Nachbereitung Erste Fachschlichtung Thema: Verkehrliche Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart 21 Deutsche Bahn AG Dr.-Ing. Volker Kefer Vorstand.

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 Präsentation transkript:

Nachbereitung Erste Fachschlichtung Thema: Verkehrliche Leistungsfähigkeit des Bahnknotens Stuttgart 21 Deutsche Bahn AG Dr.-Ing. Volker Kefer Vorstand Ressort Technik, Ressort Infrastruktur 29. Oktober 2010

Aus der letzten Fachschlichtungsrunde sind noch einige Punkte aufzuarbeiten Offene Sachverhalte aus der letzten Runde Eisenbahntechnische Grundbegriffe (Hr. Dr. Kefer) Haltezeiten (Hr. Dr. Kefer) Systemvergleich Kopfbahnhof – Durchgangsbahnhof (Hr. Dr. Kefer) Sonderthemen Stuttgart 21 (Hr. Leuschel) Flughafenanbindung (Hr. Fundel)

Die Leistungsfähigkeit eines Bahnhofs wird maßgeblich durch Ein- und Ausfahrzeiten sowie der Haltezeit am Bahnsteig bestimmt Definition von Grundbegriffen Einfahrzeit Haltezeit Ausfahrzeit Freischaltung der Fahrstrasse Sperrung der Fahrstrasse Auf einer freigeschalteten Fahrstrasse sind alle Weichen verriegelt Damit werden kreuzende Züge ausgeschlossen

Im heutigen Kopfbahnhof Stuttgart dauert die Ein- und Ausfahrt des ICE 517 (Mannheim – Ulm) in Summe 4,2 Minuten Ein- / Ausfahrzeit – Heute ICE 517 Einfahrt 2,7 Min. 30 60 90 [km/h] Aus technischen Gründen beträgt Standzeit im Kopfbahnhof zwischen 4 Min. (ICE) und 6 Min. (TGV) Haltezeit Ausfahrt 1,5 Min. ICE 517 40 90 [km/h] Mittlere Belegungsdauer des Bahnhofs inklusive Vorfeld pro Zug ca. 9,2 Minuten

Die ICE-Linie (Mannheim-Ulm) u. a Die ICE-Linie (Mannheim-Ulm) u.a. ICE 517 sperrt jede Stunde bei der Ein- und Ausfahrt Gleise im Stuttgarter Bahnhof Gleissperrung bei Ein- und Ausfahrt im bestehenden Stuttgarter Bahnhof Richtung Zuffenhausen, Gäubahn ICE 517 ICE 517 Richtung Bad Cannstatt, Filstal, Ulm, Tübingen

Durchschnittliche Haltezeit beträgt 2 – 3 Minuten (keine Zugwende) Die Ein- und Ausfahrzeiten bei Stuttgart 21 betragen jeweils ca. 1,3 bzw. 0,9 Minuten, die Gesamtbelegungszeit beträgt 4,7 Minuten pro Zug Ein- und Ausfahrzeiten bei Stuttgart 21 Durchschnittliche Haltezeit beträgt 2 – 3 Minuten (keine Zugwende) Bad Cannstatt 1,3 Min. 0,9 Min. Feuerbach Untertürkheim/ Plochingen 160 km/h 100 km/h 100 km/h 160 km/h -2,1 km 1,1 km Flughafen (NBS) Bei Einfahrt werden zwar auch die überfahrenen Weichen verriegelt, jedoch damit keine ausfahrenden Züge behindert

Stuttgart 21 erhöht das Verkehrsangebot – auch in der Spitzenstunde Vergleich aktueller und zukünftiger Zugfahrten Aktuelle Zugfahrten Fahrplan 2020 Grundtakt Fahrten pro Tag 683 (mit Verstärkerzügen) 936 (mit Verstärkerzügen) Spitzenstunde 7:00 bis 8:00 Uhr 54 (davon 35 Ankünfte) 64 (davon 38 Ankünfte)

Realisierte Haltezeiten für Durchgangsbahnhof Kurze Haltezeiten werden heute in der Praxis häufig realisiert und dienen der Kapazitätssteigerung des Bahnhofes Übersicht Haltezeiten Mindesthaltezeiten Realisierte Haltezeiten für Durchgangsbahnhof Kopf- bahnhof Durchgangs- bahnhof Bahnhof1 Klein + Mittel Bahnhof2 Groß Fernverkehr 4-6 2-3 2 3 Regionalverkehr 4 1-2 1 2 S-Bahn (zum Vergleich) 2-3 0,5 0,3 - 1,0 1 Kleine/ mittlere Bahnhöfe: Göttingen, Kassel, Fulda, Augsburg etc. 2 Große Bahnhöfe: Hamburg, Hannover, Berlin

Haltezeiten von einer Minute im Regionalverkehr sind in vielen Fällen ausreichend, vier Minuten im Fernverkehr sind großzügig bemessen Praxisbeispiele Haltezeiten Film einspielen Film einspielen ice-dortmund-komprimiert-haltezeit.avi ice-dortmund-komprimiert-haltezeit.avi ice-dortmund-komprimiert-haltezeit.avi regio-tsc-komprimiert-haltezeit.avi RE 19462 nach Stuttgart Hbf Stuttgart-Bad Cannstatt, 27.10.2010 Ankunft Abfahrt Haltezeit Fahrplan 17:38 < 1 min Tatsächlich 17:39 Fahrgastwechselzeit 18 Sekunden ICE 516 nach Dortmund Stuttgart Hbf, 27.10.2010 Ankunft Abfahrt Haltezeit Fahrplan 15:47 15:51 4 min Tatsächlich 15:56 4:37 min Verspätung 5 min

Konflikte werden durch Fahrplangestaltung gelöst Längere Mindesthaltezeiten gefährden das geplante Fahrplankonzept 2020 nicht Auswirkung einer Erhöhung der Mindesthaltezeit um eine Minute bei Erfüllung des Fahrplankonzeptes 2020 (30% Steigerung gegenüber heute, d.h. 468 Züge) Mögliche Konflikte Kapazität Mindesthaltezeit der Züge generell 1-2 Minuten Ca. 0,4 % ca. 1-2 Züge Erhebliche Reserven Mindesthaltezeit der Züge generell 2-3 Minuten ca. 0,6 % ca. 3-4 Züge Konflikte werden durch Fahrplangestaltung gelöst

Kopfbahnhof Stuttgart Im Kopfbahnhof werden insgesamt ca. 680 Fahrten über ein Gleisvorfeld und 16 Bahnsteiggleise abgewickelt Vergleich Kopf- und Durchgangsbahnhof (1/3) Kopfbahnhof Stuttgart Bahnsteiggleise 16 340 Fahrten1 „rein“ … insgesamt 680 Fahrten über 1 Vorfeld 340 Fahrten1 „raus“ 1 Aktuelle Belastung (ohne Leerfahrten)

Acht Bahnsteig- gleise Im Durchgangsbahnhof sind die Gleisvorfelder getrennt, daher reichen acht Bahnsteiggleise Vergleich Kopf- und Durchgangsbahnhof (2/3) Durchgangsbahnhof … über östliches Vorfeld Acht Bahnsteig- gleise 340 Fahrten „raus“ 340 Fahrten „rein“ … über westliches Vorfeld 12

In der Realität finden Fahrten in beiden Richtungen statt Vergleich Kopf- und Durchgangsbahnhof (3/3) Durchgangsbahnhof … über östliches Vorfeld 170 Fahrten „raus“ 170 Fahrten „rein“ Acht Bahnsteig- gleise … über westliches Vorfeld 170 Fahrten „rein“ 170 Fahrten „raus“ 13

Durchgangsbahnhöfe haben in drei Bereichen wesentliche Vorteile Vorteile von Durchgangsbahnhöfen Man benötigt nur die Hälfte der Gleise wegen Aufteilung des Vorfeldes – es wird grundsätzlich in Fahrtrichtung weitergefahren Die Ein- und Ausfahrzeiten sowie die Haltezeiten sind kürzer – somit werden Gleise schneller freigemacht Die Kreuzungskonflikte sind durch die Trennung von Ein- und Ausfahrt reduziert Im Stuttgarter Durchgangsbahnhof werden 37% mehr Fahrten stattfinden und wir haben darüber hinaus noch deutliche Kapazitätsreserven

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit Deutsche Bahn AG Dr.-Ing. Volker Kefer Vorstand Ressort Technik, Ressort Infrastruktur 29. Oktober 2010 15