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Wissensbewegungen – Bewegliches Wissen

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Präsentation zum Thema: "Wissensbewegungen – Bewegliches Wissen"—  Präsentation transkript:

1 Wissensbewegungen – Bewegliches Wissen
Wissenstransfer im historischen Wandel Ringvorlesung WS 2013/14 Eine Veranstaltung des an der Freien Universität Berlin angesiedelten Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ im Forschungsverbund mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Berliner Max-Planck- Institut für Wissenschaftsgeschichte

2 Wissensbewegungen im Alten Orient Wissen und Mehrsprachigkeit
1. Das Beispiel von Schriftsystemen und ihrer Orthographie Prof. Dr. Jörg W. Klinger / Dr. Cale Johnson

3 Die geographische Verbreitung der Keilschrift

4 Schreibtechnik - Keilschrift
In: É. Le Breton, Du verbe à l´écrit, Paris, 2003.

5 Protoschriftliche Notationsformen
Zählsteine 2500 v. Chr. Gesiegelte Tonbulle 3200 v. Chr. In: M. Fortin, Syrien Wiege der Kultur, Mainz, 1999.

6 In: É. Le Breton, Du verbe à l´écrit, Paris, 2003, S.10
In: W. Seipel, Der Turmbau zu Babel, Wien, 2003, IIIb-S.39

7 In: W. Seipel, Der Turmbau zu Babel, Wien,
2003, IIIb-S.42 In: W. Seipel, Der Turmbau zu Babel, Wien, 2003, IIIb-S.40

8 Das Felsrelief von Behistun
Vielfalt der Sprachen und der Schriftsysteme in: W. Seipel, Der Turmbau zu Babel, Wien, 2003. in: H. Koch, Es kündet Dareios der König, Mainz am Rhein, 1993.

9 In: Hawkins J. D. , Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol
In: Hawkins J.D., Corpus of Hieroglyphic Luwian Inscriptions Vol. 1-3, Berlin - New York, 2000.

10 Die Hauptsprachen der Keilschriftkultur
Sumerisch (?) - 3000 Akkadisch (Semitisch) Elamisch (?) Eblaitisch (Semitisch) - 2000 Hurritisch (Kaukas. ??) Ide. „Altanatolisch“ Hethitisch Luwisch Palaisch Ugaritisch (Semitisch) Urartäisch (Kaukas. ??) - 1000 „Spät“-Luwisch Lykisch Lydisch ... Altpersisch (Indo-Europ.)

11 Lexikalische Liste 1. Tafel (Assur mA ca.10.Jh. v. Chr.)
Lexikalische Liste (Uruk 3200 v.Chr.) mit Schweinebezeichnungen In: W. Seipel, Der Turmbau zu Babel, Wien, 2003.

12 Goody, J. & Watt, I., The consequences of literacy, in: Contemporary Studies in Society and History, 5, 1963, ). Goody, J., The logic of writing and the organization of society. Cambridge, UK: Cambridge University Press, 1986. Goody, J., The interface between the oral and the written. Cambridge, UK: Cambridge University Press, 1987. McLuhan, M., The Gutenberg galaxy. Toronto: University of Toronto Press, 1962. Ong, W., Orality and literacy: The technologizing of the word. London: Methuen, 1982.

13 The civilization created by the Greeks and Romans was the first on the earth’s surface which was founded upon the activity of the common reader; the first to be equipped with the means of adequate expression in the inscribed word; the first to be able to place the inscribed word in general circulation; the first, in short to become literate in the full meaning of that term and to transmit its literacy to us. E. Havelock, The Literate Revolution in Greece and Its Cultural Consequences (Collected Essays) Princeton 1982, p. 40).

14 Prinzipien der Verschriftlichung
Für den Prozeß der Verschriftlichung werden auf Seiten des Schreibers vier Wirkprinzipien angenommen, nach denen ein Schreiber bewußt oder unbewußt für sich selbst oder für eine ganze Schreibgemeinschaft entscheidet, wie ein Wort zu schreiben sei – und alle vier Prinzipien wirken folglich in der Schriftentwicklung gleichzeitig auf die Schreibung: 1. Aussprache (phonetische Schreibung, Lautschrift) 2. Ableitung (etymologische bzw. Stammschreibung: nach Herkunft) 3. Analogie (nach Ähnlichkeit mit anderen Wörtern, auch durch Volksetymologie) 4. allgemeiner Schreibgebrauch (konventionelle Schreibung: so wie üblich)

