Dr.med. Johanna Kaiser-Bieg Marbachtalklinik der DRV Oldenburg- Bremen Burn-out Sozialmedizinische Dimension Vortrag zum 12. Deutschen Reha-Tag Bremen Dr.med. Johanna Kaiser-Bieg Stv. Leitende Ärztin Marbachtalklinik der DRV Oldenburg- Bremen
Burn-out in den Medien Soziale Ebene psychische Ebene Selbst-, Rollen- verständnis psychische Ebene Arbeitsplatz- gestaltung, Arbeitsprozess
Warum dieses mediale Interesse ?
Burn-out: Prominente Beispiele Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Die „Vorteile“ von Burn-out Burn-out ist mit der Vorstellung von gesellschaftlich angesehener, „edler“ Arbeitsüberlastung verbunden Psychische Krankheiten gelten sonst aber keinesfalls als „edel“, sondern als Stigma, der Begriff Burn-out ist nicht stigmatisierend und erleichtert den Kontakt zu Psychotherapie/Psychiatrie Burn-out bietet zusätzlich die Möglichkeit einer externen Schuldzuweisung bei beschränkter eigener Verantwortlichkeit Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Burn-out: Herkunft des Begriffs „ Ich habe nach und nach erkannt, dass auch Menschen ausbrennen können wie Gebäude. Der Kraftaufwand, den das Leben in unserer komplexen Welt erfordert, verzehrt – dem Feuer gleich – die inneren Reserven eines Menschen“ „Das Feuer der Begeisterung für den Beruf erlischt“ Herbert J. Freudenberger deutsch-amerikanischer Psychologe und Psychoanalytiker mit eigener Praxis in New York Artikel „Staff Burn-Out“ (Journal of Social Issues, 1974)
Fragen an Sie gestellt werden? Haben Sie das Gefühl, dass zu viele Anforderungen an Sie gestellt werden? Scheint Ihnen Ihre Position, die Sie mühevoll errungen haben, nun nichts mehr zu bedeuten? Können Sie nicht mehr entspannen? Laufen Ihnen die Mitarbeiter davon? Besteht die Firma nur noch aus Bürokratismus und Unrat? Sind Ihre Freunde nicht mehr interessant? Suchen Sie zunehmend nach gefährlichen Ablenkungen? Würden Sie gern Ihren Kram packen und davon laufen? Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Die zwölf Stadien des Burn-out-Zyklus Sich beweisen wollen Verstärkter Einsatz Vernachlässigung eigener Bedürfnisse Verdrängung von Konflikten Zynismus, Umdeutung von Werten Verleugnung auftretender Probleme Rückzug Verhaltens-änderungen Abstumpfung Innere Leere Depression Stadium 12 Stadium 11 Stadium 1 Stadium 10 Stadium 2 Stadium 9 Stadium 3 Stadium 4 Stadium 8 Stadium 7 Stadium 5 Stadium 6 Marbachtalklinik Bad Kissingen
Symptomatologie des Burn-out Emotionale Erschöpfung - Verlust von positiven Empfindungen (Anhedonie) - Verlust von Sympathie für andere Menschen - Müdigkeit, oft schon beim Gedanken an Arbeit Depersonalisierung - negative, zynische Grundhaltung gegenüber anderer Personen - Verlust des Gefühls für eigene Persönlichkeit Subjektive Leistungsunzufriedenheit
Und was verursacht Burn-out?
Burn-out-relevante Stressoren Stressoren am Arbeitsplatz Über-oder Unterforderung, verunsichernde oder ängstigende Arbeitsumstände Persönliche Stressoren (z.B. life-events) Individuelle Lebensbelastungen wie schwere Krankheit, Verluste, Scheidung, familiäre Konflikte Soziale und Hintergrundstressoren (daily hassles) Isoliert kaum schädlich, aber durch Dauereinfluss schädigend (z.B. lange Anfahrt zum Arbeitsplatz, Störungen bei der Arbeit)
Stressoren am Arbeitsplatz Zu große Arbeitsmenge Zu komplizierte oder unklare Aufgaben Zu geringe Handlungskompetenz Angst vor Arbeitsplatzverlust Konkurrenzdruck Keine bzw. negative Rückmeldungen Konflikte mit Kollegen und Vorgesetzten
Persönliche Stressoren Perfektionismus, Idealismus, Leistungsethos Soziale Berufe (Lehrer, medizinisches Personal, Arbeitsverwaltung, Sozialdienste) Privates Umfeld: Störung der Beziehung zu Familie, Freunden, „broken home“-Situation
Bittere Wahrheiten Widerspruch zwischen vermittelten Werten und Realität: Das Leben ist ungerecht und es gibt keine ausgleichende Gerechtigkeit Der Ehrliche ist immer der Dumme! Wachsende Desillusionierung Persönliche Sinnkrise
Und dennoch keine Krankheit!
