4 Software-Nutzen und Software-Kosten

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4 Software-Nutzen und Software-Kosten 4.1 Die Kosten eines Software-Projekts 4.2 Der Aufwand in den einzelnen Phasen des Software- Projekts und in der Wartung 4.3 Risiken durch Qualitätsmängel 4.4 Die Beziehung zwischen Fehlerentstehung und - entdeckung

Ziele und Nutzen eines Projekts Die Ziele eines Projekts (also der Personen, die es in Auftrag geben oder durchführen) sind zu einem beträchtlichen Teil irrational, die persönlichen Interessen sind nur selten die Interessen der Organisationen und den Leuten selbst meist nicht bewusst. Rational geht es im Projekt vor allem um die Minimierung der Kosten Maximierung des Nutzens

4.1 Die Kosten eines Software-Projekts

Make or Buy - 1 Grundsätzlich stellt sich vor einem Projekt die Frage, ob es überhaupt notwendig und sinnvoll ist. Wird die Software wirklich gebraucht, und ist die Annahme realistisch, dass sie amortisiert wird? Ist dies der Fall, muss geklärt werden, ob die Software entwickelt werden muss. Vielleicht kann man sie kaufen oder mit erträglichem Aufwand aus einer vorhandenen Software ableiten. Der beste Bogenschütze ist der ohne Pfeil. (Chinesisches Sprichwort)

Make or Buy - 2 Diese Frage wird durch das Schlagwort „Make or Buy“ bezeichnet. Tatsächlich ist die Alternative zum Entwickeln (Make) nicht nur der Kauf (Buy), sondern auch die Anpassung, Wiederverwendung. Dass die Entwickler stets lieber entwickeln, ist klar, sollte aber die Entscheidung nicht vorgeben. Man sollte nicht die Frösche fragen, ...

Kauf oder Neuentwicklung Kosten der Neuentwicklung werden i.d.R. unterschätzt, und zwar um so stärker, je mehr neu entwickelt wird. Die Kosten der Entwicklung steigen meist während der Entwicklung. Die Planungssicherheit steigt, wenn mehr fertige Komponenten eingesetzt werden. Der Kauf wird u. U. billiger als ursprünglich erwartet, weil die Preise der Software fallen oder ihr Funktionsumfang wächst. Größere Flexibilität spricht für Eigenentwicklung oder Vergabe eines Auftrags. Allerdings ist es meist unwirtschaftlich, eine perfekte Lösung anzustreben, eine einfachere ist oft der bessere Kompromiss. Durch Kauf erhält man rasch eine relativ ausgereifte Software, in die höherer Entwicklungsaufwand geflossen ist, als der einzelne Kunde zahlt. Der Aufwand für Wartung und Portierungen ist viel geringer. Stabiler Lieferant ist sehr wichtig! Faustregel: Kauf oder Wiederverwendung ist vorteilhaft, sofern es sich nicht um Software handelt, die das zentrale Know-How der Firma enthält.

Kostenbetrachtung Eigenentwicklung oder Entwicklung im Auftrag führt oft zu Verzögerungen und Mehrkosten.

nach Jones (1990) Costs Benefits Labor during development Use of existing labor Labor during operation Reduced operational labor New equipment? (purchase, maintenance, depreciation) Replacement of equipment maintenance? (sale, maintenance, depreciation) New software purchases Other use of new software Conversion from old system to new Improvement of system Increased data gathering Increased control Employee discontent Employee satisfaction Training for employees Increased productivity Lost opportunities Better market stance, basis for further growth nach Jones (1990)

Break-even-Point Im konkreten Fall muss man Kosten und Nutzen abschätzen und bestimmen, ob sich die Investition auszahlt.

Wesentliche Kosten eines SW-Projekts In der Software-Bearbeitung entstehen die größten Kosten durch die Gehälter, außerdem durch Räume, Rechner und Netzwerke, Software, als Teil der Infrastruktur und auch als Teil des Produkts. Einen u. U. dominierenden Kostenanteil erzeugen die Risiken. Sie zählen zu den projektbezogenen Kosten. Laufende Kosten Projektbezogene Kosten Gehälter Kosten des Zeitpersonals Management, Werbung Vertragskosten Räume Spesen Rechner, Netzwerke und Software als Teile der Infrastruktur Hardware und Software als Teile des Produkts bzw. der Anlage

4.2 Der Aufwand in den einzelnen Phasen des Software-Projekts und in der Wartung

Kostenverteilung - 1 Faustregel für die Kostenverteilung in der Entwicklung: 40 – 20 – 40 (Aufwand vor, für und nach Codierung). Zahlen aus der Praxis zeigen oft höheren Aufwand für die Codierung. Bei modernem (?) Vorgehen ergibt sich eine Verschiebung nach vorn, d.h. höherer Aufwand für Spezifikation und Entwurf, geringerer für Test. 65 – 15 – 20

Kostenverteilung - 2 Phasenkosten - nach Gefühl und real: Codierung wird überschätzt (10 - 20 %) Test (10 - 50 %) Integration wird unterschätzt od. vergessen (10 - 30 %) Die Wartung (Korrektur, Anpassung und Erweiterung) kostet – über die gesamte Lebensdauer – typisch mehr als die Entwicklung; oft gehen mehr als zwei Drittel des Gesamtaufwands in die Wartung!

Kostenverteilung nach Boehm Ungefähre Kostenaufteilung nach Boehm (links nur Entwicklung, rechts mit Wartung)

4.3 Risiken durch Qualitätsmängel

Software-Kosten Software Engineering strebt nach dem Kostenminimum. Dabei müssen auch Folgekosten und Risiken berücksichtigt werden.

4.4 Die Beziehung zwischen Fehlerentstehung und -entdeckung

Fehlerentdeckung Die Programmentwicklung läuft bis zur Codierung: top-down, d.h. vom Allgemeinen (Aufgabe) zum Speziellen (Code) Nach der Codierung: bottom-up, von der Codezeile zum Gesamtsystem Fehler werden typisch auf derselben Abstraktionsebene entdeckt, auf der sie entstanden sind.

Fehlerkosten über die Latenzzeit Fehlerkosten steigen mit der Latenzzeit exponentiell an, d.h. die Kosten eines Fehlers in der Spezifikation steigen etwa auf das 100-Fache, wenn er nicht sofort, sondern erst nach Auslieferung entdeckt wird. Relative Fehlerkosten über der Latenzzeit (nach empirischen Untersuchungen von B.W. Boehm)