Diagnostische Tests im Fach Mathematik– ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung 22.04.2010 Kloster Jakobsberg, Ockenheim Torsten Schambortski,

Slides:



Advertisements
Ähnliche Präsentationen
Die Prozentrechnung Ein Übungsprogramm der IGS - Hamm/Sieg
Advertisements

Weiterbildung Förderdiagnostik / Förderplanung / PH Solothurn.
Entwicklung des Gemeinsamen Unterrichts im Kreis Wesel
Das europäische Sprachenportfolio
Eine Kooperation von ACDCA, GeoGebra und mathe online Franz Embacher
ECDL - Medienkompetenz für Bildungspersonal
Geschwister-Scholl-Gesamtschule Lernen mit Kopf, Hand und Herz –
Beratung für Personalentwicklung und IT
Imagination is more important than knowledge. (Albert Einstein)
Fahrplan 1.Allgemeines 2.Selbstbild, Auftrag und Aufgaben der Gesamtschule 3.Organisation und Struktur der Gesamtschule 4.BK an der Graf-Ludwig-Gesamtschule.
Persönliche Assistenz
Lehrerinformation zum Berufswahlpass
Fünf gute Gründe teilzunehmen und zwei Gründe daheim zu bleiben Kundgebung Uhr Rathausplatz Bern.
Frau Doktor Semmler + Konjunktiv
Evaluation des Leitbilds - das Haus des Lernens aus der Sicht der Eltern Umfrage-Ergebnisse.
Praxis-Tagung 15.September 2011
Microsoft Class Server
Neue kaufmännische Ausbildung
Workshop: DGTA Konferenz in Passau, Leben in Beziehungen, Beziehungen leben 1 DGTA Kongress in Passau, Leben in Beziehungen, Beziehungen leben.
NSchi Schulinspektion an der
Titel Medien:Fuchs ... Ein Projekt des e-team Bonn.
-lich Willkommen im Familienzentrum Sankt Cyriakus Der Übergang
Sächsischer Verband für Jugendarbeit und Jugendweihe e.V. Jugendweihe Vorbereitungskurse Veranstaltungen Jugendreisen Das Internet & Urheberrecht.
Comenius - Regio - Projekt: Schulen in Europa entfalten Begabungen Eine vergleichende Erhebung zu integrativer und segregativer Förderung von besonders.
Das Unterrichtsfach Projektarbeit in der Fachschule für Sozialpädagogik Berufskolleg Marienschule Lippstadt Fachschule für Sozialpädagogik Projektarbeit.
Der Berufskundeunterricht
Willkommen im Nordsee-Gymnasium-Büsum
Die Denkweise der Kinder, das Lernen und Lehren.
Evaluationsmethoden für den Unterricht
Bilingualer Unterricht
Methode: Zeitbudgets von Kindern und Jugendlichen
Thema: Gruppenpuzzle Referenten: Carina Thiery Anke Britz
Aspekte des Lehrens und Lernens mit 60-Minuten-Einheiten
Vortrag Projektmanagement an der Gesunden Schule
Herzlich willkommen zum 2. Tag!
Deutsche Übersetzung vom Vortrag Cultural education as innovative factor for the school system von Paul Collard auf der Konferenz am 31. Januar 2013 um.
Zurück zur ersten Seite Das Grundwahlfach Deutsch: 6 Wochenstunden.
Dr. Marita Pabst-Weinschenk, HHU Düsseldorf
Info 243, Steuerungssysteme 1 Die Formen der Steuerung und der Verbesserung der Qualität des finnischen Schulsystems Steuerung.
Gesellschaft und Bildung im Wandel: Und die Schule?
Der Kompetenzbegriff in den Richtlinien und Lehrplänen am Beispiel des Sachunterrichts 22. April 2010 HNF, Paderborn Klaus Schäfers.
Computeria Horgen CompuTreff 27. April 2011 Referent Fritz Opel Generation Feierabend Warum dieses Buch? Vorstellung einiger Thesen Gemeinsame Diskussion.
Informationsabend für den Übergang aus der Grundschule
Grundschulinformation: Gymnasium
Wie arbeite ich sicher im Werkunterricht ??
Was ist des agilen Pudels Kern?
sfb - Marktuntersuchung Seite 1 LINK Institut Juni 2011 Marktuntersuchung - Quantitative Studie Eine Studie für sfb - Zusatzauswertungen.
Funktionen Johannes-Kepler-Gymnasium Plenum Funktionen
Konzeptentwicklung in der Schulsozialarbeit
Wochenplanunterricht
2. und 3. Dezember Europahaus Wien 1.
Bildungsplanarbeit.
Zufriedene Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch Selbstbestimmtes Lernen ?
Eine Einführung in die CD-ROM
Die Freiheit der Seele ... läuft automatisch mit Musik
Die Berufswahl-Initiative der GSÖ und der G8
PLAN DER DURCHFÜHRUNG.
Wie Erfolg glücklich macht
Im Weltgeschehen Welt gesehen Erstellt von Florian Sloot 2013.
AkadDir W. Wagner, Didaktik der Chemie, Universität Bayreuth Erfahrungen mit und Einstellungen zu Chemieunterricht von Studenten LA Chemie Frage Nr. n(w)
Was sagt die Bibel zu Kindererziehung?
Freundschaft für mich und dich. Freundschaft für mich und dich.
COMENIUS PROJEKTTREFFEN - PITEA – Projektpraktikum KFZ-Techniker, 4. Klasse Grundauswertung Teil 1 der Befragung: 1) Hast du dich in.
Mathematik in der Praxis – Praxis in der Mathematik Debeka und ILF Mainz Koblenz.
Berechnung von Prozentwert, Prozentsatz und Grundwert mit dem Dreisatz und mit der Operatorenschreibweise Prozentrechnung.
Einführung in die Prozentrechnung
Bohlschule Ein Haus des Lernens Miteinander leben Voneinander lernen
Einführung in die Prozentrechnung
Logbuch 2019.
 Präsentation transkript:

