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Dr. Karin Matuszak-Luss 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6

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Präsentation zum Thema: "Dr. Karin Matuszak-Luss 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6"—  Präsentation transkript:

1 Dr. Karin Matuszak-Luss 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6
Existenzanalyse und Logotherapie Basiscurriculum – Oktober 2012; AKH Wien Dr. Karin Matuszak-Luss 1140 Wien, Seckendorfstraße 6/1/6

2 Definition Existenzanalyse
Die allgemeine Existenzanalyse ist eine anthropologische Forschungsrichtung. Spezielle Existenzanalyse stellt eine psychotherapeutische Vorgangsweise dar, mit deren Hilfe Entfaltungsräume im Leben des jeweiligen Menschen erarbeitet werden können und in der Folge die innere Zustimmung zum eigenen Leben gefunden werden kann.

3 Existenz Ein sinnvolles, in Freiheit, Selbsttreue (Authentizität) und Verantwortung gestaltetes Leben. Existenz - existere (lat.): ins Leben treten, entstehen, werden.

4 Existenzanalyse beschäftigt sich mit
Bedingungen und Möglichkeiten zu existieren (in das je eigene Leben zu treten). Auseinandersetzung und dialogischem Austausch zwischen Person und ihrer Welt.

5 Logotherapie stellt die andere Facette derselben Methode (nämlich der Existenzanalyse) dar. ist Beistand in der Umsetzung des als sinnvoll Erkannten. Logos (griech.): Wort, Rede, Sinn

6 Sinn Sinn ist die wertvollste Möglichkeit, die sich einem in jeder einzelnen Situation bietet. Erlebniswerte schöpferische Werte Einstellungswerte

7 Viktor E. Frankl 1905 in Wien geboren
Kontakt zur Psychoanalyse in der Gymnasialzeit Mitglied der Wiener Vereinigung für Individualpsychologie 1927 Ausschluss aus der Vereinigung

8 Viktor E. Frankl 1926 Begriff Logotherapie bereits verwendet.
1932 Beendigung des Medizinstudiums in Wien 1933 Begriff Existenzanalyse erstmals gebraucht Tätigkeit an der Universitätsklinik in Wien als Psychotherapeut

9 Viktor E. Frankl 1937 Eröffnung einer Privatpraxis in Wien
1938 Verfassung der “Ärztlichen Seelsorge” 1940 bis 1942 Leitung des Rothschildspitals in Wien Deportation ins KZ

10 Viktor E. Frankl Nach dem Krieg zahlreiche Publikationen
Vortragstätigkeit in allen Kontinenten (vor allem Nord- und Südamerika) 1985 (86) Gründung der GLE Wien- Ehrenpräsidentschaft

11 Viktor E. Frankl Anlass zum Bruch zwischen GLE -Wien und Frankl: Theorie der “Personalen Grundmotivationen” und der “Personalen Existenzanalyse” 1997 Frankl stirbt im Alter von 92 Jahren in Wien

12 Gesellschaft für Existenzanalyse und Logotherapie
GLE international GLE Österreich GLE Deutschland, Schweiz, Tschechien Lehrtätigkeiten u.a. in Russland, Rumänien, USA

13 Philosophischer Hintergrund
Phänomenologie (Husserl, Scheler) Existenzphilosophie (Heidegger, Jaspers) Begegnungsphilosophie (Buber)

14 Phänomenologie Bemühen, eine Sache aus sich heraus zu verstehen
E. Husserl: “Zur Sache selbst” (phänomenologischer Imperativ) “Wesensschau” - Phänomenologie der Wahrnehmung

15 Phänomenologie Max Scheler: “Wert ist keine Norm, sondern das intentionale Objekt, deren Wert wir erspüren” Phänomenologie der Werte

16 Phänomenologische Grundhaltung
Begrenzen der Aussage auf das tatsächliche Beobachtete Epoche (Einklammerung) der Vorurteile, des Vorwissens, der Vorliebe und Vorerfahrung Mut zur Subjektivität

17 Phänomenologische Vorgangsweise
Epoche: Was ist? Wie ist es? phänomenologische Destruktion: Ist es so? Was ist noch? phänomenologische Konstruktion: Verstehen des Phänomens; Evidenzgefühl

18 Existenzphilosophie Bogen spannt zwischen christlichen (Kiergegaard, Pascal) und nihilistischen Strömungen (Sartre, Camus) Frankl bezog sich vor allem auf Heidegger und Jaspers

19 Existenzphilosophie Heidegger: Das Sein steht im Zentrum der Aufmerksamkeit (Seinsverfasstheit des Menschen) Phänomenologie des Seins Jaspers: Mensch sein ist entscheidendes Sein Phänomenologie der Transzendenz

20 Begegnungsphilosophie
Mensch sein heißt angesprochen sein und zu antworten. Der Sinn ereignet sich im Dialog. “Das Ich wird erst am Du”(Buber)

21 Personal-existentielle Grundmotivationen (GM) nach A. Längle
1.GM: Dasein -können 2.GM: Wertsein 3.GM: Selbstsein, Sosein dürfen 4.GM: sinnvolles Wollen

22 Erste personale Grundmotivation
Zentrales Thema: Dasein können Bedingungen, die ein Mensch vorfindet; Raum, Halt, Schutz, Vertrauen Psychologische Dynamik: Angenommen-Sein, Annehmen-Können.

23 Erste personale Grundmotivation
Instrumentale Voraussetzung: Wahrnehmen des Faktischen, der Bedingungen Pathologie: Angst, Zwang, Schizophrenie Selbsterfahrungsfrage: z.B: Was erfahre, erlebe ich, wenn ich angenommen werde? Was tue ich, wenn ich annehme?

24 Zweite personale Grundmotivation
Zentrales Thema: Wertsein und Werte Mögen. Grundwert: “Ich bin und dass ich bin ist gut”. Psychologische Dynamik: Zuwendung erhalten und Zuwendung mögen

25 Zweite personale Grundmotivation
Instrumentale Voraussetzung: Fühlen, die Emotion Pathologie: affektiver Störungsbereich Selbsterfahrungsfrage: Wer hat das Gefühl gemocht zu werden, willkommen zu sein, zentral gestalet in meinem Leben?

26 Dritte personale Grundmotivation
Zentrales Thema: Sosein-Dürfen, Selbstsein. Selbstwert, Selbstachtung, Selbstannahme, Authentizität Psychologische Dynamik: Wertschätzung erhalten und Wert schätzen

27 Dritte personale Grundmotivation
Instrumentale Voraussetzung: Sich-Stellen, Abgrenzen, Selbstkenntnis, Spüren: ”Was sagt es mir” Pathologie: u.a. histrionische und narzisstische Störungen Selbsterfahrungsfrage: Wo habe ich erlebt so sein zu dürfen, wie ich bin und wo erlebe ich es zur Zeit? Wer oder was hindert mich an meinem Sosein?

28 Vierte personale Grundmotivation
Zentrales Thema: Sinnvolles Wollen; Verständnis der Zusammenhänge, Aufruf der Situation Psychologische Dynamik: Sinn-erfüllung, verantwortetes Handeln

29 Vierte personale Grundmotivation
Instrumentale Voraussetzung: Erkennen des situativ Geforderten, (An-) Gebotenen Pathologie: existentielles Vakuum (Leere, Initiativelosigkeit). Kann sich in verschiedenen Krankheitsbildern zeigen Selbsterfahrungsfrage: Was sind derzeit meine Lebensfragen? Wer oder was fragt mich derzeit an? Wo wäre es gut, daß ich persönlich sage …, tue…?

30 Personale Existenzanalyse nach A. Längle

31 Person Dasjenige im Menschen, das immer auch anders sein kann.
Ist niemals auf das Sosein beschränkt (im Unterschied zur Persönlichkeit)

32 Existenz Lat.: aus sich heraustreten (in den Raum der Möglichkeiten)
Frankl: “ ... dass sie über ihre eigene Faktizität immer schon hinaus ist” Selbsttranszendenz Drei Existentialien: Geistigkeit, Freiheit, Verantwortlichkeit

33 Personale Existenzanalyse nach A. Längle
PEA 0: deskriptive Vorphase PEA 1: phänomeno-logische Analyse PEA 2: authentische Re-konstruktion PEA 3: Selbst- aktualisierung

34 Personale Existenzanalyse nach A. Längle
verstehend Stellung- nahme Person Eindruck Ausdruck von außen ansprechbar antwortend

35 Personale Existenzanalyse (PEA)
PEA 0 (deskriptive Phase): Beschreibung des Geschehens: “Was liegt vor?”. Beziehungsaufnahme Kognitive Haltung des Therapeuten PEA 1 (phänomenologische Analyse): Heben der primären Emotion und des phänomenalen Gehalts:“Wie ist das für Sie?” Therapeutische Haltung: Empathie

36 Personale Existenzanalyse (PEA)
PEA 2 (authentische Rekonstruierung): “Was halten Sie davon?”. Primäre Emotion wird in Relation zu bereits bestehenden Wertbezügen gebracht. Therapeutische Haltung: konfrontativ-begegnend

37 Personale Existenzanalyse (PEA)
PEA 3 (Selbstaktualisierung): “Was wollen Sie tun?” Äußere Stellungnahme findet Ausdruck in einer Haltung oder Handlung. Schützende-ermutigende Haltung des Therapeuten

38 Personale Existenzanalyse - PEA 0
Vergegenwärtigung konkreter Situationen durch Berichte, Beschreibungen, Erzählungen. Therapeut unterstützt durch einfühlsames, interessiertes Rückfragen, Klärung von Widersprüchen

39 Personale Existenzanalyse - PEA 1
Erfassen des Wesentlichen im Eindruck durch phänomenologische Schau: Welche Gefühle macht das? Welche Impulse stellen sich spontan ein? Was sagt mir das eigentlich?

40 Personale Existenzanalyse - PEA 2
Das Neue mit dem Bestehenden in Beziehung bringen durch Verstehen und Stellung nehmen. Verstehe ich mich? Verstehe ich den anderen? Was verstehe ich nicht? Was spüre ich im tiefsten Inneren dazu? Was halte ich grundsätzlich davon? Was sage ich persönlich dazu? Was würde ich am liebsten und im Grunde tun wollen?

41 Personale Existenzanalyse - PEA 3
Selbstaktualisierung als Vorbereitung zum Existenzvollzug Was davon will ich konkret tun? Wem? - Passt es bei diesem Menschen? Wie und mit welchen Mitteln mache ich es am besten? Bei welcher Gelegenheit?

42 Biographische Existenzanalyse – BEA
Die methodischen Schritte entsprechen jenen der PEA. Einstieg in die biographische Arbeit BEA 0 – BEA 3 Ausstieg aus der biographischen Arbeit

43 Biographische Existenzanalyse – BEA
PEA PEA2 PEA 1 Deskription – PEA0 PEA 3 - Handlung BEA 2 BEA 1 BEA0 - Deskription BEA 3 - Ausstieg

44 Biographische Existenzanalyse – BEA Einstieg in die biographische Arbeit
Woran erinnert Sie diese Situation? Woher kennen Sie eine solche Konstellation? (Deskription) Kennen Sie dieses Gefühl von früher? Wohin führt Sie dieses Gefühl? (Emotion) Woher kennen Sie diesen Impuls? Diese Reaktion? (Impuls) Erinnert Sie diese Person an jemanden, der Ihnen so nahe/unverständlich … war? (Verstehen) Was hätten Sie Ihren Eltern gerne gesagt? (Stellungnahme) Was haben Sie früher in solchen Situationen getan? (Handlung)

45 Biographische Existenzanalyse – BEA 0-3
BEA 0: Was war damals? „Ins Bild gehen“. BEA 1: Was war es, was fühlen Sie? Was hätten Sie damals gerne getan, gesagt? Was sagt es Ihnen? Gibt es noch andere Botschaften? Verstehen Sie Ihre damalige Situation? BEA 2: Verstehen Sie die anderen? Wie finden Sie es? Was halten Sie davon? (Position des Kindes) Wenn Sie es heute betrachten, wie finden Sie es heute? Was haben Sie damals getan? Was hätten Sie damals tun wollen/ sollen? Was hätten Sie gerne aus heutiger Perspektive am besten getan?

46 Biographische Existenzanalyse – BEA
BEA 3: Können und wollen Sie heute noch etwas tun? Was? Wann? Wie? Welche Auswirkungen haben dieses Erleben, diese Erfahrung auf Ihr heutiges Erleben und Verhalten? → Ausstieg

47 Biographische Existenzanalyse – BEA Ausstieg
Bezug der Erlebnisse zum Jetzt wird angefragt und benannt Bedingungen und Auslöser von Verhaltensmuster und Übertragungen werden ausfindig gemacht Bewussthalten des Verstandenen und der damit apersonalen Abläufe Wiederholen von aktuellen Stellungnahmen zum Vergangenen Verstärkte Bewusstmachung der aktuellen Realität (Differenzierung zwischen Übertragenem und Aktuellem)

48 Biografisches Arbeiten - Indikation
Wenn ein Mensch Lebensinhalte nicht verwirklichen kann (Handlungsblockade) Wenn die Aktualität eines Erlebens oder Handelns in einer Diskrepanz zur gegenwärtigen Situation steht und der Pat. sich davon nicht lösen kann. Bei fehlendem Selbstverständnis

49 Biografisches Arbeiten - Kontraindikation
Überall dort, wo die psychische Struktur der Person so wenig stabil ist, daß sie einer Aufhebung der Blockade des personalen Dialoges und damit einer Verdichtung der Emotionalität nicht standhält.

