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1 Kennzeichen der Mimesiskonzeption: ´mimetische Reproduktion´: ´mimetische Reproduktion´: 1. Die gattungsgeschichtliche Fundierung in der ´Naturgrundlage´

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1 1 Kennzeichen der Mimesiskonzeption: ´mimetische Reproduktion´: ´mimetische Reproduktion´: 1. Die gattungsgeschichtliche Fundierung in der ´Naturgrundlage´ und deren soziohistorische Entfaltung durch Arbeitsprozesse 2. Die Universalisierung der Mimesis als Strukturierungsoperation für Wirklichkeitsmodelle des Alltagsdenkens, der Magie und Religion, der Kunst und Wissenschaft Lukács geht die Ausarbeitung seiner philosophisch gegruendeten grossen AESTHETIK an ueber die Fundierung der MIMESIS in der Kategorie gesellschaftliche ARBEIT als Vermittlung von Natur und Gattung: „Als Bildnerin von Gebrauchswerten, als nuetzliche Arbeit, ist die Arbeit daher eine von allen Gesellschaftsformen unabhaengige Existenzbedingung des Menschen, ewige Naturnotwendigkeit, um den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur, also das menschliche Leben zu vermitteln.“ Marx: Das Kapital, MEW Bd. 23, S. 57

2 2 Zur (grossen) philosophischen Aesthetik Georg Lukács Fundierung der Mimesiskonzeption in der allgemeinen Theorie der Arbeit INHALTSVERZEICHNIS FOLIEN NR.: 3. Lukács´ AESTHETIK im Problemhorizont des aesthetik-theoretischen Diskurses 4. Theorie der Arbeit als zentraler Kategorie des gesellschaftlichen Seins 5. Evolutions- und gattungsgeschichtliche Dimension der Kategorie Arbeit 6. Fundierung der Mimesiskonzeption in der allgemeinen Theorie der Arbeit 7. Merkmale mimetischer Reproduktion 8. Theoretisch-methodologische Ueberlegungen radikaler Historizitaet eines systematisch-historischen Verfahrens 9. Phasen und Merkmale der mimetischen Reproduktion 1 10. Phasen und Merkmale der mimetischen Reproduktion 2 11. Fundamentale Merkmale der Konstitution der Objektivationen der Alltagswirklichkeit 12. Die Weiterentwicklung des Alltagdenkens als gattungsgeschichtliche ´Hoeherentwicklung´ (sprunghaft mit dem Kapitalismus) 13. Zum desanthropomorphisierenden Charakter der Wissenschaften 14. “welthistorische Linie“ oder die allgemeinen “Gesetze der Kunstentwicklung“ 15. (Implizites) Explifikationsmodell der Genesis (=des Werdens) des Aesthetischen in ihrer gattungsgeschichtlichen und soziohistorischen Tiefe 16. Klassifikation aesthethischer Prinzipien der Entpragmatisierung und Totalitaet 17. Zum Losloesungsprozess der aesthetischen mimetischen Reproduktion aus Alltagsleben und Magie 18. Zur Charakteristik der Funktionen des homogenen Mediums aesthetischer Reproduktion 19. Zum anthropomorphisierenden Charakter der Kunst 20.Kritisch-reflektierende und heuristisch-konstruktive Funktionen der philosophischen Aesthetik fuer die objekttheoretischen Modellkonstruktionen disziplinaerer Forschung nach Gerhard Pasternak: Georg Lukács - Spaete Aesthetik und Literaturtheorie, Hain Verlag bei Athenaeum, 1986, 2. ergaenzte Ausgabe. Von uns punktuell entsprechend Lukács ´Ontologie des gesellschaftlichen Seins´ ergaenzt

3 3 Lukács´ AESTHETIK im Problemhorizont des aesthetik-theoretischen Diskurses Zentrale Problembereiche des philosophischen Diskurs ueber Kunst und Lukács Loesungsversuch b 1.Das Subjekt-Objekt-Verhaeltnis und die Historisierung und Empirisierung des Synthesisproblems Lukács: Mimesisoperationen -> Modellierung von Werkwelten -> Evokationen bei Rezipienten: Totalitaetserfahrungen und Kartharsis g 2.Zur Definition von Abgrenzungskriterien: „Prinzipielle Einheit des Aesthetischen“ und „radikale Historizitaet“ Abgrenzungsproblem: historisches Bereichs-, Zeichen-, Funktionsproblem Lukács: kann durch Einfuehrung unterschiedlicher Mimesisoperationen die “Eigenart des Aesthetischen“ gegenueber anderen Modellierungen der Wirklichkeit abgrenzen 3.Struktur und Funktion: Die Evokationskonzeption als Ueberwindung der Alternative von Produktions- und Rezeptionsaesthetiken

