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Heinz Dörr, Wien Szenarien der Kulturlandschaftsentwicklung Persistente und emergente Raumstrukturen als Ergebnis gewandelter Rahmensetzungen 07.11.06.

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1 Heinz Dörr, Wien Szenarien der Kulturlandschaftsentwicklung Persistente und emergente Raumstrukturen als Ergebnis gewandelter Rahmensetzungen Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

2 ÜBERSICHT 1. Das Forschungsprojekt „Future Landscape“ (2000-2003)
2. Marginalisierung der Landwirtschaft im Raum 3. Die mittelfristige Experten-Einschätzung (Delphi-Umfrage) Generierung weichenstellender Szenarien 5. Zweck und Gebrauch von Szenarien – eine Hinterfragung 6. Persistenz(en) und Emergenz(en) in der Raumentwicklung 7. Wandel der Rahmensetzungen – Hebel für Weichenstellungen 8. Folgerungen für die Zukunftsgestaltung der Kulturlandschaft                    Braunau /Innviertel Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

3 Das Forschungsprojekt Future Landscape 2000 - 2003
Aufgabenstellung (Forschungsfragen) Rückzug der Landwirtschaft aus der flächendeckenden Bewirtschaftung Zukunft der Offenlandschaft Nachnutzer und Folgenutzungen Projektraum und Auswahlregionen länderübergreifend Österreich, Süddeutschland, Nordost-Schweiz Landkreise als Raumbezug Auswahlregionen zur vertieften Auseinandersetzung Vorgangsweise und Arbeitsschritte Regionen-Screening (Schlüsselindikatoren, Clusteranalysen) Bereisung der Auswahlregionen und Kontaktaufnahmen Delphi-Umfrage in zwei Runden (Februar und Oktober 2002) Ergebnisse und Erkenntnisse Disposition für Weichenstellungen („Möglichkeitsräume“) Szenarien-Trias: BIOLAND, INDUSTRIELAND, WALDLAND Planungsstrategische Erkenntnisse (synergetisch-dynamische Entwicklung) Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

4 Marginalisierung der Landwirtschaft
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

5 Projektraum Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

6 Auswahlregionen Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

7 Delphi-Umfrage: Kreis der TeilnehmerInnen
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

8 Konzeption der Delphi-Umfrage:
Fragedimensionen: a) bisherige Entwicklung oder gegenwärtiger Zustand b) Wahrscheinlichkeit auf zehnjährliche Sicht Machbarkeit oder Wunschvorstellung auf zehnjährliche Sicht Themenkreise: Zu mitteleuropa-relevanten Entwicklungen Zum Zustand, Befinden und zur Zukunft der Landwirtschaft Zur ökonomischen Entwicklung der gewählten Region Zur räumlichen Entwicklung der Offenlandschaft Zu denkbaren Weichenstellungen anhand von Szenarien Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

9 Delphi-Umfrage: Entwicklung der Agrarregionen im Projektraum?
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

10 Delphi-Umfrage: Nachnutzung von Agrarflächen in der Region?
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

11 Delphi-Umfrage: Flächenanspruch von Schlüsselnutzungen?
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

12 Delphi-Umfrage: Wahrscheinlichkeit von Szenarien der KLE?
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

13 Generierung von Szenarien der Kulturlandschaftsentwicklung
Als Ergebnis der ersten Delphi-Runde 3 Grundtypen in 8 Varianten: BIOLAND-Szenarien: „natürliche Prozesse möglichst nutzen“ 1.1 Biolandwirtschaft (u.a. Gentechnik freie Zone) 1.2 Bio-Tourismus (u.a. im Biosphärenpark) INDUSTRIELAND-Szenarien: „Leistungsparameter als Primat“ 2.1 Agrarindustrie (etwa als Agrarinsel von europäischem Format) Freizeitindustrie (wie Wellness- und Erlebnislandschaft) 2.3 Gewerbelandschaft (wie in der Zwischenstadt) WALDLAND-Szenarien: „passive Sanierungsstrategie“ 3.1 Energie-Aufforstung (als Rückzug auf Zeit) 3.2 Natur-Aufforstung (als sanfter Rückzug mit Koppeleffekten) 3.3 Wildnis (als totaler Rückzug aus jeglicher Bewirtschaftung) Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

14 Begriffe und Thesen zum Gebrauch von Szenarien:
Szenarien dienen der Zukunftsexploration im Sinne fundierter Spekulation. Sie spannen den Bogen der Möglichkeiten einer räumlichen Entwicklung auf. Szenarien bleiben abstrakt, solange sie zwar mit einem Wertebezug, aber ohne konkreten Raumbezug ausgestattet sind: nämlich Handlungsräume und Anwendungs- bzw. Wirkungsräume. Es geht nicht um die Auswahl eines als bestes erkannten Szenarios, das zum Leitbild erhoben wird. Sondern um die Kompatibilität und Synergie von Szenarien in der räumlichen Anordnung und der zeitlichen Abfolge. Daraus folgt: Regionen, die aufgrund ihrer Möglichkeiten von einem Szenarien-Entwicklungspfad (als „Exit-Strategie“) auf einen anderen wechseln können, haben künftig die besseren Karten in der Raumentwicklung. Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

