf Pits notiert und skizziert. verschiedene Farben und Größen erlauben Gewichtungen. Damit kann gearbeitet werden, sie können sortiert, gruppiert und geordnet werden. Sie lassen sich verbinden mit Zeichnungen ergänzen. Power Point Inhalte werden strukturiert, gegliedert, gewichtet. Quiz Inhalt eines Themas wir in Fragen aufgegliedert. Daraus gilt es, Spielkarten zu gestalten und Spielregeln auszuarbeiten. Möglichst vielfältige Formen von Fragen (Multiple Choice, Mehrfachantworten, Schätzfragen ….) um vielfältige Denkprozesse auszulösen. Zu den Fragen werden die richtigen / möglichen Antworten formuliert. Rollenspiel Zwei oder mehrere Personen vertreten bestimmte inhaltliche Aspekte, Perspektiven oder Argumente eines Themas. Je nach Funktion oder Situation haben Menschen unterschiedliche Ansichten und Zugänge zu diesem Thema. Diese unterschiedlichen Haltungen lassen sich in Form eines Rollenspiels darstellen. Die entsprechenden Personen tragen Argumente zusammen und vertreten die „Person“ damit im Rollenspiel möglichst „echt“. Vortrag / Demonstration Das Thema soll dabei umfassend dargestellt und verschiedene Aspekte beleuchtet werden. Die wichtigsten Elemente einer Frage werden sichtbar gemacht. Dabei sind die sprachliche und die optische Aufbereitung wichtig. Devise ist: wenige, aber dafür wirkungsvolle Bilder, Grafiken oder Gegenstände. Werbebroschüre Ein Thema wird in Form eines Flyers, einer Werbebroschüre dargestellt. Die wesentlichsten Elemente werden inhaltlich und optisch attraktiv aufbereitet. Ziel ist es das Zielpublikum mit der Broschüre zu erreichen. elisabeth kossmeier

54 These 4 Kompetenzorientierung braucht auch eine entsprechende kompetenzorientierte Rückmeldekultur: „Wie wird Auseinandersetzung bewertet? Wie kann auf das geschaut werden, was bereits da ist und nicht auf etwaige Fehler? Wie kann das Wichtige überprüft werden und nicht nur das leicht Überprüfbare?“ elisabeth kossmeier

55 Summative Leistungsbewertung= Bewertung des Endprodukts
Forschungen zeigen: Leistungsbewertung kann kontraproduktiv sein und das Lernen behindern. ENDPRÜFUNGEN (SUMMATIVE BEWERTUNGEN) haben schwer wiegende Rückwirkungen auf das Lernen: „learning and teaching to the test“ Der Blick richtet sich auf das Produkt, nicht auf die Leistung! Die Note ist wichtig und muss nicht mit der Leistung zusammen passen! geringe intrinsische Motivation minimalistische Lernstrategien Prüfungsangst und kleineres Selbstwertgefühl wenig echtes Selbstwirksamkeitserleben! Vor allem relevant bei lernschwachen Schüler/innen Lit: Th. Stern: Förderliche Leistungsbewertung. Wien ÖZEPS-Handreichung elisabeth kossmeier 55

56 Formative Leistungsbewertung = Bewertung des Lernprozesses
Forschungen zeigen aber auch: Leistungsbewertung kann das Lernen wirkungsvoll unterstützen! kontinuierliche Rückmeldekultur während des Arbeitens führen zu höherer Motivation und Lernerfolgen – auch bei lernschwachen Schüler/innen insbesondere, wenn auch Partner- und Selbstbewertung einbezogen werden und genaue Kriterien bekannt sind Die Leistung tritt in den Mittelpunkt Lernende erleben Eigenverantwortung Selbstwirksamkeitserleben und damit auch besseres Selbstbewusstsein wird möglich elisabeth kossmeier 56

57 Auf dem Weg zum Lernziel:
Wir begleiten unsere Lernenden bei Ihren Lernprozessen und beziehen diese Prozessleistungen in die Note mit ein! Was sind „Prozessleistungen“?? Auseinandersetzung mit den Lerninhalten Auseinandersetzung mit dem Lehrer-Input Reflexion des eigenen Denkens und Tuns Aufträge, die das eigene Interesse, die Bedürfnisse, die Begabung usw. bewusst machen Richtig oder falsch ist hierbei keine Dimension! elisabeth kossmeier

58 Problematik bei der Bewertung von Prozessleistungen:
Wie misst man „Auseinandersetzung“? Wie engagiert sich die/der Lernende in Bezug auf das Thema? (1Punkt /Stern/Häkchen…) Spüre ich die Persönlichkeit der/des Lernenden hinter den Gedanken? (2P) Sind die Gedanken inspirierend, interessant, weiter führend, spannend? (3P) Texte werden NICHT mit Rotstift durchkorrigiert! Der Kommentar bezieht sich auf die inhaltliche Auseinandersetzung! elisabeth kossmeier