4 4 Theorie der Arbeit als zentraler Kategorie des gesellschaftlichen (prozessierenden) Seins Zentrale teleologische, strukturelle, differentielle Merkmalskomplexe der Kategorie Arbeit: - teleologisches Prinzip zweck- und zielgerichteter Taetigkeit auf Grundlage der intentio recta* im Kontrast zum blossen Kausalitaetsprinzip der Natur - Objektivationen als Subjekt-Objekt-Synthesis sind nicht nur im Arbeitsprodukt sondern Arbeitsprozess selbst zu sehen - ablesen lassen sie sich aus grundlegenden Struktur- und Entwicklungstendenzen des gesellschaftlichen Seins - Differenzmerkmale zwischen Arbeit in der unmittelbaren Praxis des Alltagslebens und den weniger unmittelbaren Sphaeren Kunst und Wissenschaft und Ethik * HIER: spontan-pragmatische Ausrichtung des Alltagsbewusstseins auf wesensmaessig korrektes Erfassen der unmittelbaren Wirklichkeit

5 5 Evolutions- und gattungsgeschichtliche Dimension der Kategorie Arbeit Bisher vier Perioden der Entwicklung der Arbeit auf Grundlage mimetischer Reproduktion : -tierartig instinktive Formen -Auspraegung durch urkommunistische Kooperation bis zu ersten Formen von Austausch von Arbeitsprodukten -noch unentwickelte Stufe der einfachen Warenzirkulation einschließlich der ersten Formen von Klassengesellschaften -Arbeit in ihrer vom Kapitalismus entwickelten Wesensart reeller Subsumtion unter das Kapital Lohnarbeit = travail repulsíve – in der Uebergangsperiode der revolutionaeren Diktatur des Proletariats mit dem Privateigentum aufzuheben als travail attractif = Arbeit als erstes Lebensbeduerfnis

6 6 Fundierung der Mimesiskonzeption in der allgemeinen Theorie der Arbeit Mimesis ist nicht bloss eine Abbildrelation, bezogen auf das Verhaeltnis von Abbild und Urbild oder auf das Verhaeltnis von Abbild des Abbildes wie in der Platonischen ´imitatio´. Mimesis ist auch nicht mehr nur eine Darstellungsart im Sinne der Aristotelischen ´Poetik´. Kennzeichen der Mimesis sind vielmehr: 1.ihr operationaler Charakter 2.ihre Strukturierungsfunktion 3.ihre Objektivationsleistung, die in unterschiedlichem Grade Modellierungen durch strukturelle Fixierungen ermoeglicht. Infolgedessen: Mimesis ist nicht auf eine ´imitatio´- Relation einzuschraenken; sie stellt eine Strukturierungsoperation dar, die zur Bewaeltigung der Wirklichkeit in den unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen dient

7 7 Merkmale mimetischer Reproduktion Fuer die begriffssystematische Explikation der mimetischen Reproduktion in ihrer elementarsten Form kann sich Lukács auf wenige Merkmale beschraenken: (1)Mimesisoperationen erfolgen unter Selektionsprozessen (2)Mimesisoperationen der elementaren Form des Alltagsdenkens unterliegen Erprobungen durch Praxis (3)Mimesisoperationen, die von praktischen Zielsetzungen des Menschen geleitet sind und zum Beherrschen der Umwelt fuehren sollen, zeigen bereits Differenzierungen von zufaelligen und verallgemeinerungsfaehigen Merkmalen Es ist daher festzuhalten. dass selbst die elementarste Form der mimetischen Reproduktion (die unmittelbare Nachahmung als mimetische Gebaerde) durch drei Merkmalskomplexe fuer mime- tische Operationen und mimetische Resultate gekennzeichnet ist: (1)Selektionen, die in der Praxis sich konventionell eingespielt haben aufgrund der Tatsache, dass sie “sich im Verkehr der Menschen untereinander am besten bewaehrt haben“ (Aesthetik I, 369). (2)Dualitaet von eindeutigem Sinn und evokativer Aura. Neben der Eindeutigkeit von Gesten und Gebaerden gehoert die Evokation von Empfindungen durch Gebaerde und Handlungen zum Alltagsleben (3)Analogieverfahren der elementaren Mimesis sind als spontan wahrgenommene Zusammenhaenge und daraus entstandene Schluesse anzusehen.