15 Raummuster als Konsequenz der KLE-Szenarien
Typ mit Leitfunktion Delphi-Akzeptanz Rolle der Landwirtschaft Landnutzungsmuster besonderer Managementbedarf BIOLAND-Versorgung eher hoch (59% positiv) Spezialisierung mit hohem Einsatz (precision farming) spezialisierte Funktions­ landschaft mit Schutz- charakter (gentechnikfrei) Fremd- und Selbstkontrolle (transparente Produktion), Marketing INDUSTRIELAND-Freizeit eher hoch (57% positiv) Neuformierung in Agrarzellen hochspezialisierte Funktionslandschaft mit Abschottungsmerkmalen Besucherservices, Wartung und Pflege WALDLAND- Naturaufforstung unentschieden (52% positiv) am Rückzug Siedlungs- und Wirtschaftsinseln Landmanagement inkl. Landschaftspflege WALDLAND-Energiewald unentschieden (49% positiv) in Umstellung auf Extensivierung spezialisierte Funktionslandschaft Supply Chain Management BIOLAND-Tourismus unentschieden (46% positiv) Spezialisierung mit Diversifizierung historische Kultur- landschaft mit angepasster Infrastruktur Gästebetreuung, Landschaftspflege INDUSTRIELAND-Agrarinsel * eher gering (43% positiv) Spezialisierung und Intensivierung (precision farming) dezentrale Überwachung und Wartung INDUSTRIELAND-Gewerbe eher gering (42% positiv) wie oben, aber vielfältiger und kleinräumiger („Zwischenstadt“) Überwachung, Wartung und Pflege WALDLAND-Wildnis gering (28% positiv) Aufgabe der Landwirtschaft schwindende Besiedelung Überwachung, wissen- schaftliches Monitoring Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

16 Szenarien in der Kompatibilitäts- und Synergiebetrachtung
Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

17 Konstitutive Merkmale für Möglichkeitsräume (Emergenzpotenzial)
Raumkategorien: Funktionalität: Disposition: Thema (Politik & Nachfrage) Spann-weite Multiop-tionalität Nutzungs-volatilität Agrar-präsenz Brach-flächen Ballungsraum „Urbanität“ + + + – – Zwischenstadt „im Grünen“ + + + ~ Korridorraum „Transit“ Agrarinsel „Leitprodukte“ Freizeitlandschaft „Wellness“ Ressourcenschutz „Güte“ # Biosphärenpark „Natürlichkeit“ Rückzugsraum „Rückgabe an die Natur“ Naturreservat „Unberührtheit“ Relevanz-Stufung: = höchste Werte, + + = sehr hoch, + = hoch, ~ = bedeutend (ausbalanciert), – = gering, – – = unbedeutend oder nicht vorkommend, # = irrelevant oder unbestimmbar Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

18 Raumdispositionen Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

19 Anzeichen für emergente Landnutzungen:
schwache Flächenwidmungen (für Nutzungen auf hohler wirtschaftlicher Basis trotz guter Standorteignung) hohe Volatilität der Nutzungen (geringe Kapitalbindung, vertretbare Transformationskosten, temporäre Nutzungen) ausreichende Multioptionalität im Standortesystem (steigendes Infrastrukturniveau, geringe Zwänge durch die Nachbarschaft, günstige Topographie) unterdurchschnittliche Wertigkeit am Bodenmarkt (qualifizierte Grünlandpreise) unberechenbare Grundeigentümer (agrarische Entfremdung, gelockerte Bodenbindungen) Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

20 Fazit des Regional-Screening und der Delphi-Umfrage:
Die Spezialisierung sowohl intensiver als auch extensiver genutzter Landschaftsräume nimmt zu und deren Konfigurationen werden großzügiger. Innerhalb von Regionen können gegensätzliche Entwicklungen mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten Platz greifen. Traditionelle und innovative Milieus werden dann wirksam und prägend. Der Schwellenwert für eine nachhaltig existenzfähige Betriebsgröße steigt weiter an. Die Einstellung zum Boden wird zunehmend utilitaristischer. Landschaftsentwicklung und -pflege bleiben subsidiär zu erledigende und hauptsächlich öffentlich finanzierte Aufgaben. Die wachsenden Ansprüche der Freizeitgesellschaft werden akzeptiert und als Verbreiterung der Wirtschaftsbasis begrüßt. Die Regionen besinnen sich auf ihre Marktstärken und suchen ihren eigenen Weg. Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

21 Globale Faktoren des Landschaftswandels:
Infrastrukturelle Aufrüstung der Leistungsträger unter den Regionen schafft Multioptionalität, begünstigt Volatilität Überlastung der Metropolen Randwanderungen, Auslagerung von Wirtschaftsaktivitäten Marginalisierung der Landwirtschaft unternutzte Flächen, Flächenaufgaben und Hofumnutzungen Integrationen im erweiterten Binnenmarkt Neukonfiguration der Wirtschaftsräume Vielfache Mobilität der aufkommenden Generation Informationsvernetzung und Innovationsdiffusion contra Traditionen Verbreiterung der Funktions-Eliten neue kreative regionale Milieus Globalisierung der Lebens- und Wirtschaftsstile gelockerte Raumbindungen und mehrfache Regionsbezüge Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

22 Folgerungen für die Zukunftsgestaltung des Raumes:
1. Bedarf an „früher ansetzender“ Raumforschung Erfassung latenter Phänomene im Raum Vorbereitung auf emergente Phänomene (Verdachtsräume) 2. Bedarf an „intermediärer“ Analyse und Beobachtung Beachtung von sozioökonomischen Symbiosen und Synergien Wahrnehmung intermediärer und transregionaler Entwicklungen 3. Notwendigkeit „mehrdimensionaler“ Lösungen in der Planung Weichenstellungen offen zu halten. Exit-Strategien ins Auge fassen. Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim

23 Danke für Ihre Aufmerksamkeit !
Bitte um rege Diskussion ! Kontakt: Kolloquium Landschaftsökologie Uni Hohenheim


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