Klassifikation von Burn-out In der ICD 10 nur als Zusatzziffer „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“, als „Faktoren, die den Gesundheitszustand beanspruchen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen“ (Z 73.0) Im DSM-IV-TR den „Problemen im Beruf“ zugeordnet (68.20) Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
ICD-10 Z.73 Akzentuierung von Persönlichkeitszügen Ausgebranntsein Einschränkung von Aktivitäten durch Behinderung Körperliche und psychische Belastung o.n.A. Mangen an Entspannung oder Freizeit Sozialer Rollenkonflikt, a.n.klassifiziert Stress a.n.klassifiziert Unzulängliche soziale Fähigkeiten a.n.klassifiziert Zustand der totalen Erschöpfung Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Die Einordnung fällt schwer Keine klare Abgrenzung von anderen psychischen/psychosomatischen Störungen Eher Beschreibung einer spezifischen (oft schweren) Befindlichkeitsstörung Spezielles Phänomen der modernen Leistungsgesellschaft mit hohen Kosten Sinkt unsere Resilience ? Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Katastrophen als traurige Normalität
Burn-out: Ökonomische Folgen Statistik des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK) und der DAK 2013: → Die Anzahl Burnout bedingter Berufsunfähigkeit ist in den letzten 10 Jahren um 142 % gestiegen → Etwa jeder 22.Erwerbstätige war im Jahr 2012 aufgrund psychischer Leiden im Krankenzustand Er war der starke Mann und der Hoffnungsträger der SPD im Jahr 2006. Aber die Last wurde zu schwer. Es sei die "schwierigste Entscheidung" seines Lebens gewesen, sagte Matthias Platzeck heute in Berlin. Wegen massiver gesundheitlicher Probleme habe er "einen Strich" ziehen müssen. In einer ausführlichen Erklärung begründete Platzeck seinen Rücktritt vom Amt des SPD-Parteivorsitzenden. Sein Rücktritt sei auf "dringenden ärztlichen Rat" erfolgt. Einen ersten Hörsturz habe er an Neujahr erlitten. Das habe er zunächst nicht ernst genommen und sei den Ratschlägen seiner Ärzte nicht gefolgt. Im Februar habe er einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch erlitten, dann folgte am 29. März der zweite Hörsturz "mit erheblichem Verlust des Hörvermögens". Es habe keine andere "verantwortbare Entscheidung" gegeben, als von seinem Amt zurückzutreten, sagte der sichtlich angeschlagene Platzeck, er habe "einen Strich" ziehen müssen, weil er seine Kräfte überschätzt habe. Es hätte keinen Sinn ergeben, "weiter gegen die Wand zu laufen", sagte der scheidende SPD-Chef. Platzeck bedankte sich für viele Genesungswünsche, die ihn in den vergangenen Wochen erreicht hätten.
Was ist zu tun?
Burn-out: Therapie Burn-out-Therapiekonzepte müssen berücksichtigen, dass es sich nicht um eine einheitliche Krankheit handelt. Die Behandlung muss die im Vordergrund stehende Beschwerdesymptomatik (Depression, Angst, Verbitterung etc.) erfassen. Wesentlich ist die Arbeit an den persönlichen Risikofaktoren (z.B. Perfektionismus) und die Förderung der Widerstandskraft (Resilience).
Und wie soll man eine Krankheit, die keine ist, sozialmedizinisch bewerten?
Burn-out: Begutachtung Zur sozialmedizinischen Bewertung ist zunächst die im Vordergrund stehende Beschwerdesymptomatik (Depression, Angst, Verbitterung etc.) diagnostisch nach ICD oder DSM eindeutig zuzuordnen. Die gutachterliche Einschätzung sollte dann nach den üblichen Kriterien dieser Diagnose erfolgen. Eine einseitig auf berufliche Belastungen bezogene kausale Zuordnung sollte nicht unkritisch übernommen werden.
Begutachtungskriterien Für die Bewertung der individuellen Ressourcen, Fähigkeiten und Funktions-defizite hat sich der Mini-ICF (Linden et al. 2009) bewährt. Entscheidend ist eine Abschätzung des Schweregrades der funktionellen Leistungsminderung (wie oft, wie intensiv...). Dafür sind eingehender psychopatho-logischer Befund, Verhaltensbeobachtungen incl. Fremdanamnese und eine Bewertung der bisherigen Therapie erforderlich.
Begutachtung in der Reha-Klinik Psychosomatische Fachkliniken bieten ein umfassendes gutachterliches Instrumen-tarium. Vorteile sind sozialmedizinische und berufskundliche Kompetenz eines multiprofessionellen Teams, mehrwöchige Beobachtungszeit, breitgespannte Basisdokumentation und Psychometrie mit mehreren Messzeitpunkten, spezielle Belastungserprobungen und MBOR-Programme.
Prävention „Ich rate, lieber mehr zu können, als man macht, als mehr zu machen, als man kann.“ Berthold Brecht
Fazit für heute Relax Enjoy Have a nice day!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !