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Lernortkooperation im deutschen System der Dualen Berufsausbildung

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Präsentation zum Thema: "Lernortkooperation im deutschen System der Dualen Berufsausbildung"—  Präsentation transkript:

1 Lernortkooperation im deutschen System der Dualen Berufsausbildung
Sarajevo, 14. Dezember 2017

2 Auf einen Blick: 1 Million Auszubildende insgesamt
neu abgeschlossene Ausbildungsverträge (2016) Ca. 300 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe mit 400 Fachrichtungen Jugendarbeitslosigkeitsquote < 7 %.

3 Struktur des deutschen Bildungssystems
Weiterbildung Berufliche Fortbildung Universität / FH Tertiärer Bereich Duales System Betrieb / Berufsschule Vollzeit-Berufs-bildende Schule Gymnasium / Gesamtschule Sekundarstufe II 15 bis 19 Jahre Hauptschule Realschule Gymnasium / Gesamtschule Sekundarstufe I 10 bis 15/16 Jahre Grundschule Grundschule 6 bis 10 Jahre

4 Duale Berufsausbildung
In D-A-CH und deutschsprachigen Regionen das vorherrschende Prinzip der Berufsausbildung Findet zum größeren Teil in Betrieb, zum kleineren Teil in Berufsschule statt Dauert je nach Beruf 2 bis 3 ½, in der Regel aber drei Jahre Im Betrieb: Ausbildung durch qualifizierten und zertifizierten Ausbilder In der Berufsschule: Erlernen der Fachkunde des Berufes, außerdem Wirtschafts- und Sozialkunde. Abschlussprüfungen erfolgen vor einer Kammer. Spezieller Rechtsstatus, der Auszubildende von Schülern und Angestellten unterscheidet.

5 Wichtigster Zweig des Bildungssystems
2/3 - ca. 70 Prozent der Jugendlichen eines Jahrganges entscheiden sich für duale Berufsausbildung. Derzeit 328 staatlich anerkannte Ausbildungsberufe (Stand 2016). Vorteile für Alle: Jugendliche erlernen schnell die Praxis des Berufs, Übergang von Ausbildung zum Beruf fällt leicht Unternehmen können Auszubildende selbst auszuwählen, ihren Fachkräftenachwuchs nach Bedarf selbst auszubilden.

6 Stärken der dualen Berufsausbildung in Deutschland
Public-Private Partnership Lernen am Arbeitsplatz Qualifizierte Ausbilder in den Betrieben Kooperation zwischen Lernorten Kooperation zwischen Sozialpartnern Institutionalisierte Berufsbildungsforschung und -planung

7 System der beruflichen Bildung
Landesregierungen Kultusministerien Bundesregierung BMBF und BMWi Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Kultusminister- Konferenz (KMK) Arbeitgeber- verbände Gewerkschaften BBiG, AEVO, Verordnungern, Ausbildungsrahmenpläne Kammern Rahmen- lehrpläne Rahmen- lehrpläne Prüfungsausschüsse Berufsschule Betriebliche Ausbildung Überbetriebliche Ausbildung Duales System

8 Der erste Lernort: Ausbildungsbetrieb
Große, mittlere, kleine Unternehmen bilden junge Leute aus Ausbildung im eigenen Betrieb ist beste Möglichkeit, Bedarf an Fach- und Führungskräften zu sichern Ausbildung ist Ausdruck sozialer Verantwortung (CSR) Ausbildende Betriebe müssen Anforderungen des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) und der Ausbildereignungsverordnung (AEVO) erfüllen: Sie müssen sich bei einer zuständigen Kammer registrieren Sie müssen geeignete Personen als Ausbilder benennen. Betrieb: tvrtka, tvornica Unternehmen: firma, kompanija, poduzeće

9 Kosten und Nutzen für Unternehmen
Für Unternehmen stellt sich Frage nach Nutzen und Kosten Technisch anspruchsvolle Berufe verursachen meist höhere Ausbildungskosten als kaufmännische Berufe und einfach zu erlernende Berufe. Zwei grobe Regeln: Je schneller ein Auszubildender Aufgaben selbständig übernimmt und Leistung erbringt, desto eher rechnet sich duale Ausbildung Ab Mitte der Ausbildungszeit sind Auszubildende so produktiv, daß der Wert ihrer Leistung die Kosten der Ausbildung übersteigt.

10 Vorteile dualer Berufsausbildung für Unternehmen
Lernen am Arbeitsplatz vermittelt genau die benötigten Kenntnisse und Fertigkeiten Ausbildung sichert den Nachwuchs von Fach- und Führungskräften Ausbildung ist Ausdruck sozialer Verantwortung und fördert Ansehen des Unternehmens Ausbildung ist Investition, die sich schon kurz- bis mittelfristig auszahlt.