8 8 Theoretisch-methodologische Ueber- legungen radikaler Historizitaet eines systematisch-historischen Verfahrens 1.Wissenschaftliche Erkenntnis als Konstruktion abstrakter Begriffssystematik und Rekonstruktion empirischer Entwicklungen 2.Erkenntnis post festum: die theoretische Konstruktion und historische Rekonstruktion ist nur von einem Punkt innerhalb einer soziohistorischen Entwicklung moeglich 3.Aufsteigen vom Abstrakten zum Konkreten: ein Prozess begrifflicher Bestimmungen, der von allgemeinsten (ent- wicklungslogischen) Strukturbestimmungen zu historischen Konkretisationen weitergefuehrt werden muss Im Gegensatz zur Fixiertheit von Definition ist Bestimmung etwas Vorlaeufiges, Ergaenzungsbeduerftiges, dessen Wesen gerade darin besteht, weitergefuehrt, konkretisiert zu werden

9 9 Phasen und Merkmale der mimetischen Reproduktion 1 Biologisch-naturhafte Basis Arbeit und Sprache Menschwerdung des Menschen Bildung der 5 Sinne Alltagsleben Magie Mythos Philosophie Entstehung der Wissenschaften Religion Magie und Kunst Losloesung der Kunst Kategoriale Analyse Merkmale des Alltagslebens der Wissenschaften der Kunst Ontologie Beduerfnisse Beduerfnisse Beduerfnisse Oekonomie Arbeit u. Arbeitspraxis Partielle Suspen d. Praxis Suspension d. Praxis Sprache Sprachpraxis Rueckwirkung auf Praxis Sek.Rueckw.d Rezeptive Erkenntnistheorie Sub- Inkons. Anthropomorphismus Desanthropomorphismus Konse. Anthropomorphismus jekt-Objekt-Relation Subjektivismus des Subjektunabhaengiger UntrennbarerZusammenhang Alltagslebens Objektivismus Subjektivitaet uObjektivitaet Unmittelbarkeit der Subjekt- Theoretische und methodische Neue Unmittelbarkeit Objekt-Beziehung Vermittlung Teleologie Kausalitaet Inhaerenz u Substantialitaet Einzelheit Allgemeinheit Besonderheit

10 10 Phasen und Merkmale der mimetischen Reproduktion 2 Biologisch-naturhafte Basis Arbeit und Sprache Menschwerdung des Menschen Bildung der 5 Sinne Alltagsleben Magie Mythos Philosophie Entstehung der Wissenschaften Religion Magie und KunstLosloesung der Kunst Kategoriale Analyse Merkmale des Alltagslebens der Wissenschaften der Kunst Mimesistheorie Produktion Elementare MimesisTheoretische Mimesis Evokative Mimesis u. Rezeption Zeichensysteme Heterogenes Medium Homogenes Medium Homogenes Medium Signalsystem 1 Signalsystem 1´ Signalsystem 1´ Signalsystem 2 Signalsy 2 Theoriesprachen Signalsys 2 Kunstsprachen Mimetische Quasi-Objektivationen Hoehere Objektivationen Hoehere Objektivationen Gebilde Wirklichkeitsmod d. Alltags Modelle der Wissenschaften Werkwelten Schwache Fixierungen (korrigierbar) Starke Fixierungen (unveraenderbar) Funktionen Mitteilung u parti Evokation Deskription u. Explanation Evokation Handlungsorientierung Katharsis Schemata d Alltagsdenkens Defetischisierung DefetischisierungAufloesung Fetischisierungen Sekundaere Fetischisierungen Schemata des Alltagsdenk- ens u. d. Wissenschaften

11 11 Fundamentale Merkmale der Konstitution der Objektivationen der Alltagswirklichkeit 1.Teleologie der Konstitutionsprozesse 2.Anthropomophismus der Modellierung der Alltagswirklichkeit 3.Unmittelbarkeit und Spontaneitaet des Alltagsdenkens im Zusammenwirken von Theorie und Praxis 4.Verschwommenheit und Erstarrung als die ´zwei Pole des Alltagslebens´und Alltagsdenkens 5.Schwache Fixierung der Objektivationen des Alltagslebens und Alltagsdenkens

12 12 Die Weiterentwicklung des Alltagdenkens als gattungsgeschichtliche ´Hoeherentwicklung´ (sprunghaft mit dem Kapitalismus) Setzt denkerische Verhaltensarten ueber dem Horizont des Alltagsdenken voraus: 1.Differenzierungen der Objektivationen zu ´entwickelten und ausgebauten Objektivationen´, wie sie in der Wissenschaft, aber auch in der Kunst vorliegen 2.Spezialisierung des Mediums der Objektivationen, durch die alle die betreffenden Objektivationen produktiv wie rezeptiv realisiert werden können 3.Entwicklung intensionierter Objektivationen, die mittels spezifischer Strukturierungen und Konzentrierungen trotz der Spezialisierung den ´Menschen ganz´ zum Ausdruck bringen koennen, im Unterschied zur unstrukturierten, unkonzentrierten Ausdrucksform des ganzen Menschen des Alltags. Denn im Alltagsdenken ist das Selbstbe- wusstsein ebenso auf die unmittelbare Praxis bezogen wie das Bewusstsein auf die Praxis

13 13 Zum desanthropomorphisierenden Charakter der Wissenschaften. Einzelheit der Welterscheinungen Allgemeinheit der Welterscheinungen Besonderheit der Desanthropomorphisierung bezieht sich sowohl auf das Objekt als auch auf das Subjekt innerhalb einer differenzierten, d.h. nicht mehr unmittelbaren Subjekt-Objekt-Relation. Gekennzeichnet ist diese Beziehung durch Theoretizitaet und Methodozitaet. D.h. Wirklichkeitserfassung ist nicht unmittelbar, sondern einerseits von Theorien abhaengig, andererseits durch methodische Verfahren vermittelt. Der Objektbereich konstituiert sich als ein ´An-sich´; im Subjektbereich werden die anthropomorphen ´Entstellungen der Objektivitaet´ durch die subjektiven Anschauungen, Vorstellungen und Begriffsbildungen kontrolliert und eliminiert. Die wissenschaftliche Setzung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Allgemeinheit der Gesetzmaessigkeiten mittels der Besonderheit der Einzelheit erweitert wird – falls der Rueckweg sich als wahr erweist. Grundlage bildet der Arbeitspro- zess als Modell jedweder gesellschaftlicher Praxis In der Wissenschaft ist die Kategorie Besonderheit als Punkt der Wegstrecke zwischen E und A symbolisierbar, der vom Wissenschaftler in Abaenderung historisch vorgaengiger Experimentalbedingungen empirisch ausgemacht wird

14 14 “welthistorische Linie“ oder die allgemeinen “Gesetze der Kunstentwicklung“ Auf dem Hintergrund der soziohistorischen Entwicklung zeichnet Lukács die “welthistorische Linie“ oder die allgemeinen “Gesetze der Kunstentwicklung“ nach: (1)Die Jaeger der Altsteinzeit entwickeln eine weltlose Mimesis. Hierbei handelt es sich allerdings um einen einzigartigen Ausnahmefall, um eine hohe Kultur auf niedriger Stufe der oekonomisch-sozialen Entwicklung (I, 461). Das erklaert die von Lukács so bezeichnete “Paradoxie“ der Hoehlenmalerei. (2)Die primitiven Bauernvoelker bilden die weltlose Ornamentik aus. Dies als ein Ergebnis ihrer Produktionsstufe (I, 495) (3)Die neolithische Gesellschaft entwickelt die “weltschaffende Mimesis“. Die “urbane Revolution“ fuehrt dazu, daß die “urwuechsige Gesellschaft“ sich aufloest und die Widerspruechlichkeit zwischen Gesellschaft und den sie bildenden Individuen in Erscheinung tritt und in der aesthetischen mimetischen Reproduktion aufgenommen wird, eine Entwicklung, die allerdings erst in der griechischen Antike an ihr Ende gelangt. Mit der Skizzierung der oekonomischen, soziohistorischen und kulturgeschichtlichen Entwicklungslinie der “weltschaffenden Mimesis“, und Lukács‘ philosophische Analyse beansprucht hierin nicht mehr als eine Skizze zu sein, hat er die “reale Basis“ der Entwicklung der aesthetischen mimetischen Reproduktion historisch aufgezeigt und begriffssystematisch als Konstituierung einer “Welt“ expliziert, genauer, als Erzeugung des evokativen Eindrucks einer Wirklichkeit (“Realitaet“) aufgrund der “Komposition“ im mimetischen Gebilde (I, 425). In der systematisch-historischen Genesis konkretisiert sich die kategoriale Analyse der Konstitution von “Werkwelten“ durch die historische Rekonstruktion der “Welthaltigkeit“ der Kunst,..

