Auswirkungen des demografischen Wandels im Einwanderungsland Deutschland Professor Marcel Thum, technische Universität Dresden und Leiter des ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung München
Ziele Deutschland ist ein Einwanderungsland Demografischer Wandel gehört zu dem zentralen Trend in der gesellschaftlichen Entwicklung Zusammenspiel von Migration und dem Wandel wenig beleuchtet Langfristige Perspektive Bevölkerungsvorausberechnung der Bevölkerung mit Migration
Ziele Zunehmende Heterogenität innerhalb Westdeutschland Attraktivität für hochqualifizierte Zuwanderung als Herausforderung Alterung der Zuwanderung erfordert entsprechende Unterstützung
Wichtige Komponenten Alterung der Bevölkerung Rückgang der Bevölkerung Können diese Effekte gedämpft werden Wie verändert Zuwanderung die Bevölkerung
Migration und Bevölkerungsentwicklung bis 2030 Zuwanderung dämpft Rückgang der Bevölkerung Zuwanderung verjüngt Deutschland Altersdurchschnitt Einheimischer ohne Migration liegt bei 47 Jahren Altersdurchschnitt mit Migration liegt bei 29 Jahren
Woher kommen die Zuwanderer Im Jahr 2013 kamen 64 % aus der EU und 13 % aus anderen europäischen Staaten, 23 % aus dem Rest der Welt Sprunghafter Anstieg der Zuwanderung aus EU aufgrund Osterweiterung im Jahr 2004 2013 lag die Zahl der Asylsuchenden bei 127000, im Jahr 2014 rund 203000
Demografische Entwicklung Unterscheidung in In- und Ausländer wenig hilfreich
Menschen mit Migration Personen die nach 1949 nach Deutschland zugezogen und Personen die zugewandert sind Zahl der Menschen mit Migrationshintergrund steigt Rund 20 % der Menschen haben bundesweit einen Migrationshintergrund Die Bevölkerung mit Migration ist vor allem in Westdeutschland und in größeren Städten zu finden
Arbeitsmarkt Deutsche und Ausländer unterscheiden sich erheblich in Arbeitsmarktsituation Deutsche mit Migration verdienen weniger als Deutsche ohne Migrationshintergrund Sie sind häufiger in prekären Beschäftigungsverhältnissen beschäftigt und häufiger der Erwerbslosigkeit ausgesetzt
Menschen mit Migration haben in der Regel nur einen geringwertigen bis gar keinen Schulabschluss Nur 28 % der Menschen mit Migration besitzen einen höherwertigen Schulabschluss der unserem Abitur vergleichbar ist.
Demografie und Arbeitsangebot Unmittelbare Beeinflussung und Auswirkung auf dem Arbeitsmarkt Erwerbsbevölkerung schrumpft bis 2030
Soziale Sicherungssysteme Personen mit Migrationshintergrund sind häufiger in sozialen Sicherungssystemen zu finden Sie sind zwar jünger haben aber aufgrund der Schulbildung kaum Chancen auf dem Arbeitsmarkt
Deutschland im Wettbewerb um Zuwanderung Zuwanderung von Hochqualifizierten wirkt sich positiv auf deutschen Arbeitsmarkt aus Ob sich Zuwanderung langfristig auszahlt hängt von internationalem Wettbewerb ab
Zuwanderung aus EU Zuwanderung speist sich aus europäischen Binnenmarkt Öffnung des europäischen Arbeitsmarktes 12 % der europäischen Zuwanderer können sich vorstellen in Deutschland zu bleiben 25 % der 15 bis 65jährigen Arbeitnehmer können sich vorstellen innerhalb der EU zu arbeiten
Zuwanderung aus Drittstaaten Zuwanderung ist gesetzlichen Regelungen unterworfen Zentrale Regelung des Aufenthaltes ist die Vorrangprüfung Einwanderung wird nur zugelassen wenn keine Nachteile für einheimische Arbeitnehmer auf dem Arbeitsmarkt entstehen Regelungen sind intransparent Seit 2012 kann befristeter Aufenthaltstitel mit bluecard ohne Vorrangprüfung erworben werden Voraussetzung hierfür: Hochschulabschluss und verbindliches Arbeitsangebot oder Arbeitsvertrag mit Mindesteinkommen von 50.000 Euro/Jahr, bei Mangelberufen mit 38.000 Euro
Versorgung älterer Migranten Es wird eine Zunahme von pflegebedürftigen Personen auch bei Migranten geben Krankheitsspektrum von Menschen mit Migration gleicht Menschen die nicht migriert sind Migranten sind mit Vielzahl von Faktoren konfrontiert die das Erkrankungsrisiko erhöhen
Gesundheitszustand und Risiken Migranten weisen aufgrund von Umweltbedingungen erhöhtes Risiko auf für Infektionskrankheiten wie HIV oder Tuberkulose Mit zunehmenden Aufenthalt sinkt das Risiko einer Neuerkrankung Weitere Gesundheitsrisiken: Traumata 40 % der Flüchtlinge leiden unter Traumata oder posttraumatische Folgen
Gesundheit wird von Lebensgewohnheiten geprägt Risikofaktoren Übergewicht und Rauchen treten bei Migranten häufiger auf Migranten haben ein erhöhtes Risiko auf Pflegebedürftigkeit werden jedoch in der Regel durch die Familie gepflegt