Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Waldwildnis – eine Chance für Thüringen. Dr

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Waldwildnis – eine Chance für Thüringen. Dr"—  Präsentation transkript:

1 Waldwildnis – eine Chance für Thüringen. Dr
Waldwildnis – eine Chance für Thüringen? Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer BUND Thüringen Sehr geehrter Herr Staatssekretär Dr. Sühl Sehr geehrter Herr Möller Sehr geehrter Herr Prof. Setzer Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank für die Einladung zu diesem Forstpolitischen Kolloquium und die Möglichkeit, aus Sicht eines Umweltverbandes die Chancen für Mehr Waldwildnis in Thüringen darzustellen.

2 Naturerbe Buchenwälder
Unsere heimischen Wälder, insbesondere die Rotbuchenwälder gehören zu den ursprünglichsten Ökosystemen in Deutschland und Mitteleuropa. Weil es Rotbuchenwälder nur in Europa gibt und Deutschland im Zentrum des Verbreitungsareals liegt, gehören ursprüngliche Rotbuchenwälder zum Weltnaturerbe. Tatsächlich bedeckten Buchenwälder in Deutschland ursprünglich etwa zweidrittel der Landesfläche. Heute nehmen sie weniger als 5% ein. Ursprüngliche Buchenwälder über 160 Jahre sind nahezu vollständig verschwunden, weil die Wälder in Deutschland nahezu vollständig forstlich genutzt werden. Ursprüngliche Buchenwälder nahezu vollständig verschwunden

3 Natürliche Waldentwicklung
Forst Naturwald Ja, Forstliche Nutzung erfolgt in Deutschland zwar in der Regel nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit! Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die forstliche Bewirtschaftung immer auch ein schwerwiegender Eingriff in das Ökosystem Wald darstellt. Buchen werden im Alter von 120 bis 140 Jahren geerntet, können aber doppelt bis dreimal so alt werden. Zweidrittel der natürlichen Waldentwicklung finden im Forst nicht mehr statt. Arten, welche auf diese Waldentwicklungsstadien angewiesen sind, können daher im Wirtschaftswald nicht dauerhaft überleben. „Mosaik-Zyklus-Konzept“, Scherzinger, 1996 Holznutzung verkürzt die Lebenszeit der Wälder um zwei Drittel

4 Koalitionsvertrag von CDU und SPD, 2009:
„Im Rahmen der Biodiversitätsstrategie der Bundesrepublik Deutschland sind in Thüringen ha Wald aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen.“ Im Rahmen der Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt wurde daher das Ziel vereinbart, den Anteil von Wäldern ohne forstwirtschaftliche Nutzung zu erhöhen. Bereits die Vorgänger-Landesregierung hatte dieses Ziel aufgenommen und im Koalitionsvertrag verankert.

5 Errichtungsgesetz ThüringenForst, 2011
„… werden zudem bis Ende Hektar Wald identifiziert und danach forst- und naturschutzfachlich so gesichert, dass spätestens 2029 die notwendigen Wald- maßnahmen abgeschlossen und die forstwirtschaftliche Nutzung beendet sein werden.“ Bei der Errichtung von ThüringenForst wurde das Ziel in die Präambel zum Errichtungsgesetz der Anstalt öffentlichen Rechts aufgenommen.

6 Koalitionsvertrag von DIE LINKE, SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, 2014
„Die Landesregierung wird im Verlauf dieser Legislaturperiode aufbauend auf dem von der bisherigen Landesregierung verfolgten Hektar-Ziel mindestens 5% des Waldes in Thüringen dauerhaft der forstlichen Nutzung entziehen.“ Die Rot-Rot-Grüne Landesregierung hat das Ziel weitergehend präzisiert:

7 Die von der Bürgerinitiative Pro Kyffhäuserwald mit Unterstützung der Verbände von BUND Thüringen, NABU Thüringen, WWF und ZGF hat eindrucksvoll gezeigt, dass die Forderung nach mehr Waldwildnis auch in der Bevölkerung breite Unterstützung erfährt. Es war die bisher erfolgreichste Petition auf der Petitionsplattform des Thüringer Landtages. 2.575 Unterstützer!

8 Ziel des Verzichts auf Holznutzung auf 5% der Waldfläche in Thüringen ist gesellschaftlich und parteiübergreifend breit verankert Offensichtlich ist das Ziel, 5% Wald der forstlichen Bewirtschaftung zu entziehen sowohl politisch als auch gesellschaftlich breit verankert. Ich freue mich sehr, dass auch Ministerin Keller klargestellt hat: es geht bei Frage nach Mehr Waldwildnis in Thüringen nicht um das Ob sondern um das Wie! Thomas Stephan

9 Anteil Wald mit und ohne Holznutzung (Gesamtwaldfläche 523.743 ha)
Es geht darum, 5% der Waldfläche Thüringens der forstlichen Nutzung zu entziehen. Das bedeutet, dass auch in Zukunft auf 95% der Waldfläche forstlich gewirtschaftet werden soll. 5% entsprechen einer Fläche von ha. Rechnet man die Flächen, welche bereits nicht mehr forstlich genutzt werden und die Vorschläge von ThüringenForst für nutzungsfreie Flächen zusammen, ergibt sich ein Fehlbedarf von ha.

