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MEHRSPRACHIGKEITS-DIDAKTIK

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Präsentation zum Thema: "MEHRSPRACHIGKEITS-DIDAKTIK"—  Präsentation transkript:

1 MEHRSPRACHIGKEITS-DIDAKTIK

2 Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GER)
In den 90er-Jahren wurden auf der Basis des kommunikativen Fremdsprachenunterrichts internationale gültige Beschreibungsmuster für sprachliche Kompetenzen erstellt: Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen: lernen, lehren, beurteilen (GER) stellt die Planung von und die Reflexion über Sprachenlernen und –lehren auf eine gemeinsame und vergleichbare europäische Grundlage, indem er • die für Kommunikation notwendigen Kompetenzen, • das damit verbundene Wissen und die entsprechenden Fertigkeiten und • die Situationen und die Lebensbereiche (Domänen) der Kommunikation

3 Gemeinsamer Europäischer Referenzrahmen (GER)
Was ist der Gemeinsame europäische Referenzrahmen? Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen stellt eine gemeinsame Basis dar für die Entwicklung von zielsprachlichen Lehrplänen, curricularen Richtlinien, Prüfungen, Lehrwerken usw. in ganz Europa. Er beschreibt umfassend, was Lernende zu tun lernen müssen, um eine Sprache für kommunikative Zwecke zu benutzen, und welche Kenntnisse und Fertigkeiten sie entwickeln müssen, um in der Lage zu sein, kommunikativ erfolgreich zu handeln. Die Beschreibung deckt auch den kulturellen Kontext ab, in den Sprache eingebettet ist. Der Referenzrahmen definiert auch Kompetenzniveaus, sodass man Lernfortschritte lebenslang und auf jeder Stufe des Lernprozesses messen kann

4 Die sprachenpolitischen Ziele des Europarats:
Der Gemeinsame europäische Referenzrahmen dient dem Gesamtziel des Europarats, wie es in den Empfehlungen R (82) 18 und R (98) 6 des Ministerkomitees niedergelegt ist, nämlich eine "größere Einheit unter seinen Mitgliedstaaten zu erreichen" und dieses Ziel "durch gemeinsame Schritte auf kulturellem Gebiet" zu verfolgen. Die Arbeit des Rats für kulturelle Zusammenarbeit des Europarats auf dem Gebiet der modernen Sprachen hat sich seit seiner Gründung in einer Reihe von mittelfristigen Projekten niedergeschlagen.

5 Drei grundlegenden Prinzipien, die in der Präambel zur Empfehlung R (82) 18 des Ministerkomitees des Europarats niedergelegt sind: dass das reiche Erbe der Vielfalt der Sprachen und Kulturen in Europa ein wertvoller gemeinsamer Schatz ist, den es zu schützen und zu entwickeln gilt, und dass es großer Anstrengungen im Bildungs- und Erziehungswesen bedarf, um diese Vielfalt aus einem Hindernis für die Verständigung in eine Quelle gegenseitiger Bereicherung und gegenseitigen Verstehens umzuwandeln; dass es allein durch die bessere Kenntnis moderner europäischer Sprachen möglich sein wird, die Kommunikation und Interaktion zwischen Europäern verschiedener Muttersprachen zu erleichtern, und dass dadurch wiederum die Mobilität in Europa sowie gegenseitiges Verstehen und die Zusammenarbeit gefördert und Vorurteile und Diskriminierung überwunden werden können; dass Mitgliedstaaten, wenn sie ihre nationalen bildungspolitischen Grundsätze im Bereich des modernen Sprachenlernens und -lehrens beschließen oder entwickeln, auf europäischer Ebene durch Vereinbarungen über kontinuierliche Kooperation und Koordination eine größere Konvergenz der politischen Maßnahmen erreichen können.