11 Der zweite Lernort: Berufsschule
In der Berufsschule lernen die Auszubildenden die Fachkunde ihres Berufes, außerdem Wirtschafts- und Sozialkunde. Sie bietet die Möglichkeit, interessante Zusatzqualifikationen wie Sprach- und IT-Zertifikate zu erwerben. Typischerweise sind Auszubildende zwei Tage in der Woche in der Berufsschule und drei Tage im Ausbildungsbetrieb. Andere Zeitmodelle sind möglich, zum Beispiel bei Ausbildung in einem seltenen Beruf, wenn Berufsschüler eine vom Heimatort weiter entfernte Berufsschule besuchen. * Berufskolleg

12 Stellung der Berufsschule im dualen System
Zweiter wichtiger Lernort neben Ausbildungsbetrieben Handlungsorientierte Pädagogik: junge Leute erlernen Kompetenzen, um selbständig im Beruf zu handeln Lehrpläne umfassen Allgemeinbildung, Fachkunde und Werkstattunterricht Schulische Lehrpläne und betriebliche Ausbildungspläne sind abgestimmt Möglichkeiten des Erwerbs von Zusatzqualifikationen, z.B. IT und Fremdsprachen.

13 Bedeutung der Berufsschule
In D. gibt es ca Berufsschulen, 2,5 Millionen Schüler und jährlich ca. 1 Million Absolventen. Lehrer in Vollzeit und Lehrer in Teilzeit Berufsschulen sind Sekundarstufe II zugeordnet und umfassen Jahrgangsstufen 10 bis 12. Abschlussprüfungen finden im dualen System nicht in der Schule, sondern vor sog. „zuständigen Stellen“ wie Industrie- und Handelskammern und Handwerkskammern statt.

14 Weitere Lernorte (1): Überbetriebliche Ausbildung
KMU können nicht immer die gesamten Ausbildungsinhalte vollständig vermitteln. Teile der Ausbildung finden in überbetrieblichen Bildungszentren (ÜBZ) statt. In Sektoren mit saisonalem Geschäft oder mit ständig wechselnden Projekten – z.B. Hotel- und Gastgewerbe oder Bauwirtschaft – spielen ÜBZ eine bedeutende Rolle. Träger der ÜBZ: Kammern, Branchenverbände, Sozialverbände und Innungen Konsistent hohes Niveau der Ausbildung dank qualifiziertem Personal und modern eingerichteten Lehrwerkstätten ÜBZ-Lehrgänge dauern drei bis vier Wochen. In dieser Zeit findet kein Berufsschulunterricht statt. Für Auszubildende, die weiter entfernt wohnen, ist Internatsunterbringung möglich. Überbetriebliche Ausbildung ist zur dritten Säule des dualen Systems geworden.

15 Weitere Lernorte (2): Verbundausbildung
Zusammenarbeit mehrerer Betriebe in der Ausbildung. Betriebe ergänzen sich bei der praktischen Berufsausbildung gegenseitig Betriebe steuern Ausbildungsinhalte bei, für die sie besonders gut aufgestellt Vier Modelle: Ausbildungskonsortium Auftragsausbildung Ausbildungsverein, Ausbildungsgesellschaft Leitbetrieb mit Partnerbetrieben. Internationale Verbundausbildung spielt aufgrund europäischer Förderinstrumente (früher Leonardo, heute Erasmus+) einer immer bedeutendere Rolle.

16 Auszubildende – Azubis – Lehrlinge
Definition: Auszubildende sind (meist) jugendliche Personen, die sich in der Berufsausbildung befinden. Gängige Abkürzung: „Azubi“ Umgangssprachlich, im Handwerk spricht man von „Lehrlingen“. Auszubildender schließt mit ausbildendem Unternehmen Ausbildungsvertrag ab, der Rechte und Pflichten festlegt. Dadurch wird spezieller Rechtsstatus begründet, der Auszubildenden von Schülern und Angestellten unterscheidet.

17 Vorteile der dualen Berufsausbildung für junge Leute
Leichter Übergang von Schule in den Beruf Auszubildende lernen früh, selbständig zu handeln Sie erhalten Ausbildungsvergütung und sind früh unabhängig und selbständig Karrieremöglichkeiten auch bei schlechteren Schulnoten und Abschlusszeugnissen Wechsel zwischen Betrieb und Schule sorgt für Abwechslung.

18 Ausbilderinnen und Ausbilder im Betrieb
Speziell beauftragte Personen – vermitteln Ausbildung, sind für Planung, Vorbereitung, Durchführung und Abschluss der Ausbildung verantwortlich. Benennung von Ausbildern ist nach Berufsbildungsgesetz (BBiG) und Ausbildereignungsverordnung (AEVO) verpflichtend. Ausbilder müssen berechtigt und befähigt sein: Berechtigt: abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium Befähigt: Ausbildereignungsprüfung bestanden.

19 Vorteile für betriebliche Ausbilder und Ausbilderinnen
Bereicherung des Berufsalltages durch pädagogische Arbeit Zugehörigkeit zu großer Community of Practice der Ausbilder Anregungen durch Kooperation mit den weiteren Lernorten Zugang zu interessanten Weiterbildungsangeboten der IHKs Verantwortung für strategische Personalentwicklung und Fachkräftesicherung.

20 Industrie- und Handelskammern (IHK)
79 IHKs in Deutschland Organisationen der Selbstverwaltung der Wirtschaft. Mitglieder sind Industrie- und Handelsunternehmen Gewerbliche Unternehmen sind zur Mitgliedschaft verpflichtet. IHKs haben hoheitliche Aufgaben in der Berufsausbildung: Registrierung der Ausbildungsverhältnisse Prüfung der fachlichen und persönlichen Eignung der Ausbilder Schlichtung bei Konflikten zwischen Auszubildenden und Ausbildungsbetrieben Beratung der Ausbildungsbetriebe, Ausbilder, jugendlichen Interessenten Berufung Prüfungsausschüsse Durchführung Zwischen- und Abschlussprüfungen. Außerdem 53 Handwerkskammern

21 Internationalisierung der Sozialwissenschaftliche
Bundesinstitut für Berufsbildung Präsident Abteilung 1 Internationalisierung der Berufsbildung, Wissensmanagement Zentralabteilung Abteilung 2 Sozialwissenschaftliche Grundlagen der Berufsbildung Abteilung 3 Berufliches Lehren und Lernen, Modellversuche Abteilung 4 Struktur und Ordnung der Berufsbildung

22 Dienstleistungen des BIBB
Unterstützung von Gesetzgebung und Regulierung Umsetzungshilfen (Reihe „Ausbildung Gestalten“) Lehr- und Lernmaterialien Pilotprojekte Berichtswesen (BIBB-Datenreport, Berufsbildungsbericht des BMBF) Verzeichnis der anerkannten Ausbildungsberufe Forschung & Entwicklung Internationale Zusammenarbeit und Systemberatung.

23 Berufsbildungsgesetz (BBiG) von 1969
Entstanden nach 40jähriger Debatte unter Eindruck des Sputnik-Schocks (1957) und des Buches Die Bildungskatastrophe (1964) von Georg Picht Kompromiss zwischen CDU und SPD, Sozialpartnern, Bundesregierung, Landesregierungen Verabschiedung gegen Widerstand des Handwerks - von der Industrie wurde das Gesetz befürwortet. Zentraler Streitpunkt war die Zuständigkeit des Staates: Aus Sicht der Bundesregierung handelte es sich um Regulierung der Wirtschaft. Aus Sicht der Länder handelte es sich um Bildungspolitik.

24 Regelungen des BBiG von 1969
Neue Nomenklatur: „Lehrling”  „Auszubildender”; „Lehre”  „Ausbildung ” Einführung einer Stufenausbildung Anerkennung außer- und überbetrieblicher Ausbildung Einführung von Rahmenlehrplänen Einführung der Ausbildung der Ausbilder (AdA) Gründung des Bundesinstitutes für Berufsbildung (BIBB).

25 Neuerungen des Berufsbildungsgesetzes von 2005
Internationalisierung: bis zu 25 % der Ausbildung ist im Ausland möglich Standardisierung: Ausbildungsordnungen bestehen aus fünf Elementen Stufenausbildung: jede Stufe hat eigenen Abschluss, der zur Fortsetzung der Ausbildung auf der nächsten Stufe berechtigt. Gestreckte Abschlussprüfung: Abschlussprüfung in mehreren Teilen Weitere Lernorte: überbetriebliche Ausbildung und Verbundausbildung.

26 Fünf Elemente einer Ausbildungsordnung
Bezeichnung des Ausbildungsberufes Festlegung der Ausbildungsdauer (2-3 Jahre) Erforderliche Fertigkeiten, Kenntnisse, Kompetenzen („Ausbildungsberufsbild“) Ausbildungsrahmenplan für die betriebliche Ausbildung Prüfungsanforderungen.

27 Ausbildereignungsverordnung (AEVO)(2009)
Vom BMBF erlassene Rechtsverordnung zur Umsetzung des BBiG Regelt berechtigt und befähigt sein: Berechtigt: abgeschlossene Berufsausbildung oder ein abgeschlossenes Studium Befähigt: Ausbildereignungsprüfung bestanden. Von 2003 – 2009 war AEVO ausgesetzt, weil sie als bürokratisches Hemmnis galt.

28 Lernortkooperation – Definition
Zusammenarbeit zwischen an einer (Berufs-)ausbildung beteiligten Organisationen In dualer Berufsausbildung zwingend = mindestens zwei Lernorte Gelungene Kooperation ist Voraussetzung für gelungenes Lernen Kooperation bedeutet erheblich erhöhten Organisationsaufwand Gefordert vom Deutschen Ausschuss für Erziehungs- und Bildungswesen (1964) Verankert im BBiG 1969 Gegenstand andauernder bildungspolitischer Debatten (u. A. im Hauptausschuss des BIBB) und zahlreicher Modellversuche in den 90er Jahren Erneut großes Interesse am Thema im Zusammenhang mit Kompetenz- bzw. Skills-Orientierung, Netzwerken, „Life-long Learning“, „Lernenden Regionen“ u.ä.

29 Lernortkooperation im Berufsbildungsgesetz (1)
§ 2 BBiG(2005): Lernorte der Berufsbildung Berufsbildung wird durchgeführt 1. in Betrieben der Wirtschaft, in vergleichbaren Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft, insbesondere des öffentlichen Dienstes, der Angehörigen freier Berufe und in Haushalten (betriebliche Berufsbildung), 2. in berufsbildenden Schulen (schulische Berufsbildung) und 3. in sonstigen Berufsbildungseinrichtungen außerhalb der schulischen und betrieblichen Berufsbildung (außerbetriebliche Berufsbildung). § 1 (5) BBiG (1969) Berufsbildung wird durchgeführt in Betrieben der Wirtschaft, in vergleichbaren Einrichtungen außerhalb der Wirtschaft, insbesondere des öffentlichen Dienstes, der Angehörigen freier Berufe und in Haushalten (betriebliche Berufsbildung) sowie in berufsbildenden Schulen und sonstigen Berufsbildungseinrichtungen außerhalb der schulischen und betrieblichen Berufsbildung.

30 Lernortkooperation im Berufsbildungsgesetz (2)
(2) Die Lernorte nach Absatz 1 wirken bei der Durchführung der Berufsbildung zusammen (Lernortkooperation). (3) Teile der Berufsausbildung können im Ausland durchgeführt werden, wenn dies dem Ausbildungsziel dient. Ihre Gesamtdauer soll ein Viertel der in der Ausbildungsordnung festgelegten Ausbildungsdauer nicht überschreiten.

31 Drei Stufen der Lernortkooperation (D. Euler, 2004)
Koordination Information Kooperation: Akteure wirken zusammen. Beispiel: Co-Teaching, Exkursionen Koordination: Akteure stimmen Aktivitäten miteinander ab, führen diese aber unabhängig voneinander durch. Beispiel: Koordination von schulischen und betrieblichen Curricula Information: Akteure informieren sich gegenseitig. Beispiel: wechselseitige Information über Lern- oder Verhaltensprobleme

32 Zusammenfassung: Lernortkooperation
Duale Berufsausbildung = Lernortkooperation Dual bedeutet heute nicht mehr nur zweidimensional, sondern plural / multi-dimensional / vernetzt Kompetenzorientierung  Lernorte an sich weniger wichtig, Kooperation (Information, Koordination) zwischen ihnen aber um so mehr Konsequenzen: institutionelle Absicherung durch zuständige Stelle – z.B. IHK, HWK erhöhte organisatorische Anforderungen an Lehrer und Mentoren. Physischer Lernort = Input des Ausbildungsprozesses Skills, Handlungskompetenzen = Output des Ausbildungsprozesses

33 Nützliche Links Deutscher Industrie- und Handelskammertag (DIHK)
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) UNESCO International Centre for Technical and Vocational Education and Training (UNEVOC) European Centre for the Development of Vocational Training (Cedefop)

34 Puno hvala! Jan Ebben Projektleiter Duale Berufsbildung / Voditelj projekta dualno obrazovanje
AHK BiH / Predstavništvo njemačke privrede u BiH Fra Anđela Zvizdovića 1 B19 71000 Sarajevo Telefon : // Mobil D: // Mobil HR:


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