Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Die Präsentation wird geladen. Bitte warten

Arbeit – worüber reden wir eigentlich?

Ähnliche Präsentationen


Präsentation zum Thema: "Arbeit – worüber reden wir eigentlich?"—  Präsentation transkript:

1 Arbeit – worüber reden wir eigentlich?
Debatte mit Heidi Ambrosch, Elisabeth Klatzer und Ingrid Kurz-Scherf 2. Kongress „Gutes Leben für Alle“ 11. Februar 2017, Wien

2 Überblick Einleitung: 4 große Arbeitsteilungen
Ein neues Verständnis von Arbeit (Thesen von Ingrid Kurz-Scherf) Vier in Einem Perspektive (Frigga Haug) Konkrete Schritte …

3 Vier große Teilungen der Arbeit
„Von der Arbeit und ihrer Verteilung aus begründet sich alle Herrschaft, lassen sich gegenwärtige Krisen, lässt sich unsere Politik begreifen.“ (Frigga Haug) Teilung von Frauen- und Männerarbeit Früheste aller Teilungen: Frauen zuständig für die Arbeiten „unter dem Dach“, Männer für jene außer Haus Arbeitsteilung zwischen Stadt und Land Heute: Kampf um die Ressourcen der Erde Arbeitsteilung von Kopf und Hand Trennung von Arbeit und Nichtarbeit Jene, die nur ihre Arbeitskraft als Ware haben und jene, die über Eigentum an Produktionsmitteln ohne eigene Leistung verfügen

4 Vier große Teilungen der Arbeit
Die vier Teilungen der Arbeit wirken auf der die Geschichte der Menschheit durchziehenden Spaltung, der zwischen den Geschlechtern. Kapitalismus gedieh auf der Verknotung der vier großen Teilungen der Arbeit und benötigt zu seiner Überwindung die Auflösung dieses Zusammenwirkens. (Frigga Haug)

5 Arbeit – worüber reden wir eigentlich?
Thesen zur Diskussion von Ingrid Kurz-Scherf Zum Kongress „Gutes Leben für Alle“ im Februar 2017 in Wien

6 Auf der Suche nach Alternativen: ein neues (realistisches) Verständnis von Arbeit und Ökonomie
Unter kapitalistischen Bedingungen ist Arbeit abhängige Beschäftigung (offiziell) bzw. Lohnarbeit. Aber auch unter kapitalistischen Bedingungen gibt es nicht nur Arbeit gegen Entgelt, sondern auch unentgeltliche Tätigkeit, die gesellschaftlich notwendig ist, Mühe und manchmal auch Last bedeutet, Gegenstand von Konflikten um ihre Verteilung und Anerkennung, also „Arbeit“ ist.

7 Es geht nicht um einen erweiterten, sondern um einen anderen Arbeitsbegriff
Erwerbsarbeit ist auch Berufstätigkeit (sollte es sein) Beteiligung (im doppelten Sinn von sich beteiligen und beteiligt werden) an der beruflich und marktlich organisierten sozialen Kooperation Sicherung des Lebensunterhalts durch ein Einkommen (statt Zuteilungen, Naturalien) Recht auf qualifizierte, angemessen bezahlte, sinnvolle Berufstätigkeit – auch für Frauen und Flüchtlinge, auch für die, die z.Zt. nur Zugang zu schlechten Jobs haben Bedingungsloses Grundeinkommen darf dieses Recht nicht aushebeln Berufstätigkeit ist für viele eine wichtige Komponente ihres Lebens, aber sie ist eben nur eine Komponente der „ganzen Arbeit“ und des „ganzen Lebens“

8 Unentgeltliche Tätigkeit ist Arbeit – aber andere Arbeit
Bürgerschaftliches/Familiäres/Nachbarschaftliches Engagement Qualifikation wird (sollte) von jedermann und jederfrau im Rahmen der Allgemeinbildung erworben (werden). Insoweit als z.B. Fürsorgliche Praxis einer besonderen Qualifikation bedarf, sollte sie als Berufstätigkeit organisiert werden Wird von jedermann und jederfrau in angemessenem Umfang und angemessener Qualität erwartet (jedes einzelne Individuum und die Gesellschaft insgesamt sind auf fürsorgliche Praxis und unentgeltliches Engagement von anderen angewiesen, es gibt aber keinen Zwang (und das ist gut so!), weder direkt noch indirekt, sich zu beteiligen – außer für Frauen. Unentgeltliche Tätigkeit ist Arbeit dann und insoweit sie Tätigkeit für andere ist und auch von anderen verrichtet werden könnte (demnach wäre Schwangerschaft, Gebären und Stillen keine Arbeit) Weil und insoweit fürsorgliche Tätigkeit in der Familie Arbeit ist, gibt es einen Konflikt um ihre Verteilung (Männer, Frauen) und Organisation (Familie, Markt, Staat, Zivilgesellschaft)

9 Arbeit ist „Tätigkeit für andere“ (Karl Marx, Friedrich Kambartel), die immer auch auf die Bedürfnisse von anderen und die Anerkennung durch andere verwiesen ist. Arbeit ist „Tätigkeit für andere“ im Rahmen von Herrschaftsverhältnissen und im Rahmen von Kooperationsverhältnissen. Arbeit hat auch unter Herrschaftsbedingungen ein Moment der Kooperation und der „Selbsterwirkung“ (Herbert Marcuse). Wir brauchen ein neues (realistisches) Verständnis von Arbeit, das a) die Vielfalt und b) den Zusammenhang ihrer einzelnen Komponenten, c) die darin wirksamen Herrschaftsverhältnisse und d) die davon verdeckten Momente und Möglichkeiten sozialer Kooperation und Emanzipation umfasst Ökonomie bezieht ihren Sinn (auch) aus der Befriedigung von Bedürfnissen und der Entfaltung und Fähigkeiten und nicht (nur) aus der Verwertung von Kapital

10 Politische Ökonomie der Ermöglichung eines möglichst guten Lebens
Das gute Leben mit den zwei Seiten des Guten: Wohlstand und Wohlergehen Ethik und Moral Gute Arbeit mit den zwei Seiten des Guten: 1. Arbeitsergebnisse für andere 2. Arbeitsbedingungen für mich (Entfaltung von Fähigkeiten, Selbst- und Mitbestimmung, Überwindung überflüssiger Unterdrückung und Fremdbestimmheit)

11 Perspektiven: Leben im 4/4 Takt
Vier in Einem Perspektive (Frigga Haugg): Ein Viertel Erwerbsarbeit Ein Viertel Sorgearbeit („Reproduktionsarbeit“) Ein Viertel Muße, Kunst, Kultur; eigene Anlagen entwickeln Ein Viertel politisch tätig sein Alle können in allen Bereichen mitwirken; für jedem Bereich ein Viertel unserer Arbeitszeit (als Richtschnur 4 Stunden pro Tag in jedem Bereich – aber nicht starr gedacht)

12 Hilfeiche, konkrete Schritte
Radikale Arbeitszeitverkürzung (20 Stundenwoche) Grundpension für alle als ein Schritt für ein bedingungsloses Grundeinkommen Nicht-monetäre Grundsicherung ausbauen Energiegrundsicherung (Grundbedarf an Energie wird kostenlos zur Verfügung gestellt) Günstiges Wohnen Kinderbetreuung Gesundheit, Bildung … Demokratische Entscheidungen und Mitgestaltung …


Herunterladen ppt "Arbeit – worüber reden wir eigentlich?"

Ähnliche Präsentationen


Google-Anzeigen