Deutung von Kindheit in der Geschichte ______________________________

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Deutung von Kindheit in der Geschichte ______________________________ Philippe Ariès Lloyd de Mause Neil Postman © by Adrian Bonk, Arthur Hoffmann, Run Wei

Gliederung ■ Introduktion ■ Philippe Ariès – Die Verfallsgeschichte → Vita → Syllabus → Exkurs : Schwarze Pädagogik → Rezension ■ Lloyd de Mause - Fortschrittsgeschichte ■ Differenzen zwischen Ariès und de Mause ■Neil Postman - Verschwinden der Kindheit im 21. Jahrhundert ■ Literaturverzeichnis

Introduktion Pieter Brueghel(1525/30- 1569) ■ Kinder gab es immer, aber keine Eingrenzung der Lebensphase „Kindheit“ ■ Kinder wurden als Erwachsene angesehen ■ Spielverhalten von Kindern und Erwachsenen war nicht divergent

Philippe Ariès – Die Verfallsgeschichte Vita ■ 1914 – 1984 ■ Historiker ■ Mediävist ■ Werk „Das Kind und das Familienleben unter dem Ancien Régime“ , veröffentlicht im Jahr 1960 machte ihn weltberühmt ■ weiteres Werk: „Die Geschichte der Kindheit“ Mittelalterforscher

Philippe Ariès – Die Verfallsgeschichte Syllabus ■ sieht die Kindheit als eine Lebensphase an, die nicht nur von Vorteilen geprägt war ■ Kindheit war nur im frühkindlichen Stadium vorhanden ■ Keine direkte Integrierung in die Gesellschaft ■ Kinder lernten nur durch Nachahmen (inner- und außerhalb der Fam. ) ■ Kinder wurden zur Belustigung missbraucht ■ Keine Beachtung von Bedürfnissen -> Kinder waren ersetzbar ■ Familie=Nutzungsgemeinschaft (Erhaltung des adeligen Titels, Ausübung eines Berufes, keine Liebe) ■ Leben im Mittelalter fand an öffentlichen Orten statt im sogenannten „warmen Milieu“

Philippe Ariès – Die Verfallsgeschichte Syllabus II ■ Spiele, Arbeit und Sexualität im frühkindlichen Alter wie Erwachsene ■ Ende des 19. Jh. wird das Kind aus der Erwachsenenwelt herausgezogen ■ Veränderung durch die Einführung der Schule (lernen + leben) ■ Schule ist ein Prozess der Einsperrung der Kinder (Scolarisation) ■ Währenddessen entstand eine emotionale Bindung in der Familie ■ entstand schwarze Pädagogik (Maßnahmenrücksichtslos) (17-19 Jh.) ■ Entfaltungsmöglichkeit begrenzt, da sie sich im Berufsleben und Schule Direktiven zu unterwerfen hatten ■ Kinder werden ihrer Handlungsfreiheit beraubt

Exkurs: Schwarze Pädagogik ■ Vorwiegend im 18-19 Jahrhundert ■ repressive Pädagogik ■ Handlungen und Kommunikation haben einen starken manipulativen und gewalttätigen Charakter ■ Rationalisierung von Sadismus und der Abwehr eigener Gefühle des Erziehers oder der Bezugsperson ■ Schwarze Pädagogik bedient sich mit Initiationsritus ( z.B. Verinnerlichung einer Todesdrohung) ■ Physische sowohl auch Psychische Schmerzen ■ totalitäre Überwachung ( Körperkontrolle, Verhalten, Gehorsam, Verbot der Lüge) ■ Schw. Pädagogik in Kinderbüchern (Bsp. Suppen-Kasper -> hat die Suppe nicht gegessen -> stirbt demzufolge

Philippe Ariès – Die Verfallsgeschichte Rezension ■ beschreibt, erklärt aber nicht ■ bezieht sich nur auf adlige Kreise ■ Zuwendung von schwarzer Pädagogik ist kein Beweis gegen die Notwendigkeit pädagogischer Zuwendung ■ idealisiert alte Zustände (Kinderarbeit) ■ Dokumente werden überinterpretiert ■ Brutalität von Erwachsenen gegenüber dem Edukanden werden nicht erwähnt ■ Ebenso wird rohe Gewalt an Schulen von ihm nicht berücksichtigt

Lloyd de Mause – Die Fortschrittsgeschichte Vita ■ Geboren im Jahr 1931 ■ Amerikanischer Psychologe ■ Psychoanalytiker ■ befasst sich insbesondere mit der Entwicklung der menschlichen Psyche in der Geschichte ■ Intensive Auseinandersetzung mit diversen Erziehungspraktiken im Laufe der Jahrhunderte

Lloyd de Mause – Die Fortschrittsgeschichte Syllabus ■ Kritisiert Philippe Ariès Stellung zur Geschichte der Kindheit ■ Sieht die Historische Kindheit als „Albtraum“ ■ Kindesmord zog keine Kritik an (bis 18. Jh.) ■ Kinder wurden an Ammen übergeben und schlecht versorgt ■ Körperteile wurden verbrannt zum vermeidlichem Schutz vor Krankheiten ■ Drakonische Strafen ■ Eltern-Kind-Beziehung ist vorteilhaft ■ Früher war Kind = Objekt ■ Langsame Bildung von emotionaler Bindung ■ Unterteilt die Geschichte der Kindheit in sechs verschiedenen Phasen

Phasen von Geschichte der Kindheit Unterstützung Sozialisation Intrusion Ambivalenz Weggabe Kindesmord v.Chr. 0 n.Chr. 500 1000 1500 1974

Lloyd de Mause – Die Fortschrittsgeschichte Rezension ■ Vernachlässigt die Beeinflussbarkeit des Kindes im sozialem Wandel ■ Kindersterblichkeit nicht primär von der Kindheitsgeschichte abhängig. Dürftige biologische und medizinische Kenntnisse waren ebenfalls Faktoren ■ Keine Berücksichtigung , dass Schule im 18. und 19. Jahrhundert notwendig war. (Bewältigung im Alltag, Lernprozesse mit Disziplin ) ■ Fehlinterpretation (z.B. Armut ungleich Vernachlässigung)

Differenzen zwischen Ariès und de Mause Philippe Ariès Entwicklung der Kindheit nachteilig Verfallsgeschichte Überwachung durch Bildungsinstitute Von Freiheit zur Freiheitsberaubung Lloyd de Mause Entwicklung der Kindheit vorteilhaft Fortschrittsgeschichte Freiheit und Entfaltungsmöglichkeiten Vom „Objekt“ zum emotionalem Mitglied

Neil Postman – Verschwinden der Kindheit im 21. Jh. Vita ■ 1931 – 2003 ■ Professor für Kommunikationswissenschaft ■ Medien-Ökologe ■ Werke: Verschwinden der Kindheit(1983) -> erläutert er die Einfluss auf den Generation Wir amüsieren uns zu Tode(1985) -> Kritik am Fernsehkonsum Wirkung von Medien auf Menschen

Neil Postman – Verschwinden der Kindheit im 21. Jh. Syllabus ■ Im Mittelalter gab es keine Vorstellung von Kindheit aufgrund fehlen von Literalität fehlen von Erziehung fehlen von Schamgefühle ■ Trennung von Kinder und Erwachsene durch Buchdruck ■ Schreiben + Lesen lernen = Kind ■ Schreiben + Lesen beherrschen = Erwachsen ■ 1850 – 1950 Hochphase der Kindheit: von der Fabrik zur Schule ■ Kinder hatten eigene Kleidung, Spiele und Mobiliar

Neil Postman – Verschwinden der Kindheit im 21. Jh. Syllabus II ■ Fernsehen verwischt die Segregation von Kindern und Erwachsenen ■ Keine Gliederung des Publikums ■ Fernsehen dient nur als Entertainment ■ Kinder besitzen dadurch viele Informationen kein Respekt vor Erwachsenen ■ Kinder reden über Themenbereiche, die noch unverständlich sind ■ sehen sexuelle und gewalttätige Bilder ■ bleiben ungebildet ■ fehlendes systematisches Denken

Neil Postman – Verschwinden der Kindheit im 21. Jh. Rezension ■ Überinterpretation ■ Medien bieten viele Vorteile und können auch fördern ■ Er hat keine historischen Forschungen betrieben und nutzt die Kindheitsgeschichte zur Argumentation

Quellenverzeichnis ■ Unterrichtsmaterialien, herausgegeben von Herrn Busse ■ Powerpoint-Präsentation „Geschichte der Kindheit – Verfallsgeschichte oder Fortschritt?“ (Isabella und Nora) (http://www.frida-levy-gesamtschule.de/pa_2009.php) ■ Abitur-Training Erziehungswissenschaft „Entwicklung, Sozialistation und Identität ; Normen und Ziele in der Erziehung“, Stark Verlag, verfasst von Christoph Stork