PwC Österreich „Gesundheitsberufe im Spannungsfeld zwischen Wachstumsmarkt und Sparprogramm“ Dr. Andrea Kdolsky Branchentalk 7. April 2011, Lounge der.

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Hierhin gehört :. E-Government im Saarland Verwaltungsmodernisierung in Kommunalverwaltungen.
Advertisements

Kurzpräsentation der Bewerbung September 2005
IT 4 Students in Afghanistan
Gesundheitsregionen der Zukunft
Nachhaltigkeit von Telezentren
Die 8 Millennium - Entwicklungs – Ziele der Vereinten Nationen: Die Bedeutung der Zivilgesellschaft Universal Peace Federation.
Knowledge Exchange Ein Netzwerk von vier europäischen Förderorganisationen 8th International Bielefeld Conference, Bielefeld, Dr. Sigrun Eckelmann.
Wie kann betriebliche Gesundheitsförderung einen Beitrag zur Modernisierung des Öffentlichen Dienstes leisten? von Senatsdirektor Dr. Volker Bonorden Senat.
Gemeindefinanzen Stand: Oktober 2011 ver.di Bundesvorstand Bereich Wirtschaftspolitik
Staatsfinanzen und Steuern aktualisiert März 2010
3rd Wednesday, 18. Januar Wettbewerb Breitband Ruhr – Mit neuen Technologien Zukunft sichern 29. 3rd Wednesday, 18. Januar 2006 Ulrike Langer, Projekt.
109. Deutscher Ärztetag, Magdeburg
Vorlesungsreihe im Fach Gesundheitsökonomie: Gesundheitssysteme Lehrveranstaltung für Medizinstudenten.
Vorlesungsreihe im Fach Gesundheitsökonomie: Gesundheitssysteme
Arbeitsplätze nachhaltig gestalten Das Haus der Arbeitsfähigkeit
Gesunder Mensch im gesunden Unternehmen
Errungenschaften der letzten 200 Jahre
Branchennetz Gesundheitswesen IT Grundlagen der
öffentlicher Gesundheitsdienst
Netzwerk Selbsthilfe Bremen e.V. Gegründet 1982 = über 25 Jahre Erfahrung in der Unterstützung von Initiativen, Vereinen und Selbsthilfegruppen aus den.
Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission e.V. Gesundheit in der Einen Welt.
Erfahrungen in Nordrhein-Westfalen
Das Finanzpolitik Quiz Humboldt-Universität zu Berlin Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät Institut für Wirtschaftspolitik I Makroökonomie, Geld und Kapitalmärkte.
Arge-Alp Fachtagung Chur | 23. September 2010RIEDL Manfred 1 Breitband-Initiativen als Instrumente der Regionalentwicklung in Tirol Arge-Alp Fachtagung.
Vom digitalen Teilen oder Mein Haus, mein Auto, meine Jacht
Zur fünften Delphi-Studie Perspektive 2020 Gesundheit als Chance! November 2007 Ideenwettbewerb.
Bevölkerungsstudie – Gesundheitsreform Eine Studie von GfK Austria im Auftrag vom Hauptverband Growth from Knowledge GfK Austria GmbH.
Projektdaten Projektzeitraum: 1 Juni 2008 – 31 Dezember 2010 Programm: European Territorial Co-operation Austria – Czech Republic Budget:
Menschen was sie bewegt, was die bewegen Vortrag, 17. September 2013
Kontinuität & Innovation Mag. Gerhard Zeiner, Chief Operating Officer, SAP Österreich WU-Competence Day, 17.November 2011.
D ACH V ERBAND S CHWEIZERISCHER P ATIENTENSTELLEN DVSP Gesundheitswesen Schweiz – werden wir europäisch? Vor- und Nachteile aus politischer Sicht Jean-François.
1 Symposium Qualitätsmanagement April 2010 hl Die Schweiz auf dem Weg zu einem nutzenorientierten Gesundheitssystem Schlussfolgerungen aus den Thesen.
D ACH V ERBAND S CHWEIZERISCHER P ATIENTENSTELLEN DVSP Gesundheit 2020 – Welche Liberalisierung in welchem Interesse? Jean-François Steiert, Nationalrat.
Eidgenössische Volksabstimmung vom 17. Juni 2012 Bessere Gesundheitsversorgung dank vernetzter Medizin JA zu Managed Care zum Hausarzt.
Berufsstruktur.
Welche Gesundheitssysteme können sich afrikanische Länder leisten?
Tagesheime Zug Unser Leitbild. Wir machen uns stark für familienergänzende Kinderbetreuung… Wir engagieren uns als Nonprofit-Organisation für ein bedarfsorientiertes,
Konzeptpräsentation von Max Ebenführer
Industrieland Deutschland
Ein Blick in die Zukunft: Was war, was ist, was kommt?
Linzer Forum 2011 Gesundheit & Gesellschaftspolitik
So profitiert Österreich Mit der SPÖ zur Top-5 Wirtschaftsnation – der Entwurf zum neuen Wirtschaftsprogramm Christoph Matznetter, Budget- und Finanzsprecher.
Warum ist Vereinbarkeit ein Thema?
Deutsche Digitale Bibliothek Ein großes Vorhaben nimmt Gestalt an 1.
Dr. Günter Flemmich Optionenmodelle aus gesundheitspolitischer Sicht
Bernhard Güntert, Prof. Dr.oec./MHA
Veränderung des Gesundheitsmarktes Bern durch Spitalliste 2012 aus rechtlicher und ökonomischer Sicht Grossratsfrühstück vom 7. Juni 2012, Casino Bern.
Difäm – Deutsches Institut für Ärztliche Mission.
IT Kosten Reduzierung und effizientere Dienstleistungen Wir optimieren Strukturen und Prozesse und reduzieren dabei Ihre IT Kosten Ihr OPTICONSULT International.
Globalisierung und Internationale Verantwortung
Wirtschaftscluster in Hamburg
Deutsch-Russische Partnerschaft bei der Erarbeitung und Anwendung internationaler Normen auf dem Gebiet der Elektrotechnik und Elektronik DIN Gemeinschaftstagung.
zum Innovationsstandort
Wirtschaftsstandort Österreich - Quo vadis? BSA Dr. Konrad Pesendorfer
Perspektiven für die Pflege NR Mag. Michael Hammer.
Wem gehört was? Rechtliche Aspekte von Innovationen und geistigem Eigentum Prof. Dr. Wolfgang Plischke VIII. Hochschulsymposium, Berlin, 2. März 2012.
Shiatsu in Europa (ESF und Europapolitik). Gegründet 1994 Mitgliedsländer: Österreich, Belgien, Griechenland, Großbritannien, Irland, Schweden, Spanien,
Der Policy-Prozess in der EU
-lich Willkommen ProRegio.
Eidgenössisches Volkswirtschaftsdepartement EVD Bundesamt für Berufsbildung und Technologie BBT Förderagentur für Innovation KTI Förderagentur für Innovation.
Für einen starken Service public – Für ein demokratiegerechtes Mediensystem Edith Graf-Litscher, Nationalrätin SP (Thurgau) Anhörung der EMEK zum Thema.
Qualitätsmanagement nach ISO 9001:2000 in der Zahnarztpraxis
DEUTSCHE INITIATIVE FÜR NETZWERKINFORMATION E.V. AMH-Jahrestagung 2008 in Flensburg 1 Informations- und Kommunikationsstruktur der Zukunft 10 Thesen zur.
>> VAT >>> FMK >>> VBI >>> UFH >>> FH TECHNIKUM Wien >>> ICT Austria >>> EV >> FEEI Jahrespressekonferenz 2008 der Elektro- und Elektronikindustrie 19.
Herzlich Willkommen! Betriebliches Gesundheitsmanagement –
Landeshauptstadt München Sozialreferat Amt für Soziale Sicherung Hilfen im Alter, bei Pflege und Betreuung Dipl. Soz.Gerontologe David Stoll Seite.
Soziale Arbeit in Polen – Organisation und Finanzierung, Chancen und Herausforderungen Prof. Dr. Piotr Błędowski Warsaw School of Economics (SGH) Institute.
Menschen bewegen. Zukunft gestalten. 1 »Wir helfen der Politik, dem Staat und der Gesellschaft, Lösungen für die Zukunft zu finden.« Reinhard Mohn, Stifter.
1/9 „Herausforderungen der Gesundheitspolitik” Ungarn Dr. Rácz Jenő Vortrag des Gesundheitsministers Europäisches Forum Alpbach Wien, 24. Februar 2005.
Spannungsfeld Patient – Zeit - Wirtschaftlichkeit
 Präsentation transkript:

PwC Österreich „Gesundheitsberufe im Spannungsfeld zwischen Wachstumsmarkt und Sparprogramm“ Dr. Andrea Kdolsky Branchentalk 7. April 2011, Lounge der Wiener Wirtschaft

Status Quo Bund vs Länder (Föderalismus) Selbstverwaltung der Sozialversicherungsträger Mächtige Interessensvertretungen Duale Finanzierungsstruktur Intransparente Finanzierungsströme Höchste Krankenhausdichte (Akutbetten) Fehlender Wettbewerb Mangelnde Qualitätssicherung

Status Quo 2008 betrugen die Gesamtausgaben für Gesundheit in Österreich 10,5 Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukt) und lagen damit um mehr als zwei Prozentpunkte über dem Durchschnitt der EU (8,31 Prozent, EU15: 9,51 Prozent). 2010 liegen die Gesamtausgaben bereits bei knapp 11% des BIP!

Status Quo Unvollständige Definition des Gesundheitswesens, die sich hauptsächlich auf die „Reparatur“ von Krankheit (Pathogenese) beschränkt und die Grenzen der Finanzierbarkeit erreicht hat! Der Anstieg der Gesundheitsausgaben ist weltweit höher als das BIP-Wachstum! 4

Status Quo 5

Quo Vadis demographische Veränderungen „Methusalem Komplott“ technischer Fortschritt / neue Technologien finanzieller Druck/die Schere zwischen sich verringernden Einnahmen und steigenden Kosten wird größer steigende Erwartungshaltung der Öffentlichkeit

Quo Vadis der „informierte“ Patient (neue Medien) veraltete Strukturen und Prozesse neue Krankheitsbilder neue internationale Herausforderungen „Cross Border Health Care“ 7

Definition „Gesundheitswesen“ Alle Personen, Organisationen, Einrichtungen, Regelungen und Prozesse, deren Aufgabe a) die Förderung und Erhaltung der Gesundheit (Prävention), sowie b) die Vorbeugung und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen (Unfallverhütung, Diagnostik und Therapie, Rehabilitation) ist. 8

Ziele eines adäquaten Gesundheitswesen Chancengleichheit (Zugang zu Gesundheitsdienst-leistungen unabhängig von Einkommen und Status) Leistungsfähigkeit (schnelle und wirksame Behandlung) Bedarfsgerechtigkeit (Problem der Beeinflussung der Nachfrage durch den Anbieter) Wirtschaftlichkeit ( Verhältnis von Kosten und Nutzen) Finanzierbarkeit ( Preisbildung und Inanspruchnahme von Leistungen) 9

Resultat aus der Diskrepanz zwischen Status Quo und zukünftigen Herausforderungen Die Gesundheitssysteme der westlichen Industriestaaten stehen heute vor komplexen Herausforderungen, die durch grundlegende ideologische und strukturelle Neuerungen gelöst werden müssen! 10

Resultat aus der Diskrepanz zwischen Status Quo und zukünftigen Herausforderungen Vom Krankheitsbegriff zur Gesundheitsdefinition (Prävention) Personalisierte Medizin Integrierte Versorgungssysteme Reformdiskussionen über Finanzierung und Optimierung der Verwaltung und der Abläufe 11

Resultat aus der Diskrepanz zwischen Status Quo und zukünftigen Herausforderungen Rationalisierung vs Rationierung Rollendefinition Staat vs Markt Wettbewerb, Benchmarking Zentralisierung vs Dezentralisierung neue Formen der Zusammenarbeit der medizinischen Dienstleister 12

Auf dem Weg vom Gesundheitswesen zur Gesundheitswirtschaft größter Wachstums-, Innovations- und Technologieschub es werden im „Megamarkt“ Gesundheit weltweit dzt. ca. 5.000 Mrd. Euro umgesetzt; in Österreich belaufen sich die Ausgaben am Gesundheitssektor auf ca. 40 Mrd. Euro ca. 400.000 bis 500.000 Beschäftigte im Gesundheitsmarkt mit stark steigender Tendenz (Thema Prävention und Pflege!) 13

Gesundheitsmarkt Österreich – Ein Wachstumsmarkt Wachstumsprognose von 30,7 Mrd. Euro (2005) auf 67,8 Mrd. Euro (2020) = plus 121 % 14

Reformdiskussion Die meisten dieser Länder streben daher nach Reformen, durch welche die Verwaltung und die Abläufe ihrer Gesundheitssysteme optimiert werden sollen.

Was heißt „Gesundheitsreform“? Reform bedeutet der bewusste, nachhaltige, systematische Prozess einer strukturellen Veränderung in Richtung einer oder vieler wesentlicher Subsystemen im Gesundheits-bereich (WHO).

