Katholizismus und seine sozialethischen Grundaussagen

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Katholizismus und seine sozialethischen Grundaussagen Dr. Lucian FARCAS, Iasi, Rumänien

Die Soziallehre in unserer Zeit   Zu jeder Zeit hat die Kirche sich mit sozialen Fragen auseinandergesetzt, dennoch wird der Beginn einer eigenen Soziallehre mit der 1891 veröffentlichten Enzyklika RERUM NOVARUM zu den sozialen Problemen der damaligen Zeit gesehen. Neben den Rundschreiben der Päpste gehören zur Soziallehre auch die Dokumente des Konzils und die Sozial-Hirtenbriefe von Bischofskonferenzen oder einzelner Bischöfe.

Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 1 Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 1. Die Soziallehre der Kirche: setzt sich  mit Problemen einer bestimmten Zeit auseinander und verwendet eine dieser Zeit eigene Sprache und wissenschaftliche Argumentationsweise.  

Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 2 Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 2. Sie ist  weder ein unveränderbares, geschlossenes Lehrgebäude, noch ist sie an ein bestimmtes Gesellschaftssystem gebunden.

Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 3 Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 3. Ihre Ausformulierung ist geprägt von den Grundfragen der jeweiligen Zeit und gesellschaftlichen Situation.  

Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 4 Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 4. Die soziale Botschaft der Kirche zeigt Unrecht auf und gibt Orientierung für die Veränderung der Gesellschaft aus dem Geist des Evangeliums.  

Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 5 Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte 5. Sie wird in den Sozialdokumenten zur Sprache gebracht, die aufgreifen, was in den Sozialbewegungen gelebt und diskutiert wird.  

Phase von Leo XIII bis zum II. Vatikanischen Konzil (1891 - 1965): Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte Drei wichtige Abschnitte:   Phase von Leo XIII bis zum II. Vatikanischen Konzil (1891 - 1965): Die Kirche antwortet mit sozialphilosophischen Prinzipien auf die gesellschaftlichen Probleme, die in den europäischen Ländern mit der industriellen Revolution entstanden ist.

Phase – (von 1961 bis 1970) – Die Kirche hat zwei Aufgaben: Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte Drei wichtige Abschnitte:   Phase – (von 1961 bis 1970) – Die Kirche hat zwei Aufgaben: Sie deutet gesellschaftliche Vorgänge im Licht des Evangeliums als Zeichen der Zeit, Sie zielt mit ihren Optionen auf internationale Gerechtigkeit

In Lateinamerika durch Befreiungstheologien Entfaltung der sozialen Botschaft: Entstehung – Träger - Inhalte Drei wichtige Abschnitte:   Phase – (ab 1971): Die soziale Botshcaft der Ortskirchen wird in neuen, nach Ländern und Kontinenten verschiedenen Formen zur Sprache gebracht: In Europa durch eine politische Theologie / Unterschied West-Ost-EU !!! In Lateinamerika durch Befreiungstheologien In den USA durch Pastoralbriefe in öffentlicher Diskussion

Katholischen Soziallehre Die Katholische Soziallehre zeigt Unrecht auf und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft Personalität: Was gilt der Mensch? Der Mensch ist auf Gemeinschaft und Unendlichkeit angelegt. Er muss Träger, Schöpfer und ziel aller gesellschaftlichen Einrichtungen sein Gemeinwohl: Was ist gut für das Ganze? Die volle entfaltung aller Menschen in der Schöpfung bedarf bestimmter natürlicher und gesellschaftlicher Voraussetzungen Leitideen Prinzipien der Katholischen Soziallehre Subsidiarität: Wer ist zuständig? Die übergeordnete Gemeinschaft soll die einzelnen und die kleineren Einheiten unterstützen, aber nicht deren Eigenaktivität ausschalten Solidarität: Wer wird verantwortlich? Alle Menschen sollen sich ihres Verbundseins bewusst werden und füreinander Verantwortung übernehmen

Ganzes Einzelner Zustän- digkeit Verantwort-lichkeit Diese Leitideen erschließen Dimensionen einer menschen- und gesellschaftsgerechten Problemlösung. Sie stehen in Spannung zueinander, müssen aber zusammen gesehen werden: Es geht um Orientierung in der Suche nach Problemlösungen:   1. Wie sind die Verhältnisse, die die Situation bestimmen? 2. Wie ist das Verhalten (einzelner, von Gruppen...)?   3. Wo kommt es zu Konflikten / Problemen?   4. Welche Lösung kommt durch die Orientierung an den Leitideen in den Blick? Ganzes Einzelner Zustän- digkeit Verantwort-lichkeit

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis Soziallehre buchstabiert die gesellschaftliche Dimension des christlichen Glaubens aus: Personalität Solidarität Leitprinzipien der katholischen Soziallehre Subsidiarität Gemeinwohl Beteiligung Allgemeine Bestimmung der Güter

