Polizeiliche Sicherheit Host City Zürich Rückblick und Bilanz EURO 08 10. Januar 2009 Oberst Philipp Hotzenköcherle Kommandant der Stadtpolizei Zürich
Agenda Erwartungen / Herausforderungen Wesentliche Grundlagen für den Einsatz Durchführung Was war Wie war‘s Fazit - Erkenntnisse Was bleibt Wie weiter
Erwartungen / Herausforderungen Hauptfokus auf Stadion, Fanzone, Public-Viewing, Vergnügungsviertel 50‘000 – 100‘000 zusätzliche Besucher pro Tag in Zürich Starke Zunahme des Tagesgeschäfts Aufrechterhalten / Stärken der Grundversorgung Extradienst Euro08 erfordert erhebliche zusätzliche Mittel Bewältigen von neuen Bedrohungs- und Gefahren-szenarien (Terror)
Erwartungen / Herausforderungen (2) Alkoholisierte Fans, gegnerische Fangruppierungen Grosse ausländische Fanmassen Fanmeile und Fanzone schränken Interventions- und Rettungsachsen ein Gewährleisten des Durchhaltevermögens (3 Wochen) Hohe Personen- und Verkehrsdichte Innenstadt und EURO-Brennpunkte
Einsatzführung: Polizeiliche Einsatzgebiete (EG) Grundversorgung EURO Versorgung 1 Stadtpolizei 2 Kantonspolizei 3 4
Zusammenspiel verschiedener Organisa- tionen: Weisungen für den Einsatz (RoE) Gelten für alle in Zürich zum Einsatz kommenden Polizeikräfte von Kommandanten Kantons- und Stadtpolizei unterschrieben 3-D-Strategie Verhältnismässigkeit Interventionsschwelle Polizeiliche Einsatzmittel Schusswaffengebrauch => speziell für deutsche Polizisten Munition Registrierung / Rapportierung => spezielle EURO-Verhaftskarte
Prinzip der 3-D-Strategie Deeskalation Dialog Durchgreifen
800 - 1‘350 Einsatzkräfte Polizei / Tag
Bilanz Schweiz Polizei 50‘000 Total Einsatztage 16‘000 Total Einsatzkräfte 5‘000 Einsatztage Interkantonaler Polizeieinsatz 3‘500 Maximal eingesetzte Polizistinnen/Polizisten (11.6.08) 2‘600 Durchschnittlich eingesetzte Pol / Tag 1‘500 Minimal eingesetzte Pol (24.6.2008) 1‘000 Freiheitsentziehende Massnahmen 420 Verzeigungen
Bilanz Schweiz Armee 123‘935 total Diensttage (2. – 28. Juni 2008) 13‘000 total aufgebotene Angehörige der Armee 6‘833 max. Angehörige der Armee gleichzeitig i. Einsatz 300 Anzahl Flugstunden Luftraumüberwachung 27 Einsätze mit Drohnen (BS, BE, ZH) 6 Luftraumverletzungen
Bilanz Host City Zürich 3 Spiele 4 Goals 9 Deutsche Fahnder (Taschendiebstahl) 16 Polizeibeamte aus FRA, ITA und ROM in eigener Uniform 22 Szenenkenner aus FRA, ITA und ROM 45 Fachbesucher und Gäste 80 Einsätze mit Helikopter Armee und Polizei (86 Std)
Bilanz Host City Zürich 120 deutsche Ordnungsdienstkräfte pro Spieltag 400 Transporte der Wasserschutzpolizei 500 Dienstfahrzeuge im Einsatz 500 Haftplätze in speziell eingerichteter GESA 520 Parkplätze für Mitarbeitende bereitgestellt 616 Festnahmen/Gewahrsam (in 24 Tagen) 993 Behandlungen von Patienten durch SRZ
Bilanz Host City Zürich 1‘350 maximale Zahl Einsatzkräfte Polizei an Spieltagen, inklusive Unterstützung aus Deutschland (je 120) und von Ostpol (je 100) 20‘000 Mahlzeiten für Einsatzkräfte 45‘000 maximale Anzahl Besucher (Tag) in UEFA-Fanzone 725‘000 gesamte Anzahl Besucher in UEFA-Fanzone 2,7 Mio gesamte Anzahl Besucher Fanmeile
Bilanz Host City Zürich 380 Tonnen gesammelter Abfall Fanmeile / Fanzone (110 Gramm / Besucher!!) 8‘600 Meter Absperrungen 80 % Anteil Benutzung öffentlicher Verkehr 800 Volunteers (kein Einsatz im Bereich Sicherheit) 1‘400 Extrazüge von / nach Zürich 1‘345 Logiernächte in Fancamp 817 Logiernächte in Wohnmobilpark
Die Unterstützungskräfte Ostpol (Ostschweizer Polizeikonkordat) Polizei Baden-Württemberg Armee
Fazit
Fazit: Gefahreneinschätzung und Realität Drohungen Keine Zunahme Hooliganismus Zusammenbruch privater Verkehr Glas Gedränge, Massen Schlägereien Massive Zun. Strassenkriminialität (Diebstahl) Zunahme Zusammenbruch öffentlicher Verkehr Alkoholisierte Personen Gewalt und Drohung gg. Sicherheitspersonal Ausschreitung, Krawalle Autokorso Sonderlage --
Fazit: Kriminalitätsentwicklung Mengenmässig massgebliche Steigerungen bei Diebstahl/Ladendiebstahl, Körperverletzung/Tätlichkeit, Raub, Streit und Lärm Positive Wirkung der hohen Präsenz der Kantons-polizei Zürich im Einsatzgebiet 2 (Kreise 4 und 5)
Fazit: Erkenntnisse (1) Belastung der Blaulichtorganisationen ähnlich wie an schönen Juni-Tagen anderer Jahre Hervorragende Zusammenarbeit mit allen Partnern Gemeinsame Führungsstandorte mit Kapo, SRZ, Armee beibehalten Sehr guter Auftritt der Mitarbeitenden und überwie-gend positive Feedbacks aus der Bevölkerung (insbesondere 2D-Patrouillen) Hohe Durchhaltefähigkeit dank guter interner Kommunikation und guter Infrastruktur
Fazit: Erkenntnisse (2) Verhaltensregeln für Publikum frühzeitig und klar kommuniziert Rasche und konsequente Durchsetzung der Regeln Wenig Einsätze im 3.D notwendig (Ausnahme: Zugriffe in Fanzone) Hoher Aufwand hat sich gelohnt, auch wenn schliesslich „nichts“ passiert ist (oder gerade deshalb ist kein schwerwiegender Fall eingetreten) Kosten Sicherheit gemäss Budget 3 Mio, effektiv 5,2 Mio CHF
Weiteres Vorgehen Weiterführung 3-D-Strategie Kontaktpflege mit alten / neuen Partnern im In- und Ausland Zusammenarbeit / Austausch von Fachkräften (z.B. Fahndung Taschendiebstahl) auch über Landesgrenzen hinweg
Weiteres Vorgehen Absprachen über Zusammenarbeit Polizei – private Sicherheitsdienste (Stadion) Erfahrungen in Vorbereitungen anderer Grossveranstaltungen investieren (Street Parade, Züri Fäscht, WM 2010, ....) Einführung einer Bundesreserve? (vgl. NZZ am Sonntag vom 4.1.09)
Danke für die Aufmerksamkeit