Herausforderungen des demographischen Wandels für Wirtschaft und Gesellschaft Rainer Münz Erste Group WKOÖ Demographiekongress Linz, 20. Oktober 2011 1
Bevölkerung global
Wachstum der Weltbevölkerung
20. Jahrhundert
21. Jahrhundert
Zwei globale Trends
Steigende Lebenserwartung
Seit 170 Jahren steigt die Lebenserwartung Quelle: Oeppen u. Vauoel 2002
Jährlicher Zugewinn: 87 Tage In Österreich werden wir auch immer älter Entwicklung der Lebenserwartung 1951-2050, Österreich 95 Prognose 2010-2050 90 Jährlicher Zugewinn: 87 Tage 85 80 75 70 Männer Frauen 100 Tage 65 60 1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2035 2040 2045 2050 Quelle: Statistik Austria 2010
Die Prognosen müssen laufend nach oben revidiert werden Am Beispiel der Lebenserwartung von Frauen in Österreich, 2005-2050 Quelle: Statistik Austria
Unsere Lebenserwartung steigt täglich um 6 Stunden
Im Westen leben die Menschen länger als im Osten
Sinkende Kinderanzahl
Die Kinderzahl pro Frau hat sich in den letzten 60 Jahren halbiert Bruttofertilität nach Regionen, 1950-2015 Welt Nordamerika Ozeanien Europa Lateinamerika und die Karibik Asien Afrika Quelle: UN Population Division, 2010 Revision, 2011.
… andererseits durch eine sinkende Anzahl von Kindern pro Frau: ~ 1,4 Fertilitätsrate, 1951-2010, Österreich Quelle: Statistik Austria, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung. Erstellt am 19.05.2011.
Alternde Bevölkerung
Europa und Japan haben die älteste Bevölkerung Anteil der Altersgruppe 65+ an der Gesamtbevölkerung n. a. bis 3% 3% - 6% 6% - 9% 9% - 12% 12% - 15% über 15% Quelle: UN Population Division, 2010 Revision, 2011.
Europa ergraut Alter 2050 2010 1950 Quelle: Eurostat, Europop 2008.
Auch Österreichs Bevölkerung altert: mehr Ältere, weniger Kinder Bevölkerungspyramide, 2010, 2030, 2050 Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2011.
Bis 2050 wird sich die Anzahl der Menschen über 60 in Österreich beinahe verdoppeln Bevölkerung nach breiten Altersgruppen 1950-2050, Österreich Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2011. Erstellt am 25.08.2011.
Die Altersgruppe 65+ wird sich bis 2050 beinahe verdoppeln Bevölkerungsveränderung der 65- und Mehrjährigen 2010 bis 2050 nach Prognoseregionen, in % Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2009; ÖROK. Erstellt am 18.6.2010.
In den Städten werden mehr Kinder und Jugendliche leben, am Land weniger Bevölkerungsveränderung der 0-19-Jährigen 2009 bis 2030 nach Prognoseregionen, in % Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2009; ÖROK. Erstellt am 18.6.2010.
Kleiner Trost: China ergraut noch schneller
Welche Auswirkungen haben diese demographischen Entwicklungen?
Schrumpfende Bevölkerung
Europas und Japans Bevölkerung schrumpft bereits, der Rest der Welt (noch) nicht Projizierte Bevölkerungsveränderung, 2010-2050, in % Quelle: UN Population Division, The 2008 Revision Population Database; Population Reference Bureau, 2010.
Österreichs Bevölkerung wächst nördlich der Alpen und schrumpft im Süden Veränderung 2010-2050 nach Bezirken, in % Quelle: Statistik Austria, Bevölkerungsprognose 2009; ÖROK. Erstellt am 18.6.2010.
Kleineres Potenzial an möglichen Arbeitskräften
Das trifft auch auf die EU zu, selbst mit Zuwanderung Prognose der Bevölkerung im erwerbstätigen Alter, EU-27, 2008-2050 (mit/ohne Zuwanderung) Bevölkerung 15-64 Jahre (Millionen) Ohne Netto-Migration Basis Quelle: Eurostat, Europop 2008.
Was können wir tun?
Intelligent schrumpfen
Themenpark „Altes Europa“
Rückbau im sozialen Wohnbau: Beispiel Dresden vorher… …nachher
Die EU erweitern
Quelle: UN Population Division. ESPON, Berlin Institute Bisher verhinderte die EU den möglichen Bedeutungsverlust durch Erweiterung Anteil der (jeweiligen) EU an der Weltbevölkerung Quelle: UN Population Division. ESPON, Berlin Institute
Intensiver Arbeiten
Bei der Arbeitsproduktivität gibt es große Unterschiede innerhalb Europas BIP pro Arbeitsstunde in Euro zu Preisen des Jahres 2000 zwischen 40 und 50 zwischen 30 und 40 zwischen 20 und 30 zwischen 10 und 20 unter 10 über 50 Quelle: eigene Berechnung auf Basis EU-Daten
Mehr Menschen ins Berufsleben bringen
in % der Bevölkerung im Haupterwerbsalter In den USA und Japan arbeiten Menschen häufiger als in Europa Erwerbsquoten in EU15/27, USA und Japan, 1975 - 2007 in % der Bevölkerung im Haupterwerbsalter Quelle:
in % der Bevölkerung im Haupterwerbsalter Geringe Beschäftigung bei Jungen, Älteren und Frauen EU27: Erwerbsquoten nach Alter und Geschlecht, 2007 M M F F M in % der Bevölkerung im Haupterwerbsalter Haupterwerbsalter M F F Männer Frauen Gesamt Quelle: a
Länger arbeiten & später in Pension gehen
Aber solche Bestrebungen stoßen bei der Bevölkerung auf Widerstand
Mehr Frauen im Erwerbsleben
Zuwanderung fördern
Wie werden wir für qualifizierte und talentierte Migranten attraktiv?
Staatsschulden abbauen 50
Hauptschuldner sind heute die entwickelten Länder Staatsschulden der G-20 in % des BIP Quelle: IMF Rainer Münz Seite 51 Page 51
Staatsschulden der Euro-Länder 2011 in % des BIP Ab Schuldenständen von 90% des BIP gibt es kaum noch Wachstum Rainer Münz Seite 52
Der demographische Wandel verlangt von uns konkrete Entscheidungen
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! rainer.muenz@erstegroup.com