6 Ziele des Fremdsprachenunterrichts:
Aus diesen werden für den FSU die folgenden Ziele abgeleitet: A. Allgemeine Maßnahmen 1. So weit wie möglich sicherzustellen, dass alle Bevölkerungsgruppen zu wirkungsvollen Mitteln und Wegen Zugang haben, Kenntnisse der Sprachen anderer Mitgliedstaaten (oder anderer Sprachgemeinschaften innerhalb des eigenen Landes) ebenso zu erwerben wie die Fertigkeiten im Gebrauch jener Sprachen, die sie befähigen, ihre kommunikativen Bedürfnisse zu befriedigen, insbesondere um 1.1 - das tägliche Leben in einem anderen Land zu meistern und um Ausländern im eigenen Land zu helfen, ihren Alltag zu bewältigen; 1.2 - Informationen und Ideen mit jungen Menschen und Erwachsenen auszutauschen, die eine andere Sprache sprechen, und um eigene Gedanken und Gefühle mitzuteilen; 1.3 - ein besseres und tieferes Verständnis für die Lebensart und die Denkweisen anderer Menschen und für ihr kulturelles Erbe zu gewinnen.

7 2. Die Bemühungen der Lehrenden und Lernenden auf allen Stufen zu fördern, sie zu ermutigen und darin zu unterstützen, in ihrer jeweiligen Situation die Grundsätze für den Aufbau von Sprachlernsystemen (wie sie im Rahmen des Sprachenprogramms des Europarats schrittweise entwickelt werden) anzuwenden, indem das Lehren und Lernen von Sprachen an den Bedürfnissen, an der Motivation, den Dispositionen und den Lernmöglichkeiten der Lernenden orientiert wird, sinnvolle und realistische Lernziele formuliert und möglichst genau beschrieben werden, angemessene Methoden und Materialien entwickelt werden, geeignete Verfahren und Instrumente zur Evaluation von Lehrprogrammen entwickelt werden.

8 3. Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zu fördern, die dazu beitragen, dass auf allen Ebenen eines Bildungssystems Methoden und Materialien eingeführt werden können, die am besten geeignet sind, den verschiedenen Gruppen und Typen von Lernenden den Erwerb einer Sprachkompetenz zu ermöglichen, die ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht.

9 In der Präambel zu R(98) werden noch einmal die politischen Handlungsziele auf dem Gebiet der modernen Sprachen bestätigt: alle Europäerinnen und Europäer mit dem nötigen Rüstzeug auszustatten für die Herausforderungen verstärkter internationaler Mobilität und engerer Zusammenarbeit, nicht nur im Bildungswesen und in kulturellen und wissenschaftlichen Belangen, sondern auch in Handel und Industrie; durch effektivere internationale Kommunikation gegenseitiges Verständnis und Toleranz sowie die Achtung von Identitäten und von kultureller Vielfalt zu fördern;

10 durch vermehrte Kenntnis nationaler und regionaler Sprachen - auch solcher, die nicht so häufig gelehrt werden - den Reichtum und die Vielfalt des kulturellen Lebens in Europa zu erhalten und weiterzuentwickeln; den Bedürfnissen eines vielsprachigen und multikulturellen Europas dadurch entgegenzukommen, dass die Fähigkeit der Europäer, über sprachliche und kulturelle Grenzen hinweg miteinander zu kommunizieren, deutlich verbessert wird. Das erfordert von ihnen ununterbrochene, lebenslange Bemühungen, zu denen sie ermutigt werden müssen; diese Bemühungen müssen auf organisatorisch sicherem Boden stehen und auf allen Ebenen des Bildungswesens von den zuständigen Körperschaften finanziert werden. die Gefahren abzuwenden, die aus einer Marginalisierung derjenigen resultieren könnten, die nicht über die Fertigkeiten verfügen, in einem interaktiven Europa zu kommunizieren

11 Das Konzept der Mehrsprachigkeit
Ziel der Kampagnen des Europarats und der Europäischen Union ist die Erweiterung der Sprachkenntnisse der Bürger Europas. So fordert die Europäische Union, dass jeder Europäer neben seiner eigenen Sprache mindestens zwei weitere Sprachen beherrschen soll. «Die Mehrsprachigkeitsdidaktik ist keine neue „Lehrmethode“ des Fremdsprachenlehrens und -erlernens, sondern sie versteht sich als eine Weiterentwicklung und Profilierung des mittlerweile weltweit etablierten Kommunikativen Ansatzes.» Prof. em. Dr. Gerhard Neuner; Mehrsprachigkeitsdidaktik und Tertiärsprachenlernen; 2009;S1