(Gary Belfield (NHS, Dpt. Of Health UK)) Ziele von Reformen „In an integrated world, no one provider owns chronic disease care. The patient owns the chronic disease.“ (Gary Belfield (NHS, Dpt. Of Health UK))

„Integration“ (Thesen für das Gelingen von Gesundheitsreformen) These 1: Integration gelingt nur mit Einbezug ALLER Perspektiven, insbesondere jener der Professionen These 2: Machtpolitik und Machterhalt (z.B. der Ärzteschaft) sind im Grundsatz „nur“ aktivierte professionelle Immunsysteme 18

Sparprogramm? „Kostensenkungsprogramme, Rationalisierungserfolge und Arbeitsplatzabbau sichern uns die Zukunft nicht. Totsparen hat noch nie hgeholfen. In den Mittelpunkt jeder intelligenten Unternehmensstrategie gehören Innovationen.“ Quelle: von Pierer: zitiert in Weyrich (1997), S. 19 19

Qualität der Dienstleistungen Programme zum Thema hochwertige Betreuung (QM) - Pfade Restrukturierung der internen und externen Abläufe in den Krankenhäusern Optimierung im Grundversorgungsbereich (Gate keeping) Integrierte Medizin

Eine neue Perspektive veraltete Berufsdefinitionen aufbrechen Kooperation zwischen ärztlichen und nicht ärztlichen Dienstleistern im Gesundheitsbereich auf eine Ebene stellen “gleiche Augenhöhe” Win-win-win-win-….

Empfehlungen für Stakeholder Date Empfehlungen für Stakeholder Fördern von Partnerschaften Wettbewerb & Innovation unterstützen Wohlbefinden fördern gemeinsame Entscheidungen ermöglichen Entwickeln flexibler Modelle für Erwerbstätige Unterstützen von IT-Strukturen Stakeholder müssen ihre Rollen, die Beziehungen zueinander und ihre Prioritäten neu definieren, um das Betreuungsangebot für die Patienten individuell gestalten zu können. Kein Bereich kann den Erfolg alleine erreichen; gemeinsame Ziele erfordern gemeinsame Anstrengungen. Erfolg soll keine win-win, sondern eine win-win-win-win Situation sein. No sector can achieve success on its own; common goals require collaboration efforts. As Erwin van Leussen, manager of healthcare innovations for Achmea, an insurance company in the Netherlands, said: “Innovation in the healthcare sector is a very complex process. In other industries, it is often enough to create a win-win situation between two parties. In healthcare, there are so many parties whose interests are intertwined, that you need at least a win-win-win-win situation in order to gain stakeholder acceptation for an innovation.” 22

Umverteilung der Geldmittel von Krankheit zu Gesundheit Date Encourage partnership Reward competition & innovation Wohlbefinden fördern Empower shared decision-making Develop dynamic workforce models Enable IT Implementierung von mehr Angeboten für koordinierte Betreuung in der Prävention Neuorganisation der Entlohnung Schaffen einer entsprechenden Infrastruktur für Betreuungsangebote Umverteilen der Investitionen, um den Spitalsbereich zu entlasten 23 23 23

gemeinsame Entscheidungen ermöglichen Bereitstellung besserer Informationsdienste, um gemeinsame Entscheidung, Zustimmung und Wahlmöglichkeiten für die Betroffenen zu ermöglichen Date Encourage partnership Reward competition & innovation Fund wellness gemeinsame Entscheidungen ermöglichen Develop dynamic workforce models Enable IT Einführen von Patientenschulungs- tools, um die individuellen Entscheidungen zu erleichtern Fächern des Angebotes und der med. Dienste um medizinische Versorgung menschlich zu machen Aufbau von gemeinnützigen Stiftungen Befähigen der Gesundheitsdienst- leister zur besseren Kommunikation untereinander 24 24 24

Entwickeln flexibler Modelle für Erwerbstätige Date Encourage partnership Reward competition & innovation Fund wellness Enable shared decision-making Entwickeln flexibler Modelle für Erwerbstätige Enable IT Anpassung des Entgelts für med. Dienstleister Aufbau von Partnerschaften mit etablierten Betreibern , um virtuelle Trainingsprogramme aufzubauen Schaffen rechtlicher Rahmenbedingungen 25 25 25

PwC Healthcare Services Austria Dr. Andrea Kdolsky Manging Director „Healthcare Services“ andrea.kdolsky@at.pwc.com PwC PricewaterhouseCoopers GmbH Erdbergstraße 200, 1030 Wien www.pwc.at