SPORT und PERSÖNLICHKEIT

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 Präsentation transkript:

SPORT und PERSÖNLICHKEIT „Sport bildet den Charakter!“ Einführung: Offensichtliche Annahmen: Mannschaftssportler – selbstlos Eizelsportler – egostisch Dilemma: z.B.: „vermeintliche“ Mannschaften im Tennis / Skispringen

Inhalt Persönlichkeit Auswirkungen des Sports auf die Persönlichkeit Kriterien für die Wahl der passenden Sportart

Begriffsbestimmung: PERSÖNLICHKEIT Persönlichkeit ist das, was ein Individuum charakterisiert. Der Begriff bezieht sich auf die einzigartigen psycho- logischen Merkmale eines Individuums, die eine Viel- zahl von charakteristischen konsistenten Verhaltens- mustern (offenen und verdeckten) in verschiedenen Situationen und zu verschiedenen Zeitpunkten beein- flussen.

Persönlichkeitstypen Nach Hippokrates: Einteilung der Typen durch dominante Körperflüssigkeit Sanguiniker Phlegmatiker Choleriker Melancholiker

Persönlichkeitstypen Nach William Sheldon (1942): Einteilung der Typen nach Körperbau Endomorph (pyknisch) Mesomorph (athletisch) Ektomorph (leptosom) Sheldon (1899 - 1977) • Geht im Unterschied zu Kretschmer direkt von Gesunden aus • Entwickelte ausgefeilte Methoden zur Messung • Entscheidend für Typenunterscheidung sind die unterschiedlichen Anteile an den drei Keimblättern in der embryonalen Entwicklung. (z.B: Endoderm = zuständig für Verdauungsorgane; endomorpher Typ = stark entwickelte Verdauungsorgane; • Jeder Mensch besitzt aber Anteile von jedem der drei. Mischungsverhältnis = 7stufiger Index. Identifizierte 76 Somatotypen.

Struktur der Persönlichkeit (nach FREUD) ES: unbewusster Teil & Sitz der primären Triebe; arbeitet irrational und impulsgetrieben ÜBER-ICH: Sitz der Werte & Normen (Gewissen) ICH: wägt Bedürfnisse des ES & ÜBER-ICH ab Struktur Der Seelische Apparat: Es/Ich/Überich Sieht Funktion des Seelenlebens in Analogie zu einem Apparat mit den Instanzen Es/Ich/Überich • Das Es Das Älteste und Wichtigste, energetischer Anteil der Person, Inhalte sind Ausdruck der Triebe, z.T angeboren, z.T. verdrängt, stets unbewusst; drängt nach Triebbefriedigung; Primärvorgänge • Das Ich als Instanz ausgegliedert aus dem Es, vermittelt zwischen Innenwelt (Es) und Außenwelt; ferner Ausbildung als „Subjekt“ zur Abhebung ggü. anderen Personen. Entspricht ca. dem Bewusstsein. Umfasst Realitätsprüfung und Triebregulierung. Betrifft z.B. Wahrnehmung, Motorik, Gedächtnis; Herrschaft über Triebansprüche, Verschiebung von Triebbefriedigung auf günstigen Zeitpunkt. Angemessene Handlungen: Wenn das Ich die Ansprüche von Es, Überich und Realität verbinden kann. • Das Überich Aus dem Ich heraus gebildet, teils aus Außenwelt übernommen: Werte und Moralvorstellungen. Hauptsäch-lich unbewusst. Prüft, richtet und bedroht das Ich mit Strafe. Übt Gewissensfunktion aus (Vergleich Ich-Ideal mit tatsächlichem Verhalten), verantwortlich für Verdrängung (alle Ich-Anteile, die den Überich-Ansprüchen nicht genügen) und Sublimierung (überschüssige Libidoanteile werden auf andere Ziele gerichtet)

Kann Sport die Persönlichkeit verändern? Beeinflusst die ausgeübte Sportart die Persönlichkeit ODER zieht sie Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen an? 2 Theorien: das Hineinwachsen in den Sport ( Kinder erlernen gewisses Verhalten durch andere; Aber auch geprägt durch Werte und Normen der Gesellschaft);Persönlichkeit wird durch den Sport von Beginn an mitentwickelt; Menschen üben einen Sport deshalb aus weil sie sich damit identifizieren können(40J. Mann der zu Sport kommt, weil es ihm seiner Meinung nach gut tut; Gründe:Empfehlung, Ereignis, Erkenntnis, Neugier

