Ich heiße Marion Bock. Ich arbeite bei der Chance B – Holding GmbH in Gleisdorf. Das ist in der Steiermark. Im Osten Österreichs. Die Chance B ist eine.

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 Präsentation transkript:

Ich heiße Marion Bock. Ich arbeite bei der Chance B – Holding GmbH in Gleisdorf. Das ist in der Steiermark. Im Osten Österreichs. Die Chance B ist eine Firmengruppe.

Wir bieten 26 verschiedene Dienstleistungen an, um Menschen beim Leben in unserer Region zu unterstützen. Zum Bespiel Frühförderung. Und Hilfe bei der Jobsuche. Und Arbeitstraining. Und einfache berufliche Ausbildungen. In verschiedenen Projekten entwickeln wir neue Angebote für unsere Kunden und Kundinnen.

Heute erzähle ich Ihnen etwas über das EU-Projekt EQF meets ECVET. Die Chance B leitet dieses Projekt. Unsere Partner kommen aus Belgien, Deutschland, Italien, Litauen und Slowenien. Unten sehen Sie die Logos aller Partner. In unserem Projekt geht es um die Zuordnung von nicht formalen beruflichen Grundausbildungen zu den NQR Stufen 1 & 2.

Zuerst erzähle ich Ihnen etwas über unsere Projektidee. Und über die Qualifikationsrahmen. Und wie das alles zusammen passt. Dann erzähle ich Ihnen, wie unser Projekt genau funktioniert. Und was sich durch das Projekt hoffentlich für Menschen, die Lern-Schwierigkeiten haben, verbessern wird!

Es gibt viele Menschen mit Lern-Schwierigkeiten. Sie können oft keine Lehre machen. Dann gehen sie in eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung. Zum Beispiel in eine Werkstatt. Dort lernen sie beim Arbeiten und in Schulungen vieles, was sie fürs Arbeiten in einem bestimmten Beruf brauchen. Oft lernen sie mehrere Jahre lang. Aber sie bekommen kein richtiges Zeugnis, wenn sie fertig gelernt haben. Weil diese Schulungen nicht anerkannt sind.

Wir probieren in Projekten neue Bildungsmodelle aus. Damit auch das, was Menschen mit Lernbehinderung gelernt haben, offiziell anerkannt wird. Dazu verwenden wir den Europäischen und die Nationalen Qualifikationsrahmen. Die heißen auf Englisch EQF und NQF. Und auf Deutsch EQR und NQR.

Der Nationale Qualifikationsrahmen in Österreich hat 8 Stufen. Alles, was jemand gelernt hat, kann man einer dieser 8 Stufen zuordnen. Die Lehre in Österreich ist wahrscheinlich auf Stufe 4. In unseren Projekten verwenden wir die NQR Stufen 1 und 2.

Alles, was jemand gelernt hat, kann man also einer dieser 8 Stufen zuordnen. Egal, ob man das in einer Schule, in einer Lehre oder in einem Kurs gelernt hat. Oder beim Arbeiten. Und es ist auch egal, wie lange jemand gelernt hat. Wichtig ist nur, was man kann! Und nicht, wo, wie oder wie lange man es gelernt hat. Es geht um das, was man am Ende kann, nicht um die Anzahl der Lernstunden. Oder die Dauer einer Ausbildung. Es geht also um die Lern-Ergebnisse!

Und deshalb muss man für den NQR die Ausbildungen durch Lern-Ergebnisse beschreiben. In den Lern-Ergebnissen steht was jemand weiß. Und was jemand kann. Und wie selbstständig jemand arbeiten kann. Und wie verantwortungsbewusst jemand beim Arbeiten ist. Das heißt auch Kompetenz.

NQR Stufe 1: Wenn man viel Hilfe beim Arbeiten braucht. Wenn die Tätigkeiten sehr leicht sind. Wenn man wenig Verantwortung übernehmen kann. NQR Stufe 2: Wenn man weniger Hilfe braucht. Wenn die Tätigkeiten schwieriger sind. Wenn man mehr Verantwortung dafür übernehmen kann.