12 Was bedeutete Mehrsprachigkeit?
In den letzten Jahren hat das Konzept der Mehrsprachigkeit im Ansatz des Europarats zum Sprachenlernen an Bedeutung gewonnen. 'Mehrsprachigkeit' unterscheidet sich von 'Vielsprachigkeit', also der Kenntnis einer Anzahl von Sprachen, oder der Koexistenz verschiedener Sprachen in einer bestimmten Gesellschaft. Vielsprachigkeit kann man erreichen, indem man einfach das Sprachenangebot in einer Schule oder in einem Bildungssystem vielfältig gestaltet, oder indem man Schüler dazu anhält, mehr als eine Sprache zu lernen, oder indem man die dominante Stellung des Englischen in internationaler Kommunikation beschränkt. Mehrsprachigkeit jedoch betont die Tatsache, dass sich die Spracherfahrung eines Menschen in seinen kulturellen Kontexten erweitert, von der Sprache im Elternhaus über die Sprache der ganzen Gesellschaft bis zu den Sprachen anderer Völker.

13 Was bedeutete Mehrsprachigkeit?
Diese Sprachen und Kulturen werden aber nicht in strikt voneinander getrennten mentalen Bereichen gespeichert, sondern bilden vielmehr gemeinsam eine kommunikative Kompetenz, zu der alle Sprachkenntnisse und Spracherfahrungen beitragen und in der die Sprachen miteinander in Beziehung stehen und interagieren. Aus dieser Perspektive ändert sich das Ziel des Sprachunterrichts ganz grundsätzlich. Man kann es nicht mehr in der Beherrschung einer, zweier oder vielleicht dreier Sprachen sehen, wobei jede isoliert gelernt und dabei der 'ideale Muttersprachler' als höchstes Vorbild betrachtet wird.

14 Was bedeutete Mehrsprachigkeit?
Wenn man darüber hinaus anerkennt, dass Sprachenlernen eine lebenslange Aufgabe ist, wird es besonders wichtig, die Motivation und die Fähigkeiten, aber auch das Selbstvertrauen junger Menschen zu fördern, sich auch außerhalb der Schule neuen Spracherfahrungen zu stellen. Die Verantwortlichkeit der Bildungsbehörden und der Prüfungsanbieter, die Qualifikationen feststellen, sowie der Lehrenden kann sich nicht darin erschöpfen, für das Erreichen eines bestimmten Kompetenzniveaus in einer bestimmten Sprache zu einem bestimmten Zeitpunkt zu sorgen - so wichtig das zweifellos ist.

15 Was bedeutete Mehrsprachigkeit?
Die jüngsten Entwicklungen im Sprachenprogramm des Europarats wurden so angelegt, dass sie allen Angehörigen der Sprachlehrberufe Handwerkszeug zur Förderung der Mehrsprachigkeit zur Verfügung stellen. Besonders das Europäische Sprachenportfolio (ESP) bietet eine Form an, in der höchst unterschiedliche Arten des Sprachenlernens und der interkulturellen Erfahrungen dokumentiert und formell anerkannt werden können. Zu diesem Zweck bietet der Referenzrahmen nicht nur Skalen für die allgemeine Beherrschung einer bestimmten Sprache an, sondern auch eine Aufteilung in spezifische Kategorien der Sprachverwendung und der Sprachkompetenz, was es Praktikern erleichtert, Lernziele zu spezifizieren und Lernerfolge in den unterschiedlichsten Bereichen zu beschreiben, und zwar in Übereinstimmung mit den wechselnden Bedürfnissen, den persönlichkeitsbezogenen Kompetenzen und den Lernbedingungen der Lernenden.

