Digiskopie Eine Einführung von Florian Haberey

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 Präsentation transkript:

Digiskopie Eine Einführung von Florian Haberey Mit Leertaste zur nächsten Folie =>

Unter Digiskopie versteht man das direkte Fotografieren mit einer Digitalkamera durch ein Spektiv (Fernrohr) oder Fernglas. Dabei wird nur eine mechanische Kamerahalterung benötigt. Optische Zwischenringe o.ä. werden nicht benötigt.

Halterung = Adapter Ein Adapter ist eigentlich nicht zwingend erforderlich: als Notbehelf kann man das Fernrohr auf ein Stativ montieren und die Kamera auf ein zweites Stativ und die beiden so justieren, dass die Aufnahme genau zentrisch durch das Fernrohr erfolgt. Wer diese Prozedur aber einmal gemacht hat, kauft sich umgehend einen Adapter, der die Kamera sofort an das Fernrohr fixiert. Da bisher leider kein Standard vereinbart wurde, benötigt man einen zur Kamera und zum Fernrohr passenden Adapter. Es sind verschiedenen Versionen von „Universaladaptern“ im Handel erhältlich. Es ist jedoch dringend anzuraten, beim Kauf die Kamera mitzunehmen, da die Adapter so universell doch nicht sind, insbesondere größere Digitalkameras lassen sich oft nicht montieren.

Verbindungsstück zwischen Kamera und Spektiv (=Adapter).

Fernglas / Spektiv / Mikroskop Im Prinzip kann jedes optische Instrument verwendet werden, durch das man mit dem Auge sehen kann: Fernglas, Fernrohr, Spiegelteleskop etc aber auch ein Mikroskop. Die Qualität der Aufnahmen hängt natürlich von der Qualität des Fernglases ab. Mit Fernrohren unter 100.- Euro lassen sich i. a. keine brauchbaren Aufnahmen machen. Außerdem erfordern lichtschwache Geräte recht lange Belichtungszeiten, was z.B. bei Tieraufnahmen von Nachteil ist. Beim Kauf beachten: Die maximal sinnvolle Vergrößerung eines Teleskops ist zahlenmäßig stets nur das 2-fache seiner Objektivöffnung in mm! Das heißt: Bei einem Fernrohr mit 50mm Objektiv-Durchmesser höchstens 100-fach. Jenseits dieser Grenze wird das Bild lichtschwach und verschwommen.

Effektive Brennweiten Die wirksame Brennweite errechnet sich aus der Brennweite des Kameraobjektivs multipliziert mit der Vergrößerung des Fernrohres. Beispiel optisches Fernglas: Beispiel: Fernglas 10fach Ixus: wahre Brennweite, Zoom auf Tele: 17mm umgerechnet auf Kleinbild (24x36-Film, Crop-Faktor 6) 100mm Effektive Systembrennweite (äquivalent zu Kleinbild): 10x100mm=1000mm ---------------------------------------------------------------------------------------------------- Beispiel Spiegelteleskop: Bei einem Spiegelteleskop wird durch ein Okular, welches die Vergrößerung bestimmt, das Objekt betrachtet. Hat ein Teleskop eine Brennweite von 500mm und wird durch ein 20mm-Okular beobachtet, so ergibt sich folgende Vergrößerung: Brennweite Teleskop : Brennweite Okular = Vergrößerung: 500 : 20 = 25 Effektive Systembrennweite (äquivalent zu Kleinbild): 25x100mm=2500mm

Verwendung eines einfachen Binocular-Fernglases Aufnahme aus etwa 120m Entfernung. Ixus mit 10x Fernglas. Leicht nachbearbeitet.

Aufnahme aus 18km Entfernung. Canon Ixus auf einem 16x Fernglas.

Zoom-Objektiv Die Verwendung des Zoom-Objektives der Digitalkamera hat den Vorteil, dass der Randbereich ausgeblendet wird, d.h. man vermeidet die runde Abdeckung durch das Fernglasokular. Blick auf Bochum aus 8km Entfernung.

Verwendung eines Spiegelteleskops

Mondfinsternis am 16. August 2008 Digiskopie mit Ixus + 500mm-Spiegelteleskop

PC-Okular Bresser Meade PC-Okular USB Statt die Digitalkamera mittels Halterung am Okular zu befestigen, kann man auch ein elektronisches Okular verwenden. Das System wird statt des Okulars eingesetzt und erzeugt auf dem PC-Monitor ein Livebild. Der verwendete Chip hat üblicherweise nur 680x480 Pixel (VGA) d.h. die Qualität dürfte i. a. der einer Digitalkamera deutlich unterlegen sein.

Grundsätzlich gilt: Alle extremen Teleaufnahmen erfordern, dass Verwacklungen absolut vermieden werden. Das bedingt den Einsatz eines sehr soliden Stativs und die Verwendung eines Fernauslösers (Kabel-, Infrarot- oder 10sec-Selbstauslöser)

Vor- und Nachteile (Digiskopie gegen Teleobjektiv) Von Vorteil sind die geringen Kosten, mit denen man bereits zu sehr großen Brennweiten kommt. Ein Nachteil ist die vergleichsweise geringe Lichtstärke dieser Anordnung, d.h. bewegte Tiere sind fast nicht zu fotografieren. Von Nachteil ist auch die Unhandlichkeit bzgl. Scharfstellen. Digiskopie ist deshalb eher für statische Situationen geeignet (Bauten, Landschaft, entfernte Pflanzen, unbewegliche Tiere).