15 15 (Implizites) Explifikationsmodell der Genesis (=des Werdens) des Aesthetischen in ihrer gattungsgeschichtlichen und soziohistorischen Tiefe Umfasst mehrere Ebenen: 1.Aesthetische Prinzipien als Regulativa der mimetischen Operationen 2.Primitiva 2.Primitiva als praemediale Schemata der Werkwelten 3.Formativa 3.Formativa als mediale Manifestationen und soziohistorische und kulturell-konventionelle Elaborationen der Werkindividualitaeten Differenzierung zwischen Formativa und Primitiva Die Differenzierung zwischen Formativa und Primitiva bezeichnet die konstitutive Abhaengigkeit der ´formalen Wiederspiegelungsformen´ der historisch und kulturell kurzfristig varianten Manifestationen von langfristig stabilisierenden Relationsmustern oder Schemata der Wirklichkeitsmodellierung in der Sphaere des Aesthetischen. Verhaeltnis der Formativa zu den Primitiva Ob das Verhaeltnis der Formativa zu den Primitiva durch Generierungen aus Tiefenstrukturen oder als Anreicherungen von Grundmustern durch zunehmende Attributierungen modellhaft abzubilden ist, bleibt im Rahmen der philosophischen Analyse offen Primitiva sind keineswegs aus der blossen Kontinuitaet ableitbar: 1.Autoreflexivitaet der aesthetischen Immanenz 2.Typik der aesthetischen Immanenz 3.Realistik der aesthetischen Immanenz

16 16 Klassifikation aesthethischer Prinzipien – Entpragmatisierung, Totalitaet, Realismus, Besonderheit, Subjektabhaengigkeit Werkstrukturelle, rezeptive, evokative Merkmale: 1.Entgueltigkeit des abgeschlossenen Werks 2.der pluralistische Charakter des Aesthetischen; d.h. die ´monadische Welt´ des jeweiligen Werks 3.die Besonderheit als zentrale Kategorie, in der die Doppelheit von individueller Gestalt und allgemeiner Bedeutung zusammenfaellt 4.die intensive Unendlichkeit des Werks als evokativer Eindruck der Welt 5.die Subjektabhaengigkeit der Konstitution des Wirklichkeitseindrucks, die jede Ueberpruefung seiner Wirklichkeitstreue ausschliesst

17 17 Zum Losloesungsprozess der aesthetischen mimetischen Reproduktion aus Alltagsleben und Magie Die kategoriale Explikation des Losloesungsprozesses der aesthetischen mimetischen Reproduktion aus Alltagsleben und Magie systematisiert nur die allgemeinsten Voraussetzungen der Konstitution des Aesthetischen, allerdings die fundamentalsten, die trotz der sozio- historischen und soziokulturellen Entwicklung zum “Pluralismus der Kunst“ die prinzipielle Einheit des Aesthetischen sichern und die Eigenart des Ästhetischen begruenden: Entpragmatisierung als Prinzip 1.Die strukturelle Suspendierung des einheitlichen und unmittelbaren Lebenszusammenhangs: Entpragmatisierung als Prinzip Prinzip der Totalitaet 2.Die konstitutive Abgeschlossenheit der Werkwelt mit Intention auf Ganzheit: Prinzip der Totalitaet Realismus als Prinzip 3.Die Relationierung der mimetischen Reproduktion mit der Wirklich- keitserfahrung in der Konstruktion mimetischer Gebilde und der Evokation des Wirklichkeitseindrucks: Realismus als Prinzip Besonderheit als Prinzip 4.Die partikulaere Universalisierbarkeit des “sinnlich Sinnfaelligen“: Besonderheit als Prinzip 5.Die Entpartikularisierung der Subjektivitaet zum Selbstbewußtsein der Gattung. Die historische Skizzierung dieses Losloesungsprozesses ist nach Lukács‘ eigenen Feststellungen generell beschraenkt durch die rudimentaeren Kenntnisse der Anfaenge der gattungsgeschichtlich

