Kohelet Kohelet.

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 Präsentation transkript:

Kohelet Kohelet

Narratologische Struktur 1,1 Worte Kohelets, des Davidsohnes, der König in Jerusalem war. 1,2ff Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, Windhauch, Windhauch, das ist alles Windhauch. 1,12ff Ich, Kohelet, war in Jerusalem König über Israel. Ich hatte mir vorgenommen, das Wissen daraufhin zu untersuchen und zu erforschen, ob nicht alles, was unter dem Himmel getan wurde, ein schlechtes Geschäft war, für das die einzelnen Menschen durch Gottes Auftrag sich abgemüht haben. Ich beobachtete alle Taten, die unter der Sonne getan wurden. Das Ergebnis: Das ist alles Windhauch und Luftgespinst. 7,27 Aber sieh dir an, was ich, Beobachtung um Beobachtung, herausgefunden habe, sagte Kohelet, bis ich schließlich das Rechenergebnis fand, oder vielmehr: wie ich immer wieder suchte und nichts fand: Von tausend Menschen habe ich nur einen wiedergefunden, aber der, den ich von ihnen allen wiedergefunden habe, war keine Frau. Sieh dir an, was ich als einziges herausgefunden habe: Gott hat die Menschen rechtschaffen gemacht, aber sie haben sich in allen möglichen Berechnungen versucht. 12,8 Windhauch, Windhauch, sagte Kohelet, das ist alles Windhauch. 12,9-11 Kohelet war ein Gelehrter. Außerdem hat er einfachen Leuten Kenntnisse beigebracht. Er hörte zu und prüfte, er hat viele Sprichwörter selbst in Form gebracht. Kohelet hat sich bemüht, gut formulierte Worte zu entdecken, und hier sind diese wahren Worte sorgfältig aufgeschrieben. Worte von Gelehrten sind wie Ochsenstecken, Sprüche aus Sammlungen aber sitzen wie eingetriebene Nägel - sie sind die Gabe eines einzigen Hirten. 12,12-14 Im übrigen, mein Sohn, lass dich warnen! Es nimmt kein Ende mit dem vielen Bücherschreiben, und viel Studieren ermüdet den Leib. Hast du alles gehört, so lautet der Schluss: Fürchte Gott, und achte auf seine Gebote! Das allein hat jeder Mensch nötig. Denn Gott wird jedes Tun vor das Gericht bringen, das über alles Verborgene urteilt, es sei gut oder böse. Kohelet

Kohelets Weltsicht: 1,3-3,15 1,3: Hat Weisheit einen Sinn? 1,4-11: Wirkliche Erkenntnis der Weltzusammenhänge gibt es nicht. 1,12-15: Erkenntnis ist schmerzhaft, denn in jedem Leben gibt es Krummes. 1,16-18: Je mehr Wissen, desto mehr Kummer. 2,1-11: Auch Freude bringt letztlich keinen Weisheitsgewinn (Salomonstravestie). 2,12-17: Der Tod und das folgende Vergessen führt den behaupteten Vorzug der Weisheit ad absurdum. 2,18-21: Auch das Weitergeben von Weisheit hat keinen Sinn, da über den Erben nichts Sicheres bekannt ist. 2,22-26: Ueber Wohlergehen und Erfolg entscheidet allein Gottes Sympathie. 3,1-9: Die Zeit kann der Mensch nicht beeinflussen (Gedicht über die rechte Zeit). 3,10-14: Bewusstsein für die Ewigkeit, Freude, Essen und Trinken als drei Gaben Gottes. Kohelet

Zitatentheorie: 7,1-10 1 Besser ein (guter) Name als gutes Oel, und besser der Tag des Todes als der Tag der Geburt. 2 Besser, in ein Trauerhaus zu gehen, als in ein Haus, in dem man feiert, weil jenes das Ende aller Menschen ist. Wer lebt, möge es sich zu Herzen nehmen! 3 Besser Kummer als Lachen, denn bei trauriger Miene ist das Herz (=Einsicht) gut. 4 Das Herz der Weisen ist ein Trauerhaus, aber das Herz der Toren ist im Haus der Freude. 5 Besser ist es, auf das Schelten der Weisen zu hören, als wenn jemand auf den Gesang von Toren hört. 6 Denn wie das Knistern der Dornen unter dem Topf, so ist das Lachen der Toren. Auch das ist Windhauch. 7 Ja, die Bedrückung macht den Weisen töricht und verdirbt sein festes Herz ( =sicheres Urteilsvermögen). 8 Besser ist das Ende von etwas als sein Anfang. Besser einer mit langem Atem als einer mit heftigem Atem. 9 Eile nicht mit schnellem Atem, Kummer zu empfinden, denn Kummer wohnt in der Brust der Toren! 10 Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Zeiten besser waren als diese, denn nicht aus Weisheit fragst du danach! Kohelet

Carpe diem: Mesopotamische Parallelen Gilgamesch, wohin stürmst du? Das Leben, das du suchst, wirst du nicht finden! Als die Götter die Menschheit erschufen, teilten den Tod sie der Menschheit zu, nahmen das Leben für sich in die Hand. Du Gilgamesch – dein Bauch sei voll, Tag und Nacht freue dich, gib jeden Tag ein Freudenfest, tanz und spiel Tag und Nacht, deine Kleidung sei rein, gewaschen dein Haupt, mit Wasser sollst du gebadet sein, schau auf den Kleinen an deiner Hand, die Gattin freue sich auf deinem Schoß! Gilgameschepos, altbabylon. Fassung Kohelet

Carpe diem: Griechische Parallelen Wir aber, so wie die Blätter emportreibt des üppigen Frühlings Blütenstunde, wenn rasch alles im Sonnenlicht wächst, ihnen gleich auf ein kurzes Weilchen an Blumen der Jugend freuen wir uns, und nicht kennen wir Schlecht oder Gut nach dem Willen der Götter. Doch neben uns stehen die schwarzen Keren; die eine hält missliches Alter bereit und die andere den Tod. Nur kurzdauernd begibt sich wie ein flüchtiger Traum Jugend, die würdenreiche. Das missgeformte, peinvolle Alter hängt dir alsbald schicksalhaft über dem Haupt; widerlich ists und unwürdig, es nimmt die Erkenntnis dem Menschen, schlingt sich um ihn und legt Dunkel auf Auge und Geist. Mimnermos, Fragmente 2 und 5 (um 600 v. Chr.) Kohelet

Carpe diem: Griechische Parallelen Keiner der sterblichen Menschen, sobald in die Erde geborgen, dass er zum Erebos stieg und zu Persephones Haus freuet der Laute sich mehr, noch darf er dem Flötener lauschen noch Dionysos‘ Geschenk schlürfet er irgend noch ein. Dies einsehend gehorch ich dem Herzen, solange die Knie hurtig mir sind und gerade noch ich erhebe das Haupt. Allen zusammen erteil ich den Rat: wer in der Blüte der Jugend noch strahlt und in wem noch kräftig wirket der Geist, möge sich seines Besitzes erfreun: zweimalige Jugend haben den Söhnen des Staubs, auch die Befreiung vom Tod nie die unsterblichen Götter verliehn, das verwünschte Alter naht hinraffend und fasst hoch an der Scheitel das Haupt. Theognis I,969ff.1003ff (6./5. Jh. v. Chr.) Kohelet

Carpe diem: Aegyptische Parallelen Eine Generation vergeht, andere kommen seit der Zeit der Vorfahren. Die Götter, die vordem entstanden, ruhen in ihren Pyramiden; Die Edlen und Verklärten gleicherweise liegen begraben in ihren Pyramiden. Die aber da Gräber aufführten – ihre Stätte ist nicht mehr – was ist mit ihnen geschehen? Nun, ich habe die Worte des Imhotep und des Hordschedef gehört, deren Sprüche in aller Munde sind, aber: Wo sind ihre Stätten? Ihre Mauern sind zerfallen, ihre Stätte gibt es nicht, als wären sie nie gewesen. Keiner kommt von dort, dass er erzähle, wie es um sie steht, dass er sagte, was sie brauchen, Dass er unser Herz beruhige, bis auch wir dorthin gelangen, wohin sie gegangen sind. Du aber: Erfreue dein Herz, um all das zu vergessen! Gut ist es für dich, deinem Herzen zu folgen, solange du lebst. Gib Myrrhen auf dein Haupt, Kleide dich in feinstes Linnen, Salbe dich mit echtem Oel des Gottesbesitzes. Vermehre dein Wohlbefinden, lass dein Herz nicht müde werden. Folge deinem Herzen in Gemeinschaft mit deiner Liebsten. Tu deine Arbeit auf Erden, ohne dein Herz zu kränken, Bis jener Tag der Totenklage zu dir kommt. Der Herzensmatte hört ihre Schreie nicht, Und ihre Klagen retten das Herz eines Mannes nicht aus der Unterwelt. Refrain: Feiere den schönen Tag, werde dessen nicht müde! Bedenke: Niemandem ist es gegeben, seine Habe mit sich zu nehmen. Bedenke: Keiner der ging, kam jemals zurück. Anteflied Kohelet

Carpe diem: Aegyptische Parallelen Trink, betrinkt euch, hört nicht auf zu feiern! Folgt eurem Herzen, solange ihr auf Erden seid. Geht ein Mensch dahin, geht auch sein Vermögen dahin. Grab des Petosiris, 3. Jh v. Chr. Kohelet

Hellenistische Symposien in Jerusalem Krugstempel Ganymed Hohepriestergräber Kohelet

Aktualisierung Pudhys: «Wenn ein Mensch lebt», in: Paul und Paula (1973) Songtext: Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit. Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen. Weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln, Steine zerstreun, Bäume pflanzen, Bäume abhaun, leben und sterben und Streit. Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit, dass er geht. Jegliches hat seine Zeit, Steine sammeln, Steine zerstreun, Bäume pflanzen, Bäume abhaun, leben und sterben und Frieden und Streit. Weckt sie nicht, bis sie selber sich regt, ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Wenn ein Mensch kurze Zeit lebt, sagt die Welt, dass er zu früh geht. Wenn ein Mensch lange Zeit lebt, sagt die Welt es ist Zeit, dass er geht. Meine Freundin ist schön, als ich aufstand ist sie gegangen. Weckt sie nicht, bis sie sich regt, ich habe mich in ihren Schatten gelegt. Kohelet