Das ist ein Beispiel für 1 Lern-Ergebnis auf NQR Stufe 1. Das weiß ich: Ich weiß, dass man bei den Nähmaschinen verschiedene Einstellungen vornehmen kann. Das kann ich: Mit viel Unterstützung stelle ich die Nähmaschinen richtig ein. So selbständig und verantwortungsbewusst arbeite ich: Mit viel Unterstützung arbeite ich mit den Geräten und Maschinen. Ich verwende sie nie alleine.

Das ist ein Beispiel für 1 Lern-Ergebnis auf NQR Stufe 2. Das weiß ich: Ich weiß, wie ich bei den Nähmaschinen die Einstellungen vornehmen kann. Das kann ich: Mit leichter Unterstützung stelle ich die Nähmaschinen richtig ein.

So selbständig und verantwortungsbewusst arbeite ich: Ich bediene die Geräte und Maschinen nur dann, wenn es mir mein Vorgesetzter oder meine Vorgesetzte aufgetragen hat. Ich arbeite mit den Geräten und Maschinen. Es ist gut, wenn jemand kurz überprüft, ob ich alles richtig mache.

Dem NQR sollen alle Ausbildungen zugeordnet werden können. Also nicht nur formale Ausbildungen wie zum Beispiel die Lehre. Oder ein Schul-Abschluss. Oder ein Uni-Abschluss. Sondern zum Beispiel auch ein Kurs, den eine Schulungs-Einrichtung oder eine Werkstatt anbietet. Oder ein Arbeitstraining. Das sind nicht formale Ausbildungen. Und genau um die geht es in unserem Projekt EQF meets ECVET!

Wenn Lern-Ergebnisse einen Platz im NQR bekommen, dann sind sie auch anerkannt. Das heißt, sie haben einen Wert. Und durch die Zuordnung zu einer bestimmten NQR Stufe wird klarer, welche Kompetenzen jemand hat. Deshalb wollen wir die NQR Stufe der Lern- Ergebnisse, die jemand erreicht hat, auch in ein Zeugnis hinein schreiben!

1. Die Schulungen sind dann vergleichbarer. So wie bei einer Lehre weiß dann jeder genauer, was man in dieser Schulung gelernt hat. Auch Firmenchefs. 2. Dadurch wird die Qualität der Ausbildungen besser. 3. Und man kriegt am Schluss ein anerkanntes Zeugnis. 4. Dadurch findet man leichter einen Job. 5. Und deshalb wollen mehr Leute so eine Ausbildung machen.

Im neuen Projekt EQF meets ECVET verwenden wir auch ECVET. Das heißt Europäisches Leistungspunkte-System für die berufliche Bildung. Bei ECVET werden Ausbildungen auch durch Lern- Ergebnisse beschrieben. Und diese Lern-Ergebnisse werden zu Einheiten zusammen gefasst. Das sind die Lern-Ergebnis Einheiten.

Im Projekt haben wir ein Modell entwickelt, mit dem die Lern-Ergebnis Einheiten von 1 Ausbildung verschiedenen NQR-Stufen zugeordnet werden können. Dann steht nämlich im Zeugnis auch drin, was jemand besonders gut gelernt hat!

Zuerst haben wir die Ausbildung in kleinere Teile zerlegt. Diese Teile heißen Module. Sie sind wie Kapitel in einem Buch. Dann haben wir jedes Modul in kleinere Teile zerlegt. Diese Teile sind die Lern-Ergebnis Einheiten. Zum Schluss haben wir alle Lern-Ergebnisse aufgeschrieben. Und zwar auf den NQR-Stufen 1 und 2!

Die Module können übrigens unterschiedlich groß sein. Und die Lern-Ergebnis Einheiten auch. Kleine Module haben vielleicht nur 1 Lernergebnis- Einheit. Große Module vielleicht 7. Das hängt davon ab, wie viel es in dem Modul zu lernen gibt. Und genau so ist es mit den Lern-Ergebnis Einheiten.