15 Schriftsysteme haben in der Regel nicht den Zweck, gesprochene Sprache abzubilden, sondern repräsentieren systematisch ausgewählte Aspekte eine Sprache. Deshalb tendieren bestimmte Sprachstrukturen zu bestimmten Schrifttypen: Die chinesische Schrift taugt nicht für Deutsch, aber eine„logographische“ Schrift sehr wohl für das Chinesische. Der syllabographische Schrifttyp wird durch agglutinierende bzw. stammflektierende Sprachen begünstigt; d.h. durch Sprachen mit nur äußerer Flexion (grammatischen Affixen). Der alphabetische Schrifttyp wird durch wurzelflektierende Sprachen mit komplexer Silbenstruktur begünstigt.

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18 1. Beispiel: lugal-me(n) „ich bin / du bist König“ lugal-me lugal-me(š) „(es sind) Könige“ 2. Beispiel: DU-na  ĝen-na  ĝen+a „gehen“ DU-ba  gub-ba  gub+a „stehen“ DU-ma  túm-ma  túm+a „tragen“

19 3. Beispiel: Fehlende Zeichen des Typs CVC werden einfach durch eine Kombination zweier anderer ersetzt: C1uC1-x C1u-uC1 C1u-uC2 ... 4. Beispiel: 

20 5. Beispiel: Die hurritische Orthographie – oder die konsequente Anpassung der Keilschrift an eine Sprache mit 5-Vokal-System

21 Wissensbewegungen im Alten Orient — Wissen und Mehrsprachigkeit (zweiter Teil)
Prof. Dr. Jörg W. Klinger / Dr. Cale Johnson

22 Fallstudie Nr. 1: Späturuk diakritische Feste (ca. 3350–3000 BCE)

23 W 9656,h1 = ATU 3, pl. 23 (P000006) A i 3. UKKIN GAL(b)
i 4. UKKIN GESZTU(b) i 5. UKKIN NUN B i 6. GA GAL(b) i 7. GA GESZTU(b) i 8. GA NUN C (broken) [KISAL(b1) GAL(b)] iv 1’. KISAL(b1)# NUN iv 2’. KISAL(b1) GESZTU(b)

24 bürokratischen Elite zu Beginn des Schreibens (ca. 3200 v. Chr.)

25 bürokratischen Elite zu Beginn des Schreibens (ca. 3200 v. Chr.)

26 W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683) ca. 3350–3200 BCE Übersetzung:
Zwanzig Schafe: vierhundert Fleischteile, acht Einheiten Milchfette, einige nicht identifizierte Materialien. (Unter der Aufsicht) des stellvertretenden Direktors (des Amtes). W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

27 ‘Schaf’ ‘Fleischteil’ ‘stellvertretender Direktor ’
W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

28 ‘Schaf’ ‘Fleischschteil’ ‘stellvertretender Direktor ’
W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

29 ‘Schaf’ ‘Fleischteil’ ‘stellvertretender Direktor ’
W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

30 ‘Schaf’ ‘Fleischteil’ ‘stellvertretender Direktor ’
W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

31 400 Fleischteile ÷ 20 Schafe = 20 Fleischteile pro Schaf
= 400 Fleischteile 400 Fleischteile ÷ 20 Schafe = 20 Fleischteile pro Schaf 120 ÷ 6 = 20 Teile pro Schaf ATU 6, pl. 85, W 16731 W 6066,a (= ATU 5, pl. 3, IM 25683)

32 grundlegende Zeichen diakritische Zeichen Keilschriftzeichen für den Topf Keilschriftzeichen für Essen und Trinken mit dem Topf verbunden (‘Blumentopf’ und ‘solid-footed goblets’, ca. 3000–2900 BCE, Pollock 2003: 30)

33 grundlegende Zeichen diakritische Zeichen Keilschriftzeichen für den Topf Keilschriftzeichen für Essen und Trinken mit dem Topf verbunden (‘Blümentopf’ und ‘solid-footed goblets’, ca. 3000–2900 BCE, Pollock 2003: 30)

34 ca. 3000 BCE ca. 2500 BCE IM 73409,2 (P004499) MSVO 1, 112 (P005179)
SF 57 iv 4 – v 5 (duplicate of IAS 46)

