Impulsive Aggressivität

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
ATROPHIE Die sogenannte Atrophie zählt zu den Anpassungsreaktionen unseres Organismus. Anpassungsreaktionen beschreiben die Reaktion des Körpers auf Umweltveränderungen,
Advertisements

Edward-Uihlein-Schule Förderschule
Dr. Nadine Petrovsky-Esselborn Prof. Dr. Ulrich Ettinger
Gruppenübungen in der ambulanten Rehabilitation path
Erwerb von sozialer Kompetenz
Arbeitszufriedenheit und Emotionsregulation - Emotionen, Regulation und Leistung Referent: Jens Möller.
Aggressionsdiagnostik
ELDiB Entwicklungstherapeutischer/ entwicklungspädagogischer Lernziel-
Eigenschaftstheorien der Motivation Christina Walther.
Wirkungen von Mediengewalt
Visual, Presaccadic, and Cognitive Activation of Single Neurons in Monkey Lateral Intraparietal Area Colby, Duhamel & Goldberg (1996) 26. Juni 2006 Visuelle.
Kathi Weitbrecht: Kann man Emotion
Psychophysiological Responses to Imagined Infidelity: The Specific Innate Modular View of Jealousy Reconsidered. Christine R. Harris University of California,
III. Themen der Sozialpsychologie (2): Emotionen und Stimmungen
Indirekte Messung von Einstellungen
Aufmerksamkeit Serieller Flaschenhals Filtertheorie Dämpfungstheorie
John Bowlby, Mary Ainsworth, Bindung.
Stadium der formalen Operationen
Methoden der Entwicklungspsychologie
Grundkonzepte der Bindungstheorie
Extra- vs. Introversion
Reflexhafte Aufmerksamkeit verändert die Verarbeitung von visuellen Reizen im menschlichen visuellen Kortex von Joseph B. Hopfinger und George R. Mangun.
Elternabend der Kindertagesstätten in der Samtgemeinde Brome
Neurophysiologische Ansätze
Persönlichkeits-entwicklung
ACT.
2. Methoden 3.1 Behavioral 1. Hintergrund 3. Ergebnisse Die Ergebnisse der behavioralen und psychophysiologischen Daten weisen in unterschiedliche Richtungen.
Biofeedback Neurofeedback (oder EEG-Biofeedback) Neurofeedback
SE DOKO, Ines Neunhoeffer
Edward-Uihlein-Schule Förderschule
Wissenschaft der Meditation und Selbsterkenntnis, Kongress der SMMR am Benediktushof, Oktober 2013 Neuronale Mechanismen der verbesserten Emotionsregulation.
Bewegung, Spiel und Sport als therapeutische Methode
THE NEUROPHYSIOLOGY OF IMITATION AND INTERSUBJECTIVITY
Ostracism Seminar: „Sozialpsychologie der Inklusion und Exklusion“
Psychologie der Emotionen V
Mobbing mit neuen Medien Fakultät für Psychologie
Schüchternheit Gerlinde Prokop Daniela Dirnberger Carmen Bernhard
„lack of personality integration“
Persönlichkeitsstörungen
IMPULSIVE AGGRESSIVITÄT
Am Ende eines Weges!.
Freundschaft.
Emotion Ein komplexes muster körperlicher und mentaler Veränderungen als antwort auf eine Situation, die als persönlich bedeutsam wahrgenommen wurde Erregung.
Vorlesung IV. Die Empathie.
Text: Christian Bachmann und Manuel Steinhoff
Selektive Sprachlosigkeit –
ADHS und aggressive Verhaltensstörungen
Antreibertest.
Die notwendigen Einstellungen des Therapeuten
Nina Weber F a u s t l o s Ein Curriculum zur Förderung sozial- emotionaler Kompetenzen und zur Gewaltprävention.
Gewaltprävention durch Förderung sozial-emotionaler Kompetenzen
Die Zielsetzung der Psychotherapie
4. Vorlesung: Psychopathologie III.
Elternwerkstatt 2. Abend
Emotion-Kognition-Interaktion (B.Sc. /M.Sc.)
Liebend gern erziehen Triple P Elterntraining Für Eltern von Kindern von 0-12 Dipl.-Psych. Yvonne von Wulfen.
Der Einfluss der körperlichen Kultur auf die geistige Entwicklung Die Arbeit der Schülerin der 9. Klasse der Schule des Dorfes Tarlykowka Kolomiez Daria.
EEG-Korrelate der Aktivierung kortikaler Objektrepräsentationen-1
Landkartenverständnis
Lernen Was? Wie?.
Individuelle Unterschiede bei Aggressionen
Sozial-kognitive Lerntheorie nach Bandura
Bestrafung und Löschung
Reinforcement Sensitivtäts Theorie
Instrumentelles Lernen
Theoretischen und Empirischen Vertiefung im Fach Sozialpsychologie!
MARKO SEVER.
Lied von Jan Werner Danielsen Wenn ich am Boden bin und meine Seele ermüdet ist;
Julia Hartanto & Katrin Luz Wintersemester 2012/ Allgemeine II Seminar – Selbstkontrolle Selbstkontrolle und Sport.
Self-Regulation and Depletion of Limited Resources Does Self-Control resemble a muscle?
 Präsentation transkript:

Impulsive Aggressivität Impulsivität & Impulsive Aggressivität

Impulsive Aggressivität Impulsivität Impulsive Aggressivität

Impulsivität impulsive Handlungen:  planlos, riskant, fehlerhaft mögliche Ursachen:  Informationsaufnahme und -verarbeitung, motivationale Komponenten

Definitionen von Impulsivität Murray (1938): ...Tendenz, schnell und ohne Reflektion zu reagieren, ... Eysenck & Eysenck (1977): ...Kombination aus Risikoverhalten, geringer Vorausplanung, Lebhaftigkeit, ... Kagan et al. (1964): „Impulsiver Reaktionsstil“: ...schnelles und zugleich fehlerhaftes Vorgehen.

Impulsivität im Modell von Eysenck Modell von Eysenck enthält 3 Subfaktoren Extraversion/Introversion Neurotizismus Psychotizismus

Ursprüngliche Konzeption – „Extraversionsorientiert“ Eysenk (1967): • Spontanität • Kurzentschlossenheit • Risikobereitschaft Barratt (1985): • motorische Impulsivität • kognitive • ‚non-planning‘ impulsiveness

Weiterentwicklung „Psychotizismus-dominiert“: Impulsivität als Primärfaktor (Eysenck, 1987) „Neurotizismus-dominiert“: Unfähigkeit, seinen eigenen Wünschen und Begierden zu widerstehen (Eysenck, 1990)

Impulsivitätstheorie von Gray Gray unterscheidet 3 emotionale Systeme BIS (Behavioral Inhibition System) BAS (Behavioral Activation System) Fight/Flight System Impulsivität reflektiert die Aktivität des BAS, das auf Hinweisreize für Belohnung bzw. Nicht-Bestrafung anspricht

Modell von Gray (1987)

Go/NoGo-Untersuchung (Ising, 1999 und 2000) Was ist eine Go/NoGo-Aufgabe?  2 Bedingungen: Lernphase und Testphase gezielte Aktivierung/Verstärkung bzw. Hemmung/Bestrafung  Zuwachs/Verlust von Guthabenpunkten

Zukunft der Impulsivitätsforschung Differenzierter Mehrebenenansatz Zuordnung der EEG-Parameter

EEG-Maße Hoch impulsive Personen zeigen: deutlich mehr Alpha-Aktivität bei geschlossenen Augen (O´Gorman & Lloyd, 1987) mehr Alpha und Theta-Aktivität im posterioren Bereich (Sternberg, 1992) erhöhte Delta und Theta-Aktivität im parietalen Bereich (Knyazev et al., 2002)

ADHD und Impulsivität frontale Desaktivierung  stark reduzierte Impuls- und Verhaltens- kontrolle, höhere Theta-Aktivität (Calkins et al., 1996) bei Buben: signifikante Reduktion (8%) der grauen und weißen Substanz im Frontalkortex (Mostofsky et al., 2002)

Weitere Indikatoren für Impulsivität ADHD-Gruppen  Aktivierungs-asymmetrie in gegenteilige Richtung (Baving et al., 1999) hoch Impulsive sind Augmenter (Barratt et al., 1987 und 1993) hoch Impulsive haben geringere P300 Amplituden

Impulsive Aggressivität Impulsivität Impulsive Aggressivität

Impulsive Aggressivität (IA) Buss (1961): Aggression ist eine Reaktion, bei der einem anderen Organismus Schäden zugefügt werden Impulsive Aggressivität  Reduzierte Handlungskontrolle  Nicht vorausgeplant  Intensive negative Emotionen (Ärger, Wut)

Beteiligte Gehirnregionen bei IA verstärkte Aktivierung im orbitofrontalen Cortex, sowie im anterioren Teil des Gyrus cinguli erhöhte Durchblutung des vorderen Temporallappens

Neurobiologische Erklärungsansätze (Davidson et al., 2000) IA = fehlerhafte Regulation negativer Emotionen orbitofrontale Aktivierung gering  IA-Verhaltensweisen Hemmung der Amygdala (limbisches System)  erhöhte negative Affekte

Beteiligte Gehirnregion: „Limbisches Sytem“ Amygdala

Messung der Aggressivität Buss-Durkee-Hostility-Inventory (BDHI); 1957 Buss-Perry-Aggression-Questionnaire (BPAQ); 1992

BPAQ (1992) Fragebogen mit 4 Subskalen Körperliche Aggression z.B.: „Wenn mich jemand schlägt, schlage ich zurück“. Verbale Aggression z.B.: „Meine Freunde sagen ich sei streitsüchtig.“

BPAQ (1992) Ärger, Zorn z.B.: „Wenn ich frustriert bin, zeige ich meine Verärgerung.“ Feindseligkeit z.B.: „Manchmal spielt mir das Leben übel mit.“

Biopsychologische Korrelate EEG: geringere kortikale Aktivierung; Untersuchung von Mednick et al. (1982) an gewalttätigen Kriminellen Evozierte Potentiale: impulsiv-aggressive Gruppe: • kürzere Latenzen • niedrigere P1-Amplituden • höhere N1-Werte

Evozierte Potentiale P1-Amplituden werden niedriger Latenzen werden kürzer N1-Amplituden werden größer

Impulsive Aggressivität Impulsivität & Impulsive Aggressivität

„Neurocognitive correlates of impulsive aggression“ Basisinformationen zum Artikel von Kevin W. Greve et. al, 2000

Neurocognitive correlates of impulsive aggression Testverfahren: PPVT (Peabody Picture Vocabulary Test) TMT (Trail Making Test) WCST (Wisconsin Card Sorting Test)

PPVT (Peabody Picture Vocabulary Test) 2 Formen: • Form III A • Form III B misst: • (englische) Sprachfertigkeit • linguistisches Potential • „Wortschatz-Verfügbarkeit“ (aural, verbal)

TMT (Trail Making Test) Erfassung der: • Aufmerksamkeit • visuomotorischen Geschwindigkeit wird angewendet bei: • Demenzverdacht • cerebraler Insuffizienz

WCST (Wisconsin Card Sorting Test) erhebt: • die kognitive Flexibilität • die Fähigkeit, ein Antwortmuster zu verändern • Fähigkeit mit abstrakten Konzepten zu arbeiten Veranschaulichung mittels der GKSA

Impulsive Aggressivität Impulsivität & Impulsive Aggressivität Es bedanken sich: Christiane, Bertram, Bernhard