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen DIE MENSCHLICHE PERSON: Jede Person ist nach christlicher Überzeugung ein lebendiges Abbild Gottes, der jedem Menschen seine unvergleichliche und unveräußerliche Würde gibt.   Der Mensch ist offen für das Unendliche und alles Geschaffene, ein Wesen der Freiheit  und Verantwortung. Auf dieser Überzeugung beruht die ganze Soziallehre.   Der Mensch als Person ist seinem Wesen nach sozial, auf Beziehung und Leben in Gesellschaft angelegt.   Eine gute gesellschaftliche Ordnung hat ihre Grundlage in persönlichen Einstellungen: Gerechtigkeit, Anstand, Ehrlichkeit können nicht einfach erwartet oder durch Gesetze und Institutionen gemacht werden. Jeder und jede einzelne ist dafür verantwortlich.   Soziale Sünden haben gleichfalls ihren Ursprung in einzelnen Personen und verfestigen sich zu Strukturen der Sünde, die Würde und Rechte von Menschen und Völkern verletzen.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen DAS SOLIDARITÄTSPRINZIP Solidarität bringt die Gleichheit der Würde und Rechte aller Menschen sowie den gemeinsamen Weg der Menschen und Völker in besonderer Weise zum Ausdruck. Solidarität ist die feste und beständige Entschlossenheit, sich für das Gemeinwohl einzusetzen, das heißt für das Wohl aller und eines jeden, weil wir alle für alle verantwortlich sind. Solidarität ist mehr als der Zusammenhalt innerhalb einer Gruppe, um gemeinsame Interessen zu verfolgen. Solidarität muss vielmehr immer auch das Gemeinwohl und seine Strukturen im Blick behalten. In einer Welt, die immer enger zusammenwächst, und in der die wechselseitige Abhängigkeit immer bewusster wird, muss auch die Solidarität weltweit werden. Krasse Ungleichheiten zwischen reichen und armen Ländern, die durch Ausbeutung und Korruption noch verstärkt werden, fordern ein intensives Engagement der begünstigten Länder. Es besteht eine enge Verbindung zwischen Solidarität und Gemeinwohl, Solidarität und allgemeiner Bestimmung der Güter, Solidarität und Gleichheit der Menschen und Völker, Solidarität und Frieden. Darin zeigt sich die Zusammengehörigkeit der Sozialprinzipien, die sich ergänzen und gegenseitig stärken.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen SUBSIDIARITÄT Die Subsidiarität regelt die Beziehungen zwischen Individuen, Gruppen und übergeordneten Einheiten, von den Familien über die politischen, wirtschaftlichen, sozialen Einrichtungen bis hin zum Staat. Das Subsidiaritätsprinzip besagt, dass was einzelne und kleinere Gruppen aus eigener Kraft tun können, ihnen nicht von der größeren Gemeinschaft genommen werden darf. Wohl aber ist diese verpflichtet, sie so zu unterstützen, dass sie ihre Funktionen erfüllen können. Gesellschaft und Staat müssen deshalb die Familien, Gemeinden und kleinere politische Einrichtungen so unterstützen, dass ihre Freiheit und Kreativität gefördert und nicht eingeschränkt wird.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen GEMEINWOHL: (1) ist auf Grund von Würde, Einheit und Gleichheit aller Personen die Gesamtheit der gesellschaftlichen Bedingungen, die allen Gruppen wie auch Einzelnen ein gutes Leben ermöglichen. Gemeinwohl beinhaltet alles,was ein gutes und friedliches Leben ermöglicht: das Engagement für den Frieden, eine gute Organisation des Staates, die Rechtsordnung, den Umweltschutz, und vor allem die Sicherung der grundlegenden menschlichen Bedürfnisse: Ernährung, Wohnung, Arbeit, Erziehung und Bildung, Verkehr, Gesundheit, Informationsfreiheit und Religionsfreiheit. Gemeinwohl ist unteilbar, es kann nur gemeinsam erreicht, gesteigert und für die Zukunft bewahrt werden. Eine besondere Verantwortung für das Gemeinwohl kommt dem Staat zu, dessen politische Autorität im Gemeinwohl gründet.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen GEMEINWOHL: Gemeinwohl ist unteilbar, es kann nur gemeinsam erreicht, gesteigert und für die Zukunft bewahrt werden. Eine besondere erantwortung für das Gemeinwohl kommt dem Staat zu, dessen politische Autorität im Gemeinwohl gründet. Die spezielle Verpflichtung des Staates ist es, für das Wohl der Minderheiten ebenso wie für das der Mehrheit der Bevölkerung Sorge zu tragen. Für das Gemeinwohl der gesamten Menschheit und künftiger Generationen muss jede Nation in echter internationaler Zusammenarbeit ihren Beitrag leisten.