35 ca. 3000 BCE ca. 2500 BCE IM 73409,2 (P004499) MSVO 1, 112 (P005179)
SF 57 iv 4 – v 5 (duplicate of IAS 46)

36 “the use of differentiated cuisine and styles of consumption as a diacritical device to naturalize and reify concepts of ranked differences in social status” “die Verwendung von differenzierten Speise und Arten des Konsums als diakritische Mittel zu sozialen Distinktion, in dem Sinne, daß durch die Feste konzepte zu Rangunterschieden ‘naturalisiert’ und verdinglicht werden’” (Dietler 1996: 98, citing Elias 1939 [Über den Prozeß der Zivilisation], Goody 1982 [Cooking, Cuisine and Class], Bourdieu 1984 [Distinction]). S. Pollock “Commensality, Public Spheres, and Handlungsräume in Ancient Mesopotamia” in: Big Histories, Human Lives (2013) Das diakritische Fest

37 Das diakritische Fest Frühdynastische Bankett Szenen (ca v. Chr., S. Pollock “Commensality, Public Spheres, and Handlungsräume in Ancient Mesopotamia” (2013: 164)

38 Das diakritische Fest Frühdynastische Bankett Szenen (ca v. Chr., S. Pollock “Commensality, Public Spheres, and Handlungsräume in Ancient Mesopotamia” (2013: 164)

39 Das diakritische Fest Frühdynastische Bankett Szenen (ca v. Chr., S. Pollock “Commensality, Public Spheres, and Handlungsräume in Ancient Mesopotamia” (2013: 164)

40 Proto-cuneiform (Uruk) Proto-Elamite
Drei Variationen der Notation in Verwaltungsurkunden von diakritischen Festen Proto-cuneiform (Uruk) Proto-Elamite (MDP 17, 86) Die dritte Tradition (MSVO 4, 40) (W 6066,a) (MS 4482) (MSVO 4, 72)

41 Proto-cuneiform (Uruk) Proto-Elamite
Drei Variationen der Notation in Verwaltungsurkunden von diakritischen Festen Proto-cuneiform (Uruk) Proto-Elamite (MDP 17, 86) Die dritte Tradition (MSVO 4, 40) (W 6066,a) (MS 4482) (MSVO 4, 72)

42 Fallstudie Nr. 2: Sumerischen Debatten (ca. 1800–1600 BCE)

43 Two Scribes / Streit Zweier Schulabsolventen / Dialogue 1
(CT 58 55, lines 59-69) (3 N-T 923,503, lines 70-73) 71. é nu-tuku e-sír-ra n[ú-nú] 72. imšu-rin-na nam-lú-[ùlulu-ka]

44 Two Scribes / Streit Zweier Schulabsolventen / Dialogue 1
(Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) 1. Hey, Kommilitone! Lass Du uns einen Streit austragen ganz wie in alten Zeiten. 2. Wenn Du in der Schreibkunst geschult bist, was heißt das (am Ende)? 3. Jede Zeile, die Du in der Ausbildung zu schreiben gelert hast, 4. von Kommentaren zu den Listen von Berufen. 5. Du hast sie abgeschrieben. Danach hast Du sie (sofort) vergessen. 6. Du hast Multiplikation, Kehrwerte, die Berechnung der Mengen, alles zur Gänze gelernt. 7. Laß doch die geheimen Formeln des studentenlebens hören! 8. Jeder deiner Kommillitonen kennt sie besser als Du! (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) 9. Na los! Versuchen Sie einfach, mich zu übertreffen! Ich werde Ihre Beleidigungen beenden. (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) 10. Du taubstummer Schwätzer! 11. (Du hast doch) einen Penis im Arsch stecken, (Du hast doch) nur einem Hoden, der nach unten hängt. 12. Du Großmaul mit Sprachbehinderung, Du debiler Krüppel!

45 Intra-textualität / die Kette innerhalb des Textes
Zeile 61: gu₄ šab kud-kud ĝiššudun nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Ochsen, auch mit ihren Sehnen Schnitt, tragen noch das Joch. Zeile 64 saĝ lú-tumu udun báḫar-ra-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt noch zum Gelehrten:) Der Schwätzer schläft mit dem Kopf in der Töpferofen. Zeile 71 é nu-tuku e-sír-ra nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) (Du) habst kein Zuhause, liegst auf der Straße. Zeile 106 lú-tumu saĝ GÚ.NE-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Du Schwätzer, Du legst deinen Kopf auf den Rand des Ofens. Zeile 117 lú gù ra-aḫ šà dè-ka nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) Das Großmaul liegt auf dem Müllhaufen.