Leistungssport und Persönlichkeitsbildung Studie von Gabler (1976) Ergebnis: Minderung von Angst und Depression durch Sport keine nennenswerte Veränderungen der Persönlichkeitsmerkmale Ausnahme… 16PF-Test: 16-Persönlichkeits-Faktoren-Test (Fragebogen) Die Schwimmer bearbeiteten 6 der 16 Skalen dieses Fragebogens (Cattell und Eber 1964), die der Reihe der Werte für die emotionale Stabilität, Dominanz, Unbekümmertheit, Unternehmungslust, Furchtsamkeit und Gespanntheit lieferten.

Ausnahme „SELBST-KONZEPT“, d.h. die Einstellung einer Person auf sich selbst. Selbst-Konzept kann z.B. durch ein Konditionstraining in positiver Weise verändert werden. Nicht klar: Änderung des Selbstkonzepts durch die Vorstellung, dass sich körperliche Gesundheit und Kondition verbessert habe ODER dass eine tatsächliche Verbesserung die Ursache ist. Bakker: Fitness ist nicht der entscheidende Faktor – Studie mit Baletttänzern, die ein weniger positives Selbstkonzept haben.

Probleme Nicht klar wodurch die Veränderung letztendlich stattfindet: Vorstellung vs. tatsächliche Ursache Unterschiedliche Ausprägung bei einzelnen Sportarten (Baletttänzer) Nicht klar: Änderung des Selbstkonzepts durch die Vorstellung, dass sich körperliche Gesundheit und Kondition verbessert habe ODER dass eine tatsächliche Verbesserung die Ursache ist.

Weitere mögliche Auswirkungen nach J. Gavin (1988) Selbstsicherheit Selbstbewusstsein Emotionelle Stärke Selbstbeherrschung Selbsteinschätzung Körperbewusstsein Leistungsfähigkeit

Aber… ...es gibt auch Studien, aus denen hervorgeht, dass die in der ausgeübten Sportart notwendigen charakterlichen Eigenschaften – sowohl positive als auch negative – vom Sportler internalisiert werden. Bsp.: Boxer - agressiv Studie: Personality of athletes participating in various sports Stichprobe: 273 Athleten, 379 Nicht-Sportler Ergebnis: Persönlichkeit der Athleten ändert sich je nach der betriebenen Sportdisziplin, ausserdem steht sie mit der soziokulturellen und soziodemographischen Umgebung in Beziehung. Weiters ergab die Studie, dass sich die Athleten von einander weniger, als die Nicht-Athleten (gewisse Persönlichkeitsmerkmale)

WAS für WEN? Auswahl der Sportart nach individuellen Bedürfnissen und Gesichtspunkten Bsp.: Karate Unterschiedliche Sportarten bewirken nicht eine Vereinheitlichung von individuellen Persönlichkeitsmerkmalen, sondern lediglich eine Konvergenz einzelner Merkmale.

Einflussfaktoren auf die „Sportfindung“ Soziales Umfeld Kindheit (Erziehung) Freunde / Geschwister Selbstbildnis Kulturelle Vorstellung („Männer-“ vs. „Frauensportarten“)

Sport und Körpersprache Ausdruck der Persönlichkeit findet über Körperhaltung Gestiken / Mimiken Ausgeübte Sportart Bsp.: Tänzer (eigene Form der Kommunikation) Tänzer sind an der Bewegung selbst interessiert und drücken sich durch die Bewegung aus Tanzen ist für sie die am ehesten geeignete Form, ihr Wesen/Interessen/Persönlichkeit auszudrücken

Bewegungssprache nach Laban Laban beschreibt Bewegungen durch Vokabeln (Labanotation) Mensch bevorzugt bestimmte Bewegungen Anhand dieser ist er charakterisierbar

Verbindung zum Sport Jeder hat best. Bewegungsmuster, die sich analysieren lassen Bewegungsgewohnheiten stehen in Zusammenhang mit der Persönlichkeit Sport fördert bestimmte Bewegungsmuster Veränderte Bewegungsmuster beeinflussen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale Auswahl der richtigen Sportart durch Kenntnis der eigenen Bewegungsgewohnheiten möglich

SPORT und PERSÖNLICHKEIT Bildet Sport den Charakter?