Qualitätssicherung ingenieurgeodätischer Prozesse im Bauwesen

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
 ZIEL Infoblatt Indikatoren Schwerpunkt WIRAM
Advertisements

Geographic Information - Data Quality ISO ISO ISO 19138
Qualitätsmanagement in der Logistik.
Versuch 1. Was wollen wir tun - das Pflichtenheft
Lexikon der Qualität Begriffe in Verbindung mit Qualität und ISO9000 finden sie auch im Lexikon der Qualität erläutert (
Qualität „Qualität ist die Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produkts oder einer Tätigkeit, die sich auf deren Eignung zur Erfüllung gegebener.
Das V - Modell - Überblick
V - Modell Anwendung auf große Projekte
Messung, Analyse und Verbesserung
Prof. Dr. Liggesmeyer, 1 Software Engineering: Dependability Prof. Dr.-Ing. Peter Liggesmeyer.
Ermittlung der repräsentativen spezifischen Aktivität
Datenmodellierung Externe Phase Informationsstruktur
Qualitätsmanagement klinischer Prüfungen Rainer Schalnus
Das Sondersammelgebiet Biologie – Geschichte, Auftrag und Funktion
1 1. Splineglättung 1.1 Motivation 1.2 Notation 1.3 Splineglättung
Agiles Software- Projektmanagement mit XP Dipl.-Ing. F. Papenfuß Prof. Dr. H. Pfüller Universität Rostock.
Physikalische Messgrößen
Untersuchung und szenariobasierte Entwicklung von Websites zur Orientierung in Universitätsstudiengängen unter Berücksichtigung von Prinzipien des Web.
LE LM 8 - LO 3 Prozessnormen und Normen zu QM-Systemen
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme MuSofT LE Capability Maturity Model Tailoring Tailoring bedeutet ungefähr: Maßschneidern.
LE LM 10 - LO3 Verfahren zur Qualitätssicherung
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme Der Rational Unified Process - Einführung Inhalt Prozessmodelle Der Rational Unified.
Was ist und wie prüft man Qualität
Fehler und ihre Kosten Inhalt Software und ihre Fehler
Prozessqualität und Produktqualität
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme Einzeltests im Rahmen des V-Modelles Aufgaben Überprüfung des Programmcodes mit Hilfe.
Prüfung von SW-Komponenten – Überblick
Schulung der Mitarbeiter
Was ist Qualität ? Qualität von Produkten oder Dienstleistungen ist das Gesamtergebnis aller Aktivitäten in jeder Phase des gesamten Leistungsprozesses.
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme LE LM 9 - LO2 Prozessmodell und Management.
Universität Stuttgart Institut für Kernenergetik und Energiesysteme Agile Software Entwicklung mit dem RUP Agile Softwareentwicklung Best Practice bei.
Qualität von Software Qualität ist nicht messbar, sondern nur über die Erfüllung von Anforderungen zu definieren Die Erfüllung von Anforderungen ist oft.
Das V - Modell - Überblick
Gliederung Tabellarische und grafische Darstellung von Rohwerten mittels Histogramme und Polygone Statistische Kennwertbeschreibung mittels Tendenz- und.
So sieht ein Protokoll aus:
Integrierte Managementsysteme
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2005 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-24.
Forschungsstatistik II Prof. Dr. G. Meinhardt SS 2006 Fachbereich Sozialwissenschaften, Psychologisches Institut Johannes Gutenberg Universität Mainz KLW-18.
Computerkurs: Quantitative Auswertung biochemischer Experimente Guten Morgen.
Portfoliomodelle Faktormodelle
Indoor Navigation Performance Analysis
Qualitätsmanagementsysteme IQ, EQ, EFQM, KTQ und AZWV
Sichtbeton - Jede Baustelle ein neuer Anfang
erstellt von Petra Bader
Spezifikation von Anforderungen
Ausgleichungsrechnung I
Theorie / Weiterbearbeitung von OWi-Anzeigen
Standbild vor Vortrag: Sonne mit Sämann von Vincent van Gogh.
GIS - Seminar Wintersemester 2000/2001
Die Gaußverteilung.
IT-Projektmanagement SS 2013 Prof. Dr. Herrad Schmidt
Warum? Kooperationsfähigkeit Fachkompetenz Einsatzbereitschaft
STATISIK LV Nr.: 0028 SS Mai 2005.
EXPONENTIALVERTEILUNG
Six Sigma Nina Welsch Oktober 2013 ©2007 IndiTango AG | |
Referat über das Thema STOCHASTIK.
Vortrag auf dem 3. Sächsischem Datensalon an der TU Dresden
1 Stichprobenverfahren zur Qualitätssicherung Hilfestellung der Statistik in der Wirtschaftsprüfung.
Statistik I - Übung Sarah Brodhäcker.
Erhebung, Analyse und Veröffentlichung von Daten über die medizinische Behandlungsqualität Empfehlungen der Schweizerischen Akademie der Medizinischen.
Ilka Rehr, Geodätisches Institut, Leibniz Universität Hannover
Statistik – Regression - Korrelation
Einführung zur Fehlerrechnung
Inhalt I. Studiengangsspezifische Informationen II. Prüfungsmodalitäten III. Beratung.
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
K. Desch - Statistik und Datenanalyse SS05
Univ.-Prof. Dr.-Ing. H. Nacken Vorlesung Wasserwirtschaft & Hydrologie I Themen: Vorlesung 7 Geoinformationssysteme in der Wasserwirtschaft Grundlagen.
Varianzfortpflanzung
 Präsentation transkript:

Qualitätssicherung ingenieurgeodätischer Prozesse im Bauwesen Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems Qualitätssicherung ingenieurgeodätischer Prozesse im Bauwesen Dipl.-Ing. Jürgen Schweitzer Institut für Anwendungen der Geodäsie im Bauwesen, Universität Stuttgart Geodätische Woche 2010 Session 4

Allgemeine Grundlagen: Qualitätsmodell Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems Gliederung Motivation Allgemeine Grundlagen: Qualitätsmodell Qualitätssicherung ingenieurgeodätischer Prozesse Beispiel Zusammenfassung und Ausblick 1. Motivation: … in welchem Kontext diese einzurodnen ist Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems 1. Motivation Entwicklung eines Qualitätsmodells für ingenieurgeodätische Prozesse im Bauwesen Im DFG Forschungsprojekt EQuiP (Effizienzoptimierung und Qualitätssicherung ingenieurgeodätischer Prozesse im Bauwesen) Befasst sich mit einer effizienzorientierten Integration ingenieurgeodätischer Prozesse in Bauabläufe unter Berücksichtigung qualitätssichernder Maßnahmen Notwendigkeit der Integration ingenieurgeodätischer Leistungen in den Bauprozess steigt an Equip befasst sich mit der Integration geod. Prozesse in Bauabläufe, zum einen zur effizeinzsteigerung, unter Berücksichtigung von Qualitässichernden Maßnahmen Qualitätssicherung heist in erster Linie Qualität bechreiben  QModell Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Was ist ein Qualitätsmodell? 2. Grundlagen Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems Was ist ein Qualitätsmodell? Ein Qualitätsmodell ist ein Begriffsrahmen, in dem der abstrakte Begriff Qualität stufenweise in Einzelaspekte aufgelöst und so konkretisiert wird. Verschiedne Qualitätsmodelle: Softwareentwicklung (ISO 9126) Datenmanagement (ISO 19113) Verkehrstelematik/ IAGB Merkmale (engl. Factors) Elemente (engl. elements) Merkmale Teilmerkmale (engl. Criteria) Subelemente (engl. subelements) --- Indikatoren (engl. metrics) Qualitätsmaße (engl. quality measure) Parameter Einfacher ausgedrückt soll ein Qualitätsmodell Qualität einer bestimmte Produkt bzw. Prozessgruppe beschreibbar und vergleichbar machen (ständiges) Merkmal eines Produktes oder Prozesses, das sich auf eine Anforderung bezieht. Parameter wird Qualität quantifiziert! Geodätische Woche 2010 06.10.2010

2. Grundlagen Qualitätsmodell Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Ingenieurgeodätische Prozesse im Bauwesen (Hochbau): Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems 3. Qualitätssicherung ingenierugeodätischer Prozesse Ingenieurgeodätische Prozesse im Bauwesen (Hochbau): Einrichtung eines Grundlagennetzes Laufendhaltung des Lage- und Höhennetzes Absteckung Abnahme (Kontrolle) Erfassung von Bauwerksdeformationen Absteckung Betonierung Abnahme Die Frage, welche Prozesse betrachten wir im Hinblick auf das QM? Im Projekt nur auf Hochbau spezialisiert! Prozesse s.o. und das Endprodukt ist die Geometrie des Gebäudes! Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Maßtoleranzen (Quelle: DIN 18202) Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Anforderungen an das Produkt (Gebäudegeometrie) sowie die Messprozesse Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems 3. Qualitätssicherung ingenierugeodätischer Prozesse Anforderungen an das Produkt (Gebäudegeometrie) sowie die Messprozesse Anforderungen Primäre Einhaltung der Toleranzen Einhaltung der absoluten Lage und Höhe im Raum Sekundäre Vollständigkeit der Elemente eines Bauwerkes Vollständigkeit der Messprozesse Einhaltung der Lagebeziehung der Elemente zueinander Zuverlässigkeit der Messprozesse sowie Messmittel gegeben Einhaltung der zeitlichen Vorgaben Anforderungen die sich auf ein Produkt und ein Prozess beziehen! Geodätische Woche 2010 06.10.2010

3. Qualitätssicherung ingenierugeodätischer Prozesse Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems 3. Qualitätssicherung ingenierugeodätischer Prozesse Anforderungen Parameter Merkmale Einhaltung der Toleranzen und absoluten Lage und Höhe im Raum -Standardabweichung - Toleranzkorrektheit Genauigkeit Korrektheit Einhaltung der Lagebeziehung der Elemente zueinander - Topologiekorrektheit Vollständigkeit der Elemente im Rohbau - Anzahl fehlende Elemente - Anzahl überschüssiger Elemente Vollständigkeit Vollständigkeit der Prozesschritte für ein Messprozess - Grad der Übereinstimmung mit dem Plan Zuverlässigkeit der Messprozesse sowie Messmittel - Bedingungsdichte - Kleinster aufdeckbarer Fehler - Störanfälligkeit Zuverlässigkeit Einhaltung zeitlicher Vorgaben - Zeitverzug Pünktlichkeit Produkt und Prozess Parameter Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Parameter (1) 3. Qualitätssicherung ingenierugeodätischer Prozesse Tutorial 3: Positioning and map matching - Part 3: Positioning by multi sensor systems Parameter (1) Standardabweichung (Genauigkeit): Die Standardabweichung σ ist eine statistische Kennzahl, und kennzeichnet das zufällige Streuen der Messwerte xi einer als Zufallsvariablen definierten Messgröße X um deren Erwartungswert E(X). Die Standardabweichung kann aus Wiederholungsmessungen berechnet werden oder aus Genauigkeitsangaben von Geräten abgeleitet werden Toleranzkorrektheit (Korrektheit): Die Toleranzkorrektheit Tk ist ein aus Messungen zusammengesetzter Wert, der eine Aussage über die Einhaltung der Toleranzen trifft. Ist die Toleranzkorrektheit Tk größer oder gleich Null, ist die Toleranz eingehalten. Ist Tk negativ, ist die Toleranz nicht eingehalten. Bedingungsdichte (Zuverlässigkeit): Die Bedingungsdichte B gibt an, zu welchem Prozentsatz ein gemessenes (geometrisches) Element (z.B. Punkt) überbestimmt ist: Die Standardabweichung kann aus Wiederholungsmessungen berechnet werden oder aus Genauigkeitsangaben von Geräten abgeleitet werden. Die Standardabweichung einer geometrischen Größe, die aus Messwerten abgeleitet wird, deren Standardabweichungen gegeben ist, kann mittels Varianzfortpflanzung, Ausgleichungsrechnung oder anderen Methoden (Niemeier, 2002) berechnet werden. Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Ausrichtung (Absteckung) aller Schalungselemente eines Geschosses 4. Beispiel Ausrichtung (Absteckung) aller Schalungselemente eines Geschosses 5m Ausrichtung der Schalung, indem Neigung und Höhe angepasst werden! Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Ausrichtung (Absteckung) aller Schalungselemente eines Geschosses 4. Beispiel Ausrichtung (Absteckung) aller Schalungselemente eines Geschosses Konkrete Anforderungen: Toleranz Geschosshöhe: ± 16 mm Toleranz Neigung: ± 12 mm Anzahl abzusteckender Punkte: 48 Dauer: 8 Stunden 5m Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: 4. Beispiel Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: n = 12 Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: 4. Beispiel Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: 1.1  Standardabweichung der Stationierung z.B. aus Kovarianzmatrix Geodätische Woche 2010 06.10.2010

Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: 4. Beispiel Prozessablauf für die Erstellung der Geschosswände: 1.2.1  Standardabweichung des 1. u. 2.Punktes aus 1.2.2  Standardabweichung des 2. u. 3. Punktes aus ‘‘ 1.2.3  Standardabweichung der Höhendifferenz dh und der Neigung  Bedingungsdichte bezogen auf dh sowie Neigung 1.2.4  Toleranzkorrektheit bezogen auf dh sowie Neigung Geodätische Woche 2010 06.10.2010

5. Zusammenfassung und Ausblick - Qualtätsmodell dient der Beschreibung der Qualität von ingenieurgeodätischen Prozessen im Hochbau - Prozess- und Produktparameter Nächste Schritte:  Simulation von ausgewählten Prozessen  QM in Echtzeit Geodätische Woche 2010 06.10.2010