46 Intra-textualität / die Kette innerhalb des Textes
Zeile 61: gu₄ šab kud-kud ĝiššudun nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Ochsen, auch mit ihren Sehnen Schnitt, tragen noch das Joch. Zeile 64 saĝ lú-tumu udun báḫar-ra-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt noch zum Gelehrten:) Der Schwätzer schläft mit dem Kopf in der Töpferofen. Zeile 71 é nu-tuku e-sír-ra nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) (Du) habst kein Zuhause, liegst auf der Straße. Zeile 106 lú-tumu saĝ GÚ.NE-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Du Schwätzer, Du legst deinen Kopf auf den Rand des Ofens. Zeile 117 lú gù ra-aḫ šà dè-ka nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) Das Großmaul liegt auf dem Müllhaufen.

47 Intra-textualität / die Kette innerhalb des Textes
Zeile 61: gu₄ šab kud-kud ĝiššudun nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Ochsen, auch mit ihren Sehnen Schnitt, tragen noch das Joch. Zeile 64 saĝ lú-tumu udun báḫar-ra-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt noch zum Gelehrten:) Der Schwätzer schläft mit dem Kopf in der Töpferofen. Zeile 71 é nu-tuku e-sír-ra nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) (Du) habst kein Zuhause, liegst auf der Straße. Zeile 106 lú-tumu saĝ GÚ.NE-ka nú-nú (Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) Du Schwätzer, Du legst deinen Kopf auf den Rand des Ofens. Zeile 117 lú gù ra-aḫ šà dè-ka nú-nú (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) Das Großmaul liegt auf dem Müllhaufen.

48 Intra-textualität / die Kette innerhalb des Textes
(Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) 71. é nu-tuku e-sír-ra nú-nú 72. imšu-rin-na nam-lú-ùlulu-ka zì-munu₄ i-ni-bàra-bàra 73. dugútul ar-za-na imšu-rin-na-ta e₁₁-da-zu-ne 74. ba-e-dè-gaz tu₇ al-bíl-lá-ta 75. uzuma-sìla sa-sal-zu su-a ab-síl-síl (71) (Du) hast kein Zuhause, liegst auf der Straße. (72) (Du bist) Biermaischen-Mehl im Ofen (imšu-rin-na) der Menschheit verbreitet. (73-74) Wenn Du die festliche Suppenterrine (dugútul) aus dem Ofen (imšu-rin-na) erhaltst, verbrannte dich die kochende Suppe. (75) Deine Achillessehne und Ferse verbrühen sie. /schudun/ ‘Joch’ (Sumerisch) /udun/ ‘Brennofen’ ? /utul/ ‘Suppenterrine’

49 Intra-textualität / die Kette innerhalb des Textes
(Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) 71. é nu-tuku e-sír-ra nú-nú 72. imšu-rin-na nam-lú-ùlulu-ka zì-munu₄ i-ni-bàra-bàra 73. dugútul ar-za-na imšu-rin-na-ta e₁₁-da-zu-ne 74. ba-e-dè-gaz tu₇ al-bíl-lá-ta 75. uzuma-sìla sa-sal-zu su-a ab-síl-síl (71) (Du) hast kein Zuhause, liegst auf der Straße. (72) (Du bist) Biermaischen-Mehl im Ofen (imšu-rin-na) der Menschheit verbreitet. (73-74) Wenn Du die festliche Suppenterrine (dugútul) aus dem Ofen (imšu-rin-na) erhaltst, verbrannte dich die kochende Suppe. (75) Deine Achillessehne und Ferse verbrühen sie. /schudun/ ‘Joch’ (Sumerisch) /udun/ ‘Brennofen’ /utul-/ ‘liegen, schlafen’ (Akkadisch) (= Sumerisch nú-nú) /utul/ ‘Suppenterrine’

50 Inter-textualität / die Verbindung zwischen Texten
(Der Bürokrat sagt zum Gelehrten:) 61. gu₄ šab kud-kud ĝiššudun nú-nú (61) Ochsen, auch mit ihren Sehnen Schnitt, tragen noch das Joch. 64. saĝ lú-tumu udun báḫar-ra-ka nú-nú (64) Der Schwätzer schläft mit dem Kopf in der Töpferofen. (CBS 3811) Ø (kreative Ausarbeitung von Zeile 61) (Der Gelehrte sagt zum Bürokraten:) 71. é nu-tuku e-sír-ra nú-nú . . . 75. uzuma-sìla sa-sal-zu su-a ab-síl-síl (71) (Du) hast kein Zuhause, liegst auf der Straße. (75) Deine Achillessehne und Ferse verbrühen sie. (Ochsen in die Gesetzbücher) Codex Lipit-Ishtar §34: sa-sal KU-a bí-in-sil Codex Hammurapi §248: uzusal-sal-šu it-ta-sa-ak Gesetze zur Ochsen §3: [...]-ta-an-síl! : sa-sal-bi íb-ta-[...]

51 “zum Mitnehmen” Kurzfassung
1) Die Alltagssprache der altbabylonischen Schriftgelehrten war Akkadisch, aber ihre Texte wurden fast ausschließlich in Sumerisch geschrieben. 2) Akkadisch diente als gesprochene Metasprache für Sumerisch und könnte sozusagen als "Klebstoff" verwendet worden sein, um Elemente des Sumerischen miteinander zu verbinden. 3) Aber Akkadisch selbst war im schriftlichen Medium nicht erlaubt, zumindest in den altbabylonischen Curriculum. 4) Die Kunst des Schreibers war immer eine Art Bricolage (die kreative Rekombination von bereits vorhandenen Elementen) und die literarischen Dialoge repräsentieren die höchste Form einer Keilschrift-Bricolage.

52 Danke!

53 kulturelles Gedächtnis dynamische Festigkeit
Die altbabylonischen Zeit, die bedeutendste Epoche in der geistigen Entwicklung in der mesopotamischen Geschichte, ca v. Chr., steht in etwa auf halbem Wege zwischen der Erfindung der Keilschrift und ihrem Verschwinden.

54 kulturelles Gedächtnis dynamische Festigkeit
Wenn man bedenkt, dass die alphabetische Schrift um 1800 v. Chr. erfunden wurde, war Gaius Julius Cäsar genau so weit entfernt von der Erfindung der alphabetischen Schrift als es ein altbabylonischer Schreiber von der Erfindung der Keilschrift war. 15. März 44 v. Chr. — Iulius Cäsar ermordet

55 Lu Azlag 29–37 und 331-338 (DCCLT edition)
Sumerisch Akkadisch Bedeutung 29. lú ní-su-ub-ba za-ab-bu-ú ‘Totenbeschwörer’ 30. SAL# lú ní-su-ub-ba za-ba-a-tum ‘Totenbeschwörerin’ 31. lú ur-e ‘Mystiker’ 32. lú al-e₁₁-dè ma-ḫu-ú ‘Mystikerin’ 33. lú-tumu sà-ar-rum ‘Lügner’ 34. lú lú tumu sú-ra-ta-nu-ú ‘Schwindler’ 35. lú-lul 36. lú-ḫa-lam-ma ša le-mu-ut-tim ‘Bösewicht’ ... 331. [lú] mú?#-da ma-ag-ru#-um ‘Beleidigender’ 332. lú# kár-ga ṭa-ap-lum ‘Hohn’ 333. lú šu kár-ga mu-ṭa-pi-lum ‘Höhnender’ 334. lú uš₁₁ zà-ga al-li-a-a ‘Sabber’ 335. lú [eme zà]-ga bar-bar 336. lú šu# [ùr-ùr] uš-šu-šum ‘Angsthabender’ 337. lú pe#-el#-lá qá#-lu-ú ‘Stummer’

56 Wissensbewegungen – Bewegliches Wissen
Wissenstransfer im historischen Wandel Ringvorlesung WS 2013/14 Eine Veranstaltung des an der Freien Universität Berlin angesiedelten Sonderforschungsbereichs 980 „Episteme in Bewegung. Wissenstransfer von der Alten Welt bis in die Frühe Neuzeit“ im Forschungsverbund mit der Humboldt-Universität zu Berlin und dem Berliner Max-Planck- Institut für Wissenschaftsgeschichte


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