Diagnostische Tests im Fach Mathematik– ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung 22.04.2010 Kloster Jakobsberg, Ockenheim Torsten Schambortski, ILF Mainz

Tagungsprogramm 9.00 h Begrüßung, Kennenlernen, Erfahrungen und Erwartungen 9.30 h Impulsreferat „Diagnostische Tests im Fach Mathematik- ein Werkzeug zur individuelleren Lernförderung“ und anschließende Diskussion 10.45 h Pause 11.00 h workshop I: Erstellen eines Kompetenzrasters 12.20 h Mittagessen 14.00 h workshop II: Erstellen eines Diagnostischen Tests und Vorstellen einiger Ergebnisse (mit integrierte Kaffeepause) 15.30 h Online-Diagnose 16.30 h Abschlussreflexion, Evaluation

Zitate „ Heterogenität ist die größte Herausforderung des Bildungssystems“ Dr.Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung „Jede Schulart und jede Schule ist der individuellen Förderung der Schüler-innen und Schüler verpflichtet“ § 10, Abs 1 Schulgesetz, Rheinland-Pfalz „Vergleiche nie ein Kind mit einem anderen, höchstens mit sich selbst.“ Pestalozzi

„tierisch“ heterogen Text im Anhang „Die Schule der Tiere“

„tierisch“ heterogen Text im Anhang „Die Schule der Tiere“

„realistisch“ heterogen: Gruppe 1: Affe, Elefant, Hund Gruppe 2: Storch, Krähe Gruppe 3: Seehund, Fisch

Das bedeutet … Individuelleres Lernen – in einer Lerngemeinschaft !

Arbeitsauftrag Bitte bearbeiten Sie bitte die „Anregungen zur Selbstreflexion“.

Leitfragen Was ist ein Diagnostischer Test? Warum verwendet man Diagnostische Tests? Worin liegt der Mehrwert? Wie sehen Möglichkeiten der individuelleren Lernförderung / Differenzierung konkret aus?

„Diagnose“ – ein brain storming

„Diagnose“ – ein brain storming

„ Diagnose“ im Kontext von Mathematikunterricht Was verstehen Sie unter „Diagnose“ im Kontext von Mathematikunterricht? Führen Sie bitte dazu mit Ihrem Nachbarn/ Ihrer Nachbarin ein Schreibgespräch.

„ Diagnose“ im Kontext von (Mathematik-)Unterricht Diagnose umfasst in pädagogischen Zusammenhängen alle Maßnahmen, mit denen Erkenntnisse über Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie das individuelle Lernverhalten gewonnen werden. (Individualdiagnose) Bewertung und Diagnose sind voneinander zu trennen. Mit Hilfe eines Diagnostischen Tests können geeignete Fördermaßnahmen ausgewählt werden. (aus: „Individuelle Förderung“, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg, Aulis Verlag)

Zwischenruf Lehrerinnen und Lehrer verfügen bereits über Fähigkeiten zu diagnostizieren – bewusst oder unbewusst: Schullaufbahnempfehlung, Klassenkonferenzen, Berufswahlempfehlung, Rechenschwäche, Fehleranalyse, … Ziel: Fokussierung, Bewusstmachen, Reflektieren der „Alltagsdiagnostik“, Hilfe bei der Umsetzung