16 Das Mehrsprachigkeitskonzept ziegt insbesondere in den folgenden Aspekten besondere Ausprägungen:
Kompetenzen sind die Summe des (deklarativen) Wissens, der (prozeduralen) Fertigkeiten und der persönlichkeitsbezogenen Kompetenzen und allgemeinen kognitiven Fähigkeiten, die es einem Menschen erlauben, Handlungen auszuführen. Allgemeine Kompetenzen sind diejenigen, die nicht sprachspezifisch sind, sondern die man bei Kommunikative Sprachkompetenzen befähigen Menschen zum Handeln mit Hilfe spezifisch sprachlicher Mittel. Kontext bezeichnet die Gesamtheit der Ereignisse und situativen Faktoren (materielle und andere), die sowohl in der Person selbst als auch in ihrem Umfeld existieren können, in das das kommunikatives Handeln eingebettet ist.

17 Sprachliche Aktivitäten umfassen die Ausübung der kommunikativen Sprachkompetenz eines Menschen in einem bestimmten Lebensbereich, um zur Ausführung einer Aufgabe einen oder mehrere Texte (rezeptiv oder produktiv) zu verarbeiten. Sprachprozesse sind die Kette von neurologischen und physiologischen Vorgängen bei der Produktion und bei der Rezeption von gesprochener oder geschriebener Sprache. Text heißt jeder Diskurs (mündlich oder schriftlich), der sich auf einen bestimmten Lebensbereich bezieht. Texte werden während der Ausführung einer Aufgabe Anlass für Sprachaktivitäten, indem sie diese unterstützen oder sogar als Prozess oder als Produkt Ziel der Aktivitäten sind.

18 Domäne bezeichnet die Lebensbereiche, in denen Menschen als soziale Wesen agieren. In diesem Referenzrahmen wurden sie nur auf sehr hoher Abstraktionsebene kategorisiert und beschränkt auf die für das Sprachenlernen und die Sprachbenutzung wesentlichsten Kategorien, nämlich das Bildungswesen, den beruflichen Bereich, den Bereich des öffentlichen Lebens und den privaten Bereich. Strategie bedeutet jede organisierte, zielgerichtete und gelenkte Abfolge von Handlungen oder Prozessen, die eine Person wählt, um eine Aufgabe auszuführen, die sie sich selbst stellt oder mit der sie konfrontiert wird. (Kommunikative) Aufgabe wird definiert als jede zielgerichtete Handlung, die eine Person für notwendig hält, um ein bestimmtes Ergebnis zu erzielen. Dies kann ein Problem sein, das es zu lösen gilt, aber auch eine Verpflichtung, der man nachkommen muss, oder irgendein anderes Ziel, das man sich gesetzt hat. Die Definition trifft auf eine Vielzahl von Handlungen zu, wie zum Beispiel: Einen Schrank umstellen, ein Buch schreiben, bei Vertragsverhandlungen bestimmte Bedingungen aushandeln, Karten spielen, im Restaurant eine Mahlzeit bestellen, einen fremdsprachlichen Text übersetzen oder in Gruppenarbeit eine Klassenzeitung erstellen.

19 Europäisches Sprachenportfolio
ESP ist ein vom Europarat entwickeltes Instrument zur individuellen Präsentation sprachlicher und interkultureller Lernerfahrungen und besteht aus 1) einem Sprachenpass mit international vergleichbaren und – zukünftig – grenzüberschreitend anerkannten Eintragungen von fremdsprachlichen Qualifikationen, 2) einer Sprachenbiografie mit persönlichen Beschreibungen von Sprach- und Kulturerfahrungen sowie Selbstevaluationen von allen, d.h. in und außerhalb formaler Schulbildung erworbenen Sprachkompetenzen und 3) einem Dossier, das vom Inhaber des Sprachenportfolios selbst ausgewähltes und laufend austauschbares Anschauungsmaterial enthält. W. Moser, Die Sprachenpolitik des Europarates: Ziele und Projekte zur Mehrsprachigkeit und zur interkulturellen Verständigung und ihre Umsetzung in Österreich; Eisenstadt, April 2004

20 DANKE FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT


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