Die lebentragende Trias Zur Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse. Dozentin:lic.phil. Maria de Lourdes Stiegeler 2007

Der Mensch ein Wesen auf der Suche nach Sinn! Menschsein heißt, intentional ausgerichtet sein auf anderes Sein u. auf mitmenschliches Seiendes. Der Mensch ist psychisch bedingt und noologisch unbedingt. Der Mensch muss nicht nur wissen wovon er lebt ( Homöostase ), sondern wozu er lebt ( Noodynamik ).

Die lebentragende Trias Sinnverwirklichung Dankbarkeit Freude

1.Sinnverwirklichung Worauf es ankommt, das sind nie die Bedingungen, die man vorfindet, sondern das ist stets das Lebenswerk, das man daraus macht. E.Lukas

Viktor Frankl unterscheidet zwischen: Dem Sinn des Weltganzen Dem Sinn des Lebens Dem Sinn im Leben Findet der Mensch ihn, dann und nur dann ist er glücklich. Frankl

Sinn des Weltganzen - Der Sinn des Weltganzen kann hingenommen werden oder nicht. - Er ist in seiner Realisierung von den Menschen nicht abhängig. - Er ist ein Über-Sinn, der intellektuell nicht erfassbar ist. - Teilhard de Chardin stellt fest: Es ist etwas im Gange im Universumetwas, das nach Reifung u. Geburt aussieht.

Sinn im Leben Unser Leben muss als ein Gefragt- werden verstanden werden. Der Sinn ist somit eine verantwortete Antwort. Er ist die konkrete Antwort einer konkreten Person, die in einer konkreten Situation steht. Er ist einmalig u. einzigartig

Sinn des Lebens Sinn ist der positiv-schöpferische Geist der uns von innen nach außen durchströmt. R. Leider Sinn ist Prozess und fließende Dynamik. Sinn ist der Schrittmacher des Seins, der unserem Tun bestimmt und unserem Leben Bedeutung verleiht.

Frankl vergleicht ihn mit der Wolke, die das jüdische Volk durch die Wüste begleitete : Der Sinn des Lebens: ist transzendent und transsubjektiv geht uns voraus ist ein Auftrag ist eine Herausforderung ist eine Vision

Sinn muss entdeckt werden. Wie? Von innen nach außen Leben Herausfinden, was uns bewegt Das Alleinsein entdecken Die Bedürfnisse der Welt mit unseren besonderen Fähigkeiten verbinden Wertverwirklichen

Das Credo der Logotherapie Das Leben hat immer einen bedingungslosen Sinn. Von Anfang bis Ende

Sinneine unerschöpfliche Quelle Was jeden gegebenen Augenblick sinnvoll macht, ist, dass er gegeben ist. Steindl-Rast

2. Dankbarkeit Dankbarkeit erkennt den Sinn anerkennt und feiert ihn! Steindl-Rast

Das Universum ist Gratis! Es kann und braucht nicht verdient zu werden. Dieser einfachen Erfahrung entspringt dankbares Leben. Dankbarkeit ist die uneingeschränkte Antwort des Herzens auf uns gnädig geschenkte Welt. Steindl-Rast

Danken bedarf es des ganzen Menschen Der Intellekt erkennt das Geschenk als Geschenk. Der Wille anerkennt die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Gebendem und Dankendem. Die Emotionen lassen die Freude am beiderseitigen Zugehören hochleben. Echtes Danken kommt aus dem Herzen, wo wir in universellem Zusammengehören verwurzelt sind. Steindl-Rast

Dankbarkeit ist die Wurzel der Freude.

3. Freude Freude ist Glück. - Normales Glück = Glückhaben hängt von Zufall ab. - Außergewöhnliches Glück = Glücklichsein hat nichts mit dem zu tun, was uns gerade passiert. Es ist Freude.

Was bedeutet Glücklichsein? Glücklichsein bedeutet: Sich-selbst-vergessen-Können im Hingabe an eine Aufgabe oder an jemandem. Es sagen können: Es ist gut, dass es mich gibt.

Die Tür zum Glück geht nach außen auf. Wer diese Tür aufzudrücken versucht, dem verschließt sie sich. Kierkegaard Glück muss er-folgen. Es kann nicht er-zielt werden. Glück ist der Effekt einer Wertverwirklichung.

Wenn man alles Glück der Welt besitzt und es nicht als Geschenk betrachtet, dann wird es einem keine Freude schenken. Steindl-Rast

Was der Mensch wirklich will... Ist nicht glücklich zu sein, sondern einen Grund dazu zu haben. V. Frankl

Der Schlüssel zum Glück liegt in unseren Händen, denn... Es ist nicht Freude, die uns Glück schenkt; Es ist Dankbarkeit, die uns erfreut. Steindl-Rast

Sinnverwirklichung, Dankbarkeit u. Freude sind Lebensfördernd. Denn... Die Immunlage hängt u. a. von der Affektlage ab, und die Affektlage hängt wesentlich von der inneren Sinnerfüllung ab.