Menschen mit Lern-Schwierigkeiten können dann zuerst einzelne Lernergebnis-Einheiten lernen. Nach und nach können sie vielleicht irgendwann ganze Module abschließen. Und irgendwann vielleicht die ganze Ausbildung.

Und wenn unser Modell hoffentlich einmal von der Bildungs-Politik umgesetzt wird, dann können die Lernenden die Lern-Ergebnis Einheiten auf verschiedenen NQR Stufen abschließen. Wenn jemand also nicht so gut mit Geld umgehen kann, schafft er oder sie diese Lernergebnis-Einheit vielleicht nur auf NQR Stufe 1. Dafür ist er oder sie vielleicht super im Kontakt mit den Kunden und Kundinnen. Dann schafft er oder sie diese Einheit vielleicht auf Stufe 2. Oder auf Stufe 3.

Im Zeugnis würde dann jede Lern-Ergebnis-Einheit drin stehen. Und dazu die NQR Stufe, auf der diese Einheit abgeprüft wurde. Dann sieht man gleich, was jemand besonders gut kann. Und ein Firmenchef sieht gleich, wo die Person gut arbeiten kann.

Beschreibung der Kompetenzen Module Lern- Ergebnis Einheiten NQR 1NQR 2 8. Verkauf von Back- waren Einheit 19: Mit Kunden und Kundinnen kommuni- zieren Die Person spricht höflich mit Kunden und Kundinnen, auch wenn diese sich beschweren. Mit viel Unterstützung informiert sie oder er die Kunden und Kundinnen und berät sie über die wichtigsten Produkte. Er oder sie arbeitet mit viel Unterstützung beim Verkauf mit. Die Person spricht höflich mit Kunden und Kundinnen, auch wenn diese sich beschweren. Sie oder er versteht, dass Beschwerden wichtige Informationen sind, um die Qualität des Produktes zu verbessern. Mit ein bisschen Unterstützung informiert und berät er oder sie über alle Produkte und ihre wichtigsten Zutaten. Mit ein bisschen Unterstützung arbeitet er oder sie beim Verkauf mit.

Beschreibung der Kompetenzen Module Lern- Ergebnis Einheiten NQR 1NQR 2 8. Verkauf von Back- waren Einheit 20: Mit Geld umgehen Unter direkter Anleitung berechnet die Person kleinere Beträge mit dem Taschenrechner. Mit viel Unterstützung kassiert sie oder er das Geld und gibt das richtige Wechselgeld heraus. Er oder sie ist sehr sorgfältig beim Umgang mit Geld. Mit ein bisschen Unterstützung berechnet die Person kleinere Beträge und das Wechselgeld auf einem Zettel oder mit dem Taschenrechner. Mit ein bisschen Unterstützung kassiert sie oder er, gibt das richtige Wechselgeld heraus und schreibt eine richtige Rechnung. Er oder sie ist sehr sorgfältig beim Umgang mit Geld

Mit unseren Projekten sind wir unter den 1., die den NQR für Inklusion nutzen wollen! Das ist manchmal schwierig, weil es noch keine Erfahrungen gibt. Und weil wir Bildungs-Politiker von unserer Idee überzeugen müssen. Und zum Teil auch die Ausbildungs-Träger. Wie zum Beispiel die Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in Deutschland. Aber dafür ist unsere Arbeit total spannend!

Mit unserem Modell könnten auch Lernende in beruflichen Grundausbildung ein anerkanntes Zeugnis kriegen! Mit unserem Modell kann man die Stärken von Lernenden gut sichtbar machen! Mit unserem Modell kann man gut planen, was man als nächstes Lernen will. Dafür kann man zum Beispiel den Zeugnis-Anhang verwenden. Oder das Handbuch 1. Mit unserem Modell geht Lernen leichter. Weil die Lernenden kleine Einheiten lernen können. Und weil sie nicht alles am Stück lernen müssen.

Marion Bock: Chance B – Holding GmbH Franz-Josef-Straße 3, 8200 Gleisdorf, Österreich Telefon: 0043 – 3112 –

Infos finden Sie auch unter Vielen Dank fürs lange Zuhören!