Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau Probleme und Chancen des Stadtumbaus Evelin Müller Großwohnsiedlung Leipzig-Grünau Probleme und Chancen des Stadtumbaus
Grundsteinlegung: 1. Juni 1976 Gründe für die Standortwahl - bioklimatische Bedingungen - Naherholungsgebiet Kulkwitzer See - Nähe zu Arbeitsplätzen im Stadtteil Plagwitz (S-Bahn-Anbindung)
Bauphase: 1976 bis 1987 geplant: 22.000 Wohneinheiten gebaut: 36.000 Wohneinheiten 8 Wohnkomplexe Stadtbezirk West einschließlich ehem. Kasernengelände Siedlung Grünau Kirschbergsiedlung Robert-Koch-Park Schönauer Park Lausen (eingemeindet 1995) Miltitz (eingemeindet 1999)
- fehlendes Stadtteilzentrum 1989/1990 Grünau als unfertiger Stadtteil - fehlendes Stadtteilzentrum - fehlende Zentrengestaltung in den Wohnkomplexen - fehlende Infrastruktureinrichtungen - nicht realisierte Freiflächengestaltung - unvollständiges Wegenetz
1989/1990
Einwohner 2007: ca. 46.000
Probleme Einwohnerrückgang (Abwanderung, Geburtenrückgang, Sterbefallüberschuss) zunehmende Alterung veränderter Infrastrukturbedarf Wohnungsleerstand Veränderung der Sozialstruktur wachsende Differenzierung soziale Konflikte Wohnungsmarktpolitische Entwicklungen Wohnungsverkäufe (Altschuldenhilfegesetz) Konkurse Zwangsversteigerungen Förderung von Abriss (nicht von Umbau, SAB - keine Kredite für Großwohnsiedlungen) Imageprobleme gravierendes Auseinanderklaffen zwischen Fremd- und Eigenimage (Problem „Platte“)
Weiterentwicklung Grünaus Einsatz von öffentlichen Mitteln - ca. 30 Mio. Euro Stärkung der Zentren Neugestaltung von Grün- und Freiflächen Qualifizierung der sozialen Infrastruktur Organisatorische Unterstützung der Bewohnerschaft Förderprogramme: WENG, Stadtumbau Ost, Soziale Stadt (seit 2005) Planspiel Grünau (1996ff.) Maßnahmen der Wohnungseigentümer Sanierung der Gebäude (ca. 60 % der Gebäudesubstanz sind saniert) Abriss leer stehender Häuser (ca. 6.500 Wohnungen) Wohnumfeldverbesserung Einsatz von Sozialarbeitern, Schaffung von Begegnungsstätten
1985 2005
Einwohnerentwicklung in den Wohnkomplexen 1994 bis 2003
10./14./19.6.2007
Intervallstudie Grünau Stadtsoziologisches Forschungsvorhaben an der Universität Leipzig 1979, 1981, 1983, 1987 Fortsetzung nach der Wende 1992, 1995, 2000, 2004 Einwohnerbefragung 2004 zu folgenden Themen: Soziodemographische Struktur Veränderung der Alters- und Haushaltsstruktur und Sozioökonomische Entwicklung Wohnung Objektive Wohnbedingungen und Zufriedenheit mit der Wohnung Wohnumfeld Entwicklung des Wohnumfeldes, Zufriedenheit mit Aspekten des Wohnumfeldes und Veränderung des sozialen Wohnumfeldes Mobilität Stadtumbau Wahrnehmung des Wohnungsleerstandes und Einstellungen zum Stadtumbau Gesamteinschätzung und Perspektivenzuschreibung Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen
Schlussfolgerungen aus der Befragung „Wohnen und Leben in Leipzig-Grünau 2004“ Grünau wird sesshafter. Die Mehrheit der Bewohner hat eine hohe Bindung an Grünau. Grünau wird älter und bunter. Ein wachsender Anteil der Bewohner lebt in kleineren und älteren Haushalten. Zuziehende Haushalte sind in der Tendenz jünger und weniger gut situiert als die alteingesessene Wohnbevölkerung. Grünau wird kleiner. Alterung und sinkende Kinderzahlen können nicht durch Zuwanderung kompensiert werden, so dass sich die Einwohnerzahl Grünaus mittelfristig schon allein aus demographischen Gründen verringern wird. Soziale Probleme gewinnen an Relevanz, insbesondere in Folge der wachsenden Differenzierung der Grünauer Bevölkerung. Die Wohnsituation gestaltet sich ambivalent. Neben wachsendem Wohnflächenkonsum und verbessertem Wohnkomfort ist zu beobachten, dass Miethöhe und Mietzahlungsfähigkeit zunehmend wichtige Kriterien für die Wohnstandortwahl in Grünau werden. Quelle: Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle (2005): Intervallstudie Leipzig Grünau 1979-2004. Ergebnisbericht der Erhebung 2004.
Engagierte Bürgerschaft „Grün – lebendig – anders 30 Jahre Grünau“ Bürgervereine informelle Gruppen Agendagruppe Grünau (Arbeitsgremium aus verschiedenen Stadteilakteuren) stadtteilorientierte Arbeit der Volkshochschule Campus Grünau (Arbeitsgremium aus Bildungseinrichtungen) Stadtteilladen der Stadt Leipzig soziale Einrichtungen und Wohlfahrtsverbände Bildungs- und Kultureinrichtungen Kirchgemeinden Quartiersmanagement
planlose (?) Abrisse Verunsicherung der Bewohner
Die Grünauer leben gern in ihrem Stadtteil!
Entwicklungsstrategie Leipzig-Grünau 2020 (in Zusammenarbeit von Stadtverwaltung und Wohnungsunternehmen, vor Ort diskutiert, Stadtratsbeschluss im Juli 2007)
Entwicklungsstrategie. vorhandene Qualitäten des 2020 Entwicklungsstrategie vorhandene Qualitäten des 2020 Stadtteils (Kultur, Sport, (Handlungsschwerpunkte Bildung …) der Stadt) ↨ ↨ Maßnahmen der Perspektiven des Stadtteils Wohnungseigentümer (neues Image)
Alleinstellungsmerkmale Potenziale des Stadtteils Stadtteilprofil Alleinstellungsmerkmale viele (ungenutzte) Freiflächen große Anzahl standardisierter Gebäude
Stadtteilprofil Grünau - Profil für ein neues Image Solaranlage der WG Unitas Mietergartenanlage im WK 8 Ökologische Modellsiedlung und Wohnen im Grünen Städtisch wohnen – naturnah leben in Grünau
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Ein Besuch Grünaus lohnt sich!