Warum verwendet man Diagnostische Tests? Passung des Unterrichts Ausgangslage der Schüler richtig einschätzen  Unterricht adressatengerecht planen Prävention und Intervention „Frühwarnsystem“  Unterstützen bevor das „Kind in den Brunnen gefallen ist“ Integrative Begabtenförderung „Frühwarnsystem“  Erkennen von Talenten und Entwicklungspotentialen

Warum verwendet man Diagnostische Tests? „Um die Blickrichtung von einer defizitorientierten Selektionsdiagnostik durch eine kompetenz- und prozessorientierte Förderdiagnostik zu verändern.“ (aus: “Fördern heißt diagnostizieren“, M. Horstkemper, Jahresheft Friedrich Verlag, 2006)

Zwischenruf Lernstandserhebungen bzw. Vergleichsarbeiten taugen (leider) nicht als Diagnoseinstrument für den Unterrichtsalltag.

Warum verwendet man Diagnostische Tests? Die Schüler/innen sollen … … Verantwortung für ihr Lernen übernehmen (Arbeitsbündnis) … sich und ihre Leistung selbst einschätzen … eigene (Lern-) Ziele setzen … sich gegenseitig helfen … Lernwege und Ergebnisse reflektieren … Rückmeldungen nutzen und aus Fehlern lernen

Die drei diagnostischen Schritte 1. Schritt: Vorbereitung Was sollen meine Schüler können? => Kompetenzraster Welche Aufgaben sind dazu geeignet? => Analyse von Aufgaben

Kompetenzraster – ein Beispiel Prozent- rechnung Ich kann den Prozentwert berechnen. (S. 85 – 87) Grundwert (S. 88 – 90) Prozentsatz (S. 91 – 94) Ich kenne verschiede- ne Diagram- arten, kann daraus In- formationen entnehmen und selbst Diagramme erstellen. (S. 98 – 100) Ich kann gebrochene sätze in einen Bruch bzw. Dezi- malbruch umwandeln. (S.103 – 104) komplexe Sachaufga- ben zur Pro- zentrech- nung lösen. (S. 106-109, 113 -115)

Bildungsstandards – dreidimensional

Der zweite diagnostische Schritt 2. Schritt: Durchführung Was können meine Schüler tatsächlich? => Welche Lernschwierigkeiten haben die Schüler? => Fehleranalyse, Diagnose von Fehlvorstellungen,…

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Beispiel

Auswertungsbogen

Auswertunsbogen

Der dritte Schritt 3. Schritt: Welchen Förderbedarf erkenne ich bei meinen Schülern? Welche Konsequenzen ergeben sich für mich daraus für meinen Unterricht?

Werkzeuge zur individuelleren Lernförderung - konkret Aufgaben zum Grundwissen bereitstellen „Bitte Rücksprache“: Fehlvorstellungen korrigieren, Grundvorstellungen aufspüren, Lösungsstrategien entwickeln Unterrichtsformen / Lernumgebung variieren (Wochenplanarbeit, Stationenlernen, Lerntheke, Freiarbeitsmaterial, Lernprogramme…) Lernberatung durchführen (Beratungsgespräch/Interview, Schüler-Schüler-Beratung, Elterngespräche, …) Gestufte Hilfen bzw. gestufte Anforderungen …

Zusammenfassung („3 Schritte“)

Der diagnostische Blick „Wer lernt, anders zu beobachten, kann anders handeln. Und wer anders handelt, kann Neues beobachten.“

Zusammenfassung

Ich finde Diagnostische Tests gut, weil… …ich meinen Denkfehler bei der Prozent-rechnung erst durch die Franzi verstanden habe .. ich mich jetzt besser einschätzen lerne … ich ohne Notendruck meine Fehler erkenne … ich anschließend bessere Noten in der KA schreibe

Ausblick Unterschiedliche Lösungswege zulassen Fehler konstruktiv nutzen Lern- und Leistungssituationen klar voneinander trennen Diagnostische Interviews führen Aufgabendiagnostik „verfeinern“ Klassenarbeiten individuell terminieren Online-Diagnose und Förderung (u.a. Verlage, bettermarks,…) Einsatz von Lerntagbüchern …

Neu-Orientierung

Literatur „Diagnose - Schlüssel zum individuellen Fördern“ mathematik lehren, Heft 150, Okt. 2008, Friedrich Verlag „Individuelle Förderung“, Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg (Hrsg.), 2009, Aulis Verlag „Nachgehende Differenzierung“ , M. Bönisch, in: VBE, Rheinland-pfälzische Schulen 6/2009, S. 182 ff. „Heterogenität als größte Herausforderung des Bildungs-systems“ , Bertelsmann Stiftung, Jahresbericht 2008, S. 58 ff.

für Ihre Aufmerksamkeit Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit