Zuckerrohr – süss und bitter

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 Präsentation transkript:

Zuckerrohr – süss und bitter Landwirtschaft im Bundesstaat Sao Paolo http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/11/Lima-peru.jpg http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:ValleColca_lou.jpg Zuckerrohrernte in Brasilien im Jahr 1900

Zuckerrohr – süss und bitter Landwirtschaft im Bundesstaat Sao Paolo http://commons.wikimedia.org/wiki/Image:Saccharum-officinarum-harvest.JPG Wikipedia GNU Zuckerrohrernte im Jahr 2006

Inhaltsverzeichnis Material Um was geht es bei diesem Posten? Mit Klick auf die Schaltfläche rechts unten auf jeder Folie kannst du immer hierher zurückkehren. Die Einträge in diesem Inhaltsverzeichnis sind Links zu den entsprechenden Folien. Zur nächsten Folie gelangst du jeweils mit der Eingabetaste; zur letzten mit dem Linkspfeil. Um was geht es bei diesem Posten? Das musst du nachher können: Lernziele Sao Paolo im Atlas: Aufgaben Film «Landwirtschaft im Staat Sao Paulo» Inhalt und Aufgaben Ein typischer Schweizer Bauerhof Ein typischer Schweizer Bauerhof (Karte) Material Diercke Weltatlas CD mit Filmdatei «landwirtschaft_sao_paolo.mov»

Um was geht es in diesem Posten? Mit Hilfe eines Films lernst du eine Zuckerrohr–Grossplantage im brasilianischen Bundesstaat Sao Paolo kennen. Der Film ist auf einer CD (Dateiname: landwirtschaft_sao_paolo.mov) und dauert 15 Minuten. Die reichsten Agrargebiete des Landes befinden sich im Bundesstaat Sao Paolo. Grossgrundbesitz und Plantagenwirtschaft sind die dominierenden Merkmale der Landwirtschaft. Brasilien ist der grösste Zuckerproduzent der Welt. Produziert wird der Zucker weit gehend in Grossplantagen, d.h. in Betrieben, die ausschliesslich ein Produkt, in diesem Fall Zuckerrohr, anpflanzen. Der Betrieb, der im Film vorgestellt wird, umfasst 50 000 ha Kulturland! Zum Vergleich: Ein Schweizer Bauerhof weist durchschnittlich 24 ha auf! Damit ist auch klar, weshalb von einer „Gross“–Plantage gesprochen wird. Zum Betrieb gehört auch eine Zuckerfabrik mit 2000 Angestellten. Der produzierte Zucker geht zur Hälfte in den Export. 60% der Zuckerrohrstengel werden aber zu Alkohol verarbeitet, der als Ersatz für Benzin überall in Brasilien verwendet wird. Der Betrieb ist im Besitz einer einzigen Familie, Nachfahren eines italienischen Einwanderers. Diese Familie ist, das ist leicht nachvollziehbar, heute unermesslich reich. Wie aus dem Werkstattposten zu «Landflucht und Verstädterung» hervorgeht, sind in ganz Südamerika Millionen von Landbewohnern in die Städte abgewandert. Vor allem zur Erntezeit finden diese aber, zumindest vorübergehend, wieder Arbeit auf den Grossplantagen. Dieses harte Leben der Landarbeiter wird im Film ebenfalls gezeigt: Der Zucker versüsst nicht allen das Leben, auch wenn die Arbeit den ersehnten und bitter nötigen Verdienst sichert. Maschinen ersetzen mehr und mehr die Landarbeiter. Die Landflucht hält an. Die Städte können die zusätzlichen Zuwanderer nur schwer aufnehmen. Der brasilianische Staat unternimmt deshalb grosse Anstrengungen, den landlosen Landarbeitern im noch unerschlossenen tropischen Regenwald Land zur Verfügung zu stellen. Die dadurch geweckten Hoffnungen erweisen sich aber fast immer als unrealistisch. Der tropische Regenwald taugt kaum als klassisches Landwirtschaftsland! Davon handelt auch der Werkstattposten «Die Nutzung des tropischen Regenwalds».

Das musst du nachher können – LERNZIELE Du bist in der Lage, eine Zuckerrohrgrossplantage in Brasilien mit allgemeinen Merkmalen und in einem Vergleich mit einem typischen Schweizer Bauernhof zu beschreiben. Du kannst das Los der vielen Landarbeiter auf einer Grossplantage schildern. Du erkennst, dass die fortschreitende Mechanisierung und der ver- breitete Grossgrundbesitz die Landflucht verstärkt und kannst dies erklären. Du kannst begründen, weshalb sich die Hoffnungen von Millionen landloser Bauern, die eine neue Existenz im Regenwaldgebiet aufbauen wollten, mehrheitlich nicht in Erfüllung gingen. Dieses Lernziel hat einen Bezug zum Werkstattposten „Nutzung des tropischen Regenwalds“ (beachte dort deine Antwort zur Frage 9). Du kannst ein konkretes Beispiel einer Nutzung nennen, die das Ökosystem des Regenwalds nicht zerstört und demzufolge langfristig möglich und damit nachhaltig ist.

Sao Paolo im Atlas: Aufgaben Diercke Weltatlas S. 156/157 Lokalisiere den brasilianischen Bundesstaat Sao Paolo und den Bundesstaat Parà. Beide Regionen spielen im Film eine Rolle: Sao Paolo als die Region, in der u.a Zuckerrohr angepflanzt wird, Parà als Ansiedlungsgebiet landloser Bauern im Regenwald. (2) Diercke Weltatlas S. 158/159 Welche landwirtschaftlichen Produkte werden neben Zuckerrohr im Bundesstaat Sao Paolo angepflanzt? Notiere 4 davon.

Film «Landwirtschaft im Staat Sao Paulo» Inhalt und Aufgaben Der Film gliedert sich in mehrere Teile. Es empfiehlt sich, den Film jeweils zu stoppen und die entsprechenden Notizen zu machen. Aufgaben zu den einzelnen Filmabschnitten: (00‘00‘‘ bis ca. 01‘30“) Die gewaltige Grösse Brasiliens (3) Vergleiche in einer Tabelle die Fläche, die Einwohnerzahl und die Besiedlungsdichte Brasiliens und der Schweiz. Brasilien hat 187 Millionen Einwohner (2006), die Besiedlungsdichte (E/km2) musst du selber berechnen. (01‘30“‘ bis ca. 06‘00“) Zuckerrohrproduktion (4) Vergleiche in einer Tabelle einen typischen Schweizer Bauernhof und die vorgestellte Zuckerrohrplantage in Bezug auf: Betriebsgrösse, Arbeitskräfte, Produkte, Besitzverhältnisse. Um diese Aufgabe lösen zu können, musst du die Informationen «Ein typischer Schweizer Bauerhof» lesen (nächste zwei Folien). (06‘00“‘ bis ca. 10‘00“) Das Los der Landarbeiter (5) Beschreibe die Arbeitsbedingungen der Landarbeiter mit einigen kurzen Sätzen. Ergänze: Inwiefern ist das Zuckerrohr „bitter“ für die Landarbeiter? (10‘00“ bis ca. 14‘00“) Neue Existenz im Bundesstaat Parà (6) Beschreibe je eine Nutzungsform des Regenwalds die „nachhaltig“, d.h. langfristig Erfolg versprechend ist, und eine, die als „Ausbeutung“ oder „Raubbau“ zu bezeichnen ist.

Ein typischer Schweizer Bauernhof im Mittelland Die rote Linie umfasst die Betriebsfläche (24 ha) im Jahr 1994, neu ist die Nutzfläche doppelt so gross: Im Auftrag anderer Landbesitzer bearbeitet der Bauer mit Sohn und Angestellten zusätzliche 26 ha Land.

Ein typischer Schweizer Bauernhof (vgl. „Schweiz“ S Ein typischer Schweizer Bauernhof (vgl. „Schweiz“ S. 132ff): Betriebsangaben zum Hof Rütiholz, Buch am Irchel, 2007 Arbeitskräfte Vater, Sohn, Hauswirtschafterin, Lehrling; im Sommer 3 weitere Angestellte (ehemalige Lehrlinge, die im Winter eine zusätzliche Ausbildung absolvieren) Höhe über Meer 595 m Niederschlagsmenge Ca. 1000 mm/ Jahr Gebäude 1 Wohnhaus, 1 Stall mit Heustock, 1 Remise, 1 Offenlaufstall (im Bau) Landwirtschaftliche Nutzfläche 50 ha, davon 17 ha Pachtland und 4,5 ha Wald, 19 ha mit Bewirtschaft- ungsverträgen (Bewirtschaftung im Auftrag anderer Landbesitzer) Ackerbau V.a. Weizen, dazu Roggen, Saatkartoffeln, Speisekartoffeln, Mais, Zuckerrüben. Tierhaltung Im Moment 20 Kühe, 13 Rinder, 3 Ochsen. Nach Fertigstellung des Laufstalles bis 70 Kühe, je nach Absatzmöglichkeit der Milch. Milchleistung Ca. 8000 kg pro Kuh und Jahr (Durchschnitt) Fütterung, Futtermittel Heu, Gras, Mais- und Zuckerrübenschnitzelsilage. Ca.12 ha Nutzfläche wird für Futtermittelproduktion oder Weide (im Sommer) verwendet. Maschinenpark 1 Lastwagen, 5 Traktoren mit Anhänger und Kippwagen, verschiedene Spezialmaschinen zur Bodenbearbeitung, Sämaschinen, Düngerstreuer und Pflanzenschutzspritzen, Spezialmaschinen zur Rollrasenproduktion, Kreiselheuer, Strohpresse und Ladewagen, Kartoffel-Ernter, Melkmaschinen, Maishäcksler zur Silage des Futtermaises usw. Endprodukte Fleisch, Milch, Kartoffeln, Getreide, Rollrasen (seit 2005), zusätzliches Einkommen durch die Pflege des nah gelegenen Golfplatzes.

ENDE