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen ALLGEMEINE BESTIMMUNG DER GÜTER: Gott hat die Erde mit ihren Reichtümern zum Wohl aller Menschen bestimmt. Die Güter der Erde müssen darum auch allen In einem gerechten Verhältnis zukommen. Jeder Mensch hat das Recht, von den Gütern der Erde zu leben. Dieses Recht ist vorrangig gegenüber dem Recht auf Eigentum. In jeder Gesellschaft und im weltweiten Austausch muss es deshalb gerechte Regelungen geben, damit allen Menschen das zum Leben Notwendige zugute kommt. Eigentum kann einen geordneten Gebrauch der Güter unterstützen, es bringt Vorteile wie bessere Lebensbedingungen, größere Wahlmöglichkeiten und Sicherheit für die Zukunft. Eigentum ist aber kein absolutes Recht, es muss immer auch dem Gemeinwohl dienen. Ebenso wie die natürlichen Ressourcen der Erde müssen auch die neuen Entwicklungen von Technik und Wissenschaft durch gerechte Regelungen und internationale Vereinbarungen allen Menschen und Völkern zugute kommen, damit alle an der gemeinsamen entwicklung teilhaben können

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen Recht auf Eigentum ist nachrangig:   (KSLK, 172) „Das Prinzip der gemeinsamen Nutznießung der Güter ist das ‚Grundprinzip der ganzen sozialethischen Ordnung’ und das ‚kennzeichnende Prinzip der christlichen Soziallehre’. ... Es handelt sich vor allem um ein natürliches Recht, das in der Natur des Menschen liegt.... Es ist jeder einzelnen Person zu Eigen, und es ist vorrangig in Bezug auf jegliches Eingreifen des Menschen hinsichtlich der Güter.... Alle anderen Rechte, ganz gleich welche, auch das des Eigentums und des freien Tausches, sind diesem Grundgesetz untergeordnet. Sie dürfen seine Verwirklichung nicht erschweren, sondern müssen sie im Gegenteil erleichtern.“

Gesellschaftliche Verantwortung der Kirche(n): Soziallehre + Sozialpraxis 2, Soziallehre schärft den Blick für gesellschaftliche Probleme (Zeichen der Zeit) und gibt Orientierung zur Gestaltung der Gesellschaft - vor allem durch ihre Leitideen BETEILIGUNG: ist eine Konsequenz der Subsidiarität. Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht auf Beteiligung am kulturellen, wirtschaftlichen, sozialen und politischen Leben der Zivilgesellschaft und des Staates. Dem Recht der Beteiligung entspricht eine Pflicht, die von allen bewusst, verantwortungsvoll und im Sinne des Gemeinwohls wahrgenommen werden muss. Die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist Grundlage der Demokratie und eine der wichtigsten Garantien für ihren Fortbestand. So ist es wichtig, das Wahlrecht auszuüben, auch wenn sich Beteiligung nicht auf den Urnengang beschränkt. Dem Recht auf Beteiligung entspricht die Verpflichtung der Verantwortlichen, in der Ausübung ihrer Funktionen die Beteiligten zu informieren, anzuhören und einzubeziehen.

3. Soziallehre bezieht sich konkret auf die verschiedenen Lebensbereiche, die in ihren Zusammenhängen zu sehen sind. Bewahrung der Schöpfung Friede Lebensbeziehungen Weltwiete Gerechtigkeit Beziehungsfähikeit Sozialer Zusammenhalt Bildung und Medien Lenbensbereiche Voraussetzung Für Verantwortung und Beteiligung Lebensräume Politische Gestaltung von: Land / Stadt Staat Europa Arbeit, Wirtschaft soziale Sicherheit

4. Sozialpraxis zur Umsetzung der Anliegen der Soziallehre braucht eine Vielfalt sozialer Initiativen und Einrichtungen: Entscheidungen zum Einsatz der Ressourcen und Talente: Betriebe Politik Wirtschaft Gemeinde Land Bund Eigenständige Kirchliche Initiativen Umsetzung der Soziallehre Pfarren Laienorganisationen Ordensleute Zivilgesellschaft Bewegungen Netzwerke Besondere Sendung der Laien ! Soziallehre im eigenen Bereich ist eine Frage der Glaubwürdigkeit

5. Soziallehre und Sozialpraxis der Kirchen in einer pluralen Gesellschaft müssen in gemeinsamer gesellschaftlicher Verantwortung wahrgenommen werden: Ökumene und interreligiöser Dialog - eine neue Weise des Christseins: - in der Herkunftskirche und - in Gemeinschaft mit anderen Kirchen und Religionen!

Offene Aufgaben: Zusammenhang zwischen Religion - Gesellschaft Politik O W Kultur Religion Arbeit Wirtschaft S

... endlich zu Ende gekommen ! Danke für Ihre Aufmerksamkeit !