Der Fall Fabio Salvagno

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Erstellen von Raumgrundrissen mit Vorlagen
Advertisements

PC-Senioren Ludwigsburg
Was ist Testtheorie?.
Förderschwerpunkt Lernen
B-Bäume.
Was ist ein Team? Zwei oder mehr Leute……….
Dr. Klaus-Rainer Brintzinger, Universität Tübingen
Selbstbezogene Implizite Einstellungen - IAT und GNAT im Vergleich Anna-Konstanze Schröder, Kati Dorsch, Kristina Geue, Friederike Lipka, Anja Pörschmann,
Praxisprojekt IKommHelp WS 05/06
Das Blütenmodell Bislang entwickelte Fachmodule: Wirtschafts- und Ingenieurswissenschaften.
Standortfaktoren INTERN - Ausdrucksstark präsentieren.
Modell der Beschreibung der kognitiven Entwicklung des Kindes nach
Kapitel 1 Das Schubfachprinzip
Anwendungsseminar: Kausale Modellbildung
PKJ 2005/1 Stefan Dissmann Zusammenfassung der Vorwoche Variable stehen für (einen) Wert, der sich im Programmablauf ändern kann. Variablen besitzen einen.
PG 520 Intelligence Service – gezielte Informationen aus dem Internet
Methoden der Entwicklungspsychologie
Inhalte und Maßnahmen eingegeben haben,
Berechnung des Osterdatums
Das bayerische Schulsystem Viele Wege führen zum Ziel
Aufgabenbereiche Stufe 2 – BiP
Über den Einsatz normierter diagnostischer Verfahren in der Arbeitstherapie Von der Anwendung bestehender psychometrischer Tests zur Normierung der eigenen.
Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 2 Ralf KüstersDagstuhl 2008/11/30 3.
Stunde 6, 7 Klasse 4 Wo lernen wir.
Ein Produkt von PhysioNetzwerk. Backsupport ist eine unterstützende Maßnahme zur Optimierung der Rückenrehabilitation.
Neue variable Lernkontrollen mit Diagnose und Förderplanung
Zum Testen: Alle Folienübergänge Kapitel 17. Information Die folgenden Folien geben Ihnen eine Vorschau auf alle in PowerPoint 2007 verfügbaren Folienübergänge.
Coloured Progressive Matrices (CPM) nach Raven
Selbsttest zum Modul 2 Informationstechnik
TEP FIT Computergestütztes Endoprothesen Trainingsprogramm © PhysioNetzwerk 2009 Programm Therapeuten Ärzte Philosophie Das System Das Training Versicherung.
VS-Rangersdorf, 9833 Rangersdorf 55 Ergebnis der Elternbefragun g Dezember 2012.
Individuelle Förderung
deine ersten Schritte zum ECDL
ExpertAdmin ® ist eine eingetragene Marke der Inforis AG, Zürich. Das ExpertAdmin Bewertungssystem und die ExpertAdmin Software sind urheberrechtlich geschützt.
...ich seh´es kommen !.
Gestaltung von Folien mit Powerpoint
Dreienkampschule - Schuleingangsbeobachtung MIROLA
Grunderfahrungen für den Schreib- und Leselernprozess
Präsentation läuft auch vollautomatisch ab … wie du möchtest
Auslegung eines Vorschubantriebes
Jakis Überblick! Ein Viereck hat 4 Ecken (und 4 Seiten).
1 Bildschirmpräsentation Möglichkeiten, die Präsentation einer Präsentation vorzubereiten und durchzuführen.
Auswirkungen von körperlicher Aktivität
Zielwettbewerb Stand: Erstellt: W. Stiglbauer und P. Weißhaupt 1 Zielwettbewerb Regeln und Wertung - IFI - Schiedsrichter-Ausbildung.
Gekonnt visualisieren!
Ganzheitliches Projekt-, Ressourcen- und Qualitätsmanagement 1 Reports und AddOns Auf den folgenden Seiten wird Ihnen die Funktionsweise der Reports und.
Erstellt: Günther Fuchs Folie 1 Anzeige, Meldungen und sonstige Problemstellungen.
Das Amt für Planung, Statistik und Zeiten der Stadt und die Generaldirektion – Bereich Qualität Erhebung über den Zufriedenheitsgrad des Dienstes Kinderferien/Kinderferien.
Kompetenzen hinsichtlich der Methode der Fallunterscheidungen
Kinderferien / Kinderferien für Kinder im Vorschulalter
Die Querschnittstudie
Ein Programm zur Förderung von Lernstrategien
Die ersten Schritte bei der Entdeckung der Statistik
Die Schwimmfähigkeit der Elfjährigen
Analyseprodukte numerischer Modelle
Modellbasierte Software-Entwicklung eingebetteter Systeme
Der Erotik Kalender 2005.
01-1-Anfang. 01a-1-Vortrag-Inhalt 14-4-Gründe-Masterplan.
Familienmitglieder Persönliche Angaben Aussehen Hobbys
Analyse der Laufzeit von Algorithmen
Tutorial Schritt 1: Über den Link im VP gelangen Sie auf die Seite
Minimale Cerebrale Dysfunktion
Prof. Dr. Andreas Voss, Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg Präsentation am Freitag, 27. März 2009, TU Dortmund, Fakultät Erziehungswissenschaft.
Dyskalkulie Rechenschwäche. Was ist das? Schwierigkeiten: Bei dem Verstehen von Rechenaufgaben Bei dem Umgang mit Zahlen Bei dem Einsatz von Rechentechniken.
Beratungszentren im DRK Auftaktveranstaltung Beratungszentren am 16. und 17. Januar 2012 Tobias Nowoczyn.
WAIS-IV Seminar: Intelligenz- und Leistungsdiagnostik Sebastian Kurzherz, Katherina Steiner.
 Präsentation transkript:

Der Fall Fabio Salvagno Referat vom Montag, 15. Oktober 2007 von Barbara Henzi und Philip Reich Im Rahmen des Seminars „Psychologische Gutachten“ HS 2007 Universität Zürich

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Test 1 Test 2 Test 3 Erstellen des Befundes Epilog

Grund der Untersuchung Vermutung: Kein altersgerechtes Arbeits- und Leistungsverhalten in erster Klasse Eltern möchten aktuelle intellektuelle Leistungsfähigkeit abklären hinsichtlich Allgemeinintelligenz Problemlösen Motorik

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Test 1 Test 2 Test 3 Erstellen des Befundes Epilog

Anamnese Fabio Salvagno Untersuchungszeitpunkt: 1.Klasse Kindergarten: erstes Auftauchen von motorischen Problemen → Psychomotoriktherapie während 5 Monaten, dann Abbruch Elterngespräch in erster Klasse: Kognitive Leistungsprobleme Soziale Probleme in der Klasse → Zusammenarbeit mit Sozialarbeiter

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Test 1 Test 2 Test 3 Erstellen des Befundes Epilog

Verwendete Tests Messung der Intelligenz Hamburg-Wechsler Intelligenztest für Kinder (Hawik) Coloured Progressive Matrices Bilderergänzen Figuren legen Allgemeines Wissen Allgemeines Verständnis Gemeinsamkeiten finden Symbolsuche Bilder ordnen Zahlennachsprechen Rechnerisches Denken Labyrinth-Test Mosaik Test

Verwendete Tests Messung der Problemlösungsfähigkeit Wisconsin Card Sorting Test Tower of London

Verwendete Tests Messung der Motorik Lincoln Oseretzky Skala (Kurzform)

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Computergestütztes Kartensortierverfahren Turm von London Test Lincoln-Oseretzky-Skala Erstellen des Befundes Epilog

Computergestütztes Kartensortierverfahren Wisconsin Card Sorting Test (WCST) Test zur Erfassung der Kategorisierungsfähigkeit. Ermöglicht Untersuchung von Frontalhirndysfunktionen. differenzierte Aussagen über Schwierigkeiten und Fehler bei der Lösung der Problemstellung: unzureichende Konzeptbildung zu Beginn des Tests Perseverationen Verlust eines Konzepts ineffiziente Lernstrategien

Computergestütztes Kartensortierverfahren Testaufbau

Computergestütztes Kartensortierverfahren Testaufbau 4 Stimulus-Karten (Zielkarten) 4 Kartenstapel (A,B,C,D) auf die der Patient eine Karte ablegen soll Stapel mit 96 Reaktionskarten Nach 10 richtigen Zuordnungen zur Kategorie wird das Zuordnungskriterium gewechselt, ohne dass dies der VP mitgeteilt wird. Hinweisfeld Proband erhält eine Rückmeldung zu jeder Zuordnung Ende des Tests wird im Hinweisfeld angezeigt

Computergestütztes Kartensortierverfahren Testauswertung Folgende Parameter werden zur Auswertung des Tests erhoben: Zuordnungen gesamt: Anzahl Zuordnungen (maximal 96) Richtige: Anzahl der richtigen Zuordnungen Falsche: Anzahl der falschen Zuordnungen Perseverationsfehler: Falsche Zuordnungen bei denen die Vp bei einer Karte dasselbe Kriterium anwendet, das sie bei der vorangegangenen Karte gewählt hat, obwohl sie bei der vorangegangenen Karte bereits die Rückmeldung falsch bekam Perseverationsscore: Anteil Perseverationsfehler an der Gesamtfehleranzahl Andere Fehler: Falsche Zuordnungen die bisher nicht erfasst wurden (Differenz zwischen Gesamtfehleranzahl und Perseverationsfehlern)

