1 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 I. Die Anfänge der Internationalen Sozialpolitik Im Jahr 1818 überreichte Robert Owen (siehe Anfänge.

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1 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 I. Die Anfänge der Internationalen Sozialpolitik Im Jahr 1818 überreichte Robert Owen (siehe Anfänge der Gewerk- schaftsbewegung) zwei Denkschriften an den Kongress der Heiligen Allianz. Darin wurde der Deutsche Bund aufgefordert, in allen Ländern Maßnahmen zum Schutz der Arbeiter zu ergreifen und einen Ausschuss für Arbeitsfragen einzusetzen. Zwischen 1838 und 1859 setzte sich der elsäßische Industrielle Daniel Legrand für dasselbe Ziel ein. So setzte er sich 1857 bei der Regierung Österreichs und beim deutschen Zollverein (= handelspolitischer Zu- sammenschluss dt. Bundesstaaten) für nationale und internationale Schutzgesetze für die Arbeiterklasse ein: Schutz vor vorzeitiger Heranziehung zur Arbeit, Schutz vor Überanstrengung.

2 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 Internationale Konferenzen mit Regierungsvertretern: 1889: Kongress zu Paris (Forderung nach 8-Stunden-Tag); 1890: Internationale Sozial- politische Konferenz in Berlin (Beschluss einiger zentraler Grundsätze zum Frauen-, Jugend- und Kinderschutz, brachte für Deutschland einen wichtigen Impuls zur Arbeiterschutzgesetzgebung). 1897: Arbeiterschutzkongress in Zürich (beschließt ein umfangreiches Arbeiterschutzprogramm); 1901: Gründung des (privaten) Internationalen Vereins für den gesetzlichen Arbeitsschutz in Basel; errichtet in den einzelnen Ländern Landessektionen und errichtet als Sekretariat ein Internationales Arbeitsamt mit Sitz in Basel Diplomaten-Konferenz in Bern: Aufgrund von Vorarbeiten des Internationalen Arbeitsamtes kommt es zur 1. intern. Konvention (Verbot der Verwendung v. weißem Phosphor bei der Zündholzfabrikation und Verbot der Nachtarbeit der Frauen).

3 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von internationale Gewerkschaftskonferenz in Bern: beschließt 15- Punkte Programm, das sowohl die Zustimmung der Gewerkschaftsver- treter der Siegermächte (Entente) als auch der besiegten Mittelmächte fand. Adressat des Programms war die Versailler Friedenskonferenz. Von der Versailler Friedenskonferenz wurde ein Ausschuss für Inter- nationale Arbeitsgesetzgebung eingesetzt. Von diesem wurde das Statut der ILO erarbeitet. Friedensvertrag von Versailles 1919: Teil XIII des Vertrages beinhaltet das Statut der ILO. Die Internationale Arbeitsorganisation umfasst eine allgemeine Konferenz der Mitglieder (Internationale Arbeitskonferenz = IAK) und ein Internationales Arbeitsamt (Bureau International du Travail = BIT). Hauptaufgaben der IAK: Erarbeitung und Abschluss von intern. Konventionen.

4 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 II. Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 (Text siehe Geltungsbereich: Art. 1 Arbeitszeitgrundsätze: Art 2 Ausnahmebestimmungen: Art. 2b, 3, 4, 5, 6 und 14 Informationspflicht der nationalen Regierungen gegenüber dem BIT: Art. 7 Inkrafttreten und Kündigung: Art. 17 und 18; Art. 20 Ratifiziert von Österreich am 12. Juni 1924

5 Das Washingtoner Arbeitszeitübereinkommen von 1919 III. Internationale Übereinkommen der ILO: Zwischen 1919 und 2003 wurden nicht weniger als 185 Übereinkommen geschlossen. 1919: Arbeitszeit im Gewerbe (C1); Arbeitslosigkeit (C2); Mutterschutz (C3); Nachtarbeit der Frauen (C4); Nachtarbeit der Jugendlichen im Gewerbe (C6) 1921: Wöchentlicher Ruhetag im Gewerbe (C14) 1927: Krankenversicherung im Gewerbe (C24) und in der Landwirtschaft (C25) 1930: Arbeitszeit im Handel und Büros (C30) 1931: Arbeitszeit im Kohlenbergbau (C31) 1935: Vierzigstundenwoche (C47) 1939: Arbeitszeit und Ruhezeiten beim Straßentransport