59 Erkennen und Bewerten von Prozessleistungen
Ein Text ist engagiert + Person lässt sich auf die Sache ein Bemüht sich lange und intensiv genug dem Auftrag gerecht zu werden Dokumentiert ihr Vorgehen und ihre Überlegungen nachvollziehbar Ein Text ist organisiert ++ Person dokumentiert und reflektiert, was sie tut und warum sie es tut und was dabei herauskommt Person ergreift in der Auseinandersetzung mit der Sache die Initiative und übernimmt Verantwortung Ein Konzept ist erkennbar Ein Text ist inspiriert +++ Person hat eine überraschende Idee und folgt ihr Erschließt einen interessanten Zugang zur Sache und dokumentiert die Einsichten nachvollziehbar Es lohnt sich über diese Idee nachzudenken elisabeth kossmeier

60 Beispiel einer sorgfältig korrigierten Hausarbeit.
Lehrerin UND Schülerin sind unzufrieden. L hat viel Arbeit und das Gefühl von Sinnlosigkeit; Helena (Ägypterin), weiß nicht, was sie üben soll, was sie kann und was sie nicht kann. Sie weiß nur: „Ich bin (zu) blöd in Deutsch“ und wandte sich an mich um Hilfe. elisabeth kossmeier

61 Mimis Text elisabeth kossmeier

62 Kompetenzen müssen zur Selbstbewertung auf Lernerniveau heruntergebrochen werden
Lernende sollten sich selbst gut einschätzen können – dafür brauchen sie klar verständliche Ziele und genaues Wissen um das, was sie KÖNNEN sollen. – Kriterienkataloge! Lernende müssen auch wissen, welche Leistung was wert ist (klare Leistungsvereinbarung!)

63 Indikatoren für das Kriterium „Ich kann gut in Gruppen arbeiten (für Selbsteinschätzung)
„Ich kann in der Gruppe gut arbeiten“ – Ich kann einer/m Mitschüler/in aufmerksam zuhören und mich auf das, was sie/er sagt konzentrieren Ich fühle mich der Gruppe gegenüber verantwortlich und beteilige mich aktiv an allen Aufgaben  Ich nutze die Zeit im Unterricht für das Arbeiten und konzentriere mich auf die Gruppe Ich kann auch in kleinen Gruppen Privatgespräche zur Gänze vermeiden Die Gruppe kann sich auf mich verlassen, weil ich alles Vereinbarte erledige oder rechtzeitig anrufe, wenn mir etwas dazwischen kommt Mit jeder Mitschülerin spreche ich in der Ich-Form und unterlasse jede Art von Schimpfwörtern   Ich kann erkennen, wer in der Gruppe welche Stärken hat und achte darauf, dass die Fähigkeiten jeder /jedes Beteiligten zum Tragen kommen.

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65 Ein neuer Umgang mit Fehlern
Blick auf Qualität – siehe Mimi! Kompetenzorientiert auf Arbeiten schauen – nicht (immer) durchkorrigieren!! Worauf achte ich als Lehrerin beim Lesen deiner Arbeit? Was wünscht du dir noch, dass ich beachte und kommentiere? Unter der Arbeit kann stehen: Liebe Frau/Herr…. Ich habe besonders geachtet auf…. Bitte schauen Sie, ob…. richtig ist… Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

66 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
FEHLER = HELFER Auswahl von 3 Fehlern („Lieblingsfehler“) – genaue Erläuterung! Klassenliste mit Lieblingsfehlern Eine/meine Fehlergeschichte Mein “Lieblingsfehler“ mit Erläuterung und Beispielen für die Klassensammlung! Individuelle Fehleranalyse: Ich wähle einen Fehler aus: Was wollte ich schreiben/sagen, habe ich geschrieben/gesagt Worin sehe ich die Fehlerursache? Kenne ich eine passende Regel? Was werde ich mir merken? Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

67 Selbstreflexion und Arbeit in den Peers
Reflexion zur Schularbeit statt der leidigen „Verbesserung“ Fließband-Methode zur Korrektur Arbeit mit „Expert/innen“! Nutzen der Ressourcen in der Klasse. Die Lehrerin ist die letzte Ansprechpartnerin!

68 Reflexion: Suche dir 2 Kolleg/innen oder Freunde oder Eltern als „Zweitleser/innen“ und stelle ihnen 2 Fragen: Frage deine Leser/innen: Was ist gut gelungen? Welcher Absatz/Satz gefällt dir am besten? Warum? Streiche die Passage an und schreibe deinen Kommentar darunter. Frage deine Leser/innen: Wo taucht für dich eine Frage auf, die du beantwortet haben möchtest? Wo denkst du, dass man etwas streichen könnte? Was müsste ergänzt werden? Deine Leser/innen können dir die Antworten schriftlich geben oder du lässt sie dir erklären und schreibst sie selber auf.