Computergestütztes Kartensortierverfahren Testauswertung Folgende Parameter werden zur Auswertung des Tests erhoben: Konzepte: Anzahl Kategorien, bei denen die erforderte Anzahl von richtigen Zuordnungen in unmittelbarer Abfolge erreicht wurde Konzept-Erfassung : Vp macht hintereinander 3 und mehr richtige Zuordnungen Konzept-Verlust: Vp macht hintereinander 3-9 richtige Zuordnungen, schafft es aber nicht die Kategorie erfolgreich zu beenden Konzept-Perseverationen: hintereinander werden 3 oder mehr Zuordnungen zu einem der beiden falschen Konzepte gemacht Zuordnungen zum 1. Konzept: Anzahl Zuordnungen bis zur Beendigung des 1. Konzepts

Computergestütztes Kartensortierverfahren Interpretation Testergebnis ist unauffällig wenn: alle 6 Konzepte erfolgreich beendet wurden Perseverationsscore kleiner als 25% Anteil der Fehler am Anteil der Zuordnungen nicht zu hoch: Cut-Off-Wert von 15% keine Konzept-Verluste oder Konzept-Perseverationen Störungen der Kategorisierungsfähigkeit: (Störung der Konzepterfassung und des Konzeptwechsels) Perseverationsscore von ≥ 25%  Hinweis auf Hirnschädigung bei der frontale Strukturen primär oder sekundär involviert sind Konzeptperseverationen Beeinträchtigungen der Aufmerkamkeitszuwendung: hoher Anteil von falschen Zuordnungen an der Gesamtzahl von Zuordnungen: Cut-Off-Wert von 15% wird überschritten wiederholte Konzepterfassungen und anschliessende Konzeptverluste

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Computergestütztes Kartensortierverfahren Turm von London Test Lincoln-Oseretzky-Skala Erstellen des Befundes Epilog

Ausgangszustand Zielzustand Turm von London Test erfasst das konvergente problemlösende Denken Geschlossene Probleme: eindeutig festgelegter Zielzustand ==> Lösung nur über bestimmten Weg 20-25 Minuten 3 verschieden farbige Kugeln, 3 vertikale Stäbe unterschiedlicher Länge Ausgangszustand Zielzustand

Turm von London Test Aufgabenstellung Registrierung & Testauswertung Kugeln in vorgegebenen Anzahl Zügen (3-6) von Ausgangszustand in Zielzustand überführen Schwierigkeitsgrad steigt mit erforderlicher Zugzahl Registrierung & Testauswertung 20 unterschiedliche schwere Aufgaben Sobald eine Kugel berührt wird gilt das als Zug Anzahl benötigter Züge wird registriert (minimale Anzahl gefordert) Planungszeit: Zeitspanne von Darbietung des Problems bis zum ersten Zug (qualitative Beurteilung)

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Computergestütztes Kartensortierverfahren Turm von London Test Lincoln-Oseretzky-Skala Erstellen des Befundes Epilog

Lincoln-Oseretzky-Skala Verfahren zur quantitativen Ermittlung des motorischen Entwicklungsstandes von Kindern und Jugendlichen. 18 Aufgaben, die die Faktoren Kraft, Geschwindigkeit, Gleichgewichterhaltung, Auge-Hand- bzw. Auge-Fuß-Koordination und Doppelkoordination erfassen. Vorgänge der Reifung und Entwicklung greifen hier stark ineinander, wobei das Training von Bewegung einen großen Einfluss auf die Optimierung von Bewegungsabläufen ausübt.

Erstellen des Befundes

Inhalt der Präsentation Grund der Untersuchung Anamnese Die psychometrische Untersuchung: Verwendete Tests Computergestütztes Kartensortierverfahren Turm von London Test Lincoln-Oseretzky-Skala Erstellen des Befundes Epilog

Epilog Empfehlungen: Aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse ist dringend anzuraten, dass Fabio sich intensiven motorischen Trainingsmassnahmen unterwirft. Im Vordergrund sollten motorische Trainings stehen, die auch mit Wahrnehmungsinhalten zu koppeln sind. Anzuraten wäre in der Anfangsphase das Training von rhythmischen Bewegungen bis in zu elementaren sportlichen Aktivitäten. Es muss darauf hingewiesen werden, dass diese motorischen Trainings mit hoher Intensität durchgeführt werden müssen, um nachhaltige Effekte hervorzurufen.

Epilog Erneute psychomotorische Abklärung am 21.11.2007 wegen Problemen im Schreiben. Fabio arbeitet langsam jedoch konzentriert. Komplexe Aufgabenstellungen würden Fabio überfordern. Im Rechnen passiere es, dass er die Aufgabe nicht richtig genau liest, und dann reihenweise falsch rechnet, obwohl er die Grundrechenarten beherrscht. Empfehlung: graphomotorische Therapie, arbeiten an grobmotorischen und feinmotorischen Themen.

Danke für die Aufmerksamkeit!

Danke für die Aufmerksamkeit!