10 Bilanz: 5% Waldfläche ohne Holznutzung
5% nutzungsfreier Wald entspricht: ha Gebiet Fläche Aktueller Bestand: Nationalpark Hainich Biosphärenreservate Vessertal und Rhön Hohe Schrecke Grünes Band Totalreservate und Naturwaldparzellen Sonstige Flächen ha Nationales Naturerbe Westliche Hainleite (DBU) 1.070 ha Summe Bestand ha Differenz ha Vorschläge ThüringenForst 4.701ha Fehlbedarf 7.153 ha ThüringenForst muss nicht auf ha verzichten sondern, maximal auf ha.

11 Außenhandelssaldo Rohholz der BRD
Verzicht auf Holznutzung in dieser Größenordnung führt weder zu einer Versorgungslücke mit Laubholz noch hat das irgendwelche Auswirkungen auf den Schutz der Tropischen Regenwälder: In Deutschland wird immer noch mehr Laubholz eingeschlagen als hier verbraucht wird. Rund die Hälfte des in unseren Wäldern eingeschlagenen Holzes landet außerdem direkt in der Verbrennung. Eine nachhaltige Nutzung des wertvollen Rohstoffes Holz sieht anders aus. Verzicht auf Holznutzung in Deutschland ist kein Widerspruch zu internationalem Waldschutz!

12 Wälder ohne forstliche Nutzung sind auch keine Tabuzonen für Wanderer oder Spaziergänger. Das Gegenteil ist der Fall, wie diese Aufnahmen aus dem Nationalpark Hainich zeigen. Im NP Hainich, der einer der wichtigsten touristischen Leuchttürme in Thüringen ist und in dem es übrigens kein Wegegebot gibt, kommen pro Jahr rund Besucher: Hier sind die Besucher des Baumkronenpfades nicht eingerechnet! Urwälder sind Touristenmagnete und Motor für eine nachhaltige Regionalentwicklung. Verzicht auf Holznutzung fördert Naturerleben und bietet Chancen für die Regionalentwicklung

13 Possenwald als „Urwald von morgen“
Trägt maßgeblich zum weltweiten Erhalt der Rotbuchenwälder und ihrer biologischen Vielfalt bei. Trägt zur Erfüllung des Naturwald-Ziels der NBS bei (5% -Ziel). Wird mit einer Fläche von Hektar gleichzeitig als Wildnisgebiet anerkannt und trägt somit auch zum 2%-Ziel der NBS bei. Possenwald als „Urwald von morgen“: Trägt maßgeblich zum weltweiten Erhalt der Rotbuchenwälder und ihrer biologischen Vielfalt bei. Trägt zur Erfüllung des Naturwald-Ziels der NBS bei (5% -Ziel). Wird mit einer Fläche von Hektar gleichzeitig als Wildnisgebiet anerkannt und trägt somit auch zum 2%-Ziel der NBS bei.

14 Abgrenzungsvorschlag für „Possen-Urwald“
Die Karte zeigt den Abgrenzungsvorschlag für ein ha großes Urwaldgebiet. Rot ist die Grenze der Urwaldfläche. Dunkelgrün sind Waldmeister-Buchenwälder, Orange sind Orchideen-Kalk-Buchenwälder, Gelb sind Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwälder und hellgrün sind Waldflächen, welche keine Lebensraumtyp zuzuordnen sind.

15 Waldlebensraumtypen im „Possen-Urwald“
Die Buchenwald-Lebensraumtypen nehmen Dreiviertel der Gesamtfläche ein. Die Labkraut-Traubeneichen-Hainichbuchenwälder nehmen mit 34 ha gerade mal 1% der potentiellen Urwaldfläche ein. Ein Zielkonflikt mit dem Naturschutz besteht offensichtlich nicht. Verzicht auf Holznutzung fördert Erhaltungszustand

16 Mehr Waldwildnis ist eine Chance für Thüringen!
Meine Damen und Herren: Waldwildnis und Forstwirtschaft sind kein Widerspruch. Aber in einer immer intensiver genutzten Landschaft braucht es auch Rückzugsräume nicht nur für die Natur sondern gerade auch für die Menschen. Räume, in denen Natur Natur sein kann und Menschen ungestörte Wildnisentwicklung erfahren können. 5% des Waldes hierfür bereit zu stellen sind nicht zuviel verlangt. Thomas Stephan Mehr Waldwildnis ist eine Chance für Thüringen!


Herunterladen ppt "Waldwildnis – eine Chance für Thüringen. Dr"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen