Fragebogenentwicklung am Beispiel Zufriedenheitsmessung

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 Präsentation transkript:

Fragebogenentwicklung am Beispiel Zufriedenheitsmessung Winfried Zinn

Die Entstehung von Zufriedenheit erbrachte Leistung Wahrnehmungsfilter wahrgenommene Leistung/ Situation erwartete Leistung/ Situation

Frage- Antworttypen Rating Report (Einschätzung / Zufriedenheitsfragen) (beobachtbares Verhalten) allgemeine Einschätzung im Sinne eines Gesamturteils Vorteil „objektiv“ von außen überprüfbar geringe Differenzierung durch hohe Zufriedenheitswerte unüberschaubare Anzahl von Fragestellungen Nachteil

Deckeneffekte – Kalibrierung Die ärztlichen Leistung ist gut Fragebogen 1 Die ärztlichen Leistung ist ... Fragebogen 2 50 40 30 20 10 schlecht akzeptabel gut sehr gut das Beste Prozent

Deckeneffekte – Kalibrierung

Fragetypen Rating Report allgemeine Einschätzung im Sinne (Einschätzung / Zufriedenheitsfragen) (beobachtbares Verhalten) allgemeine Einschätzung im Sinne Vorteil „objektiv“ von außen überprüfbar eines Gesamturteils Die vermeintlich geringe Differen- zierung durch hohe Zufriedenheits- werte war ein Methodenproblem unüberschaubare Anzahl von Nachteil Fragestellungen

Report versus Rating

Die Entstehung von Zufriedenheit erbrachte Leistung Wahrnehmungsfilter wahrgenommene Leistung/ Situation erwartete Leistung/ Situation

Zufriedenheitserfassung report versus rating Erlebnisfragen (reports) beziehen sich auf von außen nachprüfbare Ereignisse Durch Betroffene und Mitarbeiter sollten die spezifischen / kritischen Aspekte ausgewählt werden. Individuelle Fragebogenanpassung über reports Die besten Fragen sollten für eine Vergleichsdatenbank ausgewählt werden. Standardisierte Erfassung der Zufriedenheit über ratings Unterscheidungen sind oft künstlich. Beide Aspekte sind notwendig.

Fragebogenentwicklung 1. Themenfindung Suchen Sie sich in Ihrer Gruppe eines der möglichen Themengebiete aus. 2. Unterthemen bilden (2-3) Erstellen Sie anschließend in der Gruppe mittels Brainstorming eine Themensammlung, die Teilaspekte des ausgewählten Themas näher beschreibt. 3. Mehrere Fragen pro Unterthema formulieren (3-4) Stellen Sie verschiedene Fragen, die die Teilaspekte näher beleuchten. 4. Antwortmöglichkeiten festlegen (max. 2-3 Arten) Entscheiden Sie sich für ein bis maximal drei Skalierungsformen der Antworten.

Antwortarten bei Fragen Ratings 4-stufig (stimmt völlig -stimmt eher - ... - stimmt gar nicht) 6-stufig (absolut zutreffend - weitgehend zutreffend - ... - überhaupt nicht zutreffend) 5-stufig (stimmt völlig -stimmt eher -teils/teils - ... - stimmt gar nicht) 5-stufig schiefes Skalenniveau (das Beste, was ich je erlebt habe -sehr gut -gut - akzeptabel - schlecht) Schulnoten offene Skala (gut |__|__|__|__| schlecht) Reports Eintreffen (ja - nein; ja - teils/teils - nein) Ich habe vor dem EKG _____ Minuten gewartet. Häufigkeiten (nie - selten - regelmäßig - immer) offen (Ich bin seit  Tagen im Krankenhaus)

Fragebogenentwicklung Teil 2 4.2 Kalibrierung der Antworten Versuchen Sie die Fragen und Antworten so zu kalibrieren das eine Schiefe vermieden wird. 5. Differenzierende Fragen nach Untergruppen (Geschlecht; Alter; ...) Stellen Sie mindestens 2 Fragen die eine Unterscheidung in 2 Gruppen ermöglicht. 6. PC Fertig machen des Fragebogens Erstellen Sie den Fragebogen als Word-Dokument 7. Eingabe- Maske anlegen Legen Sie ein Eingabemaske an.

Hinweise für die Itemkonstruktion Item = Kombination von Frage und Antwortschema Theoriebezug herstellen (Fragen zur Wichtigkeit herstellen) Eigene Fragebogensammlung anlegen (Copyright) Beispiele: „Der Arzt war freundlich und kompetent“ - Ein Thema pro Frage „Der Arzt war angemessen gekleidet“ - Eindeutige Fragen stellen „Dem Arzt misslang es, eine nicht unzufriedenen Eindruck bei mir zu hinerlassen“ - Immer positiv ausdrücken „Der Arzt war freundlich“ Antwortmöglichkeit: immer, oft, selten. - Erschöpfende Antwortmöglichkeiten vorgeben „Der Arzt war freundlich“ Antwortmöglichkeit: immer, häufig, oft, meistens, selten, kaum, nie. - Eindeutige Antwortmöglichkeiten vorgeben - Anzahl begrenzt nach Zielgruppe

Hinweise für die Itemkonstruktion Item = Kombination von Frage und Antwortschema Theoriebezug herstellen (Fragen zur Wichtigkeit herstellen) Eigene Fragebogensammlung anlegen (Copyright) Beispiele: „Der Trainer war freundlich und kompetent“ - Ein Thema pro Frage „Der Trainer war angemessen gekleidet“ - Eindeutige Fragen stellen „Dem Trainer misslang es, eine nicht unzufriedenen Eindruck bei mir zu hinerlassen“ - Immer positiv ausdrücken „Der Trainer war freundlich“ Antwortmöglichkeit: immer, oft, selten. - Erschöpfende Antwortmöglichkeiten vorgeben „Der Trainer war freundlich“ Antwortmöglichkeit: immer, häufig, oft, meistens, selten, kaum, nie. - Eindeutige Antwortmöglichkeiten vorgeben - Anzahl begrenzt nach Zielgruppe

Fragebogentestung Missinganalyse Handschriftliche Kommentare analysieren Häufigkeitsverteilung beachten