18 18 Zur Charakteristik der Funktionen des homo- genen Mediums aesthetischer Reproduktion Nur in allgemeinster Form lassen sich die Funktionen des homogenen Mediums der aesthetischen mimetischen Reproduktion charakterisieren: 1. Das homogene Medium dient zur Suspension von Verhaltensweisen der Alltagspraxis 2. Das homogene Medium dient zur Konzentration auf einen zugleich spezifischen und totalen Aspekt in der mime- tischen Reproduktion. Das homogene Medium erscheint hierbei als eine Einengung der “Apperzeption der Welt“, als Reduktion der Elemente und Relationen; es ist ein Einengen “auf das im jeweiligen homogenen Medium Mögliche“. Aber von diesem spezifischen Aspekt aus ist ein Allgemeines “sinnbildlich festzuhalten“ (I, 645 f.) 3. Universalisierbarkeit ohne Eliminierung der Subjektivitaet wird zur zentralen Funktion des homogenen Mediums des Ästhetischen, die Subjektabhaengigkeit der Konstitution des Wirklichkeitseindrucks, die jede Ueberpruefung seiner Wirklichkeitstreue ausschliesst

19 19 Zum anthropomorphisierenden Charakter der Kunst Einzelheit der Welterscheinungen Allgemeinheit der Welterscheinungen Anthropomorphisierung bedeutet nicht einfach im engeren Sinne Personifizierung, sond- ern, speziell die Subjekt-Objekt-Relation betreffend, eine unmittelbare Verknuepfung von Subjekt und Objekt, wie sie im Alltagsleben vorliegt und keine Losloesung vom Subjektivismus im Alltagsleben ermoeglicht In der Kunst ist die Kategorie Besonderheit als Kreisflaeche symbolisierbar, worin die Anfangssetzung vom Kuenstler zu leisten ist Die aesthetische Setzung ist dadurch gekennzeichnet, dass bei Aufrechterhaltung der Einzelheit gleichzeitig eine Erhoehung ins Allgemeine bewirkt wird – die Besonderheit als zentrale Kategorie, in der die Doppelheit von individueller Gestalt und allgemeiner Bedeutung zusammenfaellt

20 20 Kritisch-reflektierende und heuristisch-konstruktive Funktionen der philosophischen Aesthetik fuer die objekttheoretischen Modellkonstruktionen disziplinaerer Forschung Die philosophische Aesthetik kann die Reichweite disziplinaerer Theorien und Modelle der Konstitution des Aesthetischen einschaetzen, indem sie reflektierend die inhaltlichen, objektbezogenen Defizite disziplinaerer Modellkonstruktionen freilegt die Grenzen der isoliert produktionsaesthetischen oder rezeptionsaesthetischen Ansaetze reflektieren vor dem Hintergrund einheitlicher Konzepte, die Produktion und Rezeption umfassen Komponenten generativer Textmodelle in Hinblick auf die theoretische Tiefe einschaetzen vor dem Hintergrund ihrer gattungsgeschichtlichen und soziohistorischen Explifikationen der Genesis des Aesthetischen die literaturtheoretischen und linguistischen Abweichungsmodelle fuer Poetizitaet kritisieren vor dem Hintergrund der systematisch- historischen Begruendung von aesthetischen Abgrenzungskriterien Die philosophische Aesthetik hat auf diese Weise gegenueber den disziplinaeren Forschungen zwar methodologisch keine normative Funktion, kann aber, gerade wegen des hohen Allgemeinheitsgrad ihrer begriffssystematischen und historischen Explifikationen, fuer die unterschiedlichen disziplinaeren Forschungen reflexive und regulative Funktion uebernehmen


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