69 3. Überlege schriftlich für dich: wem/welchen Umständen schreibst du den Erfolg zu? Was macht deiner Meinung nach die Qualität deiner Arbeit aus? Was konntest du gut? Was fiel dir leicht? Das „Geheimnis deines Erfolgs“? Welchen Tipp könntest du deinen Kolleg/innen geben? Was freut dich an dieser Art zu schreiben? 4. Was ist weniger gut gelungen? Wem/welchen Umständen schreibst du die Schwächen der Arbeit zu? Was kannst du relativ leicht verändern und verbessern? Was solltest du ändern, weißt aber nicht wie? Was solltest du tun, kannst es aber nicht? Welche Hilfe wünschst du dir wobei? 5. Welche Rahmenbedingungen hatten für dich Einfluss auf deine Arbeit? Welche Rahmenbedingungen hältst du für veränderbar/nicht veränderbar? 6. Woran kannst du arbeiten und wie? 7. Wie kannst du deine Stärken am besten einsetzen? 8. Überlege schriftlich: Was fange ich mit Kossmeiers Kommentaren an? Ist mir klar, was sie meint? wie kann ich auf ihre Kommentare eingehen und sie als Anstoß zur Verbesserung verwenden? 9. Was haben mir die Kommentare zu den Arbeiten im Vorfeld für die Schularbeit gebracht? 10. Welche Erkenntnisse habe ich aus dieser Schularbeit gewonnen?

70 überprüfen, was wichtig ist, nicht das, was leicht zu überprüfen ist
Didaktische Wende: überprüft werden soll in erster Linie das KÖNNEN, nicht das WISSEN – Kompetenzenorientierter Unterricht. Stern, S.34 ff Es ist sinnvoll, auch Fortschritte bei Planungs-, Organisations- und Rechercheleistungen, Teamkooperation, Diskussionsbeiträgen, Argumentieren, Aufbau von Selbstvertrauen und Werthaltungen zu überprüfen und in jedem Fach als Leistungen anzuerkennen. 70

71 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
Büchlein-Methode Seite 1: meine persönliche Überschrift über das bisher Gehörte (über diesen Roman; über das 19. Jahrhundert; über das letzte Monat M- Unterricht, über… ) Seite 2-8 : 7 Sachen, Ideen, Gedanken, Gefühle, die mir nun zum Thema „mein Unterricht in der Handelsschule“ einfallen. Alle Ebenen sind erlaubt, die sachliche, die affektive, die soziale. Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

72 Büchlein-Methode didaktische Idee:
Individuelle „Anverwandlung“ des Romans 7 Dinge, die ich mir auf jeden Fall merken werde – eigene Auswahl, eigene Entscheidung (7 Sätze, 7 Merkmale, 7 Personen, 7 Gedanken, Gefühle …) „MEIN Buch“! Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

73 Abschlussübung Finden Sie zum Gehörten eine individuelle Überschrift, die in irgendeiner Form das ausdrückt, was Sie mitgenommen haben bzw. mitnehmen werden. Erläutern Sie diese Überschrift mit einem Satz. Lesen Sie einander Ihre Ergebnisse vor und wählen Sie Ein Statement für das Plenum aus. elisabeth kossmeier

74 Vielen Dank und alles Gute!
elisabeth kossmeier

75 Elisabeth Kossmeier, PH OÖ
Methode Thesenarbeit Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

76 Thesenarbeit (Thema „Ernährung“)
Arbeitsauftrag: reiße (schneide) die Thesen auseinander und überlege bei jeder einzelnen These, ob du sie glaubst oder nicht. Behalte nur die, die du glaubst. Entsorge alle anderen. 5 Min. Tausche dich im Anschluss mit Kolleg/innen aus: Warum hast du diese These behalten? Warum glaubst du das? Warum jene nicht? usw. Die Thesen werden in einer Reihe aufgelegt, um sichtbar zu machen, wie die Gruppe denkt über das Thema „Ernährung“. ICH-DU-WIR

77 Thesenarbeit Teil 2 Folgeauftrag: Wähle eine These aus, die dich aus irgendeinem Grund interessiert. was muss ich /müssen wir alles herausfinden, damit wir den Beweis haben, dass die Aussage stimmt oder nicht? Recherchearbeit ist wichtig! Wo kannst du nachschauen? Wen befragen? Was muss dazu gesagt werden, damit die Sache auch wirklich stimmt? Welche ganz konkreten Beispiele aus dem Leben kannst du dafür finden, dass die These stimmt bzw. nicht stimmt? Was meint einer, der so etwas sagt? Welche Ansichten hat der? Übersetze die These in DEINE Sprache mit DEINEN Beispielen! Was musst du alles „erforschen“ bzw. recherchieren, damit du am Ende etwas Gültiges aufschreiben kannst? Welche Menschen, Bücher und andere Quellen kannst du nutzen?

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Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

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Elisabeth Kossmeier, PH OÖ

81 Didaktische Idee der Methode Thesenarbeit
Der Einzelne beginnt für sich zu arbeiten Ungezwungener Austausch mit Schulkolleg/innen Das eigene Interesse kann erwachen ohne jeden Druck Jede/r Einzelne kann dann aus 10 Aufträgen EINEN aussuchen, mit dem er/sie sich näher befassen möchte Jede/r wird wichtig beim Sammeln der „Beweise“ und Zusammentragen der Rechercheergebnisse – Fachwissenschaft tritt erst am Ende in den Vordergrund


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