50 Methoden der Existenzanalyse
Willensstärkungsmethode Sinnerfassungsmethode Personale Positionsfindung Paradoxe Intention Dereflexion Personale Existenzanalyse Biografische Existenzanalyse

51 Willensstärkungsmethode
Methode zur Entscheidungsfindung bzw. Stärkung der Entschiedenheit, der Durchhaltekraft und des Ausführungsverhaltens bei willentlich angestrebten Vorhaben. Theoretischer Ausgangspunkt ist das Willenskonzept. Indikation: Situationen bei denen etwas zwar gewollt, aber nicht getan wird Unklarheit bezüglich des eigenen Wollens

52 Sinnerfassungsmethode
Erfolgt in vier aufeinanderfolgenden Stufen, die sich auf die vier personalen Grundmotivationen beziehen: Wahrnehmen - 1.GM Fühlen (Werten) – 2.GM Denken (Urteilen, Entscheiden, Wählen) – 3.GM Handeln (Ausführung [ existentiell erfüllt], Wirken, Praxis) – 4.GM Sinn nimmt zuerst Bezug auf die zu erkennende Realität (Bedingungen und Gegebenheiten) und den in ihr enthaltenden Spielraum (Möglichkeiten). Durch das Erfühlen und Spüren der Wertigkeiten entsteht eine Hierarchie der wahrgenommen Möglichkeiten, welche die Basis für den Willensakt darstellt (Sinn). Durch die Umsetzung erhält der Sinn sein existentielles Gewicht.

53 Personale Positionsfindung
Phänomenologische Methode zur Behandlung von Passivierungsgefühle bei Angst, Depression, generalisierenden Annahmen usw. Durch das Beziehen von Stellungnahmen erfolgt eine Aktivierung der Person und Festigung des Willens (Vorläufer der PEA; Ausgestaltung von PEA 2 - authentische Rekonstruktion) PP1 Positon nach außen (Realitätsprüfung) PP2 Positon nach innen (innere Freigabe; sich auf eigene Kräfte/Fähigkeiten einstellen, Selbstdistanzierung) PP3 Position zum Positiven (authentische Motivation, Selbsttranszendenz)

54 Paradoxe Intention Methode zur Behandlung der Erwartungsangst, in welcher die Person angeleitet wird, sich paradoxerweise gerade das, wovor sie sich fürchtet, zu wünschen oder vorzunehmen (→ max. Entfaltung der Selbstdistanzierung und Unterbrechung des neurotischen Vermeidungsverhalten). Indikation: Angst- und Zwangsstörungen, Schlafstörungen bzw. unangemessene Angst- und Absicherungsphänomene. Nur anzuwenden bei exakter Diagnose der Erwartungsangst. Zu unterscheiden von der paradoxen Intervention.

55 Dereflexion Findet Anwendung bei (ängstlichen) Fixierungen der Aufmerksamkeit (Hyperreflexion) auf Erfolg, auf normalerweise unbeachtet ablaufende (vegetative) Funktionen oder bei forcierter Selbstbeobachtung (vorwiegend bei Schlaf- und Sexualstörungen sowie bei Ängsten). Die Aufmerksamkeit des Pat. wird auf Sinnmöglichkeiten hingelenkt (Selbsttranszendenz, Selbstdistanzierung)

56 Empfohlene Literatur Praxis der Personalen Existenzanalyse – Erweiterter Tagungsbericht 2/1993 der GLE; Hrsg: A. Längle Süchtig sein (Grundmotivationen) – Erweiterter Tagungsbericht 1/1993 der GLE; Hrsg.: A. Längle, Ch. Probst Methoden der Existenzanalyse und Logotherapie. In: Existenzanalyse 1, April 2000, 17. Jahrgang Entscheidung zum Sein. Hrsg.: A. Längle, Piper Existenzanalyse bei schizophrenen Störungen. L. Tutsch, K. Matuszak-Luss, K. Steinert. In: Ich bin tausend Ich, 2002, Facultas Universitätsverlag Diagnostik in Existenzanalyse und Logotherapie. K. Luss, P. Gruber. In: Diagnostik in der Psychotherapie. Hrsg.: A. Laireiter. 2000, Springer Verlag


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